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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 585
Gesamtabstieg (Meter):: 415
Anfahrt planen:
Region: Eifel, Rheintal
Art: Streckenwanderung
Kilometer: 36
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Ein traumhaftes Wandervergnügen im Tal der Nette

Wichtiger Hinweis:

Die Originalroute des Nette-Natur-Weges verlässt im Bereich Ochtendung aus unerklärlichen Gründen kurz das Nettetal, durchmisst die Ortschaft und kehrt hinter Ochtendung wieder ins Nettetal zurück. Profirouten hat sich entschlossen, die Routenführung im Nettetal zu belassen und weiterhin an der Flöcksmühle vorbei zu wandern. Wer allerdings in Ochtendung Einkehr halten oder gar übernachten möchte, folgt vor der Flöcksmühle der hoffentlich ordnungsgemäß ausgewiesenen Beschilderung des Nette-Natur-Weges.

Der Nette-Natur-Weg des Eifelvereins führt auf seinen 36 Kilometer auf idyllischen Uferpfaden entlang der Nette von Weißenthurm nach Mayen. Dabei zeigt die Route alle Facetten, die man von einem Premiumwanderweg erwarten kann. Naturnahe Pfade, einsame Wald- und Wiesenwege aber auch felsige Partien geleiten den konditionsstarken Wanderer aus dem Rheintal durch das Naturschutzgebiet Nettetal bis in das Eifelstädtchen Mayen. Die Wegfindung ist unschwer zu bewerkstelligen, ist doch die Route durchgängig und nahezu unverlaufbar ausgeschildert.

Die wilde Nette im Rauscherpark

Durch die Feuchtwiesen bei Weißenthurm geht es zum ehemaligen Hammerwerk Nettegut hinüber

An einem herrlichen Sommermorgen startet die fünfköpfige Wandergruppe in den Netteauen bei Weißenthurm in den Nette-Natur-Weg. Schatten spendende Bäume sorgen gleich zu Beginn der Tour für ein angenehmes Wanderklima. Die Nette entspringt in Hohenleimbach und mündet nach knapp 60 Flusskilometern bei Weißenthurm in den Rhein. Gleich zu Beginn der Tour geht es durch Feuchtwiesen am schäumenden Nettewehr vorbei zum Gut Nettehammer bei Miesenheim. Im Jahre 1727 wurde die einstige Getreidemühle zu einer Hammermühle umgebaut, deren wasserbetriebenen Hammerwerke bis zum Jahre 1923 Metallgeschirre und Stabeisen herstellten. Heute beherbergt das hervorragend renovierte Anwesen eine Gastronomie und eine Rosenzucht. Gleich neben dem Gut Nettehammer bewundern die Wanderer auf eine 750 Jahre alte Eiche, mit einem Stammumfang von 6,13 Metern.

Im Rauscherpark sägt sich die Nette seit Jahrtausenden durch einen erkalteten Lavastrom

Über die freie Feldflur und durch die Flussauen geht es an Miesenheim vorbei zum Rauscherpark bei Plaidt hinüber. Seit Jahrtausenden sägt sich hier die wilde Nette durch einen erkalteten Lavastrom. Gewaltige Basaltbrocken türmen sich in dem rauschenden Fluss neben- und übereinander liegend auf. Sie wurden von der Gewalt des fließenden Wassers frei gespült und bilden heute eine herrliche Wildwasserpassage. Am Nettedurchbruch halten wir kurze Rast und bewundern dieses gewaltige Naturschauspiel. Der Rauscherpark ist ein wunderschönes, ruhig gelegenes Naherholungsgebiet zu dem auch ein Entenweiher gehört. Die Gruppe folgt dem Nette-Natur-Weg durch die Parkanlagen und steigt dann kurz vor der Haags Mühle leicht nach rechts, abweichend von der Hauptroute, zur Burg Wernerseck hinauf.


Burg Wernerseck ist ein schauriges Ruinengemäuer das Werner von Falkenstein im Jahre 1402 erbauen ließ

Weithin sichtbar thront Burg Wernerseck auf einem Bergkegel hoch über dem Nettetal. Werner von Falkenstein, Erzbischof von Trier ließ sie im Jahre 1402 erbauen. Heute zeigt sich die Burganlage eher als schauriges Ruinengemäuer. Lediglich der 25 Meter hohe Bergfried und einstige Wohnturm der Burg, der leider nicht bestiegen werden kann, befindet sich in einem halbwegs ansehnlichen Zustand. Die restliche Anlage verfällt zusehends. So halten wir uns hier nicht lange auf und steigen wieder ins Nettetal hinab. Hinter der Heseler-Mühle treffen die Weitwanderer wieder auf den Nette-Natur-Weg, dem sie nun bis nach Ochtendung folgen. Auch im jetzt folgenden Teilabschnitt des Nette-Natur-Weges zwischen Ochtendung und Mayen gestaltet sich die Wanderung durch das Naturschutzgebiet Nettetal sehr idyllisch. Überaus seltene Pflanzen- und Tierarten haben hier ihre erhaltenswerten Lebensräume gefunden. Sogar der Uhu wurde erfolgreich ausgewildert und fühlt sich mittlerweile im Nettetal wieder heimisch.

