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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Anfahrt planen:
Region: Eifel
Art: Streckenwanderung
Kilometer: 21
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Mit verträumten Uferpfaden zu den Buntsandsteinformationen hoch über der Rur

Die 38 Kilometer lange Buntsandsteinroute, ein Partnerweg des Eifelsteigs, läuft durch das Rurtal und die Rureifel von Kreuzau über Nideggen-Abenden und Heimbach zur Urftseestaumauer. Weiche Uferpfade durch Flussauen, wunderbare Waldpassagen, felsige Steige zu Geländer bewehrten Felsennestern und unzählige braunrote Buntsandsteinformationen sorgen für ein herausragendes Wandererlebnis, dass durch die vielen Panoramablicke in die Rureifel noch entscheidend bereichert wird. Die Buntsandsteinroute folgt in großen Abschnitten dem altehrwürdigen Josef-Schramm-Weg des Eifelvereins, der ebenfalls in Kreuzau beginnt und nach 229 Kilometern in Trier endet.

Auf verträumten Uferpfaden entlang der Rur

Letzt Herbstnebel liegen über dem Rurtal

Wir starten in den Weitwanderweg am Bahnhof von Kreuzau und wandern durch die Ortschaft zum Ufer der Rur. Hier schwenkt die Route nach links und läuft auf Uferpfaden und breiten Wiesenwegen entgegen der Fließrichtung am Gewässer entlang. Zähe Herbstnebel liegen über den Rurauen, die sich nur sehr zaghaft verziehen und für eine mystische Stimmung sorgen. Der Sonne scheint noch die Kraft zu fehlen, um sichtbar in Erscheinung zu treten. So beäugt uns im nebligen Zwielicht eine vielköpfige Eselherde, als die Gruppe an ihren Weidegründen vorbeizieht.

Die schäumenden Wasser der Rur stürzen über ein Stauwehr

Nachdem die Wanderer eine herrliche Birkenallee durchschritten haben, macht die Rur durch starkes Rauschen auf sich aufmerksam. Schäumend stürzt hier der breite Fluss über ein Stauwehr zu Tal, um dann wieder recht träge weiter zu fließen. Eine ganze Weile geht es noch an der Rur entlang, wobei der Wanderweg zweimal die Flussseite wechselt. In der Nähe der Ortschaft Üdingen steigt die Buntsandsteinroute entlang herbstbunter Waldsäume und auf asphaltiertem Grund in den Hang hinein. Inzwischen hat sich auch die Sonne durchgesetzt. Letzte Nebelschleier weichen zaghaften Sonnenstrahlen, die sogleich den lichten Eichenhain verzaubern, durch den wir jetzt auf breiten Forstwegen hinüber zur Waldkapelle wandern.


Vom Felsplateau des Eugeniensteins fallen herrliche Tiefblicke ins Rurtal

Schon wenig später gelangt die vierköpfige Gruppe zum Aussichtspunkt Mausauel. Von hier oben fällt ein toller Panoramablick auf den Obermaubach-Stausee tief unten im Rurtal. An einer Abzweigung folgen die Wanderer dann der Ausschilderung hinauf zum Eugenienstein. Überaus steil geht es jetzt auf felsigen, mit Wurzeln durchsetzten Steigen bergan. Auf der Anhöhe werden wir dann für alle Mühen belohnt. Das Felsplateau des Eugeniensteins überragt alle Baumwipfel und gestattet herrliche Tiefblicke ins windungsreiche Rurtal.

