GPX:

Werbung endet in 10 Sekunden

Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 513
Gesamtabstieg (Meter):: 513
Anfahrt planen:
Region: Eifel, Moseltal
Art: Rundwanderung
Kilometer: 22
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Auf felsigen Steigen durch ein wildes Seitental der Mosel

Eines der schönsten Seitentäler der Mosel ist ohne Zweifel das Enderttal. Über felsige Steige und naturnahe Pfade führt der Karolingerweg des Eifelvereins von der Weißmühle bis zum Kloster Maria Martental an diesem herrlichen Wildwasser entlang. Unterwegs lädt die urige Göbelsmühle zur Einkehr ein. Einsame Waldpfade bei Greimersburg, der Aussichtspunkt Zickelslei hoch über dem Enderttal und der Abstieg über Serpentinenpfade zum Gasthaus Winneburg im ersten Abschnitt der Tour machen diese Rundwanderung zu einem traumhaften Erlebnis. So wurde der hier beschriebenen Wanderung entlang der Wilden Endert im Jahre 2019 der Titel "Schönster Wanderweg Deutschlands" verliehen.

Traumhafte Fernsichten vom Aussichtspunkt Zickelslei

Über die Eifelhöhen bei Greimersburg geht es zum herausragenden Aussichtspunkt Zickelslei hoch über dem Enderttal

Wir wandern vom Parkplatz am Kloster Maria Martental zur Landstraße L 100 hinauf, überschreiten dieselbe und folgen dann vom Gehöft Jorscheid dem örtlichen Wanderweg Nr. 7 über die Eifelhöhen nach Greimersburg. Die Ortschaft wird durchmessen, um dann mit dem örtlichen Wanderweg Nr. 8 zum Aussichtspunkt Zickelslei zu gelangen. Von der kleinen Felsnase hoch über dem Enderttal ist der Panoramablick wahrhaft gigantisch. Tief unter uns, im dichten Wald verborgen, windet sich der Endertbach in endlosen Kehren durch das enge Tal. Bergkuppen, steile Hänge und Wald, soweit der Blick reicht, verwöhnen das Auge eines jeden Betrachters. Auf einem Höhenzug weit voraus ist die Winneburg zu sehen und auch die Reichsburg von Cochem guckt hinter einem der Steilhänge gerade noch hervor. Hier wird natürlich die erste große Rast des Tages gehalten, um den tollen Panoramablick eine ganze Weile zu genießen.


Vom Aussichtsfelsen Burglei geht es auf naturbelassenen Serpentinenpfaden ins Enderttal hinab

Ein schmaler Bergpfad mit der Bezeichnung "Cochemer Pettje" führt sodann durch Niederwald mit lichten Eichenbeständen. Wir queren sonnenüberflutete Freiflächen und wandern an bemoosten Hügeln vorbei. Von dem lang gestreckten Höhenzug der Burglei fällt der Blick tief ins Tal und hinab auf das Gasthaus „Zur Winneburg“. Dann marschiert die Gruppe auf schmalen Waldpfaden in engen Kehren, mehrmals noch über felsige Abschnitte, in das Enderttal hinab. Im Talgrund treffen die Wanderer auf den Karolingerweg des Eifelvereins, der über 80 Kilometer von Cochem nach Prüm verläuft. Ihm folgt die vierköpfige Gruppe am Restaurant „Zur Winneburg“ rechts abbiegend bachaufwärts in das Tal der wilden Endert hinein. Kurz darauf passieren wir das Hotel Weißmühle. Dann nimmt uns der dichte Wald auf. Ein Uferweg führt direkt an der Endert entlang in die enge Schlucht hinein. Ab jetzt ist der munter plätschernde Bach unser ständiger Begleiter.

An der Ostermühle im Tal der Wilden Endert

Trittsicherheit und ein wenig Klettergeschick sind im Tal der Wilden Endert hier und da erforderlich

Schon bald verjüngt sich der breite Waldweg zu einem schmalen Pfad, der in ständigem Auf und Ab dem Bachlauf folgt. Meist führt er direkt am Gewässer entlang, mehrmals jedoch windet er sich in den steilen Hang hinein, um hoch über der quirligen Flusslauf durch lichtes Gehölz zu führen. Trittsicherheit und manchmal auch ein klein wenig Klettergeschick sind gefragt, denn hier zeigt sich der Karolingerweg recht felsig und Baumwurzeln mitten im Geläuf erschweren das Wandern an manchen Stellen beträchtlich. Die jetzt folgende Wanderung durch das Tal der wilden Endert ist überaus beeindruckend, hat sich doch der Bach tief in das Schiefergestein hineingeschnitten. Rechts und links des Gewässers ragen bewaldete Steilhänge auf, in denen sich bizarre Felsenklippen zeigen. Mehrmals wechselt die Route die Bachseite. Dabei weist die Schlucht nahezu klammartigen Charakter auf. Oftmals ist ein gefahrloses Vorwärtskommen nur über rustikal angebrachte Holzstege möglich.


