Wegezeichen:
GPX:

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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 290
Gesamtabstieg (Meter):: 285
Anfahrt planen:
Region: Eifel
Art: Streckenwanderung
Kilometer: 16
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Auf historischen Wegen über den Hochkelberg nach Gunderath

Vorbemerkungen:

Gleich neun unterschiedlich lange Themenrundwanderwege gehören mittlerweile zum spannenden Wanderangebot der Kelberger Geschichtsstraße, die dem Wanderer auf einer Zeitreise durch die Jahrhunderte Wissenswertes rund um den Hochkelberg vermitteln. Dabei werden vulkanologische Ereignisse der Erdgeschichte, Standorte keltischer Fliehburgen und römischer Bauernhöfe, schaurige Geschehnisse aus dem Mittelalter und die bedrückende Zeit des 2. Weltkrieges gleichermaßen thematisiert. Anhand von unzähligen Infotafeln, die man auf Basaltstelen montiert hat, erzählt der kleine Wanderführer Willi Basalt recht kurzweilig was sich in diesem Teil der Hoch- und Vulkaneifel im Laufe der Zeit so alles zugetragen hat. Bei Streckenlängen zwischen 5 und 18 Kilometern und spannenden Untertiteln der einzelnen Thementouren wie "Grenzen, Galgen und Gerichte", "Auf den Spuren der Kamillentraud" und "Geheimnis, Natur und Leben" findet jeder Wanderer die für ihn passende Route.

Dass die Hocheifel viel Historisches aus längst vergangenen Zeiten zu erzählen weiß, erfahren die Wanderer auf dieser winterlichen Streckenwanderung über die Geschichtsstraße von Kelberg nach Gunderath, die Teilabschnitte von zwei Themenrunden mit den Bezeichnungen "Geheimnis, Natur und Leben", sowie "Grenze, Galgen und Geschichte" einschließt. Breite Wald- und Wiesenwege mit herrlichen Fernsichten führen uns durch die frostige Winterlandschaft, durch einsame Eifelorte, und zum Hochkelberg hinauf. 23 Infotafeln, auf grob behauene Basaltsäulen montiert, sorgen für Kurzweil entlang der Strecke und bringen den interessierten Wanderern die bewegte Geschichte dieses kargen Landstrichs näher.

Winterlandschaft beim Aufstieg vom Mosbrucher Weiher zum Hochkelberg

Die Geschichtsstraße läuft am Mosbrucher Weiher vorbei, einem verlandeten Trockenmaar

Vom Marktplatz in Kelberg geht es ausgangs der örtlichen Bebauung auf einer ehemaligen römischen Heerstraße und auf uralten Grenzwegen zwischen dem mittelalterlichen Kurtrier und Kurköln sanft bergan durch die winterliche Eifellandschaft. Die Gruppe wandert mit der Beschilderung der Themenrunde "Geheimnis, Natur und Leben" am Mosbrucher Weiher vorbei. Dabei handelt es sich um ein verlandetes Trockenmaar. Im drittgrößten Maar der Westeifel entspringt der Üßbach, der nach 49 Kilometern mit dem Flüsschen Alf bei der Ortschaft Alf in die Mosel mündet. Vom Mosbrucher Weiher steigt die Route zum Hochkelberg hinauf. Mit einer Seehöhe von 675 Metern gehört die Erhebung zu den höchsten Bergen der Eifel. Eine herausragende Rundumsicht von der landschaftsprägenden Kuppe verhindert leider der hoch aufragende Rotbuchenbestand und die trübe Winterwitterung.


Der Nachbau eines Galgens weist darauf hin, dass der Henker der Grafschaft Virneburg hier sein Werk verrichtete

Vom Hochkelberg abwärts wandernd streifen wir die Ortschaft Sassen am Dorfrand. Hier verlassen wir die Geschichtsstraße "Geheimnis, Natur und Leben" und folgen ab sofort der Beschilderung der Themenrunde "Grenze, Galgen und Geschichte". Dunkle Winterwolken hängen über der offenen Feldflur und einzeln stehende, windzerzauste Kiefern prägen das Landschaftsbild, bevor wir in den winterlichen Mischwald eintauchen. Der erste Schnee ist auch hier niedergegangen und verwandelt alles in ein einziges Wintermärchen. Immer wieder treffen wir auf beschilderte Basaltsäulen, die von den historischen Geschehnissen erzählen. Mitten im Wald am „Grünen“ Weiher wurden auf frischer, “grüner”  Tat, ertappte Verbrecher sofort ertränkt. Wenig später weist im Winterwald der Nachbau eines Galgens darauf hin, dass hier der Henker der Grafschaft Virneburg seinerzeit sein Werk verrichtete und so mancher Unglückliche an dieser Stelle durch den Strang sein Leben ließ.

Der Nachbau eines Galgens entlang der Geschichtsstraße

Der historische Stollen einer Schwerspatgrube diente der Bevölkerung als Schutzraum im 2. Weltkrieg

Ein alter Spechtbaum dient als Wegmarkierung, als die Geschichtsstraße scharf nach rechts abzweigt. Bald treten wir aus dem Wald heraus und bewundern den im Tal liegenden Eifelort Ürsfeld mit der schmucken romanischen Pfarrkirche, die dem Hl. Remaculus geweiht ist. Von Uersfeld geht es an der Dreeser Mühle vorbei in das Mühlental hinein. Weit öffnet sich hier die Landschaft. Auf einem asphaltierten Wirtschaftsweg wandern wir in Richtung Gunderath. Auch hier machen Infotafeln auf Interessantes am Wegrand aufmerksam. So kann der Stollen einer ehemaligen Schwerspatgrube besichtigt werden, der im 2. Weltkrieg der Bevölkerung als Schutzraum vor Bombenangriffen diente. Am Zielort in Gunderath zieht die kleine, hervorragend restaurierte Dorfkapelle die Blicke der Wanderer auf sich, bevor dieser frostige, aber hochinteressante Winterwandertag am Heilbachsee auf dem Parkplatz des nahegelegenen Ferienparks sein Ende findet.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Auf der Geschichtsstraße bei Kelberg kann man in der Tat die historischen Gegebenheiten aus der Region hautnah erlebbar machen. Man muss sich dazu allerdings die Zeit nehmen, die ausführlichen und ansprechend gestalteten Aufführungen, montiert auf heimischem Basaltgestein, zu lesen. Dann erweist sich die 16 Kilometer lange Streckenwanderung als überaus kurzweilig. Die Routenführung mit ihren breiten, oftmals recht eintönigen Wald- und Wiesenwegen trägt leider nicht dazu bei, die Wanderung in herausragender Erinnerung zu behalten. Allerdings überrascht die Route immer wieder mit herrlichen Weitsichten über diesen Teil der Hoch- und Vulkaneifel. Die hier geschilderte Route von Kelberg nach Gunderath ist nur ein Teil der historischen Geschichtsstraße. Insgesamt umfasst das Projekt inzwischen neun Themenrunden mit Streckenlängen von 5 bis 18 Wanderkilometern.

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