GPX:

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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 459
Gesamtabstieg (Meter):: 459
Anfahrt planen:
Region: Hunsrück
Art: Rundwanderung
Kilometer: 19
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Eine schwankende Hängeseilbrücke über schluchtartigen Tallagen

Wichtige Hinweise:

Die nachfolgend beschriebene Zweitälerwanderung ist nicht durchgängig beschildert. Wechselnde Wegezeichen sind zu beachten. In kurzen Teilabschnitten ist die Route vollkommen unbeschildert. Beim Nachwandern empfehlen wir sich der downloadbaren GPX-Datei von Profirouten zu bedienen.

Neben zwei idyllischen Bachtälern zählen die Hängeseilbrücke Geierlay, zwei begehbare Schieferhöhlen, die keltische Höhensiedlung auf dem Burgberg und Burgruine Balduinseck zu den absoluten Highlights dieser knapp 19 Kilometer messenden Rundwanderung auf dem Hunsrück. In Premiumqualität windet sich die Route ausgesprochen abwechslungsreich entlang von munter plätschernden Gewässern durch zwei tief eingeschluchtete Bachtäler. Sie steigt zu aussichtsreichen Höhenzügen hinauf und überquert in schwindelerregender Höhe das Mörsdorfer Bachtal über die imposante Hängeseilbrücke Geierlay. Das Streckenprofil weist neben breiten Forstwegen in kurzen Teilstücken auch schmale Waldpfade auf. Für ein erlebnisreiches Wandern sorgen die Streckenführungen des Saar-Hunsrück-Steiges, der Traumschleife Masdascher Burgherrenweg, der Geierlayschleife und der Mörsdorfer Schieferhöhlen Runde. Diese sind allesamt auf kurzen oder längeren Teilabschnitten mit dem Verlauf der Zweitälerwanderung identisch.

Am Eingang zur begehbaren Schieferhöhle im Dünnbachtal

Ein kurzer, links abzweigender Abstecher führt uns im Dünnbachtal zu einer begehbaren Schieferhöhle

Wir starten in die Rundwanderung an der schmucken Dorfkapelle St. Mariä Himmelfahrt im Hunsrückort Mörz. Mit einem breiten Wiesenweg geht es außerhalb der Bebauung sanft abwärts wandernd in das Tal des Salzseifen. Wir passieren einen Blaufichtenbestand und tauchen kurz darauf in den Wald ein. Während links des Forstweges der Salzseifen dem Dünnbach zustrebt, steigt rechter Hand das Gelände steil an. Das Tal wird immer enger. Nach 1,4 Kilometern zweigt ein schmaler Pfad links vom Waldweg ab. Ein metallener Steg überbrückt den Salzseifen. Auf der anderen Bachseite steigt die Route in den Hang. Hier treffen wir auf ein Wegeschild der Mörsdorfer Schieferhöhlen Runde, der wir von jetzt an eine ganze Weile folgen. Im Mündungsbereich des Salzseifens in den Dünnbach vollzieht die Zweitälerwanderung einen weiten Linksbogen und folgt jetzt in halber Hanglage dem Dünnbach. Anfangs über eine Pfadspur, wenig später auf breiten Forstwegen wandern wir durch den winterlichen Mischwald. Immer wieder zeigen sich rechts und links der Route wild zerklüftete Felsformationen. Ein kurzer, links abzweigender Abstecher führt uns leicht aufwärts zu einer Schieferhöhle, die bis zu einer Tiefe von etwa zehn Metern begangen werden kann.


Im Besucherzentrum Geierlaybrücke in Mörsdorf kann Einkehr gehalten werden, bevor es zur Hängeseilbrücke weiter geht

Von der begehbaren Schieferhöhle steigt die Zweitälerwanderung nach mehreren Richtungswechseln zu einem Aussichtspunkt hinauf. Eine hölzerne Sitzgruppe bietet sich hier zur Rast an, bei der sich über das Dünnbachtal hinweg die benachbarten Hunsrückberge zeigen. Im weiteren Verlauf gelangen die Wanderer zur K38. Hier verlassen wir die Mörsdorfer Schieferhöhlen Runde. Links schwenkend folgen die Wanderer ein kurzes Stück der Asphaltpiste, um dann von der K38 einem unbeschilderten Abzweig rechts abzweigend in den Wald zu folgen. Nach weiteren zwei Kilometern gelangen wir in den Hunsrückort Mörsdorf. Im Besucherzentrum Geierlaybrücke kann Einkehr gehalten werden. Vorbei an der schmucken Dorfkapelle verlassen wir die Hunsrückgemeinde mit den Hinweisschildern "Zur Geierlaybrücke". Relativ eintönig geht es außerhalb der Bebauung auf asphaltiertem Grund durch die freie Feldflur und über eine windumtoste Hochfläche. Einzig die schönen Weitblicke sorgen in diesem Teilabschnitt für etwas Kurzweil.

