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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Anfahrt planen:
Region: Eifel
Art: Rundwanderung
Kilometer: 43
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Auf den Spuren des Johanniterordens durch die Hocheifel

Das Wegezeichen schwarzes Malteserkreuz auf weißem Grund entführt die Wanderer auf diesem Themenwanderweg des Eifelvereins in das frühe Mittelalter. Im ausgehenden 12. Jahrhundert unterhielt der Johanniterorden in der Hocheifel rund um Adenau eine Reihe von Niederlassungen. So ist die gesamte Region durch das Wirken der Ordensritter stark geprägt. Die Route des Eifelvereins folgt breiten Wald- und Wiesenwegen, durchquert mehrere schmucke Eifelorte und verläuft quer durch die Grüne Hölle, den Nürburgring. Die Streckenführung erhebt nicht den Anspruch eines Premiumwanderweges, bietet aber den Wanderern einen faszinierenden Einblick in die Zeit der Ordensritter und herrliche Fernsichten über die waldreiche Hocheifel. Gewürzt wird die Tour noch mit einem ordentlichen Schuss Rennsportromantik und dem Aufstieg zum höchsten Berg der Eifel, der Hohen Acht.

Auf den Spuren der Ordensritter am nebelverhangenen Müllerskreuz

Im Eifelstädtschen Adenau besaß der Johanniterorden eine Komturei

Die Wanderung beginnt im ersten Büchsenlicht auf dem Wanderparkplatz an der Hohen Acht und führt die 7köpfige Truppe talwärts zum Müllerskreuz. Mit dem anbrechenden Tag steigen hier im dunklen Nadelwald noch die Morgennebel auf und sorgen für eine gespenstische Stimmung. Nach sechs Kilometern wird Adenau erreicht. Wir lassen den historischen Buttermarkt hinter uns und wandern in den Ortskern hinein. Seit 1162 besaß der Johanniterorden hier einen Herrenhof, Komturei genannt. Das ehemalige Gehöft, gleich neben der Pfarrkirche „St. Johannes der Täufer“ wird von den Wanderern in Augenschein genommen, bevor es ausgangs des Eifelstädtchens bergauf nach Wirft geht. Breite, zum Teil asphaltierte Wander- und Wirtschaftswege führen über einen Bergrücken hinweg in das idyllisch gelegene Wirftbachtal hinein. Im Talgrund treffen die Wanderer auf die Kapelle „Müllenwirft“. Hier errichtete der Johanniterorden dereinst einen Hof mit Mühle, zu der auch die Kapelle „Not Gottes“ gehörte. Das kleine Kirchlein wurde 1823 abgerissen, von fleißigen Händen im Jahre 1988 neu aufgebaut und ist heute wieder ein viel besuchter Wallfahrtsort.


Die Kirche St. Wendelinus in Kirmutscheid besitzt den Charakter einer Wehrkirche

Wir durchqueren die Ortschaft Wirft und wandern entlang des Wirftbaches hinüber zur Kirche St. Wendelinus in Kirmutscheid. Sie gleicht einer Wehrkirche, liegt auf einer Anhöhe und ist mit dem Wirken des Johanniterordens eng verbunden, wie Wanderkamerad Patrick Fehling bei der interessanten Kirchenführung zu berichten weiß. Das vom Trierbach umflossene Kirchlein wurde 1214 von Graf Ulrich von Nürburg erbaut und ist dem Schutzpatron der Bauern, Schäfer und Tagelöhner, dem Hl. Wendelinus geweiht. Auch das alte, hervorragend restaurierte nebenstehende Pfarrhaus aus dem Jahre 1709 ist überaus sehenswert und wird von der Gruppe bewundert.

Die Kottenborner Kapelle geht auf den Johanniterorden zurück

Von der Anhöhe bei Kottenborn fällt der Blick ins Wirftbachtal und auf die umliegenden Erhebungen der Hocheifel

Im zweiten Abschnitt der Rundwanderung führt die Route von Kirmutscheid aus dem Trierbachtal steil bergan nach Barweiler hinauf. Die Wanderer streifen den kleinen Wallfahrtsort und erfreuen sich an den herrlichen Weitsichten. Feld- und Wiesenwege geleiten die Gruppe sodann nach Kottenborn. Die dortige Antoniuskapelle weist im spätgotischen Chor einen Schlussstein mit der Jahreszahl 1522 auf. Der Bau wurde seinerzeit von der Johanniterkomturei in Adenau genehmigt. Auch Kottenborn liegt wie Barweiler auf einer Anhöhe und gestattet traumhafte Fernsichten hinab ins Wirftbachtal und auf die umliegenden Erhebungen der Hocheifel. Nach ausgiebiger Rast folgt man dem Wegezeichen „Malteserkreuz“ hinab ins Tal der Wirft und zur Kottenborner Mühle. Ständig stärker werdende Motorengeräusche lassen erkennen, dass der Nürburgring nicht mehr weit sein kann.


