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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Anfahrt planen:
Region: Hunsrück
Art: Streckenwanderung
Kilometer: 18
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Eisenbahnviadukte, Tunnel und spektakuläre Aussichten ins Rheintal

Diese eindrucksvolle, rund siebzehn Kilometer lange Streckenwanderung entlang der Trasse der Hunsrückbahn führt vom Bahnhof Emmelshausen hinab ins Rheintal nach Boppard und bietet dabei spektakuläre Ausblicke in tief eingeschluchtete Tallagen, auf ein Viadukt, auf uralte Tunnel und zum Schluss der Tour von der Elfenlay ins breite Stromtal von Vater Rhein. Im stetigen Wechsel werden dabei breite Forstwege und schmale Waldpfade beschritten, die immer wieder Überraschungen bereit halten, um keine Langeweile aufkommen zu lassen. Hinzu kommt eine Bahnfahrt über die steilste, fahrplanmäßig betriebene Bahnlinie Deutschlands.

Unterwegs im Hunsrückbahnwanderweg

Mit der steilsten Eisenbahnlinie nördlich der Alpen hinauf nach Emmelshausen

Die Tour beginnt sogleich mit einem Highlight. Vom Hauptbahnhof in Boppard fahren wir mit der Hunsrückbahn über die steilste Eisenbahnlinie nördlich der Alpen zu den Hunsrückhöhen hinauf. Auf der rund neun Kilometer langen Steilstrecke zwischen Boppard und Buchholz werden zwei eindrucksvolle Viadukte passiert und fünf Tunnel durchfahren. Dabei wird ein Höhenunterschied von 336 Höhenmetern überwunden, bevor der Bahnhof in Emmelshausen nach insgesamt drei Zwischenhalten erreicht wird. Ausgangs der Ortslage von Emmelshausen läuft die Route sogleich in den Wald hinein. Eine kleine Kapelle wird passiert, bevor erstmals linker Hand die Gleisanlagen der Hunsrückbahn zu sehen sind. Mit einem Fußgängertunnel wird die Bahntrasse unterschritten und dann an der Ortschaft Ehr vorbei marschiert.


Die Route läuft mal rechts und dann wieder links des Bahnkörpers entlang

Durch die Aufnahme des Eisenbahnbetriebes von Boppard nach Simmern im Jahre 1908 wurde zweifelsohne ein ingenieurtechnisches Meisterwerk vollbracht, Geschichte geschrieben und die einstmals abgeschiedene Region des vorderen Hunsrücks wirtschaftlich erschlossen. Während die Bahnlinie zur damaligen Zeit dem Broterwerb der darbenden Bevölkerung überaus dienlich war, nutzen heute hauptsächlich Touristen und Wanderer die Bahnverbindung. Nicht sonderlich spektakulär aber sehr abwechslungsreich folgen wir der Beschilderung mal rechts und dann wieder links der Hunsrückbahn. Am Haltepunkt Fleckertshöhe wird eine Landstraße überschritten, um dann auf einem asphaltierten Wirtschaftsweg nach Buchholz weiter zu wandern. In diesem Teilabschnitt, besonders im Industriepark Hellerwald ist die Wanderung recht eintönig. Erst nach dem Überschreiten der Autobahn A61 zeigt die Route wieder ihren gewohnten Charakter.

Blick von Liesenfelds Hütte auf das Hubertusviadukt

Der Blick auf das Hubertusviadukt ist der Höhepunkt des Hunsrückbahn-Wanderweges

Schließlich mündet der Hunsrückbahn-Wanderweg nach der Durchwanderung der Waldgemarkung Drei Eichen in die Traumschleife Elfenlay ein und läuft mit der bekannten Premiumroute zu Liesenfelds Hütte hinüber. Vom herausragenden Aussichtspunkt fällt der Blick tief hinab ins Hubertustal und auf das Hubertusviadukt der Hunsrückbahn. Hier ist natürlich eine große Wanderpause absolute Pflicht, um die traumhaften Talblicke auf die herausragende Ingenieurleistung des vorigen Jahrhunderts gebührend zu würdigen. Auf einer Länge von 150 Metern überspannt das Hubertusviadukt eine enge Hunsrückschlucht. Sechs Brückenbögen, ein jeder fünfzig Meter hoch, sind erforderlich um die notwendige Stabilität des Brückenbauwerkes zu gewährleisten. Zur Einweihung im Jahre 1908 war das Hubertusviadukt die höchste Steinbogenbrücke Deutschlands.


