Wegezeichen:
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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 507
Gesamtabstieg (Meter):: 507
Anfahrt planen:
Region: Hunsrück
Art: Rundwanderung
Kilometer: 20
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Traumschleifenfeeling und Nervenkitzel auf einer Hängeseilbrücke im Hunsrück

Wer bei der Abgeschiedenheit einer Talwanderung noch echten Nervenkitzel sucht, der sollte den Dünnbachpfad in Verbindung mit der Geyerlaybrücke auf dem Hunsrück erwandern. Deutschlands längste Hängeseilbrücke überspannt seit dem 03.10.2015 das Mörsdorfer Bachtal zwischen den Hunsrückorten Mörsdorf und Sosberg. Sie hat sich von Beginn an zu einem touristischen Highlight entwickelt, das besonders an den Wochenenden unzählige Besucher und Wanderer anlockt. Um diesem gewaltigen Trubel zu entgehen, sollte man unter der Woche die fantastische Brückenkonstruktion begehen und das Ganze mit einer Wanderung über die Traumschleife Dünnbach-Pfad verbinden. Diese herrliche Traumschleifenrunde läuft durch das Dünnbachtal und begeistert den Wanderer mit ihrer Idylle und Abgeschiedenheit bei einer urigen Streckenführung mit relativ hohem Pfadanteil. Ein gut ausgeschilderter Verbindungsweg führt dann aus dem Dünnbachtal in den Hunsrückort Mörsdorf hinauf, um die Geyerlaybrücke zu begehen. 

Wilde Wassersprünge im Dünnbachtal

Von Zilshausen wandern wir entgegen der empfohlenen Gehrichtung in ein breites Tal hinein

Wir beginnen die Tour im Hunsrückort Zilshausen und entschließen uns, die Traumschleife entgegen der empfohlenen Richtung zu begehen. So wandert die vierköpfigen Gruppe nach dem Verlassen der Ortschaft leicht abwärts in die Feldflur hinein. Gar nicht weit in der Ferne ist der Petershäuserhof mit seiner imposanten Pfarrkirche zu bewundern, bevor sich die Route auf schmalen Pfaden in den Wald verläuft. Bald wieder auf breiten Forstwegen geht es ständig abwärts. Wir wandern in ein breites Tal hinein und treffen an einer Wegverzweigung auf einen Schaukelsitz. Leider ist es noch zu früh für eine Pause. So folgen wir der Streckenführung scharf rechts schwenkend und stramm bergan steigend entlang des Petershäuser Grabens wieder zur Anhöhe hinauf.

Die schönen Ausblicke über die Hunsrückhöhen bei Lahr werden geschmälert durch unzählige Windräder

Hier tritt die Gruppe aus dem Wald heraus und wandert in Richtung Lahr. Der Dünnbachpfad durchmisst die Ortschaft und führt dann über eine Hochfläche hinweg. Herrliche Fernblicke warten hier auf die Wanderer. Die schönen Aussichten über die Hunsrückhöhen werden allerdings geschmälert durch unzählige Windräder, die sich bis zum Horizont in den Himmel recken. Traumhafte Bilder sind daher nicht zu schießen. So erfreuen wir uns am Lahrer Biotopweiher an der kleinsten Hängebrücke Deutschlands.


Im wildromantischen Dünnbachtal läuft die Traumschleife eine Weile direkt am Gewässer entlang

Unter der strahlenden Frühlingssonne wandern wir dann in den Gehlgraben hinein. Entlang der sich ins Tal windenden Traumschleife gefallen die weiß blühenden Kirschbäume sehr. Durch den lichten Wald, in dem sich erstes Blattgrün zeigt, geht es in das Dünnbachtal hinab. Hier hat man erkennbar neue Pfade getrieben, um dem Wanderer die Möglichkeit zu bieten, eine Weile am Gewässer entlang zu marschieren. So gelangen wir alsbald an den Dünnbach, der östlich von Kastellaun entspringt und nach 29 Kilometern zusammen mit dem Flaumbach bei Treis-Karden in die Mosel mündet.

Im wildromantischen Dünnbachtal

Am Mühlgraben verlassen wir das Dünnbachtal und wandern mit der Dünnbachpfad-Zuwegung nach Mörsdorf hinauf

In ständigem Auf und Ab führt die Traumschleife als Uferpfad am munter plätschernden Dünnbach entlang. Schließlich gelangen wir zum Mühlgraben. Hier öffnet sich das enge Tal ein wenig und ein kleiner Wasserfall zieht die Aufmerksamkeit der Traumschleifenwanderer auf sich. Reste eines betonierten Grabens deuten darauf hin, dass hier wohl einmal eine Mühle betrieben wurde. An dieser Stelle verlassen wir den Dünnbachpfad um zur Geyerlaybrücke hinüber zu wandern. Dazu überschreiten wir die Holzbrücke am Mühlgraben und wandern auf der Dünnbachpfad-Zuwegung auf schmalen Pfaden und schlussendlich auf breiten Waldwegen nach Mörsdorf hinauf.

