Wegezeichen:
GPX:

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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 493
Gesamtabstieg (Meter):: 373
Anfahrt planen:
Region: Hunsrück
Art: Streckenwanderung
Kilometer: 20
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Durch Buchenhallenwälder und Naturschutzgebiete im Großen Soon

Auf der 3. Etappe des Soonwaldsteigs vom Wanderparkplatz Koppenstein bis zum Wanderparkplatz Schanzerkopf taucht der Fernwanderweg ein in die totale Abgeschiedenheit des Großen und Mittleren Soons. Ein urwaldähnlicher Bannwald, zwei moorige Naturschutzgebiete und stille Buchenhallenwälder werden dabei durchwandert. Wilde Steige über holpriges Quarzitgestein, naturbelassene Waldpfade und weiche Wiesenwege gehören zum Streckenprofil, das den Wanderer über die höchste Erhebung des Soonwaldes, die 658 Meter hohe Ellerspring führt.

Aufgang zum Aussichtsturm Alteburg

Tief liegen die Nebelwolken über dem Großen Soon als wir in die 3. Etappe des Soonwaldsteigs starten

Auch am dritten Wandertag auf dem Soonwaldsteig ist der Nebel unser ständiger Begleiter. Tief liegen die Wolken über dem Großen Soon, alles ist klamm und feucht. Die Natur nimmt nach der langen Trockenperiode des Sommers, anders als der Mensch, die Nässe dankbar an. Trotzdem lassen wir uns nicht entmutigen und marschieren vom Wanderparkplatz Koppenstein an der K63 auf einem schmalen Pfad in den morgendlichen, fast noch dämmrigen Bergwald hinein. Die vierköpfige Gruppe quert eine vernebelte Freifläche und folgt dann dem Soonwaldsteig sanft abfallend in das Asbachtal hinein. Auf einem schmalen Holzsteg wird das trocken gefallene Gewässer überschritten und anschließend wieder bergan marschiert.

Auf der bewaldeten Erhebung Alteburg befand sich in der Frühzeit eine keltische Wallanlage

Nach Querung der L 229 geht es im Wechsel durch Waldparzellen und über Wiesenflächen mit einigen Schlenkern zur Alteburg hinauf. Auf der 620 Meter hohen Erhebung befand sich in der Frühzeit eine keltische Wallanlage aus der La-Tene-Zeit. Im Jahre 1893 hat man hier einen 20 Meter hohen Aussichtsturm errichtet, der mitten im Wald aufragt und ganzjährig besteigbar ist. Trotz der widrigen Witterungsbedingungen machen wir Gebrauch davon, müssen aber leider feststellen, das die Sicht von der Aussichtsplattform gleich null ist. An sonnigen Tagen ist vom Alteburgturm der höchste Berg von Rheinland-Pfalz, der 816 Meter hohe Erbeskopf zu sehen. Das nordpfälzische Bergland und sogar Teile der Eifel zeigen sich ebenfalls von hier aus dem Betrachter.


Pfadig schlängelt sich der Fernwanderweg durch die erhabenen Buchenhallenwälder des Soonwaldes

Nach kurzer Wanderrast zu Füßen des Alteburgturmes wandern wir in die majestätischen Buchenhallenwälder des Mittelsoons hinein. Auch im nebligen Dunst ist es ein tolles Erlebnis durch diese gewaltigen Buchendome zu streifen. Statt dem breiten, geradlinig durch den Forst laufenden Rennweg zu folgen, schlängelt sich der Soonwaldsteig pfadig und ebenerdig zwischen den erhabenen Buchenstämmen und unter den weit ausladenden Baumkronen hindurch. Aber auch gesunde Nadelwälder werden durchmessen, deren sattgrüne Äste bis auf den Boden reichen. Zu diesen herausragenden Naturerlebnissen gesellt sich eine,  beeindruckende, fast gespenstische Stille, die einen Eins werden lässt mit der urwüchsigen Natur dieser herrlichen Landschaft.

In den Buchenhallenwäldern des Großen Soons

Die Route steigt zur höchsten Erhebung im Soonwald, der 658 Meter messenden Ellerspring hinauf

Wir passieren schließlich die Wegespinne "Runde Tanne" und steigen dann vom Wanderparkplatz an der L 108 über holpriges Quarzitgestein zur höchsten Erhebung im Soonwald, der 658 Meter hohen Ellerspring hinauf, auf deren Gipfel sich ein unschöner, 107 Meter hoher Fernmeldeturm erhebt. Von der Ellerspring fällt der Soonwaldsteig in das Quellgebiet von Gräfenbach und Lametbach hinein. Der Fernwanderweg läuft auf weichen Pfaden durch moorige Feuchtwiesen am Gräfenbach entlang. Als 26 Kilometer langer Zufluss des Ellerbaches entspringt der Gräfenbach in der Nähe der Ellerspring und fließt dann zwischen zwei großen Bergrücken des Soonwaldes in das Naturschutzgebiet Glashütter Wiesen hinein. Vorbei an der ausladenden Alberteiche gelangen auch wir in das schützungswürdige Areal.

Die Naturschutzgebiete Glashütter Wiesen und Schwabbelbruch werden vom Soonwaldsteig durchmessen

Bei den Glashütter Wiesen handelt es sich um eine weitläufige, ca. 45 ha große Freifläche mit einzeln stehenden uralten Eichenbeständen, die man 1984 unter Naturschutz gestellt hat. Seltene und in ihren Beständen bedrohte Pflanzen wie der wilde Schachtelhalm sollen so erhalten bleiben. Solche Waldwiesen sind im Soonwald häufiger anzutreffen. Sie gehen auf die Zeit zurück, als in der Region noch Köhler und Hüttenbetriebe tätig waren. Auf den Glashütter Wiesen hat sich damals wohl eine Glashütte befunden. Mit dem sich anschließenden Naturwaldreservat Schwappelbruch wird ein weiteres schützenswertes Areal durchlaufen. Seit dem Jahre 1982 hat man hier den Wald sich selbst überlassen. Hainbuchen, Birken und Schwarzerlen gedeihen im feuchten Schwappelbruch seitdem unter urwaldähnlichen Bedingungen. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Wanderparkplatz Schanzerkopf an der L 242 wo wir diese erlebnisreiche 3. Etappe auf dem Soonwaldsteig beenden.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Auch im 3. Teilabschnitt setzt der Soonwaldsteig herausragende Akzente, obwohl die ganz großen Highlights sicherlich fehlen. Die Premiumroute glänzt immens mit ihren landschaftlichen Eindrücken. Denn Einsamkeit und Abgeschiedenheit nehmen noch einmal zu und die Streckenführung taucht ein in die schier unendlichen Wälder des Großen und Mittleren Soons, deren Ökosystem noch relativ intakt zu sein scheint. Wilde Steige über quarzitisches Blockgestein, moorige Pfade entlang des Gräfenbachs und die weichen Wiesenwege im Naturschutzgebiet Glashütter Wiesen prägen die Tour. Eine Reihe von Infotafeln in den Naturschutzgebieten klären den Wanderer auf über die schützenswerte Flora und Fauna. So kommt auch auf der 3. Etappe keinerlei Langeweile auf. Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass vier Bewertungssterne in der Kategorie Erlebnis zu vergeben sind, während fünf Sterne in der Kategorie Landschaft durchaus angemessen erscheinen.

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