In der Göbelsmühle, einer von dereinst 28 Kornmühlen im Enderttal, kann Einkehr gehalten werden

Die Endert entspringt bei Ulmen und mündet nach 23 Kilometern bei Cochem in die Mosel. In früheren Zeiten wurden im Enderttal 28 Kornmühlen betrieben. Heute sind noch einige der alten Mühlengebäude erhalten geblieben. Die Arbeit der Endertmüller war hart und entbehrungsreich. Das Mahlgut musste mit Trageseln befördert werden, da die steilen, felsigen Pfade andere Transportmittel nicht zuließen. Fast versandete Mühlgräben zweigen vom Hauptlauf der Endert ab und führen das Wasser auf alte, stillstehende Mühlräder. An der bewirtschafteten Göbelsmühle kann man Einkehr halten und bei einem kühlen Bier die Idylle des engen Tälchens in vollen Zügen genießen. Auch im weiteren Verlauf sind Holzstege und Brücken erforderlich um die Schlucht gefahrlos und trockenen Fußes zu durchwandern. Hinter der Browelsmühle, öffnet sich das Tal ein wenig. Die Hänge sind nicht mehr ganz so steil und auch die Endert fließt nun ruhiger in ihrem Bachbett dahin. Schließlich steigt der schmale Pfad aus dem Enderttal zu einer Landstraße hinauf. An der Napoleonbrücke wird die Asphaltpiste überschritten und dem Karolingerweg folgend in das Martental hinein marschiert.

Über den rauschenden Endertfall stürzen die Wasser zu Tal

Absolutes Highlight der Tour ist ohne Zweifel der Endertfall in der Nähe des Klosters Martental

Hoch über dem Bachlauf folgen die Wanderer der Route leicht bergan bis zu einer Holzbrücke. Direkt unter dem kleinen Steg stürzt das Wasser der Endert sieben Meter tief über schroffe Felsen hinab. Unterhalb des Wasserfalles, im Volksmund "Rausch"genannt, hat sich eine ausgewaschene Vertiefung gebildet, aus der einige Felsen herausragen. Bemoostes und mit Farnstauden bewachsenes Gestein rechts und links der herabstürzenden Wasser vervollständigen das zauberhafte Bild. An dieser Stelle verlassen wir den Karolingerweg und wandern durch ein Seitental des Endertbaches zum Kloster Maria Martental hinauf. Tief verborgen und einsam liegt der kleine Wallfahrtsort hier mitten im Wald. Die erste urkundliche Erwähnung geht in das Jahr 1141 zurück. Im Mittelalter verarmte das Kloster und wurde aufgegeben. Auf den Ruinen der alten Klosterkirche entstanden nach 1927 die heutigen Klostergebäude. In der nahegelegenen Klosterschenke kann man dann diesen herrlichen, aber auch anstrengenden Wandertag durch das Tal der wilden Endert bei Kaffee und Kuchen gemütlich ausklingen lassen.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Das schluchtenartige Enderttal ist in der Moseleifel sicherlich etwas ganz Besonderes, werden doch auf der hier beschriebenen Route Wildwasserfeeling und absolute Abgeschiedenheit in einer herausragenden Art und Weise miteinander verknüpft. In diesem engen Canon kommt mit Sicherheit keine Langeweile auf. Aber auch der erste Teil der Rundwanderung wird jeden Eifelfan bebeistern. Herausragende Fernsichten von der Zickelslei und die schmalen, oftmals felsigen Steige unterhalb der Burglei tragen zu einem herausragenden Wandererlebnis bei. Gerne nimmt man dann die relativ lange Strecke über asphaltierte Wirtschaftswege zwischen Jorscheid und Greimersburg in Kauf.Trotz alledem ist der Pfadanteil auf dieser herrlichen Wanderung enorm hoch. Die Göbelsmühle im Enderttal hat ganzjährig von 10:30 Uhr - bis mindestens 18:00 Uhr geöffnet. An Donnerstagen ist die gastliche Einkehrmöglichkeit geschlossen.

Drucken