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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Anfahrt planen:
Region: Eifel
Art: Rundwanderung
Kilometer: 11
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Spannende Runde durch die Wacholderheiden der Osteifel

Der Traumpfad Bergheidenweg thematisiert die Wacholderheiden der Hoch- und Osteifel in besonderem Maße. Gleich drei ausgedehnte Heidegebiete werden auf der nur 11 Kilometer langen Runde durchwandert. In einem ständigen Auf und Ab führt uns die Route meist auf breiten Wald- und Wiesenwegen, selten auf schmalen Pfaden, durch die Hocheifel und in die kargen, renaturierten Wacholderschutzgebiete hinein, die ihresgleichen suchen. Herrliche Fernsichten von den Eifelhöhen und zwei verträumte Bachtäler bereichern den Traumpfad noch zusätzlich und tragen zu einem herausragenden Wandererlebnis erheblich bei.

Am Parkplatz der Wintersportanlage in Arft starten wir in die Traumpfadrunde und entschließen uns, den Bergheidenweg entgegen der empfohlenen Richtung zu begehen. Statt der Routenbeschilderung zum Wacholderschutzgebiet Heidbüchel zu folgen, umrunden wir also zunächst der Raßberg, auf dem sich ein unschöner Sendemast befindet, der zu einer militärischen Anlage gehört. Rund um das eingefriedete und nicht zugängliche Areal machen sich unzählige Wacholderbüsche breit und abgestorbene Bäume recken ihr verdorrendes Geäst in den Himmel. Der gesamte Hügel ist bedeckt mit Magergras und Heidekraut, also eine typische Heidelandschaft.

Blick vom Naturschutzgebiet Menke-Park hinüber zur Hohen Acht

Der Bergheidenweg durchquert den Menke-Park, eine einzigartige Naturlandschaft

Auf einem breiten Wanderweg durchstreifen die Wanderer die schöne Wacholderheide, passieren das Adenauerdenkmal und überqueren sodann die Landstraße die nach Langenfeld führt. Nach einer kurzen Waldpassage betritt die 8köpfige Gruppe den Menke-Park. Das nun folgende Wacholderschutzgebiet ist benannt nach Dr. Heinrich Menke, einem Biologielehrer aus Koblenz, der sich um den Erhalt der Wacholderheiden der Osteifel im vorigen Jahrhundert verdient gemacht hat. Zur Erhaltung dieser einzigartigen Naturlandschaft hat man die gesamte Fläche gerodet und nur einzeln stehende, uralte Kiefern und natürlich die Wacholderbüsche stehen lassen. Die Traumpfadroute windet sich durch das gesamte Gelände und gestattet dabei herrliche Fernsichten hinüber zur Hohen Acht, die sich als landschaftsprägender Bergkegel am Horizont erhebt. Mit ihren 747 Höhenmetern ist sie der höchste Berg der Eifel. Auch die Kelberger Vulkaneifel, mit dem Hochkelberg weit im Südwesten ist vom Menke-Park gut einzusehen.


Aus dem Menke-Park läuft der Bergheidenweg durch die Wüstung Hohenleimbach

Wir überschreiten noch einmal die eingangs erwähnte Landstraße, diesmal aus der Gegenrichtung kommend und wandern über die freie Feldflur in Richtung Hohenleimbach. Vom ausgedehnten, windumtosten Höhenzug fällt alsbald der Blick auf die Ortschaft. Die kargen Böden und die bitterkalten Winter zwangen im 18. Jahrhundert viele Einwohner des Dorfes, ihr bäuerliches Anwesen aufzugeben und nach Amerika auszuwandern. In der Folge kam es zu Gehöftwüstungen. Deshalb bezeichnet man den Landstrich durch den wir jetzt wandern auch als Wüstung Hohenleimbach, im Volksmund "Wöstlämesch". Heute hat man dort eine rustikale Wanderhütte errichtet, die wir für eine Rast gerne nutzen. Nach der Wanderpause läuft die Traumpfadroute in das enge Schluchtental hinein. Wir folgen dem munter plätschernden Selbach talwärts wandernd und erfreuen uns an den einzeln stehenden Felsenklippen, die hier und da in den steil abfallenden Schluchthängen aufragen.

