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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 369
Gesamtabstieg (Meter):: 369
Anfahrt planen:
Region: Eifel
Art: Themenrundwanderung
Kilometer: 13
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Geologische Themenwanderung zum Vulkanismus in der Pellenz

Der Themenrundwanderweg Geopfad-Route-N - Panoramaweg Eppelsberg - befasst sich mit dem Vulkanismus der Osteifel und insbesondere mit den Eruptionen der Schlackenkegelvulkane Eppelsberg, Heidekopf, Roter Berg und Krufter Ofen, die vor etwa 230.000 Jahren ihre vulkanische Tätigkeit entfalteten. Eine ganze Reihe von interessanten Infotafeln begleiten uns auf dem Geopfad, der auf breiten Waldwegen aber auch auf steilen wurzeligen Pfaden durch diesen Teil der Pellenz führt. Neben den vulkanologischen Highlights vervollständigen die herrlichen Fernsichten über die Osteifel hinweg bis weit in den Westerwald hinein und römische Funde aus der Umgebung von Nickenich das Wandererlebnis Panoramaweg Eppelsberg in besonderem Maße. Etwa die Hälfte der 13 Kilometer messenden Strecke ist dabei identisch mit der Routenführung des Traumpfades Pellenzer Seepfad.

Die Schwarze Wand bei Nickenich

Die Rekonstruktion eines römischen Tumulus erweckt gleich zu Beginn der Wanderung Aufmerksamkeit

Wir starten in den Geopfad an einem sonnigen Februartag auf dem Traumpfad-Parkplatz am Nickenicher Sportplatz. Hier kann man die Rekonstruktionen eines römischen Tumulus und eines römischen Nischengrabes bewundern, die 1931 bei Ausgrabungen in der Nähe von Nickenich frei gelegt wurden. Bei dem 2,5 Meter hohen Tumulus handelt es sich um ein gallorömisches Kenotaph, also eine Grabkammer, die auf das erste Jahrhundert nach Christus zu datieren ist und wohl zu einer Villa rustica gehörte. Auch das nur wenige Meter neben dem Tumulus gefundene Nischengrab stammt aus dieser Zeit. Nachdem wir die imposanten römischen Relikte ausgiebig in Augenschein genommen haben, folgen wir der Beschilderung des Geopfades in den Wald hinein.

Sämtliche Arten vulkanischer Lockermassen, Tephra genannt, sind in der Schwarzen Wand feststellbar

In einem lang gezogenen Linksbogen geht es mit einem breiten Forstweg in die Flanke des Eppelsberges hinein. Rechter Hand zeigt sich eine kleine Tuffwand, die vom Ausbruch des Laacher-See-Vulkanes vor 13.000 Jahren stammen könnte. Damals wurden vulkanische Lockermassen in unmittelbarer Nähe zur Laacher Caldera fläschendeckend bis zu einer Höhe von sieben Metern ausgeworfen, die heute erstarrt sind und sich als Tuff- und/oder Trasswände zeigen. Durch Birkengehölze rechts und links des Weges steigt der Geopfad im weiteren Verlauf zur Schwarzen Wand hinauf. In den zurückliegenden Jahrzehnten wurde hier wohl Lava abgebaut. Sämtliche Arten vulkanischer Lockermassen, wie feine Aschen, kleine Steinchen und bizarre Vulkanschlacken, die man in ihrer Gesamtheit als "Tephra" bezeichnet, sind in der Schwarzen Wand sichtbar. Aus welchem der umliegenden Vulkane die Bestandteile dieser Abbauwand stammen, konnte bisher nicht eindeutig festgestellt werden.


Am Lavaabbau Eppelsberg erfährt der Wanderer eine Menge über den Vulkanismus der Osteifel

Nachdem wir die Schwarze Wand passiert haben, laufen breite Waldwege durch Buchen- und Eichengehölze. In diesem Teilabschnitt ist ein kurzer Abstecher zur Hermannshütte möglich. Erste Ausblicke über die Pellenz bieten sich hier dem Geopfadwanderer. Dann geht es in einem weiten Rechtsschwenk zum Lavaabbau am Landschaftsdenkmal Eppelsberg hinüber. Eine ganze Reihe von Informationen über den Osteifel-Vulkanismus und die Entstehung eines Schlackenkegelvulkans werden hier vermittelt. Ein Blick in das weitläufige Abbaugelände und in der Ferne auf die Ortschaft Kruft sind an dieser Stelle ebenfalls möglich. In den einsehbaren Bruchwänden sind die unterschiedlich gefärbten Gesteinsschichten der zeitversetzten Eruptionen des Eppelsbergvulkans deutlich erkennbar. Auch die letzte, alles abdeckende helle Bimsschicht, die dem viel späteren Ausbruch des Laacher-See-Vulkans zuzuordnen ist, zeigt sich in der Abbauwand dem Betrachter.

