Wegezeichen:
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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 305
Gesamtabstieg (Meter):: 305
Anfahrt planen:
Region: Eifel
Art: Rundwanderung
Kilometer: 13
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Auf alten Pilgerwegen und Bergmannspfaden durch die Hocheifel

Ein einsam gelegener Wallfahrtsort, eine kleine Wacholderheide, gleich drei idyllische Bachtäler und wer möchte auch noch ein Besucherbergwerk, das erwartet den Wanderer auf dieser schönen Traumpfadrunde in der Hocheifel bei Wanderath. Breite Wald- und Heidewege, seltener schmale, naturbelassene Pfade prägen das Streckenprofil dieser Wanderroute, die an Premiumqualität heranreicht. Nicht zuletzt sorgen noch eine Reihe von schönen Aussichten über die Erhebungen der waldreichen Hocheifel für ein herausragendes Wandererlebnis.

Am Jodokusbrunnen im Tal des Achter Baches

Uralte vom Wind zerzauste Kiefern und einzeln stehende Wacholdersträucher prägen das Landschaftsbild

Wir beginnen die winterliche Traumpfadtour in der Ortsmitte von Wanderath und steigen über Dorfstraßen und asphaltierte Wirtschaftswege zum Waldrand hinauf. Im Januar ist hier alles tief verschneit wie es in der Hocheifel um diese Jahreszeit immer noch üblich ist. Schon bald zeigen sich rechter Hand erste erregende Ausblicke über die mit Schnee bedeckten Höhenzüge. Traumhafte Bilddokumente sind heute leider nicht zu erwarten, zeigt sich doch der Himmel in einem triesten winterlichen Grau. In den Talgrund abfallend durchmessen wir, nach dem Überschreiten der K 13, das Eifelörtchen Welschenbach und wandern auf breiten Forstwegen in den bewaldeten Hang hinein. Wenig später führt uns der Traumpfad über einen Bergrücken hinweg, auf dem sich, im Tiefschnee kaum sichtbar, eine offene Waldheide ausbreitet. Einzeln stehende Wacholdersträucher tragen dicke Schneelagen und biegen sich unter der schweren Last dem Boden zu.

Im Tal des Achter Baches läuft die Traumpfadroute an der Schwarzen Madonna und am Jodokusbrunnen vorbei

Eine Herde Kamerunschafe, denen die Winterkälte nichts auszumachen scheint, beäugt uns misstrauisch als wir erneut talwärts wandern. Nach dem Überschreiten des Achter Baches läuft die Traumpfadroute eine ganze Weile am murmelnden Gewässer entlang. Auch im Tal des Achter Baches hat der Winter die Natur fest im Griff. Die Schneelage ist hier unten aber wesentlich geringer als auf den windumtosten Eifelhöhen. Als wir den Achter Bach ein zweites Mal queren, gelangt die Gruppe zum Bildstock der Schwarzen Madonna, die von einem Unbekannten im Jahre 1954 an diesem Ort in einer Felsnische errichtet wurde. Auch der kurz darauf anzulaufende Jodokusbrunnen erregt die Aufmerksamkeit der Traumpfadwanderer. Sein frisches Quellwasser soll bei Augenleiden Linderung verschaffen.


Der kurze Abstecher vom Traumpfad hinüber zur Wallfahrtskapelle St. Jost erweist sich als überaus lohnend

Vom Jodokusbrunnen ist es nicht mehr weit bis zum Wallfahrtsort St. Jost, zu dem ein 300 Meter langer, durchaus lohnenswerter Abstecher von der Hauptroute des Traumpfades hinüber führt. Die kleine spätgotische Kapelle aus dem 15. Jahrhundert ist dem Hl. Jodokus geweiht. Besonders sehenswert ist der frühbarocke Altar, der wahrscheinlich im Jahre 1863 in seiner heutigen Form bunt eingefärbt wurde. Wieder zurück auf der Hauptroute führt uns der Traumpfad jetzt in das windungsreiche Nitztal hinein. Während zur Rechten gewaltige Felsformationen aufragen, bricht das Gelände nach links zum Nitzbach hin steil ab. Ebenen Fußes wandert die Gruppe auf diesem alten Pilgerpfad flussaufwärts in Richtung Virneburg. An der Jodokussäule, die in Stein gehauene Motive der Stationen zeigt, welche die Pilger der Pfarrei Baar auf dem Weg nach St. Jost zurückzulegen hatten, verlassen wir das Nitztal. Rechts abzweigend geht es jetzt in das enge Tal des Welschenbaches hinein und nach Querung des Gewässers steil bergan zur Wacholderheide Kramershardt hinauf.