An der Mündung des Selbaches in die Nette

Der Traumpfad läuft durch das Tal der jungen Nette und steigt dann wieder zur Anhöhe hinauf

Im Talgrund mündet der Selbach in die junge Nette , die ihrerseits in Hohenleimbach entspringt und nach 60 Kilometern bei Weißenthurm in den Rhein mündet. Überaus idyllisch wandern wir durch eine Weile an der Nette entlang. Gelb blühender Löwenzahn und Wiesenschaumkraut verzaubern die Brachwiesen, durch die sich der Bach schlängelt. Eine renovierungsbedürftige Holzbrücke wird überschritten. Dann nähern wir uns dem Weiler Netterhöfe. Kurz vor der Bebauung steigt der Bergheidenweg rechts schwenkend in den Hang hinein. Nach einer kurzen ebenen Waldpassage geht es dann überaus steil mit einem schmalen Pfad zur Anhöhe hinauf. Ein letzter Blick schweift über das Nettetal, bevor uns der Wald aufnimmt. Auch im Tannenforst wandern wir weiterhin bergan. Hier besteht die Möglichkeit, zum nicht weit entfernt verlaufenden Traumpfad Wacholderweg hinüber zu queren. Beide Traumpfadrouten lassen sich also problemlos zu einer Gesamttour verbinden, die dann allerdings eine Streckenlänge von 19 Kilometern aufweist und als Winterwanderung auf profirouten.de beschrieben ist.


Das Wacholderschutzgebiet Heidbüchel mit seiner eifeltypischen Heidevegetation wird durchwandert

Als wir die anstrengende Berganpassage durchstiegen haben, öffnet sich die Landschaft und gibt den Blick frei auf das Wacholderschutzgebiet Heidbüchel. Auf einem schmalen Heidepfad läuft der Traumpfad sanft ansteigend in das Naturschutzgebiet hinein und führt schließlich bis zum "Gipfel" hinauf. Zusätzlich zu den unzähligen Wacholdersträuchern und zur typischen Heidevegetation ragen auch noch viele, vom Sturm- und Schneebruch arg zerzauste Kiefern in den Himmel und geben so dem Ganzen einen etwas mystischen Charakter. 

Im Wacholderschutzgebiet Heidbüchel

Die Wacholderheiden der Osteifel sind durch die jahrhundertelange Schiffelwirtschaft entstanden

Die Wacholderheiden der Osteifel sind alle durch die Schiffel- oder Rottwirtschaft entstanden. In den zurückliegenden Jahrhunderten wurden in diesem Teil der Eifel die vorhandenen Buchenwälder gerodet um Viehzucht und spärlichen Ackerbau zu betreiben. In die gerodeten Flächen wurden Ziegen- und Schafherden getrieben. Auf den übrig gebliebenen, vollkommen degradierten Böden konnten nur überaus genügsame Pflanzen wie Wacholder und Heidekraut überdauern. Um das Jahr 1840 wurden noch über 100.000 Hektar als Schiffelheide genutzt und ein Drittel der Eifellandschaft war als Heidefläche ausgebildet. Vom Wacholderschutzgebiet Heidbüchel führt uns der Traumpfad eine Weile am Waldrand entlang. Dann ist es nicht mehr weit bis zum Wanderparkplatz am Rassberg. Bevor wir die tolle Runde beenden, genießen wir noch die herrlichen Aussichten vom Bergheidenweg auf die Ortschaft Langenfeld mit der ortsbildprägenden Pfarrkirche zum Hl. Quirinus, auch Eifeldom genannt.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Der Bergheidenweg macht seinem Namen alle Ehre und ist in der Tat ein Traumpfad. Denn wer die Wacholderheiden der Osteifel näher kennen lernen will, für den ist diese Route ein absolutes Muss. Dem Wanderer werden Einblicke geboten, wie es in der Eifel vor mehr als 100 Jahren fast überall aussah. Ausgedehnte Wacholderheiden bestimmten damals das Landschaftsbild und riesige Schafherden beweideten die kargen Böden. Aber darüber hinaus erfreuen auch die idyllischen Bachtäler des Selbaches und der Nette jeden Wanderer. So bleibt auf der ganzen Wegstrecke die Spannung erhalten und Langeweile kommt keine auf. Wem die 11 Kilometer des Bergheidenweges zu wenig sind, der kann anhand von zwei Verbindungswegen den etwas kürzeren Traumpfad Wacholderweg in die Route mit einbeziehen. Zwei weitere Wacholderchutzgebiete am Wabelsberg und am Büschberg werden dann durchwandert und die bewirtschaftete Wacholderhütte am Wabelsberg in Langscheid kann zu einer Einkehr genutzt werden. Die Route verlängert sich dann allerdings auf insgesamt 19 Wanderkilometer.

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