Die Wanderroute läuft zu Füßen der Nürburg quer durch die Grüne Hölle

Nach einem kräftigen Anstieg durch Waldparzellen treffen die Wanderer am Streckenabschnitt „Schwedenkreuz“ erstmals auf die weltbekannte Rennstrecke. Im gleißenden Sonnenlicht wandern wir jetzt durch die Grüne Hölle, denn der Wanderweg „Auf den Spuren der Ordensritter“ folgt der Nordschleife bis nach Nürburg. Mit ihrem trutzigen, weithin sichtbaren Bergfried rückt die Nürburg in das Blickfeld der Marathonwanderer. Ulrich von Nürburg ließ sie Im Jahre 1166 errichten. Leider fehlt die Zeit um dieses imposante mittelalterliche Gemäuer zu besteigen und die sicherlich traumhaften Weitblicke von der Aussichtsplattform zu genießen. Nachdem der Ort Nürburg passiert ist, folgt die Route einer unschönen Landstraße zum Streckenabschnitt „Schwalbenschwanz“, um dann wieder in den sommerlichen Mischwald einzutauchen.

Die Nürburg thront inmitten der Grünen Hölle auf einem Bergkegel

Vom Kaiser-Wilhelm-Turm auf der Hohen Acht genießen wir traumhafte Fernsichten über die Hoch- und Osteifel

Hier im kühlen Forst ist die sommerliche Nachmittagshitze recht gut zu ertragen, sorgt doch auch die Streckenführung jetzt ständig für Abwechslung. Beim Aufstieg zur Hohen Acht treffen die Wanderer wider Erwarten auf verschlungene Waldpfade, die sich zum landschaftsprägenden, 747 Meter hohen Bergkegel hinauf winden. Auf der Anhöhe ragt dann der Kaiser-Wilhelm-Turm über die Baumwipfel empor. Er wurde 1906 anlässlich der silbernen Hochzeit Kaiser Wilhelms II. errichtet. Nach 42 Wanderkilometern sind die Beine der Marathonwanderer natürlich bleischwer, trotzdem wird der sechzehn Meter hohe Aussichtsturm noch bestiegen, um die famosen Weitsichten von der Plattform eine Weile zu genießen, liegt doch der Gruppe hier die gesamte Hocheifel zu Füßen. Obwohl die Sicht bei der hohen Luftfeuchtigkeit nicht sonderlich gut ist, sind Hochkelberg, Hochsimmer, Schöneberg und die nahe gelegene Nürburg gut zu erkennen. Als man kurz darauf wieder zum Start- und Zielpunkt gelangt, hat man die Marathondistanz in einer reinen Wanderzeit von etwas mehr als neun Stunden hinter sich gelassen und ist mächtig stolz auf diese tolle Leistung auf dem Wanderweg "Auf den Spuren der Ordensritter".

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Sicherlich nicht in Premiumqualität aber über die Marathondistanz läuft diese schöne Wanderroute durch die karge und waldreiche Hocheifel. Breite Forst- und Wiesenwege bestimmen das Streckenprofil und führen dabei immer wieder zu herausragenden Aussichtspunkten von den Eifelhöhen. Wer also schmale Pfade oder gar felsige Steige beschreiten möchte, der ist hier auf dem falschen Weg. Vermisst werden auch Hinweise, Infotafeln oder dergleichen entlang der Strecke und an den geschichtlich interessanten Punkten, die auf das Wirken der Ordensritter in der Region hinweisen. Man muss sich also schon vorher in die Historie einlesen, wenn man die Route wie einen Themenweg erwandern will. Der Lärm der Rennmotoren vom Nürburgring begleitet uns darüber hinaus auf der ganzen Route. Ein echtes Highlight ist natürlich der Kaiser-Wilhelm-Turm auf der Hohen Acht. Die gesamte Hocheifel kann von hier aus eingesehen werden. Wem die Marathondistanz zu lang ist, der kann diese interessante Wanderung in der Hocheifel natürlich auch an zwei Tagen erwandern. Übernachtungsmöglichkeiten bieten sich in Adenau an, bei entsprechender Verlegung des Startpunktes.

Anmerkung des Autors:

Wem die Marathondistanz zu weit ist, der kann diesen interessanten Themenweg in der Hocheifel natürlich auch an zwei Tagen erwandern.

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