An der Wallfahrtskapelle St. Jost im winterlichen Nitztal

Die Wacholderheide auf der Kramershardt ist durch Rodung und die jahrhundertelange Schiffelwirtschaft entstanden

Auf einem Felsensporn am Südhang der Hohen Warte hat sich dieses kleine Wachholderschutzgebiet ausgebreitet. Das verbuschte Arreal besticht durch seine vielseitige Flora und Fauna. Die Wacholdersträucher sind teilweise sehr alt und weisen einen Säulenwuchs von bis zu vier Metern auf. Im Zuge der so genannten Schiffelwirtschaft zu Beginn des 19. Jahrhunderts kam es in der Eifel zu großflächigen Rodungen. Die Waldbestände in der Region wurden dabei fast völlig vernichtet. So breiteten sich riesige, landschaftsprägende Heideflächen aus, die oft bis zum Horizont reichten und von Schafen und Ziegen beweidet wurden. Aber nicht nur die Heidelandschaft, auch der Blick bei klarer Wetterlage von der Kramershardt hinüber zur Burgruine Virneburg beeindruckt sehr. An diesem trüben wolkenverhangenen Januartag ist davon allerdings nichts zu sehen. Im Anschluss an eine kurze Rast führt uns die Route durch Tiefschnee hinauf zur Hohen Warte. Bei guten Sichtverhältnissen kann man von hier oben aus die Ettringer Hausberge Hochstein und Hochsimmer in Augenschein nehmen. Der Traumpfad umrundet den „Gipfel“ der Hohen Warte und führt die Wandergruppe dann an Freilingen vorbei auf breiten Feld- und Wiesenwegen zurück nach Wanderath. Hier endet die tief eingeschneite aber wunderschöne Winderwanderung durch die Hocheifel.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Wie der Titel schon sagt, bedient der Traumpfad Wanderather die Tradition der Pilgerwege zum Wallfahrtsort St. Jost und die Historie des ehemaligen Erzbergwerkes am Bendisberg. Daher ist Kurzweil bei der Rundwanderung in weiten Teilen angesagt, besonders dann, wenn man die Rundtour mit einer Führung durch das Besucherbergwerk verknüpft. Ansonsten läuft die Traumpfadroute recht unspektakulär durch die karge Hocheifel. Bezeichnend sind dabei die idyllischen Bachtäler der Nitz und des Achter Baches. Auch die sakralen Eindrücke des Wallfahrtsortes St. Jost und die Einöde des Wacholderschutzgebietes Kramershardt sind ein Markenzeichen des Wanderathers. Darüber hinaus überrascht die Traumpfadroute immer wieder mit ihrem abwechslungsreichen Streckenverlauf und den herrlichen Ausblicken über die Hocheifel. Die Ausschilderung der Route ist traumpfadgemäß. Für Rast- und Ruhemöglichkeiten ist in ausreichendem Maße gesorgt.

Tipp des Autors:

Im Anschluss an die Traumpfad-Wanderung ist der Besuch der nahe gelegenen und ganzjährig geöffneten ehemaligen Blei- und Zinkerzgrube Bendisberg sehr zu empfehlen. Das 3-Stollen-Besucherbergwerk bietet einen bemerkenswerten Einblick in alte Bergmanns-Traditionen. Im Jahre 1957 wurde der Grubenbetrieb endgültig eingestellt. Heute werden Führungen nach Anmeldung vermittelt. Die Modalitäten sind der Internetseite www.grube-bendisberg.de zu entnehmen. Auch eine Möglichkeit zur Einkehr ist dort vorhanden. Wir haben mehrere Grubenbilder in unserer Galerie als "Appetithäppchen" eingestellt.

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