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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Anfahrt planen:
Region: Eifel, Moseltal
Art: Rundwanderung
Kilometer: 23
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

1. Teil: Von Karden über den Martberg und durch das Pommerbachtal nach Binningen

Achtung: Keine, oder nur unvollkommene Beschilderung auf der ganzen Route! Daher in der Kategorie "Schwierigkeit" Stufe 3!

Zwei rauschende Wildbäche, traumhafte Aussichten ins Moseltal und ein sagenumwobener, geschichtsträchtiger Bergrücken prägen diese herrliche 23 Kilometer lange Rundwanderung durch das Pommer- und Brohlbachtal. Die Einsamkeit in den engen, tief eingeschnittenen Kerbtälern ist kaum zu übertreffen. Unzählige Brücken und Stege queren die Gewässer, während sich die Route auf schmalen Saumpfaden durch die Bachauen windet. Die Rundwanderung ist allerdings nicht einheitlich ausgeschildert. Es empfiehlt sich daher, die Wanderkarte des Eifelvereins "Ferienland Cochem", Maßstab 25.000 oder in GPS-Gerät im Wandergepäck mitzuführen. Zudem sind die Feuchtwiesen im Pommerbachtal nicht immer gemäht. Zeckenschutz ist daher empfehlenswert.

Unzählige Brücken und Stege queren den Pommerbach

Aufstieg zur römischen Tempelanlage auf dem Martberg

Aus der Ortslage des Moselörtchens Karden steigen die Wanderer ausgangs der Bebauung, einem alten Kreuzweg folgend, zur Hochkreuz-Kapelle hinauf. Ein erster herausragender Panoramablick fällt in das Moseltal und auf die Ortschaft Treis am gegenüber liegenden Moselufer, bevor sich der Pfad in der steilen Hangflanke des Martberges mit dem Moselsteig zur Hochfläche hinaufwindet. Hier wartet auf die Wanderer die Rekonstruktion einer römischen Tempelanlage mit angrenzendem Archäologiepark. Dem gesamten Areal des Martberges kommt eine herausragende geschichtliche Bedeutung zu. Besiedlungsspuren aus der Steinzeit sind nachgewiesen und die Kelten unterhielten auf der weitläufigen Anhöhe über dem Moseltal einen heiligen Bezirk. Vom nahe gelegenen Aussichtspunkt Fahrlei genießen die Wanderer aus der Vogelperspektive die traumhaften Blicke ins Moseltal und weit in den Hunsrück hinein,


Abstieg von der Fahrlei ins Moseltal

Ein alter windungsreicher Weinbergspfad läuft dann vom Aussichtspunkt Fahrlei in das Moseltal hinab und im Talgrund mit einem breiten Schotterweg in die Ortschaft Pommern hinein. In der Ortsmitte des Moselortes rechts abzweigend führen uns Dorfstraßen an den Rand der Bebauung und schließlich in das Pommerbachtal hinein. Von jetzt an folgen wir dem Wegezeichen "P", das jedoch recht spärlich angebracht ist. Hilfsweise geht es immer am leise murmelnden Pommerbach entlang.  Nach etwa drei Kilometern fällt die Route, sich zu einem schmalen Pfad verjüngend, direkt zum munter plätschernden Bach hinab und folgt dem Gewässer weiterhin talaufwärts.

Im wildromantischen Pommerbachtal beeindruckt die Abgeschiedenheit sehr

Über den Feuchtwiesen und Flussauen liegt eine beeindruckende Stille und Einsamkeit

Steil ragen rechts und links des Wildbaches die bewaldeten Felshänge auf. Mal rechts dann wieder links des Flüsschens wandern wir durch eine herrliche Landschaft. Unzählige Brücken und Stege, oftmals in einem recht wackligen und bedauernswerten Zustand und meist mit einer daneben liegenden Furt versehen, werden dabei überschritten. Viel vermoderndes Altholz liegt entlang des Weges und immer wieder quer zum Bach. Die Natur wird sich im Pommerbachtal wohl selbst überlassen. Sonnenüberflutete Feuchtwiesen mit Wildblumen werden durchschritten. Dabei liegt über dem Tal eine nahezu gespenstige Stille, die nur von dem Flügelschlag einiger weniger Enten und dem Gekrächze eines Raubvogels gestört wird, der bei der Mäusejagd über dem Talgrund seine Kreise zieht. Mitwanderer trifft man in diesem abgeschiedenen Teil der Moseleifel kaum an, denn noch immer gilt die Route durch das Pommerbachtal als Geheimtipp bei den Liebhabern dieses urwüchsigen Landstriches.