Hoch über dem Rauherbergtunnel fällt der Blick direkt auf das Gleis der Steilstreckenbahn

Vom herausragenden Aussichtspunkt führt die Route des Hunsrückbahn-Wanderweges auf breiten Waldwegen recht steil ins Hubertustal hinab. Im Talgrund wird die gewaltige Eisenbahnbrücke unterschritten. Noch einmal fällt die gigantische Ingenieurskunst, diesmal von unten her ins Auge, bevor die Route mit teilweise recht ausgesetzten Waldpfaden erneut in den Hang hinein steigt. Von der Anhöhe erfreut sich die Gruppe an einem schönen Blick über die Hunsrückhöhen und in eine der verträumten Tallagen des schluchtenreichen Mittelgebirges, bevor eine Sitzgruppe oberhalb des Rauherbergtunnels erreicht wird. Der Blick fällt genau auf die Bahnlinie, die aus dem Tunnel kommend in Richtung Emmelshausen die Steilstrecke befährt. Eine kleine Info-Tafel direkt neben der Ruhebank bezeichnet die Zeiten, an denen das Schienenfahrzeug auf der Strecke zu sehen ist, um erinnerungswürdige Schnappschüsse zu schießen. Besonders an den wenigen Tagen, an denen eine Dampflok auf der Bahnstrecke im Einsatz ist, wird dieser Aussichtspunkt wohl zu einem Foto-Eldorado für Eisenbahnfans jeglicher Coleur.

Der Zielort Boppard vom Kurt-Alich-Blick

Traumhaftes Mittelrheinpanorama vom Kurt-Alich-Blick

Ausgesetzte Waldpfade folgen jetzt der Traumschleife Elfenlay zu mehreren herrlichen Aussichtspunkten ins Weltkulturerbe Mittelrheintal. Vom Kurt-Alich-Blick genießen die Wanderer abschließend das gigantische Rheinpanorama mit der Bopparder Rheinschleife und dem Zielort Boppard, bevor sich die Route über das Heinz-Bach-Eck über Serpentinenpfade ins Rheintal hinab windet und am Beginn der Steilstrecke der Hunsrückbahn gleich neben den Gleisen ihr Ende findet. Im Anschluss an die schöne Wanderung sollte man sich noch die Zeit nehmen, um an der Bopparder Rheinpromenade entlang zu flanieren, ein wohlschmeckendes Eis zu verzehren oder einen guten Schoppen Rheinwein zu sich zu nehmen.


Fazit und abschließende Bemerkungen:

Ganz im Zeichen einer unter Denkmalschutz stehenden Bahnlinie läuft der Hunsrückbahn-Wanderweg von Emmelshausen nach Boppard. Nicht immer in Premiumqualität, aber durchaus abwechslungsreich wird der vordere Hunsrück auf schmalen Waldpfaden und breiten Forstwegen durchmessen. Im Mittelteil führt die Route allerdings über Asphalt und durch ein unansehnliches Industriegebiet. Besonders im letzten Drittel, in dem der Hunsrückbahn-Wanderweg der Streckenführung der Traumschleife Elfenlay folgt, entspricht der Routenverlauf den Erfordernissen eines herausragenden Wanderweges. Wer allerdings die Wanderstrecke verkürzen möchte und nahezu alle Highlights des Hunsrückbahn-Wanderweges in seine Wanderung integrieren will, der folgt vom Start- und Zielpunkt Boppard aus besser der Beschilderung der Traumschleife Elfenlay. Allerdings gelangt er dann nicht in den Genuss einer Bahnfahrt über die steilste Eisenbahnlinie nördlich der Alpen aus dem Rheintal hinauf nach Emmelshausen.

Anmerkung des Autors:

Gebührenpflichtige Parkmöglichkeiten gibt es in Boppard gleich hinter dem Hauptbahnhof oder auf dem etwa einen Kilometer entfernten Seilbahnparkplatz am nördlichen Eingang des Rheinstädtchens.

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