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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 928
Gesamtabstieg (Meter):: 928
Anfahrt planen:
Region: Eifel
Art: Rundwanderung
Kilometer: 42
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Auf der Marathondistanz durch die vulkanologisch geprägte Osteifel

Die Sagenhafte Vulkanregion Laacher See ist ein gemeinsames Projekt der Verbandsgemeinden Brohltal, Mendig und Pellenz. Die Betreiber haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Vulkanismus in der Region dem interessierten Besucher näher zu bringen und die unvergleichliche Vielfalt der herrlichen Vulkanlandschaft rund um den Laacher See für den Fremdenverkehr noch erlebnisreicher zu gestalten. Mehrere Geopfad-Routen im Brohltal und vier Traumpfade im Mendiger und Pellenzer Bereich, allesamt in Premiumqualität machen die Region auch für Wanderer überaus attraktiv.

Blick von der Waldgemarkung "In der Schlad" in die Wehrer Caldera

Neben traumhaften Weitblicken glänzt der Streckenverlauf der Marathonroute mit zahlreichen vulkanologischen Einblicken

Der hier beschriebene Vulkanpark Wandermarathon streift auf den Spuren des Vulkanismus durch die Osteifel und bindet so manches Highlight der Traumpfade und der Geopfad-Routen in die Streckenführung mit ein. Bei einer Gesamtlänge von 42 Wanderkilometern sind darüber hinaus im Auf- und Abstieg satte 1.200 Höhenmeter zu bewältigen. Konditionell sollte man also mehr als sattelfest sein, wenn man sich an diese schwere Aufgabe heran wagt. Im steten Wechsel werden breite Wald- und Wiesenwege, aber auch idyllische Waldpfade begangen. Eine einheitliche Ausschilderung ist natürlich nicht zu erwarten. Deshalb sollte man entsprechendes Kartenmaterial dabei haben oder sich der downloadbaren GPX-Datei von Profirouten bedienen.

Mit der aufgehenden Morgensonne geht es aus der Wehrer Caldera zum 575 Meter hohen Gänsehals hinauf

Im ersten Büchsenlicht nimmt die Marathonwanderung ihren Anfang auf der "Kellerei", dem imposanten Dorfplatz von Wehr. Hier steht ausreichender Parkraum zur Verfügung. Durch den Barocken Pfarrgarten geht es unterhalb des Osterberges in die Waldgemarkung "In der Schlad" hinein. Hier eröffnen sich mehrere herausragende Einblicke auf die Ortschaft Wehr und in den Wehrer Kessel. Dabei handelt es sich um eine Caldera, also um ein vulkanisches Einbruchsbecken. Hinter der Waldgemarkung "In der Schlad" wandern wir am Waldrand vorbei zum Hohen Osterberg hinauf. Glutrot geht die Morgensonne auf, als wir von der alten Grenzmarkierung des Landgrabens den Blick über die Osteifel bis hin zum Siebengebirge schweifen lassen. Am Stumpig Kreuz vorbei marschiert die Gruppe auf asphaltiertem Grund zum Gänsehals hinauf. Kurz vor der 575 Meter hohen Erhebung treffen die Wanderer auf den Traumpfad Riedener Waldseepfad, der uns auf den letzten Metern bis zum Aussichtsturm auf dem Gänsehals begleitet.


Die Hohe Acht, der Hochkelberg und natürlich die glitzernde Oberfläche des Laacher Sees sind vom Gänsehalsturm zu sehen

Die Besteigung der Aussichtsplattform des Gänsehalsturmes ist natürlich Pflicht, kann man doch von dieser hohen Warte aus fast die ganze Osteifel überblicken. Die Hohe Acht und der Hochkelberg sind weit im Westen zu sehen, während gleich in der Nähe die in der Morgensonne glitzernde Oberfläche des Laacher Sees sichtbar ist. Die Ettringer Hausberge Hochstein und Hochsimmer grüßen herüber und am Horizont gen Osten sind die Ausläufer des Westerwaldes gerade noch auszumachen. Nach dem Abstieg wird in der nahe gelegenen Gänsehalshütte kurze Rast gehalten, um sodann dem Traumpfad Vier-Berge-Tour auf idyllischen Waldpfaden sanft bergab wandernd in Richtung Bell zu folgen.