Am Geoaufschluss Roter Laacher Tuff

Vom Krufter Waldsee steigt der Geopfad auf wurzeligen Steigen überaus steil zur Teufelskanzel hinauf

Ehemals aus Baumstümpfen heraus gesägte Tierskulpturen, die im Laufe der Jahre und infolge von Witterungseinflüssen arg in Mitleidenschaft gezogen wurden, sorgen auf dem Weg zum Krufter Waldsee ein wenig für Abwechslung. Eine große "Rübezahl"-Ruhebank und eine Sitzgruppe kann man dann am Waldsee für eine Wanderrast nutzen. Das eigentliche Gewässer ist leider eingefriedet und zur Zeit für Besucher nicht zugänglich (Stand 2021). Der Geopfad führt uns links am See vorbei und steigt wenig später überaus steil in die Flanke des Vulkans Krufter Ofen hinein. Mit einem windungsreichen wurzeligen Steig geht es geländerbewehrt und vorbei an knorrigen Lavawänden zum Aussichtspunkt Teufelskanzel hinauf. Oben angelangt wird der Geopfadwanderer für diesen strammen, fast alpinen Anstieg vom ausgesetzten Felsensporn mit einem herrlichen Panoramablick über die Pellenz und tief hinab auf den Krufter Waldsee belohnt.

Als letztes vulkanisches Highlight wartet die Bruchwand Roter Laacher Tuff auf den Geopfadwanderer

Nach einer ausgiebigen Pause lassen wir die Teufelskanzel  hinter uns und folgen der Beschilderung durch einen stattlichen Buchenhallenwald hinüber auf die Lacher-See-Seite des Krufter Ofens. Anfangs auf asphaltiertem Grund, später auf einem breiten Forstweg geht es steil bergab. Kurz bevor wir den Talgrund der Laacher Caldera erreichen, verabschiedet sich der Geopfad von der Traumpfadroute und steigt rechts abzweigend in den Hang hinein. Auch hier bestimmen breite Waldwege das Streckenprofil, die alsbald einen wunderbaren Blick auf den Laacher See ermöglichen und zum Geoaufschluss Roter Laacher Tuff hinüber führen. In dem ehemaligen Tuffsteinbruch kann man die deutliche Rotfärbung des Gesteins bewundern, das auch beim Bau der Laacher Basilika Verwendung fand und heute noch für eine farbliche Auflockerung des sakralen Prachtbaus sorgt. Reichlich unspektakulär läuft der Panoramaweg Eppelsberg danach zur Aarefeldhütte hinüber und anschließend talwärts zurück nach Nickenich.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Der Vulkanismus der Osteifel, die Schlackenkegel der Pellenz und die römischen Funde in der Umgebung von Nickenich prägen die 13 Kilometer lange Geopfad-Route-N - Panoramaweg Eppelsberg - in besonderem Maße. Aber auch die herrlichen Fernsichten über die Pellenz und in die Osteifel hinein beeindrucken jeden Wanderer. Allerdings sollte man sich auf eine kleine konditionelle Herausforderung gefasst machen, sind doch im Aufstieg insgesamt mehr als 450 Höhenmeter zu überwinden. Zudem erfordert der steile Pfad hinauf zur Teufelskanzel besonders bei nasser Witterung Trittsicherheit und auch ein wenig Schwindelfreiheit. Natürlich ist der Februar nicht der beste Monat um diese Themenrunde zu unternehmen. Im zeitigen Frühjahr und/oder im bunten Herbst kommt die Geopfad-Route sicherlich noch schöner daher. An der Beschilderung des Panoramaweges Eppelsberg gibt es nicht das Geringste auszusetzen. Eine hinreichende Anzahl an Rast- und Ruhemöglichkeiten ist gleichermaßen vorhanden.

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