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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Anfahrt planen:
Region: Eifel, Ahrtal
Art: Rundwanderung
Kilometer: 14
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Vom Teufelsloch über Engelsley und Teufelsley zum Schrock

Wichtiger Hinweis

Wegen der Flutkatastrophe im Ahrtal ist diese Wanderroute womöglich auf unbestimmte Zeit unpassierbar und/oder der Start- und/oder der Zielort der Tour ist unerreichbar, bzw. nur schwer zugänglich, da noch Aufräumarbeiten zugange sind.

Das Ahrgebirge, auch Ahreifel genannt, ist ein 25 Kilometer langer Gebirgszug beiderseits der Ahr. Die schmalen, fast alpinen Pfade durch die oftmals exponierten Felsenbänder, gepaart mit traumhaften Aussichten ins Ahrtal, machen diesen Teil der Eifel zu einem echten Wandereldorado. Die hier beschriebene Steigroute bei Altenahr führt zu einer Reihe von Aussichtspunkten im wild zerklüfteten mittleren Ahrgebirge und auf einem recht ausgesetzten, ungesicherten Klettersteig über die Engelsley hinweg. Die Wanderung sollte daher nur bei trockener Witterung unternommen werden. Die Route ist nicht einheitlich, im Bereich der Engelsley überhaupt nicht ausgeschildert und wurde anhand von Kartenmaterial selbst zusammengestellt.

Blick vom Teufelsloch auf Altenahr und die Burg Aare

Die Überschreitung der Engelsley ist ein alpines Unterfangen und sollte nur von geübten Alpinisten unternommen werden

In Altenburg beginnen wir die Tour und wandern mit dem Ahrsteig hinauf zum Teufelsloch. Von diesem bizarren Durchlass im Fels schweift der Blick erstmals hinüber zur Burg Are, und hinab in das Naturschutzgebiet Langfigtal. Über unzählige Felsenstufen führt der schmale Gebirgspfad dann steil bergab zum Schwarzen Kreuz. Von der imposanten Felsenkanzel wird das geschäftige Treiben in der Ortsmitte von Altenahr in Augenschein genommen. Nach einem felsigen Steilabstieg überschreiten die Wanderer die Ahr und durchqueren den Straßentunnel. An dieser Stelle verlässt die Gruppe die Ahrsteigroute und steigt zur Engelsley auf. Sehr steil und in endlosen Serpentinen führt der schmale Waldpfad zum Grat des Bergrückens hinauf. Die hier beginnende Überschreitung der Engelsley ist ein alpines Unternehmen. Mancher Klettersteig in den Alpen mit einem fest verankerten Drahtseil, ist einfacher zu durchsteigen. Zudem fehlt hier jegliche Beschilderung und im verbuschten Gelände ist die Wegfindung oftmals sehr schwierig. Deshalb sollte dieser Teilabschnitt nur von geübten Alpinisten begangen werden.


In den schrofigen Felspassagen der Engelsley ist oftmals versierte Klettertechnik gefragt

Zwei markante Erhebungen, der Nord- und der Südgipfel, ragen aus dem Gebirgsrücken der Engelsley empor. Rechts und links des Grates oder genau darüber hinweg, folgt die Gruppe jetzt dem schmalen Felsenpfad, der zum 300 Meter hohen Nordgipfel führt. Er ist mit einem Gipfelkreuz versehen. Auch ein Gipfelbuch darf hier nicht fehlen. Die Wanderer steigen dann ziemlich exponiert in einen Sattel ab. Dabei sind einige Kletterstellen zu überwinden. Sehr abwechslungsreich windet sich der Pfad dann talwärts. Auf einfaches Gehgelände folgen schroffe oder plattige Felspassagen. Aus dem Sattel geht es weniger felsig aber recht steil zum Südgipfel hinauf. Auch er zeigt sich ziemlich alpin, denn der Blick zur anderen Seite lässt einen heiklen Abstieg erahnen. Bevor man abwärts steigt, genießen die Kletterer auch hier die herrlichen Fernsichten über das Ahrgebirge. Im steilen, schrofigen Fels ist erneut versierte Klettertechnik gefragt.