Herrliche Fernsichten vom Gänsehalsturm begeisten die Marathonwanderer

Mit dem Traumpfad Vier-Berge-Tour durchwandern wir die Tuffsteinabbaugebiete Schweinsgraben und Rauhbuur

Neben dem Tuffsteinabbau Schweinsgraben durchmisst der Traumpfad jenseits der Landstraße die von Bell nach Ettringen führt, das Tuffsteinabbaugebiet Rauhbuur mit seinen mehr als 30 Meter hoch aufragenden Bruchwänden. Bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde hier der begehrte, für den Backofenbau benötigte Tuff gebrochen. Auf Holzstegen und mittels hölzerner Trittstufen führt die Route sehr imposant direkt an den lotrecht aufragenden Wänden entlang, um dann zum Erlenbrunnen hinüber zu laufen. An der im Jahre 1809 mit Schiefergestein eingefassten Mineralwasserquelle wird noch einmal der Getränkevorrat ergänzt. Dann verlassen die Marathonwanderer den Traumpfad Vier-Berge-Tour und folgen dem Osteifel-Wanderweg des Eifelvereins stramm bergan nach Bell hinauf. Die Ortschaft wird durchwandert und hinter der Bebauung auf asphaltiertem Geläuf bergab nach Maria Laach marschiert.

Der Traumpfad Pellenzer Seepfad und die Geopfad-Route-L begleiten uns auf dem Seeuferweg am Laacher See entlang

Hier treffen wir auf die Geopfad-Route-L - Laacher Rundweg - und nehmen den direkt am Wegrand liegenden Eingang des Delius-Stollens in Augenschein, der dazu dient, den Wasserspiegel des Laacher Sees auf dem gleichen Niveau zu halten. An der Jägerspitze treffen die Marathonwanderer auf den Traumpfad Pellenzer Seepfad, der hier von Nickenich kommend in den Seeuferweg einmündet. Im kühlen Forst geht es jetzt am Laacher See entlang. Der Steinbruch an der Alten Burg wird passiert, bevor die Route immer näher an das Gewässer herantritt. Auch beim Laacher See handelt es sich um eine vulkanologische Caldera, die vor ca. 13.000 Jahren mit dem Ausbruch des Laacher-See-Vulkans entstanden ist. Aufsteigende Schwefelbläschen im Uferbereich, so genannte Mofetten, stellen eindrucksvoll unter Beweis, dass die vulkanische Tätigkeit im Erdinnern lediglich ruht und noch nicht erloschen ist.


Nach dem Steilanstieg vom Laacher See hinauf zum Keller Kreuz erwarten uns traumhafte Ausblicke

Schließlich verlässt der Pellenzer Seepfad den Uferweg und die Geopfad-Route-L und führt scharf rechts schwenkend in den Hang hinein. Ein schmaler Steig windet sich überaus steil zum Keller Kreuz hinauf. Auf der Anhöhe passieren wir eine Schutzhütte und queren die Landstraße nach Nickenich. Noch einmal geht es bergauf. Dann wird die Gruppe mit herrlichen Weitsichten für die Schweiß treibenden Höhenmeter belohnt. Über wogende Getreidefelder schweift der Blick von den Pellenzhöhen nach Norden über das Brohltal hinweg weit in die hügelige Osteifel hinein. Eine ganze Weile folgen wir noch dem Pellenzer Seepfad über die aussichtsreiche Keller Höhe, bevor die Wanderer in einer Linkskurve auch diesen Traumpfad verlassen und mit dem Rhein-Maas-Weg des Eifelvereins ständig abfallend am Wernershof vorbei ins Pöntertal gelangen und dort auf den Krayerhof treffen.

