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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 203
Gesamtabstieg (Meter):: 322
Anfahrt planen:
Region: Eifel
Art: Streckenwanderung
Kilometer: 19
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Von der Raaffkapelle zum Aussichtsbalkon der Neuenahrer Landskrone

Auf einer Gesamtlänge von 115 Kilometern verläuft der Osteifelweg, ein Hauptwanderweg des Eifelvereins, von Bonn quer durch die Osteifel bis ins Moseltal nach Moselkern. Auf breiten Feld- und Wiesenwegen, weniger auf schmalen Pfaden und felsigen Steigen führt die 2. Etappe von Wachtberg-Holzem nach Bad Neuenahr über die brettebene Grafschaft hinweg, um dann im letzten Drittel in die Ahrberge hineinzusteigen. Zum Schluss der Etappe locken eine sehenswerte Burgruine und traumhafte Panoramablicke ins untere Ahrtal sowie auf die Kreisstadt Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Bei bewölktem Himmel starten wir mit einer achtköpfigen Gruppe an der Raaffkapelle in Wachtberg-Holzem. Das schmucke Kirchlein ist nach dem Tenor Anton Raaff benannt, der in dem kleinen Weiler Holzem im Jahre 1715 geboren wurde und 1744 die Kapelle stiftete.

Blick vom Osteifelweg auf die Radarkuppel bei Werthhoven

Vom Osteifelweg fällt der Blick auf die Radarkuppel bei Werthoven, Radom genannt, das erdnahe Satelliten beobachtet

Außerhalb der Bebauung von Wachtberg-Holzem wandern wir in die Wiesen und Felder der Grafschaft hinein und an der Ortschaft Berkum vorbei. Bereits nach wenigen Kilometern kommt die Radarkuppel von Werthhoven in Sicht, das so genannte Radom. Sie ist die größte Anlage ihrer Art in der Welt. Die vom Osteifelweg sichtbare "Kugel" ist die Wetterschutzhülle einer Radaranlage, die heute der Beobachtung erdnaher Satelliten und des orbitalen Weltraumschrotts dient. Auch die Unterstützung von Raumfahrtmissionen gehört zur Aufgabe des Werthovener Radoms. Auf diesem Teilstück verläuft der Osteifelweg meist sehr flach durch die Gemüsefelder der fruchtbaren Landschaft. Obwohl eigentlich das Salz in der Suppe fehlt, schmale Pfade und rauschende Bachläufe sind in diesem Abschnitt nicht anzutreffen, ist es nie eintönig oder gar langweilig durch die Grafschaft zu wandern. Hervorzuheben sind allerdings die Weitblicke, die sich den Wanderern von der 269 Meter messenden Wachtberger Höhe bieten.  Nach Nordosten hin ist das Siebengebirge zu sehen, im Osten zeigen sich die Ausläufer des rechtsrheinischen Westerwaldes und weit im Süden fällt der Blick auf die Erhebungen des Ahrgebirges.


Vom Scheidskopf läuft der Osteifelweg an der Ortschaft Kirchdaun und am Landgut "Landskroner Hof" vorbei

Nach zwei Stunden Wanderzeit ist unterhalb des 279 Meter hohen Scheidskopf die erste Rast des Tages fällig. In der dortigen Schutzhütte verzehren wir unsere mitgeführte Marschverpflegung und genießen die herrliche Aussicht auf die ersten Erhebungen des Ahrgebirges, die jetzt immer näher rücken und bereits gut zu sehen sind. Im Anschluss an die Wanderpause überqueren wir die L 39 und nehmen die rechts in einer Senke liegende Ortschaft Kirchdaun in Augenschein. Am Landgut Landskroner Hof vorbei geht es dann in die Ausläufer der Ahrberge hinein und schließlich hinauf zur Neuenahrer Landskrone. Von der Nordseite nähern wir uns dem imposanten Bergkegel, treten in den Wald hinein und folgen schmalen Serpentinenpfaden durch den lichten Baumbestand bis hinauf zum "Gipfel".

Blick ins untere Ahrtal von der Neuenahrer Landskrone

Von der Burgruine Landskrone fällt der Blick auf Bad Neuenahr und weit in das untere Ahrtal hinein

Hoch über dem unteren Ahrtal erhebt sich der 272 Meter hohe Berg, auf dem einst Philipp von Schwaben im Jahre 1206 Burg Landskrone errichten ließ, die er wegen ihrer baulichen Schönheit und ihrer tollen Lage als "Des Landes Kron" bezeichnete. Nach mehreren Belagerungen wurde die Festung 1682 gesprengt und fast vollständig zerstört. Heute sind von der einst stolzen Anlage nur noch wenige Mauerreste erhalten geblieben. Von der Aussichtsplattform mit dem hoch aufragenden Gipfelkreuz genießen wir das hervorragende Panorama auf Heppingen und Bad Neuenahr-Ahrweiler. Darüber hinaus fällt der Blick auf die imposante Ahrtalbrücke der A 61 und weit in das untere Ahrtal hinein. Auf diesem exponierten Gipfel gönnen wir uns eine ausgiebige Wanderpause, schließlich ist von hier aus auch die gesamte, bisher zurückgelegte Wanderstrecke bis hin zur Werthhovener Radarkuppel einzusehen.

Der Osteifelweg führt am naturnah ausgebauten Heimersheimer Wehr vorbei in die Kurstadt Bad Neuenahr hinein

Vom Burgberg der Landskrone geht es danach über steile, windungsreiche Waldpfade hinunter nach Heppingen. Am Heimersheimer Wehr treffen die Wanderer dann auf die Ahr. Man hat das Stauwerk naturnah ausgebaut um Wanderfischen wie dem Lachs den Aufstieg zu den Laichplätzen am Oberlauf des Flusses zu ermöglichen. Mit dem Ahruferweg folgen wir der Beschilderung des Osteifelweges bis in den Zielort Bad Neuenahr. Mit einer geschwungene Fußgängerbrücke wird die Ahr überschritten und nach dieser schönen, 19 Kilometer langen Wanderung über den Osteifelweg in einem netten Cafe an der Kurpromenade abschließende Einkehr gehalten.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Sicherlich nicht in Premiumqualität aber trotz der doch etwas trögen Teilstrecke über die Grafschaft zeigt sich der Osteifelweg auf der 2. Etappe zwischen Wachtberg-Holzem und Bad Neuenahr recht erlebnisreich. Dafür sorgen unterwegs die herrlichen Fernsichten. Absolutes Highlight ist natürlich die Besteigung der Burgruine Landskrone und dem gleichnamigen Berg hoch über dem unteren Ahrtal. Die Geschichte der Burg und die herrlichen Aussichten über die Grafschaft, auf die Kreisstadt Bad Neuenahr-Ahrweiler und überhaupt ins Tal der Ahr hinein faszinieren jeden Wanderer. Breite Feld- und Wiesenwege bestimmen in großen Teilen das Streckenprofil. Schmale Waldpfade und windungsreiche Steige sind nur im unmittelbaren Bereich der Landskrone anzutreffen. Rast- und Ruhemöglichkeiten sind entlang der Strecke in ausreichendem Maße vorhanden. Zudem ist für eine ordentliche Beschilderung gesorgt. So vergibt Profirouten.de in den Kategorien Landschaft und Erlebnis je drei von fünf möglichen Bewertungssternen.

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