GPX:

Werbung endet in 10 Sekunden

Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 238
Gesamtabstieg (Meter):: 238
Anfahrt planen:
Region: Eifel
Art: Rundwanderung
Kilometer: 11
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juli, Aug., Sept., Okt.

Ein Streifzug durch den geschichtsträchtigen und geheimnisvollen Kondelwald

Hinweise des Autors:

Wie es die Bezeichnung der Runde schon erahnen lässt, trieben wilde Gesellen nach dem Siebenjährigen Krieg von 1756 bis 1763 und in der darauf folgenden napoleonischen Zeit bis 1815 im abgelegenen Kondelwald ihr Unwesen. Das linksrheinische Gebiet war damals von französischen Truppen besetzt. Gesetzlosigkeit und eine große Hungersnot setzten der darbenden Bevölkerung erheblich zu. So galt es in dieser Zeit nicht unbedingt als ein Verbrechen, den französischen Besatzungstruppen die Pferde zu stehlen, dieselben in den einsamen Mühlengemäuern zu verstecken und sie später zu veräußern oder gegen Lebensmittel einzutauschen. Neben mehreren marodierenden Räuberbanden soll sogar der Schinderhannes nach seinen Schandtaten auf dem Hunsrück den Kondelwald bei Bad Bertrich als Rückzugsgebiet genutzt haben.

Auf den Spuren dieser Räuberbanden läuft die knapp elf Kilometer messende HeimatSpur durch zwei idyllische Bachtäler im geheimnisvollen Kondelwald, steigt zum aussichtsreichen Weiler Krinkhof hinauf und führt zum Schluss durch die Elfengrotte und am wild schäumenden Elbesbach-Wasserfall vorbei. Dabei prägen in großen Teilabschnitten breite Wald- und Wiesenwege das Streckenprofil. Die Route taucht aber auch in einsame Tallagen hinein, in denen der Wanderer auf naturbelassene Pfade trifft.

Traumhafte Fernsichten vom Weiler Krinkhof über die Vulkaneifel

Durch das Elbesbachtal führt die HeimatSpur auf breiten Waldwegen zum aussichtsreichen Weiler Krinkhof hinauf

Da der Parkraum im Kurort Bad Bertrich zumindest an Wochenenden sehr begrenzt ist und natürlich auch nicht kostenlos zur Verfügung steht, beginnen wir die HeimatSpur-Runde, abweichend vom empfohlenen Startplatz in der Ortsmitte von Bad Bertrich, auf dem Waldparkplatz der Elfenmaar-Klinik an der Straße "Auf der Sees". Die Beschilderung der HeimatSpur zeigt als Wegezeichen einen schwarzen Räuberhut auf grünem Grund und führt uns auf einem breiten Forstweg in das Elbesbachtal hinein. Das kleine Gewässer entspringt in der Nähe des Krinkhofes und mündet in den Üssbach ein. Ziemlich eintönig geht es entlang des Bachlaufes, der sich durch das schluchtartige Tal windet, ständig sanft bergan. Schließlich tritt die Route aus dem Wald heraus und folgt links schwenkend einem asphaltierten Wirtschaftsweg zum Weiler Krinkhof hinauf. Der kleine Ort liegt am nördlichen Rand des Kondelwaldes auf einem weitläufigen Plateau aus Wiesen- und Weideland. Auch Krinkhof gehörte von 1798 bis 1814 zum Saardepartement und war Teil der Französichen Republik. Auf dem Wiener Kongress hat man die Region dem Königreich Preussen zugeordnet. Die kleine Kapelle in der Dorfmitte wurde im Jahre 1853 errichtet und ist dem Hl. Michael geweiht.


Vom Krinkhof am nördlichen Rand des Kondelwaldes fällt die HeimatSpur in das schluchtartige Hesselbachtal hinein

Nachdem wir die Ortschaft Krinkhof durchwandert haben, erfreuen sich die Wanderer über Wildblumenwiesen hinweg an traumhaften Fernsichten weit in die Vulkaneifel hinein. An klaren Tagen und bei guter Wetterlage sind auch die Hunsrückberge jenseits der Mosel deutlich zu sehen. Die HeimatSpur läuft ein kurzes Stück am Waldrand entlang und taucht dann wieder in den Forst ein. In mehreren Windungen und schließlich mit einem scharfen Linksknick geht es jetzt sanft bergab in das Hesselbachtal. Der anfangs noch breite Waldweg verjüngt sich zu einem schmalen Pfad. In halber Hanglage streifen wir durch den Kondelwald. Während links der Route immer wieder Schieferfelsen den Weg säumen, fällt das Gelände zur rechten Seite hin steil ab. Der leise plätschernde Hesselbach tief unten im Talgrund ist dabei unser ständiger Begleiter.