Die Geyerlaybrücke über dem Mörsdorfer Bachtal ist eine gewagte Metallkonstruktion

Im Besucherzentrum Geyerlay wird Einkehr gehalten, bevor die Gruppe auf asphaltiertem Geläuf zur zwei Kilometer entfernten Hängeseilbrücke hinüber marschiert. Auch an einem Donnerstag sind jede Menge Leute unterwegs, um diese gewagte Konstruktion zu überschreiten und in Augenschein zu nehmen. Wir reihen uns also ein und setzen alsbald unsere Füße auf die Holzbohlen der leicht schwankenden Hängeseilbrücke. Diese überaus imposante Fußgängerseilbrücke überspannt das Mörsdorfer Bachtal auf einer Länge von 360 Metern und gilt damit als längste Hängeseilbrücke Deutschlands. Ihre maximale Höhe über Grund beträgt 100 Meter und das Eigengewicht liegt bei 62 Tonnen. Fest verankerte Abspannseile in den Steilhängen gewährleisten ein gefahrloses Überschreiten auch bei hohen Windgeschwindigkeiten. Dabei ist das oftmals ziemlich starke Schwanken der Seilbrücke gewollt und trägt zu ihrer Stabilität bei.


Von der leicht schwankenden Hängeseilbrücke fällt der Blick in die gähnende Tiefe des Mörsdorfer Bachtales

Wenn man die Hängeseilbrücke am Mörsdorfer Brückenkopf betritt, geht man zunächst bergab, um dann zur Sosberger Seite hin bis zum Verlassen der Brücke wieder bergan zu wandern. Zwischendurch sollte man ruhig einmal inne halten, um einen Blick in die gähnende Tiefe zu riskieren, läuft doch die Route des Saar-Hunsrück-Steigs unter der Brücke durch das Mörsdorfer Bachtal hindurch. Vom Fernwanderweg sind aus beiden Richtungen natürlich Abstecher über die Geyerlaybrücke möglich.

Die Wandergruppe auf der Geyerlaybrücke

Aus dem Dünnbachtal steigt die Traumschleife an einer Aussichtskanzel vorbei zu den Hunsrückhöhen hinauf

Nach kurzer Rast auf der Sosberger Seite überschreiten wir die Brücke ein zweites Mal, diesmal in Gegenrichtung. Vom Brückenkopf Mörsdorf wandern wir diesmal über einen Streckenabschnitt der Geyerlayschleife zum Besucherzentrum in der Ortsmitte und gelangen von Mörsdorf mit der eingangs erwähnten Zuwegung wieder zum Dünnbachpfad am Mühlgraben zurück. Nachdem wir dem Trubel an der Geyerlay entflohen sind, genießen wir die Ruhe und Abgeschiedenheit der engen Schlucht in besonderem Maße. Die Traumschleife verlässt dann allerdings bald das Dünnbachtal und führt anfangs auf schmalen Pfaden, später auf breiten, windungsreichen Waldwegen zu den Hunsrückhöhen hinauf. Eine hölzerne Felsenkanzel gestattet noch einmal einen Blick ins dicht bewaldete Dünnbachtal und bietet sich zur Rast an, bevor die Traumschleife an der Zilshausener Grillhütte vorbei wieder den Ausgangspunkt erreicht. Hier endet eine herrliche und spannungsreiche Wanderung über den Dünnbachpfad und die Geierlaybrücke.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Die eigentlich nur knapp elf Kilometer lange Traumschleife Dünnbachpfad ist eine wunderschöne Rundwanderung, die von Zilshausen durch das abgeschiedene Dünnbachtal führt und auch an heißen Sommertagen begangen werden kann. Besonders der Teilabschnitt am Mühlgraben begeistert jeden Wanderer. Allein die Fernblicke von der Lahrer Höhe werden durch die ungeheure Anzahl von Windrädern getrübt. Man kann auf dem Hunsrück leider kaum noch ein Panoramabild schießen, ohne eine dieser Strom produzierenden Anlagen vor der Linse zu haben. Schade!!!

Der noch einmal neun Kilometer lange zusätzliche Abstecher über die Geyerlaybrücke sucht wohl in Deutschland und darüber hinaus seinesgleichen. Es ist schon ein besonderes Erlebnis diese gewagte Konstruktion zu begehen. Natürlich sollte man schwindelfrei sein und keine Höhenangst haben. Die Parkplätze in Mörsdorf sind rar und mittlerweile auch gebührenpflichtig. Auf der Brücke herrscht an Sonn- und Feiertagen immer noch ein ziemliches Gedränge. Dem überaus hohen Besucherandrang an den Wochenenden kann man aus dem Weg gehen, wenn man unter der Woche die Tour unternimmt. Für Kurzstreckenwanderer eignet sich die nur 5,5 Kilometer lange Geyerlayschleife, eine kleine Rundwanderung mit hohem Pfadanteil, die in Mörsdorf beginnt und endet.

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