Wegezeichen:
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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 609
Gesamtabstieg (Meter):: 609
Anfahrt planen:
Region: Eifel
Art: Themenrundwanderung
Kilometer: 24
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Vulkanismus und Mittelalter verbinden sich zu einer tollen Themenrunde

Diese Themenrundwanderung im mittleren Brohltal punktet ungemein mit ihrer bunten Vielfalt, taucht man doch, neben einer hoch interessanten vulkanologischen Exkursion am Hufeisenkrater Bausenberg, bei der Besichtigung der Erlebnisburg Olbrück auch tief in das Mittelalter ein. Auf breiten Wald- und Wiesenwegen, lediglich am Bausenberg auf schmalen, felsigen Pfaden, läuft die Geopfad-Route-M - Olbrücker Burgpanorama auf insgesamt 24 Wanderkilometern durch die vulkanologisch geprägte Osteifel. Darüber hinaus bereichern zwei idyllische Bachtäler, ein einsames Gewässer in einem aufgelassenen Steinbruch, ein renaturierter Maarsee und traumhafte Aussichten über das mittlere und obere Brohltal die Wanderung noch in besonderem Maße.

Auf dem Geopfad im idyllischen Brenkbachtal

Die Geopfad-Route M läuft hinter Oberzissen in das idyllische Brenkbachtal hinein

Die Themenrundwanderung beginnt auf dem Wanderparkplatz am Bahnhof der Brohltal-Schmalspureisenbahn "Vulkanexpress" in Niederzissen. Wir wandern durch die Brohltal- und die Horststraße. Hier lockt ein kurzer Abstecher zur Bunkeranlage, die im Jahre 1943 ausgangs der Klosterstraße während des Zweiten Weltkrieges in den verfestigten Schlammstrom des Hüttenbergvulkanes hinein gegraben wurde. Die Anlage bot Platz für 300 bis 400 schutzbedürftige Personen. Wir durchmessen die Ortschaft Niederzissen und verlassen die Bebauung über die Friedhofstraße. In einem sanften Rechtsbogen fällt die Route in das Heubachtal hinein. Es geht an einem Biotopweiher und am Heubachstadion vorbei. Links schwenkend folgen wir dann ein kurzes Stück der Kreisstraße, die von Niederzissen nach Galenberg führt. Schließlich queren wir die Asphaltpiste und wandern auf einem mit Hecken gesäumten Wiesenweg hinüber nach Oberzissen. Erstmals fällt dabei der Blick hinauf zur Burg Olbrück. Es geht am Sauerbrunnen von Oberzissen vorbei in das Brenkbachtal hinein. Die Geopfad-Route-M läuft jetzt durch ein ausgesprochen idyllisches Tälchen. Gegen die Fließrichtung beschreiten wir einen breiten Uferweg sanft ansteigend am stark mäandernden Gewässer entlang. Im zeitigen Frühjahr ist dieser Teilabschnitt noch leicht schlammig und der Weg ist recht schwer begehbar. Trotzdem beeindruckt der natürliche und sich selbst überlassene Auenwald rechts und links des Brenkbaches in besonderem Maße.


Ausgangs der Ortschaft Hain erwartet uns eine Riesenruhebank die zu einer aussichtsreichen Rast einlädt

Schließlich überschreiten wir den Brenkbach in einer lang gezogenen Rechtskehre und steigen zu einem Bergsattel auf. Hier queren wir die Gleisanlage der Brohltal-Schmalspureisenbahn und genießen die wunderschönen Ausblicke auf Hain und hinauf zur Burg Olbrück, die jetzt immer näher rückt. Vom Bergsattel fällt der Geopfad ins Quackenbachtal hinab und steigt dann überaus steil zum Bergdorf Hain hinauf. Beim Schweiß treibenden Anstieg schweift der Blick ins mittlere Brohltal und auf den landschaftsprägenden Höhenzug des Bausenberges bei Niederzissen, den wir heute noch besteigen werden. Mit der Beschilderung der Geopfad-Route-M durchwandern wir die Ortschaft Hain, die sich eng an den Burgberg der Olbrück schmiegt. Auf dem Weg hinauf zur Erlebnisburg treffen wir auf eine Riesenruhebank. Hier ist die erste Rast des Tages fällig. Während wir die mitgeführte Marschverpflegung verzehren, genießen wir die herrlichen Aussichten ins obere Brohltal und hinauf zum Perler Kopf.

Am Burgtor der Burg Olbrück

Vom 34 Meter hohen Bergfried der Erlebnisburg Olbrück schweift der Blick über die Osteifel

