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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Anfahrt planen:
Region: Eifel
Art: Rundwanderung
Kilometer: 19
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

1. Teil: Mit dem Keltenpfad über die Dietzenley zur Löwenburg

Zwei auf einen Streich, lautet das Motto der Gerolsteiner Dolomiten-Acht, sind doch in die etwa neunzehn Kilometer lange Wanderung gleich zwei Premiumwanderrouten eingebunden. Ausgehend vom Start- und Zielort Gerolstein werden der Keltenpfad und der Gerolsteiner Felsenpfad, beides Partnerwege des Eifelsteigs, in Form einer stilisierten "8" durchwandert. Während die Keltenpfadrunde südlich des Eifelstädtchens über den erloschenen Vulkan Dietzenley und durch das Naturschutzgebiet Heiligenstein läuft, führt uns die Schleife des Felsenpfades nördlich von Gerolstein durch die Dolomiten und hinüber zur Kasselburg. Wer sich also nicht scheut, die beiden kurzweiligen Vulkaneifelpfade zusammen zu legen und am gleichen Tag zu erwandern, der kann sich an einer abwechslungsreichen Route erfreuen, die herrliche Fernsichten zu bieten hat. Aber auch geschichtshungrige Wanderfreunde kommen auf ihre Kosten, liegen doch zwei mittelalterliche Gemäuer am Weg und eine eiszeitliche Höhle kann erkundet werden. 

Blick von der Löwenburg auf die Gerolsteiner Dolomiten

Aus der Stadtmitte von Gerolstein mit dem Keltenpfad zur Büschkapelle

Startpunkt in die Gerolsteiner Dolomiten-Acht ist die Tourist-Information am Bahnhof in Gerolstein. Von hier aus folgen wir dem Keltenpfad durch die Fußgängerzone und steigen alsbald über Treppenstufen des ehemaligen Rosengartens in den Hang hinein. Von hier aus fällt zum ersten Mal der Blick auf die Gerolsteiner Dolomiten, die jenseits des Talkessels aufragen. Über breite Waldwege und durch lichten Hochwald wandern wir zur Büschkapelle hinüber. Die beliebte Marien-Wallfahrtskirche liegt recht idyllisch mitten im Gerolsteiner Stadtwald. Sie wurde im Jahre 1681 von den Grafen der Löwenburg gestiftet zum Dank für eine wundersame Errettung aus einem räuberischen Überfall.


Aufstieg zum Aussichtsturm auf der Dietzenley

Hinter der Kapelle läuft der Keltenpfad auf breiten Waldwegen mit dem Eifelsteig am Grafenkreuz vorbei. Sanft ansteigend gelangt wir alsbald zur Wegespinne am Davidskreuz. Hier folgen die Wanderer links schwenkend der Eifelsteigroute, die zur 618 m hohen Dietzenley hinauf führt. Bei dem lang gestreckten Höhenzug handelt es sich um die höchste Erhebung des Gerolsteiner Landes. Über einen schmalen Pfad und einige, wenige Treppenstufen steigen wir zum "Gipfel" des breiten Bergrückens auf. Auf der Freifläche, die kurz darauf erreicht wird, erwartet uns ein kleiner Aussichtsturm, von dessen Plattform die Panoramablicke auf die umliegenden Eifelhöhen, die Kasselburg und den Ort Niedereich einzigartig sind. 

Der hölzerne Aussichtsturm auf der Dietzenley

Schöne Fernsichten vom Heiligenstein

Die Dietzenley gehört zu einer Kette von vulkanischen Kegelbergen, die in der Erdneuzeit entstanden sind. Frühgeschichtliche Reste eines Ringwalls bezeugen, dass bereits die Kelten den Höhenzug besiedelten. Nachdem wir die herrlichen Aussichten eine Weile genossen haben, gönnen wir uns zu Füßen des Aussichtsturmes eine wohlverdiente Pause. Dann folgen wir dem Keltenpfad zum Heiligenstein hinüber, einer weiteren vulkanischen Erhebung im Gerolsteiner Stadtwald. Von seinem markanten Aussichtspunkt fällt der Blick hinab ins Kylltal und auf den Ort Pelm. Deutlich ist im Berghang über dem Ort die Kasselburg zu sehen. Vom Heiligenstein geht es dann über windungsreiche Waldpfade zu Tal. Rechts und links des Weges ragen überaus sehenswerte, bizarre Felswände mit Nischen, Spalten und Schründen auf.

Die Besichtigung der Löwenburg ist ein Muss

Noch einmal wandern wir kurz bergauf, bevor das Ruinengelände der Gerolsteiner Löwenburg betreten wird. Sie wurde um 1100 durch Gerhard von Blankenheim erbaut und heißt eigentlich Burg Gerhardstein. Durch Blitzeinschlag in den Pulverturm im Jahre 1670 wurde die einst stolze Feste stark beschädigt. Heute ist von der eigentlichen Burg außer ein paar Ruinenresten nicht mehr viel zu sehen. Allerdings ist die Aussicht vom Burgberg auf das Eifelstädtchen und die Gerolsteiner Dolomiten mehr als sehenswert.


