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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 331
Gesamtabstieg (Meter):: 331
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Region: Eifel
Art: Rundwanderung
Kilometer: 16
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Durch die Wacholderheiden in der Toskana der Eifel

Als die Toskana der Eifel bezeichnet man gemeinhin den Landstrich rund um Alendorf, einem Ortsteil der Stadt Blankenheim. In der Tat kommt der Charakter dieser Landschaft in der Kalkeifel mit ihren beeindruckenden Wacholderheiden dem Charme des italienischen Vorbildes sehr nahe. Die neu konzipierte EifelSpur Toskana der Eifel, die in Ripsdorf beginnt, streift durch die unter Naturschutz gestellten Wacholderheiden, läuft durch  mehrere idyllische Tallagen und überschreitet aussichtsreiche Höhenzüge, die traumhafte Fernblicke weit über die Kalkeifel hinweg bis in die Hocheifel hinein möglich machen. So kommt auf der Route allerorten keine Langeweile auf, vielmehr bleibt festzuhalten, dass die EifelSpur bei den Premiumwanderwegen der Eifel einen der vorderen Plätze einnimmt.

Blick auf Alendorf und auf den Eierberg vom Kalvarienberg, 523 m

Die EifelSpur Toskana der Eifel beginnt in Ripsdorf und läuft in das Naturschutzgebiet Alendorfer Kalktriften hinein

Wir starten in die rund 16 Kilometer lange Runde vom Wanderparkplatz am Dorfrand von Ripsdorf, durchmessen die Ortschaft und wandern an der trutzigen Pfarrkirche St. Johannes d. Täufer vorbei und ausgangs der Bebauung in eine offene Wiesenlandschaft hinein. Sanft ansteigend geht es zu einem Höhenzug hinauf, der erste Panoramablicke möglich macht. An einer Weggabelung halten wir uns rechts und gelangen schon kurz darauf in das Naturschutzgebiet Alendorfer Kalktriften. Üppig grüne Feuchtwiesen empfangen uns dann im Rohrtaler-Bachtal, in das die EifelSpur hineinfällt. An schattigen Waldsäumen treffen wir schließlich im Lampertstal auf die Hauptroute des Eifelsteiges. Rechts schwenkend folgt hier die EifelSpur dem Fernwanderweg in Richtung Alendorf und steigt dann auf schmalen Pfaden überaus steil zum 523 Meter hohen Kalvarienberg hinauf.

Vom Kalvarienberg genießen wir traumhafte Ausblicke auf Alendorf und die Wacholderheiden auf dem Eierberg und dem Hämmersberg

Von dieser mit Magergras und unzähligen, säulenartigen Wacholderbüschen bewachsenen und mit einem Gipfelkreuz versehenen Erhebung genießen wir eine traumhafte 360°-Rundumsicht über diesen Teil der abgeschiedenen Kalkeifel. Rechts voraus und jenseits der im Tal liegenden Ortschaft Alendorf fällt der Blick auf den 548 Meter hohen Eierberg, während zur linken Seite hin der 530 Meter messende Hämmersberg aufragt. Auch diese beiden Erhebungen weisen unzählige einzeln stehende Wacholderbüsche auf, sodass in der Tat Vergleiche zur Toskana angemessen erscheinen. Darüber hinaus sind nach Osten hin in der Hocheifel der Aremberg und die Hohe Acht am Horizont gerade noch auszumachen. Auf dem aussichtsreichen Kalvarienberg wird natürlich ausgiebig Wanderrast gehalten, um dieses grandiose Eifelpanorama eine Weile zu bewundern. Erst dann machen wir uns an den Abstieg und folgen der Beschilderung vorbei an alten Kreuzwegstationen aus Buntsandstein ins Tal.


Die aus dem 15. Jahrhundert stammende Alendorfer Bergkirche weist den Charakter einer eifeltypischen Wehrkirche auf

