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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Anfahrt planen:
Region: Eifel, Ahrtal
Art: Streckenwanderung
Kilometer: 17
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Aussichtsreiche Panoramaroute durch die Weinberge im mittleren Ahrtal

Wichtiger Hinweis

Wegen der Flutkatastrophe im Ahrtal ist diese Wanderroute womöglich auf unbestimmte Zeit unpassierbar und/oder der Start- und/oder der Zielort der Tour ist unerreichbar, bzw. nur schwer zugänglich, da noch Aufräumarbeiten zugange sind.

Seit mehr als 30 Jahren gibt es den Rotweinwanderweg im Ahrtal, der mit einer Streckenlänge von 35 Kilometern von Bad Bodendorf nach Altenahr verläuft und sich einer großen Beliebtheit erfreut. Diese einzigartige Panoramaroute die meist in halber Hanglage durch die Weinbergterrassen des wildromantischen Ahrtals führt, gestattet einzigartige Ausblicke ins Ahrtal und auf die Weindörfer am rebengesäumten Flusslauf. Im Sommer und zur Zeit der Weinlese begegnet man allerdings einer Vielzahl von Wanderern. Wer hingegen im Winter an einem sonnigen Morgen den Rotweinwanderweg begeht, kann auch auf dieser „Wanderautobahn“ die traumhaften Ahrpanoramen fast alleine genießen.

Blick vom Rotweinwanderweg auf die Kreisstadt Ahrweiler

Der Rotweinwanderweg führt an der Dokumentationsstelle Regierungsbunker vorbei

Vom Adenbachtor in Ahrweiler steigen wir über asphaltierten Grund in den Hang hinein. Nach dem Unterschreiten des nie fertig gestellten Adenbachviaduktes der Ahrtalbahn, deren hoch aufragende Pfeiler heute als Hochseil- und Klettergarten Verwendung finden, trifft die achtköpfige Wandergruppe erstmals auf den Rotweinwanderweg. Die Wanderer folgen der Route links abzweigend in Richtung Altenahr und passieren kurz darauf die Dokumentationsstelle Regierungsbunker, ein Relikt des Kalten Krieges als die atomare Bedrohung in der Welt allgegenwärtig war. Der Regierungsbunker im Ahrtal gilt als das verschwiegenste Bauwerk in der Geschichte der Bundesrepublik. Ein kleiner Teil des einstmals riesigen Bunkers in den Tunneln der Ahrtalbahn wird heute als Museum genutzt und kann besichtigt werden. Hinter der Anlage treten wir aus dem Wald heraus und genießen den ersten Panoramablick ins Ahrtal und auf die Kreisstadt Ahrweiler.


Herausragende Talblicke fallen ins Ahrtal und auf die Felsformation Bunte Kuh

Die Route lauft nun in halber Hanghöhe mit ständigen Aussichten ins Ahrtal durch die Weinberge hinüber zur Wanderhütte Bunte Kuh. Hier wird erste Rast gehalten, um dann von der gleich nebenan liegenden Aussichtskanzel hoch über Walporzheim die wunderbaren Tiefblicke ins immer enger werdende Ahrtal zu genießen. Zurückblickend sind vom exponierten Panoramapunkt aber auch die landschaftsprägenden Berggipfel der Landskrone und des Neuenahrer Berges im unteren Ahrtal noch gut auszumachen. Im weiteren Verlauf bewegt sich der Rotweinwanderweg von der Hangkante weg und führt am Altenwegshof und am Försterhof vorbei. In beiden Gaststätten ist eine Einkehr möglich. Hinter dem Försterhof lockt ein Aussichtspavillon, der einen Blick auf die bekannte Felsnase der Bunten Kuh gestattet. Breite asphaltierte Weinbergwege führen jetzt in engen Serpentinen ins Ahrtal hinab und nach Marienthal, mit seiner überregional bekannten staatlichen Weinbaudomäne.

Vom Heinrich-Nietgen-Blick zeigt sich im Ahrtal der Weinort Dernau

Vom Weinort Marienthal steigt der Rotweinwanderweg zum Aussichtspunkt Heinrich-Nietgen-Blick hinauf

Der kleine Weinort Marienthal links der Ahr ist nach dem ehemaligen Augustinerinnenkloster „Mariae-vallis“ benannt. Schwedische Truppen plünderten im Dreißigjährigen Krieg die Anlage. Nach dem späteren Wiederaufbau wurde das Kloster im Zuge der Säkularisation unter Napoleon aufgelöst und auf Abbruch versteigert. Lediglich die ehemalige Klosterkirche ist noch als Ruine erhalten und Teil der Weinbaudomäne geworden. Hinter dem verfallenen Kloster steigt die Route in den Hang hinein. Hier beginnt der augenscheinlich schönste Teil des Weitwanderweges. So fällt alsbald der Panoramablick vom Aussichtspunkt Heinrich-Nietgen-Blick auf den Weinort Dernau tief unten im Ahrtal. Jenseits des Flusses ragt der 360 Meter hohe Krausberg auf, mit seinem weithin sichtbaren Aussichtsturm und der an Wochenenden bewirtschafteten Eifelvereinshütte.