Auf dem aussichtsreichen Felsplateau des Eugeniensteins

Die Route läuft durch das felsige Hindenburgtor

Nach kurzer Wanderrast folgen die Wanderer einem mit wilden Stechpalmen gesäumten Trampelpfad, der über den Höhenzug zur Kickley, einer urigen Felsformation mitten im Wald, hinüber führt und dann wieder etwas unten in die flacher verlaufende eigentliche Buntsandsteinroute einmündet. Die Streckenführung lässt wahrhaftig keine Wünsche offen und niemals Langeweile aufkommen. Während linker Hand oftmals bizarre Buntsandsteinformationen in den Himmel wachsen, fällt rechts des schmalen Waldpfades der Steilhang stets ins Bodenlose. Das ist Wandergelände wie wir es mögen. Steinerne Stufen und abwärts führende Felsentreppen geleiten uns schließlich zum imposanten Hindenburgtor. Die Buntsandsteinroute durchquert diesen gewaltigen Durchlass im Fels, der im Erdmittelalter vor 220 Millionen Jahren entstanden ist. Nächstes Highlight entlang der Route ist die Christinenlay. Vom Geländer bewehrten Felsenbalkon genießen die Wanderer die Aussichten ins Rurtal und auf Burg Nideggen, die auf der gegenüberliegenden Anhöhe empor ragt.


Burg Nideggen kann besichtigt werden

Noch mehrere begehbare Buntsandsteinformationen mit immer wieder neuen Eindrücken werden passiert, bevor wir die Eifelstadt Nideggen erreichen. Ein kurzer obligatorischer Abstecher von der Buntsandsteinroute führt hinauf zur Burg Nideggen. Die Grundsteinlegung der gewaltigen Feste erfolgte im Jahre 1177. Im Mittelalter befand sich das Gemäuer im Besitz der Grafen von Jülich und genoss den Ruf uneinnehmbar zu sein. Trotzdem ereilte die Anlage das gleiche Schicksal vieler mittelalterlicher Burgen. Im pfälzischen Erbfolgekrieg wurde sie 1689 von den Truppen Ludwigs XIV., der den Beinamen Sonnenkönig trägt, erobert und zerstört. Heute befindet sich die restaurierte rechteckige Höhenburg im Besitz des Kreises Düren und beherbergt ein sehenswertes Burgmuseum.

Auf der Burg Nideggen

Eine begehbare Felsenhöhle liegt am Weg

Unterhalb der Burgmauern läuft die Buntsandsteinroute wieder in den sonnigen Herbstwald hinein. Auch im letzten Teil der Streckenwanderung begleiten uns die gewaltigen Felsformationen auf Schritt und Tritt, an denen sich Alpinisten in allen Schwierigkeitsgraden versuchen können. Eine imposante Felsenhöhle, die gleich von zwei Seiten begehbar ist wird noch bewundert, bevor der felsige Steig ins Rurtal abfällt. In engen Serpentinen geht es jetzt bergab. Auch hier schützt uns rechter Hand ein Geländer vor dem Sturz in den Abgrund. Nach insgesamt 20 Wanderkilometern endet die 1. Etappe der Buntsandsteinroute schließlich in Abenden. In der Gaststätte "Haus Mühlbach" lassen wir diese herausragende Herbstwanderung ausklingen. Dann bringt uns die stündlich verkehrende Rurtalbahn zum Ausgangsort nach Kreuzau zurück.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Die 1. Etappe der Buntsandsteinroute von Kreuzau nach Abenden kann sich mit jedem Teilabschnitt des Eifelsteigs messen. Die vom Deutschen Wanderinstitut zertifizierte Routenführung erreicht Premiumqualität und ist an Erlebnisreichtum kaum zu toppen. Dafür sorgen die vielen schmalen Saumpfade, die felsigen Steige und die herausragenden Fernsichten über die Rureifel und die Tiefblicke ins Tal der Rur. Weshalb die Streckenführung allerdings kurz vor dem Zielort Abenden auf breiten unspektakulären Waldwegen ins Rurtal abfällt, um dann wenig später wieder überaus steil und gleichermaßen unspektakulär zu den Eifelhöhen zurückzukehren, wird das Geheimnis der Betreiber bleiben. Zu bemängeln ist auch die Ausschilderung der Wanderstrecke, die manchmal nicht eindeutig ist oder bei Abzweigungen unglücklich angebracht wurde. Allerdings können diese beiden negativen Anmerkungen das herausragende Wandererlebnis in der Rureifel in keinster Weise schmälern.

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