Über die Hermann-Höfer-Allee, benannt nach dem Bürgermeister Hermann Höfer, der sich um die Entwicklung des Brohltales und den Erhalt der Burg Olbrück verdient gemacht hat, geht es dann hinauf zum mittelalterlichen Gemäuer. Von den Herren zu Wied um das Jahr 1100 erbaut, beherbergte die Olbrück im Laufe der Jahrhunderte mehr als 15 Adelsgeschlechter. Zweimal wurde sie zerstört aber immer wieder aufgebaut, um schließlich 1797 als Wohnsitzburg aufgegeben zu werden. Auf Initiative von Hermann Höfer wurde das ruinöse Gemäuer in den Jahren 1999 - 2001 saniert und als Erlebnisburg ausgebaut. Heute erfreut sich Burg Olbrück einer stets wachsenden Zahl von Besuchern, kann man sich doch vom 34 Meter hohen Bergfried an herrliche Fernsichten über die gesamte Osteifel, das Siebengebirge und bis weit hinein in den Westerwald erfreuen. Leider ist Burg Olbrück nur in den Sommermonaten geöffnet. So machen wir am Burgtor kehrt und umrunden mit der Geopfad-Route-M den Burgberg. Diesmal betreten wir die Ortschaft Hain am gegenüber liegenden Dorfrand und genießen die traumhaften Ausblicke ins mittlere Brohltal. Von Hain wandern wir mit einem asphaltierten Wirtschaftsweg hinab nach Niederdürenbach. Hier wird der Brohlbach überschritten, der bei Hannebach entspringt und nach 20 Kilometern bei Brohl/Lützing in den Rhein mündet. Die Beschilderung des Themenwanderweges führt uns wenig später durch Wiesengelände hinauf nach Oberdürenbach. Mitten im lichten Laubwald treffen wir am Steinberg auf den Königssee.


Der einsam gelegene Königssee und das renaturierte Rodder Maar bereichern die Geopfad-Route-M ungemein

Bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde am ehemaligen tertiären Vulkankegel Steinberg Basalt gebrochen. Heute ist der 75 Meter tiefe ehemalige Steinbruch bis zu 30 Meter hoch mit Wasser gefüllt und bietet, seltenen Pflanzen- und Tierarten ideale Bedingungen. Vom Königssee geht es ebenen Fußes mit dem Weitwanderweg Eifelleiter auf geschotterten Wiesenwegen an Waldrändern entlang. Immer wieder fällt dabei der Blick hinauf zum imposanten Bergkegel auf dem die Olbrück ihren Platz gefunden hat, Olbrücker Burgpanorama pur!! Wir passieren eine Schaukelliege, die zur Rast einlädt und kommen schließlich dem Rodder Maar immer näher. Das Rodder Maar ist ausgangs der 90iger Jahre renaturiert worden. Seitdem hat es sich mit seiner beachtenswerten Flora und Fauna zu einem beliebten Naherholungsgebiet entwickelt, das den Erlebnis- und Erholungswert des Brohltals enorm gesteigert hat. Neben den Kormoranen haben hier Kiebitze, Stockenten, Grau- und Silberreiher eine neue Heimat gefunden.

Am renaturierten Rodder Maar

Auf felsigen Steigen kann man den besterhaltenen Hufeisenkrater Europas, den Bausenberg erkunden

Wer möchte, kann das Rodder Maar abweichend von der Geopfad-Route-M natürlich noch umrunden, bevor es zum Mariaköpfchen weiter geht. Von der ehemaligen Wanderhütte des Eifelvereins zeigt sich der Bausenberg, zu dem wir nach dem Überqueren einer Landstraße durch die Niederzissener Ortslage "Im Vogelsang" hinüber wandern. Von einer aussichtsreichen Freifläche geht es auf schmalen Waldpfaden zum Kraterrand hinauf. Kurz darauf erreichen wir den Gleitschirmstartplatz, der einen herausragenden Ausblick auf Niederzissen gestattet. Vor etwa 200.000 Jahre kam es hier zu einem gewaltigen Vulkanausbruch. Ein breiter, heute noch sichtbarer Lavastrom ergoss sich ins Vinxtbachtal bis an den Rand der Ortschaft Gönnersdorf. Der 339 Meter hohe Schlackenkegel ist der besterhaltene Hufeisenkrater Europas. Wegen seiner geologischen Einzigartigkeit und seiner seltenen Tier- und Pflanzenwelt hat man das Gelände rund um den Bausenberg unter Naturschutz gestellt. Mit der Geopfad-Route kann man den wild zerklüfteten Kraterrand auf felsigen Pfaden erkunden. Eine dort befindliche Hinweistafel informiert über die vulkanologischen Ereignisse. In zahlreichen Windungen führt uns die Geopfad-Route-M wieder zurück zum Ausgangspunkt, dem Wanderparkplatz in Niederzissen. Hier endet eine eindrucksvolle und überaus interessante, vulkanologische und geschichtsträchtige Exkursion durch das Brohltal.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Unter den Geopfad-Routen der Verbandsgemeinde Brohltal nimmt die Geopfad-Route-M - Olbrücker Burgpanorama - sicherlich eine herausragende Stellung ein. Mit einer abwechslungsreichen Streckenführung, den herrlichen Aussichten und den vielen Hinweistafeln, die die geschichtlichen und geologischen Hintergründe der Region aufzeigen, haben die Betreiber dieses Themenrundwanderweges ohne Zweifel einen Volltreffer gelandet. Wenn auch die Streckenführung über breite Forst- und Wiesenwege nicht unbedingt den Erfordernissen einer Premiumroute entspricht, so übertrifft der Rest in allen Belangen die Erwartungen, die man mit einem schönen Wanderweg in Verbindung bringt. Zu beachten ist, dass der Uferweg im Brenkbachtal in den Wintermonaten nur eingeschränkt begehbar ist. Burg Olbrück öffnet jeweils vom 01. April bis zum 31. Oktober ihre Pforten. In diesem Zeitraum sollte man sich unbedingt genügend Zeit für die mehr als lohnende Besichtigung nehmen. (Wichtiger Hinweis: Wegen notwendig gewordener Renovierungsarbeiten bleibt Burg Olbrück im Jahre 2021 für Besucher geschlossen).

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