Blick auf den beeindruckenden Elbesbach-Wasserfall

Im Talgrund folgen wir weichen Wiesenpfaden, mit denen der Hesselbach zweimal überschritten wird

Schließlich fällt die HeimatSpur tiefer in das schluchtartige Hesselbachtal hinein und führt direkt am Gewässer entlang. Feuchtwiesen werden auf weichen, schwingenden Pfadspuren durchschritten und der Hesselbach wird gleich zweimal auf schmalen Stegen überschritten. Vorbei an der verfallenen Ruine des ehemaligen Diana-Freibades geht es mit dem Hesselbach in das Uessbachtal hinein. An dieser Stelle besteht die Möglichkeit zu einem Abstecher in den Kurort Bad Bertrich. Wir hingegen folgen der Beschilderung talaufwärts entlang des Uessbaches. In diesem Teilabschnitt kommt die HeimatSpur auf einem schattigen Uferweg sehr idyllisch daher. Im Anschluss daran geht es ein kurzes Stück an der L103 vorbei und zur Elfenmühle hinüber. Die Bezeichnung Elfenmühle hat mit Elfen oder Feen allerdings nicht das Geringste zu tun, vielmehr war die im Jahre 1860 erbaute Mühle das elfte Mühlengemäuer im Uessbachtal. Heute treffen wir dort auf ein bewirtschaftetes Hotel- und Speiserestaurant.

Hinter der Elfenmühle bewundern die Wanderer die absoluten Highlights der Tour, den Elbesbach-Wasserfall und die Elfengrotte

Gleich hinter der Elfenmühle wird der Uessbach gequert. Schon von der Brücke hat man einen traumhaften Blick auf den Elbesbach-Wasserfall, der hier über zahlreiche Felsensprünge rauschend zu Tal stürzt, um dann in den Uessbach einzumünden. Geländerbewehrt geht es am tosenden Wasserfall vorbei zur Elfengrotte hinauf. Dieses geologische Highlight ist vulkanischen Ursprungs. Glühend heiße Basaltlavaströme ergossen sich von den Höhenvulkanen in der Würmeiszeit ins Uessbachtal, trafen dort auf Wasser und erstarrten zu Säulen, in denen sich horizontale Spannungsrisse bildeten. Die ständige Verwitterung im Laufe der nachfolgenden Jahrtausende sorgte dafür, dass die Basaltsäulen die Form von aufeinander gestapelten Käselaiben annahmen. Deshalb wird die Elfengrotte häufig als Käsegrotte bezeichnet. Wir durchschreiten die Elfengrotte und steigen aus dem Dunkel der kleinen Höhle über eine Steintreppe, vorbei am Elbesbach-Wasserfall, in die enge Schlucht hinein. Hier treffen wir auf einen etwas kleineren Katarakt, dessen mehrarmige Wasserläufe etwa drei Meter tief hinab stürzen. Jetzt sind es nur noch wenige Schritte bis zum Waldparkplatz der Eifelmaarklinik, wo diese schöne Wanderung durch den Kondelwald begonnen hat.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Wer aufgrund der Bezeichnung "HeimatSpur Auf den Spuren der Moselbande" einen Themenrundwanderweg erwartet, wird ein wenig enttäuscht sein. Denn Info-Tafeln, die auf die Umtriebe der Räuberbanden oder gar des Schinderhannes hinweisen sind entlang der Runde nicht anzutreffen. Unterwegs bekommt man leider nichts Geschichtsträchtiges erzählt. Im ersten Drittel geht es zudem recht eintönig auf breiten Waldwegen durch das Elbesbachtal zum Weiler Krinkhof hinauf. Dort zeigt sich die Route, über ausgedehnte Weideflächen hinweg laufend, sehr aussichtsreich. Auch die sich anschließende einsame und pfadige Streckenführung durch das schluchtartige Hesselbachtal wird wohl bei jedem Wanderer in guter Erinnerung bleiben. Für einen furiosen Schlussakkord sorgen die absoluten Highlights der Tour, der Elbesbach-Wasserfall und die Durchwanderung der Elfengrotte. Eine ausreichende Zahl an Rast- und Ruhemöglichkeiten ist vorhanden. Die Wegführung ist nahezu unverlaufbar ausgeschildert. Überörtliche Bedeutung oder gar Premiumqualität können der HeimatSpur allerdings nicht zugeordnet werden. Profirouten empfiehlt daher, im Anschluss an die hier beschriebene Route gleich hinter der Elfengrotte die direkt daneben liegende HeimatSpur Ritter-Räuber-Römer noch mitzunehmen. Diese führt ungleich schöner und abwechslungsreicher durch das Uessbachtal. Dann wächst die zu bewältigende Wanderdistanz beider HeimatSpuren allerdings auf insgesamt 16 Kilometer an.

Drucken