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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 375
Gesamtabstieg (Meter):: 375
Anfahrt planen:
Region: Eifel
Art: Themenrundwanderung
Kilometer: 15
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Erlebnisreiche Themenwanderung durch die Schieferregion Kaulenbachtal

Mit dem unterirdischen Dachschieferabbau im Kaulenbachtal befasst sich der erlebnisreiche Schiefergrubenweg. Die 15 Kilometer lange Themenrundwanderung läuft mehrere alte Förderschächte an, informiert den interessierten Wanderer über die mühsame Arbeit der Bergleute und erklärt die Gewinnung des Schiefers anhand von mehreren Info-Tafeln. Dabei windet sich die Route durch gewaltige Abraumhalden. Bis in das Jahr 1959 wurde im Kaulenbachtal qualitativ hochwertiger Dachschiefer gefördert.

Blick ins weitläufige Schieferabbaugebiet Kaulenbachtal

Ein folgenreicher Wassereinbruch beendete den unterirdischen Dachschieferabbau in der Region Kaulenbachtal

Zur damaligen Zeit gehörte die Region um Müllenbach zu den bekanntesten Schiefer-Abbaugebieten im linksrheinischen Schiefergebirge. Erst ein folgenreicher Wassereinbruch auf der Grube Maria Schacht beendete die Grubentätigkeit im Kaulenbachtal. Von den drei Eifelorten Müllenbach, Laubach und Leienkaul kann man in den Schiefergrubenweg starten, der eigentlich die Bezeichnung "Schieferregion Kaulenbachtal" trägt. Wir hingegen beginnen die Tour am Kloster Maria Martental. Vom dortigen Parkplatz steigt die Route entlang eines kleinen Bachlaufes steil in den Hang hinein. Auf der Anhöhe durchwandern wir die Ortschaft Leienkaul und gelangen dann über die Klosterheide auf das Gelände der ehemaligen Schiefergrube Maria Schacht.

Auf sieben Sohlen und bis zu einer Tiefe von 205 Metern wurde im Kaulenbachtal Dachschiefer gewonnen

Bis zu einer Tiefe von 205 Metern wurde in diesem Bergwerk auf sieben Sohlen Schiefer gebrochen. Heute hat man hier auf der höchsten Schieferhalde Deutschlands einen kleinen Aussichtspunkt eingerichtet. Weit schweift der Blick hinab ins Kaulenbachtal und über die Abraumhalden der angrenzenden Schiefergruben hinweg. Jenseits des Tales zeigt sich die Ortschaft Müllenbach, von wo aus der fertige Dachschiefer verschickt wurde. Mit einem talwärts führenden Waldweg, auf dem sich die mit Eisen beschlagenen Räder der schwer beladenen Transportwagen in den Fels "gefräst" haben, verlassen wir die Schieferhalde und gelangen schließlich, vorbei an den Bergwerken Escherkaul und Höllenpforte, auf die Herrenwiese.


Die Rekonstruktion eines Spalthauses auf der Herrenwiese dient als Wanderhütte und grünes Klassenzimmer

Auf einer Seehöhe von 350 Meter über NN hat man auf der Herrenwiese des Müllenbacher Dachschieferwerkes im Jahre 2016 den Nachbau eines Spalthauses errichtet. Das aus unregelmäßigem Schiefergestein zusammen gefügte Gemäuer dient als Schutzhütte für Wanderer und als grünes Klassenzimmer für Schulklassen. Gleich neben dem originellen Nachbau ist der steile "Bremsberg" noch zu sehen. Mittels einer Seilwinde wurden hier die mit fertigem Dachschiefer beladenen Loren bergauf gezogen. Von der Herrenwiese windet sich ein Serpentinenpfad zur Schachtanlage Colonia hinauf.

Der Nachbau eines Spalthauses auf der Herrenwiese im Kaulenbachtal

Das abgeschiedene Kaulenbachtal ist inzwischen ein Rückzugsort für seltene Tier- und Pflanzenarten

Von einem schönen Aussichstpunkt fällt der Blick zurück auf die Herrenwiese. Neben dem neuen Spalthaus sind noch die Mauerreste der ehemaligen Bergwerkshütten zu erkennen. Nachdem der Schieferabbau eingestellt wurde, hat sich das abgeschiedene Kaulenbachtal zu einem Rückzugsgebiet für seltene und auch gefährdete Tier- und Pflanzenarten zurück gebildet. Aus diesem Grunde hat man das gesamte Areal unter Naturschutz gestellt. Auf dem Gelände der Grube Colonia nehmen wir den leider nicht begehbaren Julius-Stollen in Augenschein und folgen dann der ehemaligen Trasse der Grubenbahn hinauf nach Müllenbach. Wir durchwandern die Ortschaft und genießen die schönen Aussichten über die Eifelhöhen, bevor uns der Schiefergrubenweg nach Laubach führt.

Zum Abschluss der Wanderung durch die Schieferregion Kaulenbachtal lockt ein kurzer Abstecher zum Endertfall

Auch die Ortschaft Laubach wird durchmessen. An Waldrändern vorbei folgt die Route jetzt breiten Wald- und Wiesenwegen zurück nach Leienkaul. Dabei schweift der Blick über den Kondelwald bis weit in den Hunsrück hinein, der sich jenseits des Moseltales am Horizont zeigt. Nachdem wir die Ortschaft Leienkaul hinter uns gelassen haben, führt uns der Schiefergrubenweg entlang eines munter plätschernden Gewässers, das der Endert zustrebt, zum Ausgangspunkt zurück. Am Kloster Maria Martental unternehmen wir noch einen kurzen, aber überaus lohnenden Abstecher zum Endertfall, im Volksmund "Rausch" genannt. Tosend und schäumend stürzt hier das Wasser der wilden Endert direkt unter einem kleinen Steg über schroffe Felsen hinweg etwa sieben Meter tief in einen ausgewaschenen Tümpel hinein.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Den Betreibern des Schiefergrubenwanderweges gebührt ein großes Kompliment! Mit einer überaus erlebnisreichen Wegführung, interessant gestalteten Info-Tafeln und dem imposanten Nachbau eines Spalthauses ist es ihnen hervorragend gelungen, den ehemaligen Dachschieferabbau im Kaulenbachtal darzustellen und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Während sich im ersten Drittel ein Highlight an das andere reiht, lässt die Attraktivität der Route im weiteren Verlauf leider ein wenig zu wünschen übrig. Breite Wald- und Wiesenwege und drei recht langweilige Durchwanderungen von Ortschaften auf asphaltiertem Geläuf gehören auch zum Streckenprofil. Deshalb sollte man den kurzen Abstecher vom Kloster Martental zum Endertfall auf jeden Fall in die Routenführung mit einbinden. Die Streckenlänge beträgt dann insgesamt ca. 17 Kilometer. Bei einer unverlaufbar angebrachten Beschilderung hat man eine ausreichende Anzahl an Rast- und Ruheplätzen in die Streckenführung eingefügt.

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