Blick vom ausgesetzten Grat der Engelsley auf die Burg Aare

Aus dem Langfigtal führen Serpentinenpfaden steil bergan zur Mayschoßer Teufelsley hinauf

Nach dem Verlassen des Südgipfels der Engelsley, geht es noch mehrmals ziemlich ausgesetzt rechts und links des Grates entlang. Ständige Auf- und Abschwünge im brüchigen Schiefergestein und mancher gewagte Sprung von Fels zu Fels sind hier erforderlich. Der Steig führt an der felsbewehrten Hangkante entlang, verflacht dann aber zusehends und fällt schließlich steil ins Ahrtal ab. Die Wanderer treffen hier auf den Ahruferweg, dem sie durch das Langfigtal ahrabwärts folgen. Im zweiten Teil der Klettertour marschiert die Gruppe anfangs durch das Naturschutzgebiet Langfigtal. Hier sind seltene Pflanzen- und Tierarten zu Hause. Auf einem schmalen Steg überschreiten wir die Ahr und folgen dem Ahruferweg noch ein kurzes Stück flussabwärts. Alsbald zweigt rechter Hand ein steiler Serpentinenpfad ab, der die Gruppe hinauf zum Ahr-Venn-Weg führt und von dort über verschlungene Waldpfade hinüber zur Mayschosser Teufelsley. Sie liegt etwas versteckt im Wald. Trotzdem ist der kleine, aber steil aufragende Felsenkegel ein weiteres Highlight auf dieser Tour im Ahrgebirge. Fast senkrecht abfallende Felsenplatten sind im Aufstieg bei leichter Kletterei zu überwinden, bevor man unter dem alten, verwitterten Holzkreuz eine der schönsten Fernsichten im Ahrgebirge genießen kann.


Vom Schrock steigen die Wanderer zum Dach der Tour, dem 531 Meter hohen Steinerberg hinauf

Von der Teufelsley geht es sodann über einen kaum noch begangenen Trampelpfad erneut steil bergan hinauf zum Aussichtspunkt Schrock. Weit schweift der Blick von der uralten Aussichtskanzel über das Ahrgebirge. Der Weinort Mayschoss mit der Ruine Saffenburg liegt den Wanderern zu Füßen und in der Ferne ist hoch über Dernau der Krausbergturm zu sehen. Nach einer Wanderpause ist ein letzter Anstieg zu meistern. Dann erreichen die Wanderer das Dach der Tour. Mit seinen 531 Höhenmetern ist der Steinerberg eine der herausragenden Erhebungen im Bereich der Ahreifel. Die Aussichten vom bewirtschafteten Steinerberghaus hinab ins Kesselinger Tal sind überaus bemerkenswert. Heute, am Sonntag ist die bewirtschaftete Schutzhütte allerdings stark frequentiert. So verzichten wir auf eine Einkehr und wandern ein kurzes Stück zurück.

Die Aussichten vom Altenburger Horn ins Ahrtal sind spektakulär

Vom Altenburger Horn ist die gesamte Wanderstrecke mit Engelsley, Teufelsley und Schrock einzusehen

Über einen breiten Fahrweg geht es jetzt Richtung Altenburg. Die karge, nur mit Magergras bewachsene Hochfläche über die wir wandern, ist wieder einmal typisch für die Eifel. Ginsterbüsche und von vielen Stürmen stark zerzauste Kiefernbestände prägen das Bild dieser urwüchsigen Landschaft. Die Gruppe erwandert schließlich noch den Gipfel des Altenburger Horns. Auch von hier aus sind die Fernsichten einzigartig. Fast die ganze Tour mit Burg Aare, Engelsley, Teufelsley und Schrock ist von diesem herrlichen Aussichtsberg einzusehen. Etwas wehmütig wenden wir uns von dem markanten Panoramafelsen ab und wandern in engen Schleifen überaus steil bergab ins Ahrtal. Ziemlich geschafft aber zutiefst beeindruckt erreichen wir unseren Ausgangspunkt. Zum Abschluss kehren die Wanderer noch in einem Weinlokal ein. Bei Kaffee und Kuchen lassen wir diese wunderschöne, jedoch recht anstrengende Klettertour im Ahrgebirge gemütlich ausklingen.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Diese tolle Runde über die ausgesetzten Felsengrate der Engelsley sucht auch im mittleren Ahrgebirge ihresgleichen. Die wilde Kletterei im schrofigen Schiefergestein gepaart mit herrlichen Ausblicken auf den Weinort Altenahr und die Burgruine Aare sind die Garanten für einen kaum noch zu übertreffenden Erlebniswert dieser nur 14 Kilometer langen Steigroute. Auch für Abwechslungsreichtum ist bestens gesorgt, wird doch das stille und abgeschiedene Langfigtal auf weichen Uferpfaden durchwandert. Mit der Teufelsley, dem Schrock und ganz zum Schluss mit dem Altenburger Horn werden noch weitere herausragende Felsennester angelaufen, die herrliche Fernsichten über die Ahreifel möglich machen. Konditionell ist die Runde allerdings eine ziemliche Herausforderung, zudem sollte man trittsicher sein und über eine absolute Schwindelfreiheit verfügen. Wenn dann auch noch das Wetter passt, ist die Überschreitung der Engelsley auch für alpine Kletterfreunde ein gigantisches Erlebnis.  

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