2. Teil: Von Binningen durch das Brohlbachtal zurück nach Karden

Seit Jahrmillionen hat sich der Pommerbach in das harte Schiefergestein hineingesägt und so ein einzigartiges, tief eingeschluchtetes und windungsreiches Kerbtal geschaffen. Dabei legt er von der Quelle in der Nähe von Kaisersesch bis zur Mündung in die Mosel im Weinort Pommern etwa siebzehn Kilometer zurück. Überaus abwechslungsreich und an jeder Biegung anders zeigt sich der kleine Fluss. So kommt beim Wandern niemals Langeweile auf und die Wanderer zeigen sich tief beeindruckt von dieser herrlichen Landschaft.

Im wildromantischen Brohlbachtal

Aussichtsreiche Wiesenwege führen in das Brohlbachtal hinein

Hinter der Pommerbachmühle verlassen wir schließlich das Pommerbachtal, folgen nicht dem Wegweiser nach Kaisersesch, sondern wandern rechts abzweigend auf einem breiten, asphaltierten Waldweg steil bergan nach Binningen hinauf. Wenig später erreichen wir den kleinen Ort auf den Moselhöhen und wandern am Dorfbrunnen und der Pfarrkirche vorbei. Schließlich verlassen wir Binningen über den Ortsteil Elzerhöfe und folgen Feld- und Wiesenwegen mit herrlichen Fernsichten entlang des Brückbaches talwärts wandernd in das Brohlbachtal hinein. Nach dem Überschreiten einer Landstraße nimmt uns der Wald wieder auf.

Ein kleiner Wasserfall stürzt wild schäumend in einen Tümpel

In einer scharfen Linkskehre folgen die Wanderer dem mit „G2“ bezeichneten örtlichen Wanderweg, der geradewegs hinab zum Brohlbach führt. Auch in diesem Seitental der Mosel ist das Wandern ein einziger Genuss. Rechts und links des Gewässers beschreiten die Wanderer schmale Uferpfade und queren auch hier auf kleinen Brücken und schwankenden Holzstegen mehrmals den Wildbach. In der engen Schlucht rücken die mit unzähligen Felsenklippen durchsetzten Berghänge überaus dicht an den Bach heran. Bald schon ist das Rauschen eines kleinen Wasserfalles zu hören, der über eine Felsenrinne wild schäumend in einen Tümpel stürzt. Hier wird auf einer Bank Wanderrast gehalten, um die Talidylle in vollen Zügen zu genießen.


Aufstieg zum Aussichtspunkt St. Castor-Blick

Noch eine ganze Weile folgen wir dem Brohlbach. Dann mündet die Route in eine kaum befahrene Kreisstraße ein, der wir talwärts und rechts des Bachlaufes in Richtung Karden folgen. Nach einem Kilometer wird die Landstraße erreicht. Rechts abzweigend folgen die Wanderer dieser stark frequentierten Landstraße etwa 100 Meter bergwärts. Dann steigt linker Hand über Treppenstufen der Panoramaweg in den Hang hinein, der uns auf schmalen Steigen in unzähligen Serpentinen, diesmal von der anderen Seite und schlussendlich mit dem Moselsteig erneut hinauf zum Martberg führt.

Das Moseltal vom St. Castor Blick

Traumhafte Aussichten ins Moseltal

Vom St. Castor-Blick genießen wir eine herausragende Aussicht ins Moseltal, um dann an der Hangkante der Moselhöhen entlang zu wandern. Von einer Sitzgruppe mit der Holzfigur des Hl. Castors fällt der Blick auf Treis am gegenüber liegenden Moselufer, bevor es steil bergab zum Start- und Zielpunkt nach Karden zurück geht, wo diese herrliche Moselrunde in einer Weinschenke gemütlich ausklingt.

 

 

Fazit und abschließende Bemerkungen

Diese tolle Moselrunde verbindet traumhafte Moselpanoramen vom Fahrleifelsen und dem St. Castor-Blick mit der vollkommenen Abgeschiedenheit des Pommer- und Brohlbachtales. So können die Unterschiede zwischen den einzelnen Tourabschnitten kaum größer sein. Besonders das Pommerbachtal mit seinen unzähligen Brücken und Stegen beeindruckt jeden Wanderer, der schmale Pfade und Wurzelsteige breiten Wald- und Wiesenwegen vorzieht. Nicht nur von der Länge her ist die Tour eine konditionelle Herausforderung, wird doch der geschichtsträchtige Martberg gleich zweimal bestiegen. Die Rekonstruktion des römischen Tempels haben wir allerdings rechts des Weges liegen lassen, da wir die Anlage auf der Etappe des Moselsteigs von Pommern nach Moselkern bereits in Augenschein genommen haben. An den Wochenenden soll sich dort mittlerweile eine Einkehrmöglichkeit befinden. Da im weiteren Verlauf der Tour keine Gelegenheit zur Einkehr mehr besteht, empfiehlt es sich besonders in der heißen Jahreszeit einen ausreichenden Getränkevorrat mitzuführen.

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