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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Anfahrt planen:
Region: Eifel
Art: Rundwanderung
Kilometer: 18
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

1. Teil: Von Langscheid durch das Nettetal zur Wüstung Hohenleimbach

„Zwei auf einen Streich“, lautet das Motto dieser herrlichen Winterwanderung, stehen heute doch gleich zwei Traumpfade auf dem Programm. Beide Routen, Wacholder- und Bergheidenweg, bereichern das Wandereldorado östliche Vulkaneifel ungemein. Einsame Pfade, Wald- und Wiesenwege führen die Traumpfadwanderer in die kargen, renaturierten Wacholderschutzgebiete der Osteifel hinein, die ihresgleichen suchen und auf die ehemalige Schafbeweidung der zurückliegenden Jahrhunderte zurückzuführen sind.

Am Wabelsberg führt die Route durch tief eingeschneite Wacholderbüsche

Vom Wabelsberg läuft die Traumpfadroute auf breiten Wegen in das Nettetal hinein

Natürlich präsentiert sich die Natur im Sommer oder im Herbst ungleich vielfältiger als jetzt im späten Winter. Aber gerade die harten, langanhaltenden Winter prägen in besonderem Maße diesen Landstrich und verleihen ihm seinen unverwechselbaren Charakter, Eifel pur halt!!

Wir starten die Rundwanderung bei frostigen Temperaturen aber bei strahlendem Sonnenschein an der Wacholderhütte in Langscheid. Am Wabelsberg führt uns ein schmaler Pfad, vom breiten Wirtschaftsweg rechts abzweigend, sogleich in den dichten Bewuchs von Wacholderbüschen hinein. Hier stapfen wir durch den hohen Schnee und folgen der talwärts führenden Traumpfadbeschilderung des Wacholderweges. Der Blick fällt dabei weit in das Nettetal hinein und auf die Orte Hausten und Moorswiesen.


Die Traumpfadbeschilderung führt uns im Talgrund durch den Weiler Netterhöfe und dann an der Nette entlang

Breite Waldwege geleiten die Wanderer in der Folge durch lichte Rotbuchenbestände und durch einen finsteren Nadelwald. Rechter Hand ist kurz darauf im Talgrund erstmals die Nette zu sehen. Sie entspringt in Hohenleimbach und mündet nach 59 Kilometern bei Weißenthurm in den Rhein. Am Flussufer führt der Traumpfad Wacholderweg nach links in den Berghang hinein. Wir aber wandern geradeaus und gelangen über den Verbindungsweg der beiden Traumpfade in den vertäumten Weiler Netterhöfe. Die Gruppe durchwandert den kleinen Ort und trifft ausgangs der Bebauung auf den Traumpfad Bergheidenweg. Diese Route verläuft hier durch das winterliche Nettetal. Es ist ein einzigartiges Erlebnis durch die unberührte schneereiche Winterlandschaft zu streifen.

Die junge Nette im Winterkleid

Aus dem Nettetal geht es entlang des Selbaches zur Wüstung Hohenleimbach hinauf

Über eine kleine Holzbrücke gelangen die Wanderer ans andere Ufer der Nette. Wir folgen dem munter plätschernden Bach und erreichen kurz darauf die Mündung des Selbachs in die Nette. Nachdem das eiskalte Gewässer über eine kleine Furt überwunden ist, folgen wir der Beschilderung durch das Schluchtental bergaufwärts. Eine steife Brise weht den Schnee von den Bäumen und bläst uns die Eiskristalle mitten ins Gesicht. Auf der Höhe treten die Wanderer dann aus dem Wald hinaus und gelangen auf die Hochfläche der Wüstung Hohenleimbach. Die kargen Böden und die bitterkalten Winter zwangen im 18. Jahrhundert viele Einwohner der Hocheifel dazu, ihr bäuerliches Anwesen aufzugeben und nach Amerika auszuwandern. In der Folge kam es zu Gehöftwüstungen. Deshalb bezeichnet man den Landstrich durch den wir jetzt wandern auch als Wüstung Hohenleimbach, im Volksmund "Wöstlämesch". Weit fällt der Blick auf die Erhebungen der Osteifel und auf den Ort Hohenleimbach, der nordöstlich in einer Senke liegt. Am Horizont macht der markante Bergkegel der Hohen Acht auf sich aufmerksam. Eine rustikale Wanderhütte am Wegesrand lädt sodann zur wohlverdienten Rast ein.