In den begehbaren Trasshöhlen im unteren Brohltal

Die begehbaren Trasshöhlen im unteren Brohltal hat man in die Ascheablagerungen des Laacher-See-Vulkans hinein gegraben

Das historische, burgähnliche und heute landwirtschaftlich genutzte Anwesen stammt aus dem 11. Jahrhundert und liegt sehr idyllisch an einem Fischteich. Am Krayerhof halten wir uns scharf links und folgen dem Pönterbach in Fließrichtung. An der Pöntermühle überschreiten wir die K58 und treffen auf den Traumpfad Höhlen- und Schluchtensteig. Wir folgen dem Traumpfad entlang des Pönterbaches talwärts. Schließlich quert die Route links schwenkend das Gewässer und steigt überaus steil auf schmalen Waldpfaden zu den Brohltalhöhen hinauf. Am Schweppenburgblick und vom Panoramapunkt "Schöne Aussicht" kann man sich an herrlichen Ausblicken ins Brohltal erfreuen. Über den windungsreichen Hermann-Löns-Pfad fällt der Höhlen- und Schluchtensteig ins Brohltal hinab. Im Talgrund unterschreitet die Gruppe das mächtige Viadukt der Brohltaleisenbahn, um dann hinter dem Gasthof Jägerheim zu den begehbaren Trasshöhlen zu gelangen. Die hellen Sandsteinfelsen sind Ascheablagerung vom Ausbruch des Laacher-See-Vulkans vor 13.000 Jahren. In den zurückliegenden Jahrzehnten hat man das Trassgestein abgebaut und zum Häuserbau verwendet. Der Höhlen- und Schluchtensteig führt mit der Geo-Route-U -Trasshöhlenweg - sehr eindrucksvoll durch die ehemaligen, mehr als mannshohen Stollen hindurch.

Der Lydiaturm auf dem Schlackenkegelvulkan Veitskopf ist das letzte Highlight auf dem Weg zum Start- und Zielort Wehr

Die Geopfad-Route-U -Trasshöhlenweg - geleitet die Wanderer vorbei an der Tönissteiner Seniorenresidenz über gesicherte Pfade und mehrere Stege in die canyonartige Wolfsschlucht hinein. Etwa vierzig Meter tief hat sich der Tönissteiner Bach hier in den erkalteten Aschestrom des Laacher-See-Vulkans hineingeschnitten. Den absoluten Höhepunkt dieses spektakulären Streckenverlaufes durch die Wolfschlucht bildet der kleine Wasserfall am Oberlauf des Tönissteiner Baches. Hier stürzt das schäumende Nass über einen Katarakt acht Meter tief zu Tal. Durch die Ortschaft Wassenach wandernd gelangen die Wanderer hinter dem Restaurant Waldfrieden zum Lydiaturm auf dem Veitskopf. Von seiner Aussichtsplattform genießen wir grandiose Ausblicke auf den Laacher See, auf Wassenach und weit in die Rheinebene. Schließlich erreichen die Marathonwanderer über örtliche Wanderwege nach einer reinen Wanderzeit von 09:55 Std. wieder den Start- und Zielort Wehr. Hier wird im Landgasthof Ley-Esch auf diese herrliche Weitwanderung mit einem frisch gezapften Weizenbier angestoßen.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Nur sportlich ambitionierte Wanderer werden wohl der Nachahmung dieser Wanderung über die Marathondistanz etwas abgewinnen können. So bietet es sich an, die Runde entweder in zwei Tagesetappen aufzuteilen oder die in die Streckenführung eingebundenen vier Traumpfade und die beiden Geopfad-Routen einzeln zu erwandern. Die geologischen und vulkanologischen Eindrücke werden überwältigend sein, wie die hochinteressanten Hinweistafeln entlang der Geopfade zu berichten wissen. Hinzu kommt eine Routenführung die sich mindestens zu einem guten Drittel aus schmalen Waldpfaden und wurzeligen Steigen zusammensetzt. Wenn man dann noch die herrlichen Aussichten über die hügelige Osteifel in die Waagschale wirft, handelt es sich bei dieser Marathonwanderung durch die "Sagenhafte Vulkanregion Lacher See" sicherlich um eine Traumroute, die sich die vier Bewertungssterne in den Kategorien Landschaft und Erlebnis mehr als verdient hat. Der Vollständigkeit halber sei bemerkt, dass Rast- und Ruheplätze in ausreichender Zahl angeboten werden.

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