Wegezeichen:
GPX:

Werbung endet in 10 Sekunden

Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 331
Gesamtabstieg (Meter):: 331
Anfahrt planen:
Region: Eifel
Art: Themenrundwanderung
Kilometer: 17
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Auf einer Zeitreise durch die Jahrhunderte am Hochkelberg

Vorbemerkungen:

Gleich neun unterschiedlich lange Themenrundwanderwege gehören mittlerweile zum spannenden Wanderangebot der Kelberger Geschichtsstraße, die dem Wanderer auf einer Zeitreise durch die Jahrhunderte Wissenswertes rund um den Hochkelberg vermitteln. Dabei werden vulkanologische Ereignisse der Erdgeschichte, Standorte keltischer Fliehburgen und römischer Bauernhöfe, schaurige Geschehnisse aus dem Mittelalter und die bedrückende Zeit des 2. Weltkrieges gleichermaßen thematisiert. Anhand von unzähligen Infotafeln, die man auf Basaltstelen montiert hat, erzählt der kleine Wanderführer Willi Basalt recht kurzweilig was sich in diesem Teil der Hoch- und Vulkaneifel im Laufe der Zeit so alles zugetragen hat. Bei Streckenlängen zwischen 5 und 18 Kilometern und spannenden Untertiteln der einzelnen Thementouren wie "Grenze, Galgen und Geschichte", "Auf den Spuren der Kamillentraud" und "Geheimnis, Natur und Leben" findet jeder Wanderer die für ihn passende Route.

Der Wanderführer "Willi Basalt" erzählt anhand von Info-Tafeln Interessantes aus zurück liegenden Jahrhunderten

Auch die hier zu beschreibende Geschichtsstraßen-Runde "Höfe, Häuser und Hütten" reiht sich nahtlos ein in das wohlgelungene Konzept der Kelberger Themenrunden. Auf breiten Wald- und Wiesenwegen führt uns die 16 Kilometer messende Tour, sicherlich nicht in Premiumqualität, aber ausgesprochen einsam und idyllisch, mehrmals auch entlang sprudelnder Bäche, durch die frostige Eifellandschaft am Hochkelberg. Schöne Ausblicke bis weit in die Hocheifel, die geschichtsträchtigen Hinweise von "Willi Basalt" entlang der Route und eine sprudelnde Mineralquelle bei Rothenbach sorgen darüber hinaus für Kurzweil.

Rekonstruierter Bunkereingang aus dem 2. Weltkrieg

Eine sehenswerte Winkelhofanlage und die Rekonstruktion eines Schutzbunkers aus dem 2. Weltkrieg liegen am Weg

Wir beginnen die Wanderung an dem dafür vorgesehenen Startplatz auf dem Marktplatz von Kelberg. Hier steht kostenloser Parkraum zur Verfügung. Die Beschilderung führt uns durch die Dorfstraßen und wenig später auch an der recht trutzig anmutenden Pfarrkirche St. Vinzentius und Nikolaus vorbei. Sie wurde wohl in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts im romanischen Baustil errichtet. Erhalten geblieben ist davon allerdings nur der Turm mit seinen mächtigen Mauern. Er zeigt unverkennbar den Charakter einer Wehrkirche, wie man sie in der Eifel auch in anderen Orten recht häufig antrifft. Auch am nahegelegenen, aus dem Jahre 1806 stammenden und schön renovierten Fachwerkgemäuer des Pfarrhauses St. Josef führt uns die Route wenig später vorbei und sodann in die Bergstraße hinein. Hier treffen die Wanderer auf einen eifeltypischen Bauernhof aus dem 18. Jahrhundert in Winkelhofanlage. Wohn- und Wirtschaftsgebäude befanden sich unter einem Dach wurden aber in einem angewinkelten Zustand errichtet, um auf diese Weise einen windgeschützten Wirtschaftsraum zu erhalten. Heute beherbergt das Gehöft einen Blumenladen. Bevor es dann auf das Fronfeld hinaus geht, wird noch die Rekonstruktion des Einganges eines Schutzbunkers aus dem 2. Weltkrieg passiert.


