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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 86
Gesamtabstieg (Meter):: 86
Anfahrt planen:
Region: Eifel
Art: Rundwanderung
Kilometer: 7
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Aus dem wilden Uessbachtal durch die Elfengrotte hinauf zur Entersburg

Die geologisch bedeutsame Elfengrotte, zwei rauschende Wasserfälle, das wilde Uessbachtal und ein aussichtsreicher Burgfelsen sind die Garanten für ein herausragendes Wandererlebnis in der Vulkaneifel bei Bad Bertrich. Hinzu gesellt sich eine geniale Routenführung in Premiumqualität, die in ganz großen Teilen auf schmalen Uferpfaden und felsigen Steigen oftmals in steil abfallender Hanglage verläuft. Ein plätscherndes Gewässer ist dabei unser ständiger Begleiter. Die Bezeichnung "Ritter" im Namen der HeimatSpur weist auf die Herren der Entersburg hin. "Räuber" trieben ausgangs des 18. Jahrhunderts im nahe gelegenen Kondelwald ihr Unwesen und die Thermalquellen von Bad Bertrich wussten bereits die "Römer" zu nutzen.

Die Elfengrotte und der beeindruckende Elbesbach-Wasserfall

Aus der Clara-Viebig-Straße von Bad Bertrich läuft die HeimatSpur auf einem schattigen Waldpfad in das Uessbachtal hinein

An der Tourist-Info mitten im Kurort Bad Bertrich starten wir in die HeimatSpur Ritter-Räuber-Römer und wandern gleich zu Beginn an der imposanten Fassade des Parkhotels vorbei. Das ehemalige Logierhaus gehörte zum bemerkenswerten kurfürstlichen Schlösschen, das der kunstsinnige Kurfürst Clemens Wenzelslaus 1787/1788 im Uessbachtal erbauen ließ. Hinter dem Parkhotel biegt die HeimatSpur rechts schwenkend in die Clara-Viebig-Straße hinein. Nach einem sanften Anstieg verlassen wir die Bebauung des Kurortes mit der einzigen Glaubersalztherme Deutschlands und folgen der Beschilderung in das Uessbachtal. Im Eifelörtchen Mosbruch entspringt die Uess, vereinigt sich nach 49 Flusskilometern mit der Alf, die ihrerseits wenig später im Weinort Alf in die Mosel einmündet. Auf einem schmalen, schattigen Waldpfad wandern wir am Gewässer entlang, das rechter Hand eine Etage tiefer der Alf zustrebt.

Hinter der Elfenmühle bewundern die Wanderer den Elbesbach-Wasserfall und die geologsich bedeutsame Elfengrotte

Im Anschluss daran geht es ein kurzes Stück an der L103 vorbei und zur Elfenmühle hinüber. Die Bezeichnung Elfenmühle geht nicht auf Elfen oder Feen zurück. Vielmehr war die im Jahre 1860 erbaute Mühle das elfte Mühlengemäuer im Uessbachtal. Heute treffen wir dort auf ein bewirtschaftetes Hotel- und Speiserestaurant. Gleich hinter der Elfenmühle wird der Uessbach gequert. Schon von der Brücke hat man einen traumhaften Blick auf den Elbesbach-Wasserfall, der hier über zahlreiche Felsensprünge rauschend zu Tal stürzt, um wenig später in den Uessbach einzumünden. Geländerbewehrt geht es am tosenden Wasserfall vorbei zur Elfengrotte hinauf. Dieses geologische Highlight ist vulkanischen Ursprungs. Glühend heiße Basaltlavaströme ergossen sich von den Höhenvulkanen in der Würmeiszeit ins Uessbachtal, trafen dort auf Wasser und erstarrten zu Säulen, in denen sich horizontale Spannungsrisse bildeten. Die ständige Verwitterung im Laufe der nachfolgenden Jahrtausende sorgte dafür, dass die Basaltsäulen die Form von aufeinander gestapelten Käselaiben annahmen. Deshalb wird das beeindruckende Naturdenkmal auch häufig als Käsegrotte bezeichnet. Wir durchschreiten die Elfengrotte und steigen aus dem Dunkel der kleinen Höhle vorbei am Elbesbach-Wasserfall über eine Steintreppe tiefer in die enge Schlucht hinein. Hier treffen wir auf einen etwas kleineren Katarakt, dessen mehrarmige Wasserwirbel etwa drei Meter tief hinab stürzen.