2. Teil: Von der Wüstung Hohenleimbach durch den Menke-Park nach Langscheid 

Nach der Mittagspause folgen die Wanderer dem breiten, tief verschneiten und leicht ansteigenden westwärts führenden Wirtschaftsweg. Wir überschreiten die Asphaltpiste, die nach Langenfeld führt, und wandern jenseits der Straße wieder in den Wald hinein. Von der Anhöhe, die wir bald darauf erreichen, ist bereits das Wacholderschutzgebiet Menke-Park zu sehen. Die Wanderer kämpfen sich durch 50 cm hohe Schneeverwehungen und genießen dabei die traumhaften Aussichten bis weit in die Kelberger Vulkaneifel hinein. 

Auf dem Bergheidenweg im Wacholderschutzgebiet Heidbüchel

Der Traumpfad Bergheidenweg führt durch die einzigartigen Wacholderschutzgebiete Menkepark und Heidbüchel

Zur Erhaltung der Wacholderheiden hat man die gesamte Fläche gerodet und nur einzelne uralte Kiefern und natürlich die Wacholderbüsche stehen lassen. Das nun folgende Wacholderschutzgebiet ist nach Dr. Heinrich Menke benannt, einem Biologielehrer aus Koblenz, der sich um den Erhalt der einzigartigen Wacholderheiden der Osteifel im vorigen Jahrhundert verdient gemacht hat. Die enormen Schneemengen sind von den Wacholderbüschen allerdings kaum noch zu tragen und vereinzelt ist es schon zu Schneebrüchen gekommen. Noch einmal überschreiten die Wanderer die eingangs bezeichnete Landstraße und wandern in den Adenauerpark hinein. Vom Rassberg fällt der Blick erneut hinüber zur Hohen Acht. Nächstes Highlight ist das Naturschutzgebiet Heidbüchel. Auch hier werden auf der windigen Anhöhe die zahlreichen, säulenartigen Wacholderstauden von den Traumpfadwanderern bewundert.


Der ausgeschilderte Verbindungsweg zwischen den beiden Traumpfaden bringt uns zur Route des Wacholderweges zurück

Der breite Waldweg senkt sich jetzt ab und die Gruppe trifft schließlich auf den Verbindungsweg, der uns, nach rechts abzweigend, wieder zum Traumpfad Wacholderweg hinüberführt. In mehreren Kehren und zum Schluss auf dem eisglattem Grund stark ansteigend, gelangt die vierköpfige Gruppe zur Wintersportanlage bei Arft. Noch einmal ist eine Rast in der dort anzutreffenden Wanderhütte fällig, bevor wir uns nach links wenden und wieder auf dem Wacholderweg über einen Höhenzug wandern. 

Blick vom Traumpfad Wacholderweg über die Berge der Osteifel

Vom aussichtsreichen Traumpfad Wacholderweg fällt der Blick auf die Erhebungen der Osteifel

Breite Wald und Wiesenwege führen zum Büschberg hinauf. Auch hier macht das Wacholderschutzgebiet „Heidegarten“ mit unzähligen Wacholderstauden auf sich aufmerksam. Von der Anhöhe fällt der Blick hinüber nach Langenfeld und auf die ortsbildprägende Pfarrkirche St. Quirinus, die auch als Eifel-Dom bezeichnet wird. Jetzt sind es nur noch wenige Kilometer bis zum Start- und Zielort Langscheid. Von den Eifelhöhen gen Osten blickend sind die Berge der Heimat und die Tuffsteinbrüche bei Weibern gut auszumachen. Auch die Vulkankegel Hochstein und Hochsimmer bei Ettringen gelangen noch in das Blickfeld der Wanderer, bevor diese herrliche Winterwanderung in einem gemütlichen Café in Langscheid ausklingt. 

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Diese herrliche Winterwanderung über die beiden Traumpfade Bergheiden- und Wacholderweg bleibt bei den Mitwanderern sicherlich noch lange in guter Erinnerung. Trotzdem das Stapfen durch den teilweise doch recht hohen Schnee sich ziemlich ermüdend und kräftezehrend gestaltete, haben wir es nicht bereut, die beiden Traumpfade zusammen zu fassen und in einer Wanderung zu begehen. Wenn man also gut zu Fuß ist, sollte man das auch in den anderen Jahreszeiten so halten. Denn der Traumpfad Wacholderweg, mit seinen breiten Wald- und Wiesenwegen und den doch recht langen asphaltierten Abschnitten, reicht alleine kaum an die so begehrte Premiumqualität heran. Dieses Manko weiß die Routenführung des Bergheidenweges dann locker auszugleichen. In den warmen Monaten des Jahres ist zumindest an den Wochenenden eine Einkehr in der rustikalen Wabelsberger Wacholderhütte in Langscheid möglich.

Tourenlängen:

Bergheidenweg 11 Kilometer
Wacholderweg 9 Kilometer
Gesamtroute mit Verbindungswegen 20 Kilometer

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