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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 438
Gesamtabstieg (Meter):: 438
Anfahrt planen:
Region: Eifel
Art: Rundwanderung
Kilometer: 18
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Über die Historische Straße beiderseits des Vinxtbachtales

Der Köhler- und Loheweg ist neben dem Eisenweg und dem Wacholderweg Teil der „Historischen Straßen“ die man im Kreis Ahrweiler erwandern kann und die eindrucksvolle Einblicke in die historischen Formen der Bodennutzung bis zurück in die Römerzeit gestatten. Die Route verläuft auf breiten Wald- und Wiesenwegen, weniger auf naturbelassenen Pfaden beiderseits des Vinxtbachtales und bietet herrliche Ausblicke über die Osteifel. Unterwegs weisen interessante Hinweistafeln auf die Tätigkeit der Köhler bei der Herstellung von Holzkohle und auf die mühsame Gewinnung der Eichenrinde hin, im Volksmund „Lohe“ genannt, die jeder Gerber noch bis ins vorige Jahrhundert zur Herstellung von Leder benötigte.

Blick vom Köhler- und Loheweg ins Vinxtbachtal

Der Vinxtbach bildete zur Römerzeit die Grenze zwischen Ober- und Niedergermanien und ist heute noch eine Dialektgrenze

Etwas oberhalb der Dedenbacher Wanderhütte „Schauinsland“ steigen wir in die 18 Kilometer lange Streckenführung des Köhler- und Loheweges ein und wandern an Waldsäumen entlang hinunter nach Schalkenbach. In der Ortsmitte von Schalkenbach führt der Köhler- und Loheweg an der schmucken Dorfkapelle vorbei, überquert den Vinxtbach und steigt jenseits der Landstraße in den bewaldeten Hang hinein. Dem Vinxtbach kam in der Römerzeit eine enorme Bedeutung zu, bildete er doch die Grenze zwischen Ober- und Untergermanien. So steht die Bezeichnung "Vinxtbach" für das römische Wort "finis", was soviel wie Grenze bedeutet. Auch im Mittelalter trennte das kleine Gewässer zwei Herrschaftsgebiete, nämlich die Territorien von Kurköln und Kurtrier. Über die Jahrhunderte bildete sich so auch eine Sprachgrenze heraus. Nördlich des Vinxtbaches spricht man ripuarisch, also "kölsch", während man südlich des kleinen Flusslaufes den moselfränkischen Dialekt pflegt.


Im Ramersbacher Gehölz trifft der Köhler- und Loheweg auf Bergbauspuren keltischen Ursprungs

Hinter der Ortschaft Schalkenbach läuft der Köhler- und Loheweg im Wechsel über Wiesenflächen und durch lichte Waldparzellen. Im Ramersbacher Gehölz treffen die Wanderer auf Bergbauspuren keltischen Ursprungs, sogenannte Pingen. Hier wurde dereinst nach Eisenerz gegraben. Heute weisen kreisrunde, hintereinander angeordnete Vertiefungen noch darauf hin. Mit dem Ahr-Venn-Weg des Eifelvereins gelangen wir zum Ortsrand von Ramersbach. Von einer weitläufigen Freifläche in der Nähe der Florianshütte schweift der Blick jenseits des Rheins bis weit in das Siebengebirge hinein. Erneut überqueren wir außerhalb von Ramersbach eine Asphaltpiste und wandern talwärts nach Obervinxt. Auf diesem Teil der Route gefallen die herrlichen Aussichten in das obere Vinxtbachtal in besonderem Maße.

In der Wacholderheide auf dem Weiselstein

Der Köhler- und Loheweg führt im lichten Forst an der im Jahre 1951 errichteten Maisbuschkapelle vorbei

Aus dem winzigen Weiler Obervinxt, einem Ortsteil von Schalkenbach, steigt die Route erneut zur Höhe hinauf und bringt die Wanderer kurz darauf zur Maisbuschkapelle. Woher die Bezeichnung stammt war trotz intensiver Recherche von Profirouten.de leider nicht feststellbar. Im Jahre 1951 wurde sie vom Schalkenbacher Bürger Peter Hartung und weiteren fleißigen Helfern erbaut. Am 01. Mai und am 1. Sonntag im Oktober eines jeden Jahres ziehen die Gläubigen in einer Prozession von Schalkenbach hinauf zur Maisbuschkapelle, um dort einen Gottesdienst zu feiern. Der besinnliche Ort liegt mitten im Wald und bietet sich für eine ausgiebige Wanderrast geradezu an.

Die Wacholderheide und der Aussichtsturm auf dem Weiselstein liegen am Köhler- und Loheweg

In der Folge wird der Schalkenbach überschritten. Auf breiten Wiesenwegen geht es dann hinauf zum Waldgut Schirmau. Hinter dem Gutshof zweigt rechter Hand ein schmaler Saumpfad ab, der stramm bergan zum Wacholderschutzgebiet Weiselstein mit seinem hölzernen Aussichtsturm führt. Säulenartig ragen auf dem Arreal die Wacholderbüsche auf, ehemalige Relikte der in der Eifel betriebenen Schiffelwirtschaft, bei der Waldflächen großflächig gerodet wurden um Weideland für Schafe zu gewinnen. Vom Aussichtsturm genießen wir eine Weile die herrlichen Fernsichten über die Erhebungen der Osteifel, um dann dem Köhler- und Loheweg über den Stucksberg zurück zum Ausgangspunkt der Wanderhütte Schauinsland zu folgen. Auch im letzten Teilabschnitt glänzt die Route mit herrlichen Ausblicken in die Osteifel hinein. Über die Dedenbacher Senke hinweg fällt der Blick bis weit in den Westerwald hinein, der jenseits des Rheintales am Horizont zu sehen ist.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Neben herrlichen Panoramblicken über die Osteifel und ins historisch bedeutsame Vinxtbachtal, wissen leicht verständlich beschriebene Hinweistafeln wissenswertes über die Gewinnung, die Herstellung und die Verwendung von Holzkohle und Lohe, also Eichenrinde, zu berichten. Auch die Entstehung der Wacholderheiden in der Eifel wird unterhalb des Weiselsteinturmes eindrucksvoll beschrieben. Der Charakter des Köhler- und Loheweges kommt also, wie man dem Namen schon entnehmen kann, einer Themenrundwanderung sehr nahe. Das steigert natürlich den Erlebniswert der Runde enorm. Auch die Landschaft des Vinxtbachtales kann sich mit anderen Regionen der Osteifel durchaus messen. Rast- und Ruheplätze hat man in ausreichender Zahl angelegt. Die Beschilderung des Köhler- und Loheweges ist allerdings etwas in die Jahre gekommen und sollte alsbald überarbeitet werden. Das schmälert die Bewertung in der Kategorie Erlebniswert. Statt möglicher vier Bewertungssterne schlagen bei den strengen Kriterien von Profirouten.de leider nur drei zu Buche.

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