GPX:

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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 671
Gesamtabstieg (Meter):: 671
Anfahrt planen:
Region: Lahntal, Taunus, Westerwald
Art: Rundwanderung
Kilometer: 18
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Aussichtsreiche Premiumwanderung rund um die Kurstadt Bad Ems

Wichtige Hinweise:

Die Stadt Bad Ems hat die Beschilderung ihrer Wanderwege mit einem einheitlichen Logo versehen. Nur an einer unter dem Logo angebrachten Aufschrift ist anhand der Wegeschilder zu erkennen, auf welcher Route man sich befindet. Zudem sind die Wegezeichen der Vier-Türme-Tour an mehreren Stellen recht spärlich angebracht. Beim Nachwandern sollte man sich daher der downloadbaren GPX-Datei von Profirouten bedienen. 

Die rund 18 Kilometer lange Vier-Türme-Tour Bad Ems stellt ohne Zweifel eine konditionelle Herausforderung für jeden Wanderer dar, steigt die Route doch vier Mal aus dem Lahntal zu den westerwald- und taunusseitigen Lahnhöhen hinauf. Insgesamt sind auf der sportlichen Tour knapp 700 Höhenmeter im Auf- und Abstieg zu bewältigen. Traumhafte Talblicke ins Lahntal und von den Lahnhöhen auf die Bäderstadt Bad Ems entschädigen allerdings für die Schweiß treibenden Anstiege. Zwei der vier Türme kann man besteigen um die herrlichen Weitblicke ein Weile zu genießen. Der ungemein hohe Pfadanteil sorgt darüber hinaus für ein Wandererlebnis in Premiumqualität. Die Durchschreitung des historischen Kurviertels von Bad Ems sollte bei der Aufzählung der zu erwartenden Höhepunkte ebenfalls nicht unerwähnt bleiben.

Der rekonstruierte römische Limesturm auf dem 214 Meter hohen Wintersberg

Auf dem 214 Meter hohen Wintersberg treffen wir auf den Nachbau eines römischen Wachpostens

Wir starten in die Vier-Türme-Tour auf dem Parkplatz in der Mainzer Straße direkt neben dem ehemaligen Bohrturm. Er wurde im Jahre 1939 errichtet um die Schüttung der durch den Erzabbau nahezu versiegenden Thermalquellen zu erhöhen. In einer Tiefe von 400 Metern traf man auf Thermalwässer, sie seither mittels Pumpen zu Tage gefördert werden. Auf asphaltiertem Grund wandern wir mit dem Lahnradweg eine Weile direkt an der Lahn entlang. Wir nutzen die zweite Bahnunterführung, unterschreiten die Gleisanlage der Lahntalbahn und steigen auf einem erdigen Waldpfad in den bewaldeten Hang hinein. Von den in diesem Teilabschnitt quer zum Weg liegenden Windbrüchen lassen wir uns nicht abschrecken. Ständig bergan wandernd besteigen die Wanderer nach einer lang gezogenen Rechtskurve und einem herrlichen Blick ins Lahntal den 214 Meter hohen Wintersberg. Hier treffen wir auf den nicht besteigbaren Limesturm, Nachbau des Limes-Wachpostens 1/2, der im Jahre 1874 auf ehemals römischen Grundmauern errichtet wurde. Er ist der älteste jemals wieder aufgebaute Wachposten am Rätoromanischen Limes. Gleich neben dem Limesturm lädt auf dem Wintersberg ein Bergrestaurant zur Einkehr ein.


Vorbei an der Henriettensäule steigen wir auf Serpentinenpfaden zum Malbergturm hinauf

Nach kurzer Wanderrast verlassen wir den Wintersberg und wandern talwärts nach Bad Ems. Im Braunebachtal betreten wir die Bäderstadt durch die Wintersbergstraße. Nach einem scharfen Linksschwenk geht es in die Richard-Wagner-Straße und sodann in die Villenpromenade hinein. Hier bewundern die Wanderer die alten im Jugendstil erbauten Prachtvillen rechts und links der Route. Kurz vor dem Künstlerhaus Schloss Balmoral steigt die Vier-Türme-Tour auf einem Serpentinenweg erneut in den taunusseitigen Lahnhang. In zahlreichen Windungen geht es mit naturbelassenen Pfaden, vorbei an der Henriettensäule, zu einem grandiosen Aussichtspunkt hinauf, der traumhafte Panoramablicke auf Bad Ems und ins Lahntal möglich macht. Der nun folgende Abstecher zum 334 Meter hohen Malberg bringt uns zum zweiten aussichtsreichen Bauwerk der Vier-Türme-Tour. In unmittelbarer Nähe der verfallenen Bergstation der einstigen Malbergbahn besteigen wir den Malbergturm und erfreuen uns an herrlichen Weitblicken über Bad Ems und das Lahntal hinweg bis weit in den Westerwald.