In den Weinlagen zwischen Dernau und Rech zeigt der Rotweinwanderweg für kurze Zeit auch Steigcharakter

Das Ahrtal verbreitert sich jetzt wieder und vom Rotweinwanderweg können die Wanderer die Ortschaft Dernau ständig aus der Vogelperspektive betrachten. Dann zeigt die Route, wider Erwarten echten Steigcharakter. Die bisher breiten, zum Teil asphaltierten Weinbergwege weichen schmalen Weinbergpfaden und felsigen Steigen, die oftmals recht ausgesetzt durch die steil abfallende Hangflanke hinüber zur Moses-Quelle führen. Leider endet diese herausragende und von den meisten Wanderern so sehr geschätzte Streckenführung bereits nach einem Kilometer. So folgt die Gruppe erneut breiten Wirtschaftswegen durch die Rotweinlagen hoch über dem Ahrtal.

Zwischen Rech und Dernau führt die Route über schmale Weinbergpfade

Die Route läuft durch ein Felsentor und gestattet herrliche Talblicke auf die Ahrschleife bei Mayschoß

Unweit voraus rückt jetzt, allerdings jenseits der Ahr, Ruine Saffenburg ins Blickfeld. Von der einst stolzen Anlage sind nur noch die Grundmauern erhalten. Im 11. Jahrhundert ließ Adalbert von Saffenburg hier eine Burg errichten, die 1704 zerstört und vollkommen geschleift wurde. Vom Korbach-Blick, benannt nach dem Landrat des Kreises Ahrweiler, der die Planung des Rotweinwanderweges angestoßen hat, genießen die Wanderer sodann die herrlichen Aussichten auf die Ahrschleife bei Mayschoß. In einem weiten Rechtsbogen windet sich der Fluss hier durch das harte Schiefergestein des Ahrgebirges. Auch der Rotweinwanderweg beschreibt an dieser Stelle einen großen Bogen und führt durch die Wingerte und ein Felsentor um den Weinort Mayschoß herum, dessen imposante Pfarrkirche tief unten im Tal von der Gruppe bewundert wird. Erst bei der zweiten Möglichkeit verlassen die Wanderer den Rotweinwanderweg und steigen ins Ahrtal ab. Am Campingplatz vorbei geht es zum Bahnhof von Mayschoß. In der urigen Bahnhofsgaststätte endet eine wunderbare Streckenwanderung durch das wildromantische Ahrtal in fröhlicher Runde bei einem süffigen Glas Spätburgunder. Dann bringt uns die Ahrtalbahn zum Ausgangspunkt nach Ahrweiler zurück.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Natürlich kann man trefflich darüber streiten, ob dem Rotweinwanderweg auf dem Teilabschnitt zwischen Ahrweiler und Mayschoß Premiumqualität beigemessen werden kann, führt doch die Route in der überwiegenden Mehrzahl über geschotterte oder asphaltierte Weinberg- und Wirtschaftswege und nur auf einem kurzen Stück über schmale Pfade. Allerdings punktet diese herausragende Panoramaroute im Ahrtal ungemein mit ihren herrlichen Talblicken von mehreren Wanderhütten und exponierten Aussichtspunkten. Kein Baum und kein Strauch verdecken die Sicht ins Ahrtal, dass sich über die Rebenhänge hinweg an einem sonnigen Tag während des ganzen Jahres von seiner besten Seite zeigt. Die Route begleitet den Fluss bis auf wenige Ausnahmen in halber Hanglage. Im Sommer oder im Herbst ist der Rotweinwanderweg meist überlaufen und die zahlreichen Wanderer treten sich fast gegenseitig in die Hacken. Deshalb sollte man für eine Wanderung durch die Rebgärten des Ahrtals einen sonnigen Tag im zeitigen Frühjahr nutzen oder einfach recht zeitig an den Start gehen. Wem die 17 Kilometer lange Streckenwanderung zu weit ist, kann die Route jederzeit verkürzen und mit dem fast halbstündlich verkehrenden ÖPNV zum Ausgangspunkt zurückfahren.

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