Die Stahlkonstruktion der Hängeseilbrücke Geierlay über dem Mörsdorfer Bachtal

Die Geierlaybrücke führt über das Mörsdorfer Bachtal und ist mit 360 Metern eine der längsten Hängeseilbrücken Europas

Schließlich gelangen die Wanderer zur Hängeseilbrücke Geierlay. Die im Jahre 2015 konzipierte, frei schwebende Konstruktion in schwindelerregender Höhe überbrückt das Mörsdorfer Bachtal zwischen den Hunsrückgemeinden Mörsdorf und Sosberg. Das waghalsige Bauwerk weist eine Gesamtlänge von 360 Metern auf und gehört zu den längsten Hängeseilbrücken Europas. 100 Meter beträgt die maximale Höhe über dem Boden bei einem Eigengewicht der Brücke von 62 Tonnen. Die Tragkraft ist so ausgelegt, dass maximal 600 Personen gleichzeitig die Brücke begehen können. Heute, an einem trüben Wintertag wird die Geierlaybrücke wenig begangen. So sind wir fast unter uns, als wir die schwankende Konstruktion betreten. Erst einmal geht es auf der Brücke über Holzplanken leicht bergab, um später zur Sosberger Seite hin sanft bergan zu wandern. Ständig fällt dabei der Blick in die gähnende Tiefe, die der Mörsdorfer Bach in Jahrmillionen in den Hunsrückschiefer geschnitten hat. Schwindelfrei sollte man also schon sein, wenn man die Geierlaybrücke begeht. Die Hängeseilbrücke kreuzt den Saar-Hunsrück-Steig zwischen der 19. und 20. Etappe. Nicht nur die hier beschriebene Zweitälerwanderung sondern auch die knapp sieben Kilometer lange Geierlay-Schleife führen über die beeindruckende Hängeseilbrücke.


Vom Rastplatz "Am Herzenauer Hannes" läuft die Route mit der Traumschleife Masdascher Burgherrenweg am Mörsdorfer Bach entlang

Nachdem wir die Geierlaybrücke hinter uns gelassen haben, folgen wir linksschwenkend und talwärts wandernd der Zuwegung des Saar-Hunsrück-Steiges und der Geierlay-Schleife in das Sosberger Bachtal. An der Einmündung des Sosberger Baches in den Mörsdorfer Bach treffen wir auf den Rastplatz "Am Herzenauer Hannes", der auch vom Saar-Hunsrück-Steig und der Traumschleife Masdascher Burgherrenweg angelaufen wird. Nach der Wanderpause folgen wir der Traumschleife und wandern ein kurzes Stück in das enge Mörsdorfer Bachtal. Auf einem schmalen Pfad läuft die Traumschleife direkt am Gewässer entlang. Auch in diesem Teilabschnitt treffen die Wanderer auf eine Schieferhöhle, in die man hinein gehen kann. Schließlich führt uns die Route überaus steil in den bewaldeten Hang. Vorbei an einem spätrömischen Brunnenschacht geht es in Serpentinen mit Felsen gesäumt zum Burgberg hinauf. Hoch über dem Sosberger- und Mörsdorfer Bachtal erhebt sich der nach drei Seiten steil abfallende Bergsporn aus Schiefergestein.

Die Burgruine Balduinseck im Mörsdorfer Bachtal

Am Zusammenfluss von Wohnrother Bach und Schumbach erheben sich die verfallenen Gemäuer der Burg Balduinseck auf einem Schieferkegel

Münz- und Keramikfunde sowie Bearbeitungsspuren auf dem 50 Meter langen und 30 Meter breiten Schieferplateau lassen vermuten, dass sich auf dem Burgberg in der Frühzeit eine keltische Befestigungsanlage befand, die später von den Römern genutzt wurde. Heute trifft man dort auf eine rustikale Schutzhütte, die schöne Ausblicke auf benachbarte Hunsrückberge möglich macht. Die Beschilderung der Traumschleife führt uns erneut in das Mörsdorfer Bachtal. Vorbei an der aufgegebenen Kaspersmühle, deren Mahlbetrieb im Jahre 1956 eingestellt wurde, gelangen wir zur Burgruine Balduinseck. Am Zusammenfluss des Wohnrother Baches und des Schumbaches zum Mörsdorfer Bach erhebt sich das mittelalterliche Gemäuer auf einem etwa zwanzig Meter hohen Schieferkegel. Erzbischof Balduin von Trier ließ die Burganlage eingangs des 14. Jahrhunderts als Absicherung gegen die Burg Kastellaun erbauen. Nach umfassender Sanierung im Jahre 2014 kann das imposante Turmhaus begangen und von innen in Augenschein genommen werden. Hinter der Burgruine folgen wir ein kurzes Stück der L203. Dann geht es scharf links schwenkend wieder in den Wald hinein. Zunächst durch lichten Forst, später über eine landwirtschaftich genutzte Freifläche wandern wir am Sonnenhof vorbei zurück nach Mörz. Hier endet eine erlebnisreiche Hunsrückwanderung über die Geierlaybrücke.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Ausgesprochen erlebnisreich, aber leider nicht einheitlich ausgeschildert und deshalb in großen Teilabschnitten wenig begangen zeigt sich die knapp 19 Kilometer messende Zweitälerwanderung auf dem Hunsrück bei Mörz. Die Runde bietet all das, was das Wanderherz begehrt, noch dazu in Premiumqualität. Ein stetig wechselndes Streckenprofil, das breite Waldwege, schmale Pfade und in wenigen Passagen auch felsige Steige aufweist, sorgt für Kurzweil und lässt die wenigen asphaltierten Abschnitte in Vergessenheit geraten. Gleich an mehreren quirligen, teilweise tief eingeschluchteten Bachläufen wird entlang marschiert. Mit der ehemaligen keltischen Höhensiedlung auf dem Burgberg und der Burgruine Balduinseck kommt auch die Historie nicht zu kurz. Absolutes Highlight der Tour ist natürlich die Überschreitung des Mörsdorfer Bachtales über die Hängeseilbrücke Geierlay. An einem sonnigen Sommerwochende ist die waghalsige Stahlkonstruktion allerdings heillos überlaufen. Wer dem Trubel entgehen will, sollte die Zweitälerwanderung an einem Werktag begehen. Sitzgelegenheiten werden entlang der Route in ausreichender Zahl vorgehalten.

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