Wegezeichen:
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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 379
Gesamtabstieg (Meter):: 379
Anfahrt planen:
Region: Eifel
Art: Rundwanderung
Kilometer: 21
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Durch das idyllische Ohbachtal zur Quelle der Erft in Holzmülheim

Weite Nordeifelpanoramen und die Durchwanderung eines idyllischen Bachtales auf breiten Wald- und Wiesenwegen kennzeichnen die knapp 21 Kilometer messende EifelSchleife Quelle der Erft. Die Naturschutzgebiete Sülchesbachtal mit Nebentälern und Buirer Lei südlich von Buir werden dabei gestreift. Allerdings kann man die aussichtsreiche Runde im Segment der Premiumrouten nicht verorten. Dafür fehlen einfach die herausragenden Highlights, die nach der Wanderung in bleibender Erinnerung bleiben und noch lange mit der Tour in Verbindung gebracht werden. Bei einem übergroßen Anteil an breiten, oftmals auch geschotterten und geradeaus verlaufenden Wiesenwegen werden nur wenige Teilabschnitte auf erdigen Pfaden begangen. So verbleiben lediglich die schönen Ausblicke über die hügelige Nordeifel als erwähnenswerte Höhepunkte, nachdem die Quellfassung der Erft in Holzmülheim durch die Flutkatastrophe 2021 arg in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Auf der EifelSchleife am Hagelkreuz

Vom Hagelkreuz sind die Vulkankuppen Michelsberg, Aremberg, Nürburg und Hohe Acht zu sehen

Es gibt mehrere Möglichkeiten in die EifelSchleife Quelle der Erft einzusteigen. Wir entscheiden uns für einen Start in der Dorfmitte des Eifelörtchens Frohngau. Vom Vorplatz der Pfarrkirche St. Margareta verlassen wir die Ortschaft über die Buirer Straße. Kurz darauf wird die K34 unterschritten. Hinter dem Straßentunnel läuft die EifelSchleife in die offene Feldflur hinein. Breite Wiesenwege werden beschritten. Beim sanft bergan führenden Aufstieg zum Hagelkreuz fällt ein letzter Blick auf den Start- und Zielort Frohngau. Das kurz darauf anzulaufende Hagelkreuz auf einer Seehöhe von 544 Metern über NN wurde 1903 zum Schutz vor Blitz und Hagelschlag errichtet. Jährlich an Christi Himmelfahrt ziehen Bittprozessionen aus den umliegenden Orten Frohngau, Tondorf und Buir zum Hagelkreuz, um den Segen Gottes für eine gute Ernte zu erbitten. Vom Hagelkreuz fällt der Blick nach Norden weit in die Zülpicher Börde, während nach Osten und Süden hin die Vulkankuppen von Michelsberg, Aremberg, Nürburg und Hoher Acht zu sehen sind. Die vor dem Hagelkreuz installierte Info-Tafel, die dereinst wohl die Erhebungen alle bezeichnet hat, ist leider nicht mehr lesbar und sollte alsbald erneuert werden.


Die Eifelschleife streift die Naturschutzgebiete Buirer Lei und Erft- und Sülchesbachtal

Vom Hagelkreuz führt ein breiter Wiesenweg sanft bergab über die L194 hinweg in eine winzige Waldparzelle. Hier treffen wir hinter dem Metzenkreuz auf einen der wenigen Pfadabschnitte der EifelSchleife. Im weiteren Verlauf geht es in die Naturschutzgebiete Buirer Lei und Erft- und Sülchesbachtal mit Seitentälern hinein. Bachauen und Kleingehölzgruppen, sowie die in den abgelegenen Seitentälern anzutreffenden Lebensräume der Wildkatze sollen dergestalt geschützt werden. So begleiten uns ständig wechselnde Landschaftsformen auf dem Weg durch das idyllische Ohbachtal. Mal geht es durch weitläufige sattgrüne Wiesenauen, dann wieder durch winzige Waldparzellen. Neben einem imposant gestalteten Insektenhotel wird kurze Wanderrast gehalten. Dann verlässt die EifelSchleife das Ohbachtal. Die Ortschaft Buir wird durchwandert. Ausgangs der Bebauung geht es an Waldrändern vorbei und über eine landwirtschaftlich genutzte Hochfläche hinweg. Nach weiteren zwei Wanderkilometern erreichen wir Holzmülheim, den Quellort der Erft.