2. Teil: Mit dem Felsenpfad durch die Gerolsteiner Dolomiten zur Kasselburg

Nach dem Abstieg von der Löwenburg durchmessen wir erneut die Stadt Gerolstein und wenden uns dann dem Felsenpfad und den Gerolsteiner Dolomiten zu. Die aus der Landschaft herausragende Felsformation bildete sich vor etwa 380 Millionen Jahren. Die Felsen entstanden aus Korallen und waren einst ein Kalkriff in einem tropischen Flachmeer. Heute steigen die fast senkrechten Wände ca. 100 Meter über dem Kylltal auf und prägen diesen Teil der Vulkaneifel rund um das Eifelstädtchen. Zwischen Haselnusssträuchern und üppiger Vegetation wandern wir über einen schmalen Pfad am Fuße der gewaltigen Kalkfelsen entlang.

Blick auf Gerolstein und ins Kylltal von der Munterley

Die Panoramablicke von der Munterley sind überaus erwähnenswert

Wenig später wendet sich der schmale Pfad nach rechts in den Wald hinein. Durch hoch aufragende Buchenbestände und entlang wilder Felsgebilde führt der Weg serpentinenartig bergan zum Aussichtspunkt auf der 523 Meter hohen Munterley hinauf, dem markanten Hauptfelsen der Gerolsteiner Dolomiten. Vom Felsenplateau fällt der Blick ins Kylltal und auf Gerolstein. Auch die Dietzenley und der Heiligenstein, die wir im ersten Teil der Wanderung mit dem Keltenpfad angelaufen haben, sind jenseits des Talkessels gut auszumachen.

Der Felsenpfad führt an der begehbaren Buchenlochhöhle vorbei

Im weiteren Verlauf folgt die Gruppe fast ebenen Fußes dem Felsenpfad hinüber zur Buchenlochhöhle. Wie alte Funde zeigen, wurde die 36 Meter lange Karsthöhle schon in der Jungsteinzeit von Menschen bewohnt. Heute ist sie über einen schmalen Treppenaufgang zugänglich und mittels einer mitgeführten Taschenlampe auch vollständig begehbar. Die Wegführung folgt nun schmalen, windungsreichen Waldpfaden bis zur Papenkaule, einem Trockenmaar, das durch die Explosion eines Vulkanes vor 10.000 Jahren entstanden ist. 


Auf der Kasselburg trifft man auf den Adler- und Wolfspark

Als nächstes Highlight wird der Geoacker angelaufen. Der Naturerlebnispark wurde für Familien mit Kindern angelegt. Aber auch Hobbygeologen können hier graben und nach Fossilien suchen. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zur Kasselburg. Die trutzige Wehranlage wurde 1251 erstmals urkundlich erwähnt. Ihr herausragendes Kennzeichen ist der 37 Meter hohe Doppelturm, den die Herren zu Blankenheim wahrscheinlich im 14. Jahrhundert errichten ließen und der als Tor- und Wohnturm Verwendung fand. Die Kasselburg ist heute Bestandteil des Adler- und Wolfsparks. Burg und Park sind gegen einen Obolus von 7,- € für Besucher zugänglich.

Die Kasselburg beherbergt einen Adler- und Wolfspark

Die Route führt zum Schluss unterhalb der lotrechten Dolomitfelsen entlang

Nach ausgiebiger Rast im Burgrestaurant setzen wir unsere Wanderung fort und gelangen kurz darauf, diesmal von der anderen Seite, erneut zu den Kletterfelsen der Gerolsteiner Dolomiten. Wie die vielen Seilhaken im Dolomitgestein zeigen, haben sich die lotrechten Wände zu einem wahren Eldorado für Alpinisten entwickelt. Kletterrouten aller Schwierigkeitsgrade führen durch den ca. 50 - 60 Meter hohen Fels. Zum Abschluss der Gerolsteiner Dolomiten-Acht wandern wir mit einem schmalen Pfad an den Steilwänden von Husley und Munterley entlang, bevor es durch eine Baumallee mit knorrigen Eichen zum Ausgangspunkt am Bahnhof von Gerolstein zurückgeht.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Wer die Region rund um Gerolstein geschichtlich erkunden und die bizarren Felsformationen der Dolomiten an einem Tag erwandern möchte, der ist mit der Rundwanderung "Gerolsteiner Dolomiten-Acht" auf dem richtigen Weg. Im ersten Teil der Runde stehen die vulkanischen Tätigkeiten der Dietzenley und des Heiligensteins auf dem Programm des Keltenpfades, während der Felsenpfad im Anschluss daran herausragende Erkenntnisse über das Erdzeitalter vermittelt, in dem sich rund um Gerolstein noch ein tropisches Flachmeer ausbreitete. Grandiose Fernsichten und die Besichtigung der Kasselburg, verbunden mit einer Flugvorführung der Raubvögel im angrenzenden Adler- und Wolfspark, machen diese Tour zu einem herausragenden Wandererlebnis in der Vulkaneifel. Für die Besichtigung der Buchenlochhöhle sollte man eine Taschenlampe im Gepäck haben.

Tipp des Autors: In der Tourist-Info am Bahnhof von Gerolstein erhält man gegen eine Schutzgebühr von 0,50 € eine Übersichtskarte zum Gerolsteiner Kelten- und Felsenpfad.

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