Nach Überquerung der K43 treffen die Wanderer auf die Bergkirche von Alendorf, die der Hl. Agatha geweiht ist. Die einschiffige, von mächtigen Buchen umgebene Hallenkirche stammt aus dem 15. Jahrhundert und liegt sehr idyllisch am Rande des Dorffriedhofes und einer Kriegsgräberstätte. Sie weist unverkennbar den Charakter einer Wehrkirche auf, wie sie in diesem Teil der Eifel häufig anzutreffen sind. Von der Alendorfer Bergkirche steigt die EifelSpur in die Flanke des Eierberges hinein, der zum 1.100 ha umfassenden Naturschutzgebiet Lampertstal und Alendorfer Kalktriften gehört, einem der größten Wacholderschutzgebiete Nordrhein-Westfalens. So wurde in der "Toskana der Eifel" eine beachtenswerte Flora, die neben Wacholder auch rund 27 Orchideenarten, Herbstzeitlose, Enziane, Kalkmagerrasen und bunte Blumenwiesen ihr Eigen nennt, unter Schutz gestellt. Natürlich sind auch die Ausblicke vom Rastplatz auf dem Gipfel des Eierberges mehr als erwähnenswert. Im Talgrund zeigt sich Alendorf und jenseits der Ortschaft ragt der bereits erwanderte Kalvarienberg auf.

Die Alendorfer Bergkirche weist den Charakter einer Wehrkirche auf

Die Schafbeweidung ist eine unabdingbare Notwendigkeit um die ausgedehnten Wacholderschutzgebiete zu erhalten

Vom Eierberg wandert die Gruppe sodann sehr steil ins Tal, überschreitet zuerst den Oden- und danach den Frömmelsbach und steigt erneut zu einem bewaldeten Höhenzug hinauf. Hier treffen wir auf eine riesige Schafherde wie sie früher in der Eifel zuhauf anzutreffen waren. Die intensive Schafbeweidung der Wacholderheiden ist eine unabdingbare Notwendigkeit um die eifeltypischen Naturschutzgebiete dauerhaft zu erhalten. Auch in diesem Teilabschnitt überrascht uns die EifelSpur mit ihren traumhaften Fernsichten. Südwestlich des Hämmersberges läuft die Route dann in das Wammesbachtal hinein, in dem sich an den Berghängen immer wieder die als "Zypressen des Nordens" bezeichneten stacheligen Wacholderbüsche zeigen.

Auch im letzten Teilabschnitt der Eifelspur kommt die Route im Lampertstal ausgesprochen "toskanisch" daher

Der Wammesbach führt uns bald darauf in das weitläufige, überaus idyllische Lampertstal hinein. Der Lampertsbach ist ein zehn Kilometer langer Zufluss der Ahr, der im Eifelort Esch als Frömmelsbach entspringt und auf seinem Weg in die Ahr von den Nebenbächen Odenbach, Rohrtaler Bach, Mirbach, Wierstaler Bach und Wammesbach gespeist wird. Wir bewundern die sattgrünen, frisch gemähten Feuchtwiesen im weitläufigen Lampertstal und erfreuen uns an der ungewöhnlichen Stille und Abgeschiedenheit der Eifellandschaft. So kommt die EifelSpur auch in ihrem letzten Teilabschnitt überall "toskanisch" daher. Alsbald rechts schwenkend geht es dann aus dem Lampertstal sanft bergan und auf breiten geschotterten Wegen zum Start- und Zielort Ripsdorf hinauf. Hier beenden wir eine unerwartet traumhafte Runde in der Kalkeifel im Landgasthof Breuer bei einer guten Tasse Kaffee und einem schmackhaften Stück selbst gebackenen Kuchen.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Diese EifelSpur ist auf ihrer ganzen Länge ein besonderes Wandererlebnis. Stets abwechslungsreich und niemals langweilig windet sie sich durch die Kalkeifel rund um Alendorf, die wahrhaftig die Bezeichnung "Toskana der Eifel" mehr als verdient. Die ausgedehnten, unter Naturschutz stehenden Wacholderheiden sind ein Alleinstellungsmerkmal, die selbst in der Eifel ihresgleichen suchen. Hinzu kommen die herausragenden Fernsichten vom Kalvarienberg, vom Eierberg und von mehreren anderen unbenannten Höhenzügen bis weit in die knapp dreißig Kilometer entfernte Hocheifel hinein. Die Bergkirche und der Kalvarienberg, zu dem einmal im Jahr während der Karwoche Prozessionen hinauf führen und auf dessen Gipfel sich dereinst eine Kapelle befand, steuern noch historische Gesichtspunkte zu der grandiosen 16 Kilometer langen Premiumrunde bei. Neben einer vollkommen ausreichenden Anzahl an Rast- und Ruheplätzen ist die Beschilderung überaus üppig angebracht. So vergibt Profirouten.de in den Kategorien Landschaft und Erlebnis ohne zu zögern die Höchstzahl von fünf möglichen Bewertungssternen.

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