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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 312
Gesamtabstieg (Meter):: 312
Anfahrt planen:
Region: Hunsrück
Art: Rundwanderung
Kilometer: 15
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Traumschleife mit Klettersteigpassagen und historischen Schieferstollen

In Premiumqualität und überaus abwechslungsreich zeigt sich der Layensteig Strimmiger Berg dem ambitionierten Traumschleifenwanderer. Verschlungene Pfade durch drei wildromantische, naturbelassene Bachtäler, grandiose Fernsichten über die Hunsrückhöhen und felsige Steige in steilen Hanglagen sorgen für ein herausragendes Wandererlebnis. Für das absolute Highlight in der knapp 15 Kilometer langen Rundwanderung sorgen jedoch drei kurze Klettersteigpassagen, die allerdings auch umgangen werden können.

Auf der Galgenflur an der Schockkapelle befand sich eine mittelalterliche Richtstätte

Gleich zu Beginn wandern wir an der Schockkapelle vorbei, einer mittelalterlichen Richtstätte

Die Wanderer starten die Tour am Eingangsportal der Traumschleife in Mittelstrimmig und wandern hinüber zur Schockkapelle. Sie steht am Rande einer mittelalterlichen Richtstätte, der so genannten Galgenflur und war wohl die letzte Station, bevor der Verurteilte den schweren Gang zum Galgen antreten musste.  Breite Feld- und Wiesenwege führen die Wanderer sodann jenseits der L 200 über eine aussichtsreiche Feldflur hinweg in eine enge Schlucht hinein. Entlang des Bildbaches geht es auf schmalen, windungsreichen Pfaden bergab und wenig später links schwenkend in das Mörsdorfer Bachtal hinein.

Die Traumschleife läuft durch die idyllischen Bachtäler von Mörsdorfer- und Flaumbachtal

Mit dem Talrandweg folgt die siebenköpfige Gruppe dem munter plätschernden Gewässer. Im Mörsdorfer Bachtal hat der Frühling bereits Einzug gehalten. So steht der Weißdorn schon in voller Blüte. In einer Flusskehre treffen wir auf eine rustikale Wanderhütte, die wir gerne zu einer ausgiebigen Rast nutzen. Aus dem Mörsdorfer Bachtal geht es an der bewirtschafteten Pulgermühle links abzweigend hinein in das Tal des Flaumbaches, der bei Blankenrath entspringt und nach 28 Bachkilometern bei Treis in die Mosel mündet. Das einsame Flaumbachtal gilt als Geheimtipp für Wanderer und hat sich zu einem Schutzgebiet für Graureiher und Stockenten entwickelt. Aber auch seltene Vogelarten wie Wasseramsel und Eisvogel wurden hier schon beobachtet. Linker Hand ragen bizarre Schieferfelsen auf, während die Route auf wurzeligen Pfaden direkt am Flussufer entlang läuft.


Fast alpine Akzente setzen drei kurze Klettersteigführen, die allerdings umgangen werden können

Weiche Wiesenpfade führen uns danach vom Waldrand weg in die sattgrüne Bachaue hinein. Schließlich wird der Flaumbach mit einer imposanten Brücke überschritten. Am jenseitigen Bachufer gelangt die Gruppe nach weiteren 200 - 300 Metern dann zum Einstieg in die erste Klettersteigführe. Eine nahezu senkrechte Felswand, hinauf zum Burgberg, versehen mit Moosen und Flechten, wird von den Wanderern mittels Eisenklammern mühelos durchstiegen. Zum wilden Burgberg-Gipfel bringt uns dann ein gut gesicherter Felsensteig. Bei der anschließenden Trinkpause auf der schmalen Gratschneide genießen die Wanderer die herrlichen Aussichten ins frühlingshafte Flaumbachtal. Auch der Abstieg vom Burgberg wartet mit einer Klettersteigpassage auf, in die eine zehn Meter lange Stahlleiter eingebunden ist. Sie muss im Rückwärtsgang durchstiegen werden.

Lotrechter Leiterabstieg im Höhlenschlucht-Klettersteig

Vom Aussichtspunkt "Große Kanzel" schweift der Blick über die Hunsrückhöhen und tief hinab ins Flaumbachtal

Im Talgrund geht es dann durch lichten Mischwald auf dem historischen Keltenweg zum Schinnkaul-Klettersteig hinüber. Gerne nehmen die Wanderer auch diese kleine Herausforderung an. Über Steigeisen und an fest installierten Drahtseilen wird erneut steil bergauf geklettert. Mehrere felsige Abschnitte sind zu meistern, bevor dann am Aussichtpunkt "Kleine Kanzel" eine kurze Verschnaufpause angezeigt ist. Breite Waldwege führen im Anschluss zum Panoramablick "Große Kanzel" hinüber. Eine Sinnenbank und eine Wanderhütte laden hier zum Verweilen ein und gestatten herausragende Fernsichten auf die umliegenden Hunsrückhöhen und tief hinab ins Flaumbachtal. Schmalen Waldpfaden folgend gelangen wir zum dritten Klettersteig. Drahtseilsicherungen zeigen uns beim Einstieg an, dass erneut geklettert werden muss. Absoluter Höhepunkt im Höhlenschlucht-Eisenweg ist jedoch der lotrechte Abstieg über zwei Eisenleitern entlang einer Bruchwand aus Moselschiefer.

In der Traumschleifenrunde wird der historische Schieferabbau in der Region thematisiert

Unten angekommen kann man einen Blick in mehrere aufgelassene Schieferstollen werfen, im Volksmund „Layen“ genannt. Bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde hier Schiefer abgebaut, der als Dacheindeckung Verwendung fand. Auf erdigen Pfaden fällt die Route jetzt in den engen Canon des Fäbelbaches hinein und läuft an den Resten ehemaliger Spalthäuser vorbei, in denen der gewonnene Schiefer behauen und gespalten wurde. Ein am Wegrand stehender sechstämmiger Bergahorn wird noch bewundert, bevor der Layensteig aus dem schluchtartigen Tälchen hinaus steigt. An einem Feuchtbiotop und an der Ortschaft Liesenich vorbei geht es bei herrlichen Ausblicken schließlich zum Start- und Zielpunkt dieser herrlichen Traumschleifentour nach Mittelstrimmig zurück.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Ein Pfadanteil von nahezu 90 Prozent und der schier überbordende Abwechslungsreichtum katapultieren diese Rundwanderung sicherlich auf einen der vorderen Plätze im Traumschleifenensemble der Saar-Hunsrück-Region. Die Betreiber haben sich ungewöhnlich viel einfallen lassen, damit sich beim Wandern keine Langeweile einstellt. Gleich drei spannende Klettersteigpassagen wurden in die knapp 15 Kilometer lange Runde eingebaut. Ungeübte Wanderer oder welche mit Höhenangst können die Steigrouten problemlos umgehen. Am sechstämmigen Bergahorn hat man ein Ratespiel platziert und an einem gefällten Baumstamm bezeichnen die Jahresringe herausragende Ereignisse der letzten 30 - 40 Jahre. Der historische Schieferabbau wird thematisiert und Rast- und Ruhemöglichkeiten sind in ausreichender Zahl vorhanden. Hinzu kommen mehrere Aussichtspunkte mit herausragenden Fernsichten über die Hunsrückhöhen. Bei dieser geballten Ladung an Wandervergnügen und der unverlaufbar angebrachten Beschilderung ist die Vergabe der Höchstzahl von fünf Bewertungssternen in den Kategorien Landschaft und Erlebnis absolut gerechtfertigt. Kompliment an die Betreiber!! Eine tolle Tour!!!
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