An der Wehrmauer der römischen Wachstation auf dem Katzenberg

Vom Nette-Natur-Weg fällt der Blick auf das 31 Meter hohe und 115 Meter lange Nettetalviadukt

Das Landschaftsbild wechselt jetzt ständig. Mal schlagen wir uns durch meterhohe Stauden in der Uferzone, dann wieder geht es vom Fluss weg steil bergauf und an bizarren Felsformationen vorbei. Zudem werden mehrere alte Mühlen passiert. So kommt keine Langeweile auf. Schließlich wird in Trimbs eine große Wanderpause eingelegt. Nach der Rast geht es erneut an der munter plätschernden Nette entlang. Wir wandern hier auch auf dem Traumpfad Nette-Schieferpfad, der uns alsbald steil bergauf zu einem Aussichtspunkt führt. Von hier aus kann das Nettetalviadukt bewundert werden. Das gewaltige Bauwerk gehörte zur ehemaligen Bahnstrecke Mayen – Polch und wurde 1904 errichtet. Das 31 Meter hohe Viadukt überspannt auf einer Länge von 115 Metern das Nettetal. Kurz darauf gelangt die Wandergruppe zum Eisenbahntunnel Hausen II. Hier verlassen wir die Traumpfadroute wieder, die durch den Tunnel zurück nach Trimbs läuft und folgen dem Nette-Natur-Weg entlang der Nette in Richtung Westen.

Die Rekonstruktion einer römischen Wachstation wird auf dem Katzenberg bei Mayen angelaufen

Kurz vor Mayen wird an der riesigen Abraumhalde der Firma Ratscheck Schieferbau vorbei marschiert. Der kleine Förderturm zeigt an, dass bis vor wenigen Jahren noch unter Tage der begehrte Moselschiefer abgebaut wurde. Durch verbuschtes Abraumgelände läuft die Route zum Katzenberg hinauf. Hier treffen wir auf eine rekonstruierte spätrömische Wachstation, die sich um 300 n.Chr. an dieser Stelle  befunden hat. Der Nette-Natur-Weg verläuft an der rekonstruierten Wehrmauer entlang bis zur Bergspitze hinauf. Eine Holzkonstruktion wurde über den freigelegten Fundamenten der römischen Bastion errichtet, die einen traumhaften Blick auf Mayen und weit in die Eifel erlaubt. Zu römischer Zeit wurden von diesem Punkt Signale und Nachrichten mit drei anderen Höhenbefestigungen im Nettetal ausgetauscht. Nur noch ein Kilometer trennt uns jetzt vom Zieleinlauf in Mayen, wo diese herrliche Weitwanderung über den Nette-Natur-Weg in einem gemütlichen Speiselokal ihren wohlverdienten Abschluss findet.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Traumhaft, abwechslungsreich und überaus idyllisch sind ohne Zweifel die zutreffenden Attribute, die dem Nette-Natur-Weg (vormals Teilstück des ehemaligen Rhein-Kyll-Weges des Eifelvereins) zuzuordnen sind. Auf naturnahen Uferpfaden und felsigen Steigen weicht die Route der Nette kaum von der Seite. So wird es dem Wanderer ständig ermöglicht, die Natur am Wasser in vollen Zügen zu genießen. Auenwälder, Feuchtwiesen und Uferbrachen werden durchwandert. Aber das ist bei Weitem nicht alles. Mit dem Hammerwerk Nettemühle, der Burgruine Wernerseck und der Rekonstruktion einer römischen Wachstation setzt der Nette-Natur-Weg auch bemerkenswerte historische Akzente. Wer diese herrliche 36 Kilometer lange Streckenwanderung an einem Tag unternimmt, sollte konditionell gut beieinander sein. Natürlich ist es möglich, den Nette-Natur-Weg in zwei Etappen zu erwandern. Die erste Etappe sollte dann in Ochtendung enden. An der Beschilderung der Route gibt es nichts auszusetzen. Rast- und Ruhemöglichkeiten sind in ausreichender Zahl vorhanden.

Tipp des Autors:

Wer im Sommer über den Nette-Natur-Weg wandert, der sollte sich gegen die Schnakenplage wappnen. Das Mitführen von Insektenschutzmitteln und das Tragen geschlossener Wanderbekleidung ist empfehlenswert. Kurze Hosen und ärmellose Wanderhemden/-blusen sind eher nicht geeignet!!

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