Auf schmalen Uferpfaden führt die HeimatSpur überaus idyllisch direkt am wild schäumenden Uessbach entlang

Hinter dem beeindruckenden Elbesbach-Wasserfall läuft die HeimatSpur ein kurzes Stück durch den Wald, überquert dann die L104 und folgt der Uess bachaufwärts. Auf einem breiten Waldweg geht es durch den lichten Forst. Rechts der Route stehen gewaltige Basaltformationen senkrecht an, während links des Weges immer wieder die Uess zu sehen ist. Kurze Zeit später verengt sich die Streckenführung zu einem schmalen Uferpfad, der in ständigem Auf und Ab entgegen der Fließrichtung dem Wildbach folgt. An der bald anzulaufenden Florianshütte kann Wanderrast gehalten werden. Schließlich wird die Uess mit einem schmalen Steglein erneut gequert. Am jenseitigen Flussufer steigt die Route kurz in den bewaldeten Hang hinein, um anschließend an der Antoniusruh zur Uess zurück zu kehren. Hier hat man eine Ruhebank installiert, die es dem Wanderer ermöglicht, die Stille des Uferwaldes eine Weile zu genießen und dem Plätschern des Uessbaches zu lauschen. Im weiteren Verlauf windet sich der Wildbach durch einen engen, felsigen Canon. Aufgrund der starken Niederschläge der letzten Tage führt der Bach viel Wasser, das sich über mehrere plattige Felsstufen schäumend talwärts ergießt. In diesem Teilabschnitt führt die HeimatSpur auf einem schmalen, mit Felsen gesäumten Uferpfad überaus idyllisch direkt am Gewässer entlang.

An der Antoniusruh im wilden Uessbachtal

Ein kurzer Abstecher von der Hauptroute führt zum aussichtsreichen Burgfelsen der ehemaligen Entersburg hinauf

In einem weiten Linksbogen verlässt die Route sodann den unmittelbaren Uferbereich des Uessbaches und steigt ziemlich steil in den Hang. Felsige Steige und naturbelassene Waldpfade prägen hier das Streckenprofil. Auf der Anhöhe geht es über eine recht breite Gratschneide hinweg. Hier lockt ein etwa 150 Meter langer Abstecher zum Burgfelsen der ehemaligen Entersburg. Noch einmal wandern wir windungsreich bergan. In den Fels gehauene Trittstufen stammen wohl noch aus der Ritterzeit. Es geht an einem Schieferfelsen vorbei und mit einem letzten Aufschwung besteigen wir den höchsten Punkt der Tour, den Burgfelsen der Entersburg. Die hochmittelalterliche Spornburg mit dem ursprünglichen Namen Nantersburg wurde Ende des 11. Jahrhunderts von den Herren von Nantersburg errichtet. Der Trierer Erzbischof Albero von Montreuil ließ das Gemäuer im Jahre 1138 wieder zerstören.

Abweichend von der Hauptroute wandern wir über die Teufelsbrücke zurück nach Bad Bertrich

Heute ziert die im Jahre 1895 errichtete Steffenswarte die aussichtsreiche Anhöhe. Leider kann der kleine Aussichtsturm zurzeit wegen Baufälligkeit nicht bestiegen werden. Trotzdem sind die Ausblicke von dieser hohen Warte ins dicht bewaldete Uessbachtal und auf die benachbarten Erhebungen der Vulkaneifel überaus erwähnenswert. Vom Burgfelsen der Entersburg läuft die HeimatSpur bergab in das Uessbachtal. Auf wilden Uferpfaden folgen wir diesmal dem Uessbach in Fließrichtung. Abweichend von der eigentlichen Routenführung wandern wir über die Teufelsbrücke nach Bad Bertrich zurück und betrachten den Elbesbach-Wasserfall aus der Vogelperspektive. Hinter der Elfenmühle treffen wir wieder auf die Hauptroute, die uns auf dem eingangs beschriebenen schattigen Waldpfad entlang der Uess in den Kurort  Bad Bertrich zurück bringt. Hier endet eine kurze, aber herrliche Wanderung über die HeimatSpur Ritter-Räuber-Römer im Kurgartenrestaurant bei Kaffee und Kuchen.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Diese kurze, aber sehr erlebnisreiche HeimatSpur ist ohne Zweifel der Kategorie "Premiumwandern" zuzuordnen. Der ungewöhnlich hohe Pfadanteil, die exzellente Routenführung und die bemerkenswerten Highlights entlang der nur sieben Wanderkilometer messenden Runde rechtfertigen eine von Profirouten nur recht selten vergebene Fünf-Sterne-Bewertung in den Kategorien Landschaft und Erlebniswert. Premiumwandern geht kaum besser! Vielleicht hätte man die eine oder andere Info-Tafel einfügen können, um den Wanderer über geologische und geschichtliche Hintergründe entlang der Route zu informieren! Von Interesse ist sicherlich, ob die lotrecht aufragenden Felswände im Uessbachtal natürlichen Ursprungs sind und wer die Entersburg erbauen ließ. Ansonsten bleibt festzuhalten, dass die Beschildung durchgängig gut sichtbar angebracht ist. Rast- und Ruheplätze sind in erforderlicher Anzahl vorhanden. Allerdings könnte man neben der nicht mehr besteigbaren Steffenswarte als Ausgleich eine zusätzliche Ruhebank errichten. Wem die sieben Kilometer lange Runde zu kurz ist, kann die direkt daneben liegende HeimatSpur Auf den Spuren der Moselbande in die Rundwanderung mit einbeziehen. Die abzuleistende Gesamtdistanz beträgt dann ca. 16 Wanderkilometer.

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