An der Quelle der Erft in Holzmülheim

Die Erft entspringt in Holzmülheim und mündet nach 106 Flusskilometern bei Neuss in den Rhein

Mit der Erftstraße durchwandern wir die Ortschaft Holzmülheim und gelangen, kurz vor dem Erftquellkreisel rechtsschwenkend, in ein parkähnliches Gelände. An dessen Rand tritt auf 427 Metern über NN die Erft unterhalb des Himbergs zutage, um nach 106 Flusskilometern bei Neuss in den Rhein zu münden. Jetzt im Spätsommer scheint die Quellschüttung der Erft, die sich aus einem vergitterten Gemäuer ergießt, überraschend stark zu sein. Leider wurde die aus Natursteinen von der Dorfgemeinschaft in Eigenregie zusammengefügte Quellfassung bei der Flutkatastrophe 2021 stark beschädigt. Die EifelSchleifen-Route, die eigentlich über eine Brücke direkt an der Erftquelle vorbei führt, ist noch nicht wieder hergestellt. Eine entsprechende Umleitung ist ausgeschildert. Ausgangs der Bebauung von Holzmülheim steigt die Route in den Wiesenhang. Auch in diesem Teilabschnitt werden in ständigem Wechsel offene Weideflächen und kleine Waldparzellen durchwandert.

 


Bei dem geheimnisvollen Hollerberg handelt es sich um einen Siedlungsplatz aus der Jungsteinzeit

Schließlich gelangen wir auf dem Weg nach Bouderath zum geheimnisvollen Hollerberg. Eigentlich läuft die EifelSchleife an der 501 Meter hohen Erhebung vorbei. Aber es ist durchaus lohnend, die Sitzbank auf dem "Gipfel" mit einem nach rechts schwenkenden Abstecher aufzusuchen. Mehrere winderprobte Kiefern zieren die bewaldete Kuppe, bei der es sich, wie Funde aus der Jungsteinzeit bezeugen, um einen vorgeschichtlichen Siedlungsplatz handelt. Aus der jüngeren Vergangenheit stammen die gesprengten Bunkerreste einer leichten Flakbatterie aus dem 2. Weltkrieg, die heute noch gut sichtbar sind. Hier wird große Wanderrast gehalten, sind doch die Nordeifelpanoramen vom Hollerberg überaus bemerkenswert. Kurz darauf erreichen wir den Eifelort Bouderath mit seiner ortsbildprägenden Pfarrkirche. Der aus romanischen Ursprüngen entstandene Kirchenbau ist der Hl. Gertrud von Nivelles geweiht und wurde mehrmals erweitert.

Die imposante Pfarrkirche St. Gertrud in Bouderath

Westlich von Roderath treffen die Wanderer auf die Reste einer römischen Villa Rustica

Hinter Bouderath wandern wir durch Kleingehölze der Heinsnück und überschreiten dann den Kolvenbach. Eine ganze Weile geht es durch den Wald bevor die Wanderer die Ortschaft Roderath erreichen. Auch dieser Eifelort wird durchwandert. Ausgangs der Bebauung geht es westlich von Roderath durch Niederwald hinüber zu einer römischen Villa Rustica. Im Jahre 1980 wurde diese römische Hofanlage, bestehend aus Haupthaus und drei Nebengebäuden ausgegraben. Die Mauerzüge des Haupthauses hat man in Teilen aufgemauert, sodass Umriss und Größe des historischen Gemäuers erkennbar sind. Eine nebenstehende Infotafel beschreibt die Anlage. Im letzten Wegeabschnitt wird die K36 überquert. Auf breiten, oftmals geschotterten und schnurgerade verlaufenden Wirtschaftswegen geht es durch die freie Feldflur zurück nach Frohngau. Am Ortseingang bewundern wir das schön gestaltete Wohnhaus eines ehemaligen Bauerngehöftes. Im Dorfcafe endet die knapp 21 Kilometer lange EifelSchleifen-Runde bei einem schmackhaften Stück hausgemachten Kuchens und einer guten Tasse Kaffee.


Fazit und abschließende Bemerkungen:

Weit ab von Premiumqualität läuft die EifelSchleife Quelle der Erft durch die hügelige Nordeifel. Es handelt sich bei der Rundwanderung wohl um das Zusammenfügen ehemals örtlicher Wanderwege der fünf Dörfer, die von der EifelSchleife angelaufen werden. An Höhepunkten sind lediglich die ausgesprochen schönen Weitblicke und die namensgebende Quelle der Erft zu erwähnen. Das Hagelkreuz, der geheimnisvolle Hollerberg und die römische Villa Rusica vermögen den Mangel an Highlights nicht aufzuwiegen. Die von vielen Wanderern so sehr geschätzten naturbelassenen Pfade sind nur in ganz kurzen Teilabschnitten im Ohbachtal anzutreffen. Ansonsten weist das Streckenprofil nahezu durchgängig breite Wald- und Wiesenwege auf. Besonders die letzte, schnurgerade verlaufende und teils geschotterte Routenführung bleibt in unguter Erinnerung. So werden die drei Bewertungssterne bei Profirouten in den Kategorien Erlebniswert und Landschaft nur knapp erreicht. Die Beschilderung der EifelSchleife ist bis auf eine Ausnahme in der Nähe von Roderath professionell angebracht. Rast- und Ruheplätze sind in ausreichender Zahl vorhanden.

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