Auf dem Fronfeld erfährt man einiges über die ehemalige Kelberger Weidegenossenschaft aus dem Jahre 1930

Ausgangs der Bebauung von Kelberg läuft die Geschichtsstraße dann auf das Fronfeld hinaus. Dabei handelt es sich um eine Freifläche zwischen Kelberg und Zermüllen auf der in den zurückliegenden Jahrhunderten Weidewirtschaft betrieben wurde. Wie einer Info-Tafel zu entnehmen ist, wurde Mitte der 1930er Jahre die Kelberger Weidegenossenschaft gegründet. Jedes bäuerliche Gehöft als Mitglied des "Reichsnährstandes" war verpflichtet, der genossenschaftlichen Einrichtung beizutreten, die noch bis zum Jahre 1970 betrieben wurde. Sanft ansteigend geht es wenig später am Krumbach entlang. Am Oberlauf des Gewässers treffen die Wanderer auf einen breiten Forstweg. Während sich die Geschichtsstraße nach rechts wendet, wählen wir einen links abzweigenden etwa 300 Meter messenden Abstecher hinauf zum 550 Meter hohen Aussichtspunkt Jeckelsberg direkt an der L70. Von hier oben aus fällt der Blick von einem Rastplatz auf den Start- und Zielort Kelberg und am Horizont auf den 675 Meter messenden Hochkelberg.

Bohlensteg am Rothenbacher Drees

Aus der Mineralquelle Rothenbacher Drees sprudelt stark eisenhaltiges Wasser

Nach diesem kurzen Abstecher zum Jeckelsberg folgen wir der Beschilderung der Geschichtsstraße über breite Forstwege in Richtung Rothenbach. Als die Wanderer schließlich sanft abfallend über Ackerflächen und Weideland wandern, fällt weit in der Ferne der Blick auf die Nürburg und die Tribünenbauten des Nürburgrings, die sich am Horizont zeigen. Auf asphaltiertem Geläuf und schlussendlich über Bohlenstege gelangt die Gruppe dann zum Rothenbacher Drees, einer Mineralquelle, bei der sprudelndes, eisenhaltiges Wasser zu Tage tritt. Direkt nebenan lädt eine Schutzhütte zur Wanderrast ein. Im weiteren Verlauf werden im Winterwald noch drei Stationen der Geschichtsstraße angelaufen, eine Kohlendioxidquelle, die Feuerstellung einer V1-Rakete auf dem Heltenberg und das "Spitze Kreuz". Letzteres erinnert, wie die Sage erzählt, an die große Not im Jahre 1639 als im Kelberger Raum die Pest wütete. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Start- und Zielort Kelberg, wo diese geschichtsträchtige Winterwanderung ihr Ende findet.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Wer an den geschichtlichen Ereignissen der Region rund um Kelberg Interesse zeigt, der wird von dem Konzept der Geschichtsstraße begeistert sein. Mit viel Mühe und von "Willi Basalt" leicht verständlich erklärt, lassen die Betreiber auch auf der Rundtour "Höfe, Häuser und Hütten" die zurück liegenden Jahrhunderte Revue passieren. So sorgen die insgesamt sechs Geschichten erzählenden "Stationen" immer wieder für Abwechslung und tragen zur Kurzweil der Route entscheidend bei. Mehrere schöne Ausblicke hinauf in die Hocheifel und ins weitläufige Trierbachtal erfreuen darüber hinaus jeden Wanderer. Wer allerdings der geschichtsträchtigen Beschreibung dieser Themenrunde nichts abgewinnen kann, der wird zumindest von der Streckenführung, die recht eintönig auf breiten Wald- und Wiesenwegen durch diesen Teil der Eifel läuft, wenig begeistert sein. Abgesehen von den aussagekräftigen Info-Tafeln fehlen der 16 Kilometer langen Runde einfach die Höhepunkte. Eine Mineralquelle und mehrere, kleine sprudelnde Gewässer sind einfach zu wenig um ein nachhaltiges Wandererlebnis zu schaffen, das noch lange in guter Erinnerung bleibt. Die Geschichtsstraßenrunde Höfe, Häuser und Hütten ist nahezu unverlaufbar ausgeschildert und verfügt über eine ausreichende Zahl an Rast- und Ruheplätzen.

Drucken