Panoramablick vom Malbergturm

Die im Jahre 1979 stillgelegte Malbergbahn galt als Inbegriff deutscher Ingenieurkunst

Erdige Waldpfade führen vom Malberg mit dem taunusseitigen Lahnhöhenweg erneut bergab ins Lahntal. Im Auftrag des Namensgebers Herzog Adolph von Nassau errichteten arbeitslose Tagelöhner in diesem Teilabschnitt im 19. Jhrt. den Adolphtempel. Die heute dort anzutreffende Wanderhütte stammt aus dem Jahre 1973 und gestattet schöne Ausblicke auf die Lahninsel Silberau und die dort befindlichen Hüttenbauwerke des Emser Blei- und Silberwerks, die im Jahre 1880 mehr als 1.600 Arbeiter beschäftigten. Auf dem Kaiser-Wilhelm I.-Weg gelangen wir zur Talstation der Malbergbahn. Mit einer Steigung von 54,5 Prozent galt die im Jahre 1887 errichtete Standseilbahn als Inbegriff deutscher Ingenieurskunst. Vollkommen unfallfrei wurden über die Jahrzehnte bis zu 400 Personen täglich aus dem Lahntal zur Bergstation auf dem Malberg befördert. Die Malbergbahn galt als touristischer Anziehungspunkt und war bis zu ihrer Stilllegung im Jahre 1979 das Wahrzeichen von Bad Ems.

Aus dem historischen Kurviertel von Bad Ems geht es überaus steil zum Bismarckturm hinauf

Von der Talstation der Malbergbahn kommend überschreiten wir die Gleisanlage der Deutschen Bahn und sodann mit der Kaiserbrücke die Lahn. Am jenseitigen Flussufer folgen wir der Beschilderung der Vier-Türme-Tour rechts schwenkend in das historische Kurviertel. Anfangs durch den schön angelegten Kurpark und wenig später durch eine beeindruckende Kastanienallee an der Jacques-Offenbach-Promenade passieren die Wanderer das Alte Kurhaus mit Theater und Spielbank. Nach einem kurzen Besuch in der Brunnenhalle verlassen wir die Bebauung der Bäderstadt durch die Grabenstraße und links abzweigend überaus steil durch den Pfahlgraben. Am Nachbau einer Limespalisade treffen die Wanderer auf den Ernst-Vogler-Weg, dem wir nach links folgen. Einige schöne Ausblicke aus halber Hanglage auf Bad Ems begleiten uns auf dem dann folgenden pfadigen, windungsreichen Teilabschnitt hinauf zum Bismarckturm. Ihn kann man leider nicht besteigen. Von der Terrasse der direkt daneben anzutreffenden Restauration fällt allerdings ein herrlicher Blick von den westerwaldseitigen Lahnhöhen auf die Kurstadt und ins Lahntal.


Den Blick von der Aussichtsplattform des Concordiaturmes ins Lahntal kann man nur als spektakulär bezeichnen

Vom Bismarckturm läuft die Vier-Türme-Tour in einem ständigen Auf und Ab an frühlingshaften Waldsäumen entlang. Schließlich wird der Westerbach überschritten. Erneut geht es bergab. Diesmal streifen wir die Bebauung von Bad Ems nur am Stadtrand. Wir wandern durch die Schlesierstraße und steigen, rechts abzweigend von der Straße Untertalen, in einen Wiesenhang hinein, um zum vierten und letzten Turm zu gelangen. Auf den Westerwaldhöhen treffen wir auf den Concordiaturm. Den Blick von der Aussichtsplattform auf die Kurstadt Bad Ems und tief hinab ins windungsreiche Lahntal kann man nur als spektakulär bezeichnen. Von diesem grandiosen Aussichtspunkt sind natürlich auch die drei Türme, die wir bereits erwandert haben deutlich zu erkennen. Die bewaldeten Erhebungen von Taunus und Westerwald und der vorgelagerte Felsensporn vervollständigen das traumhafte Landschaftsbild. Auch direkt neben dem Concordiaturm wartet ein Restaurationsbetrieb auf durstige und hungrige Wanderer.

Blick ins Lahntal und auf Bad Ems vom Concordiaturm

Letztes Highlight der Vier-Türme-Tour sind die Heinzelmännchen-Höhlen in den Felsen der Bäderlei

Der Abstieg vom Concordiaturm nach Bad Ems erfolgt über einen ausgesetzten Felsengrat. Neben serpentinenartigen Waldpfaden treffen die Wanderer im letzten Teilabschnitt auf felsige Steige, die immer wieder links abzweigend von der Route zu Aussichtspavillons führen, die uns mit Lahntalpanoramen geradezu verwöhnen. Mit jedem Panoramablick rücken Flusslandschaft und Kurstadt näher. Letztes Highlight auf dieser spektakulären Lahntalrunde sind die so genannten Heinzelmännchen-Höhlen. Beim Abstieg durch die Felsen der Bäderlei bewundern wir die kleinen Karströhren, die durch Kalkauswaschungen entstanden sind. Ganz zum Schluss wartet noch eine kleine Überraschung auf die Wanderer. Die Route führt uns durch das Parkhaus in der Grabenstraße von Bad Ems, bevor die Lahn ein zweites Mal überschritten und die beeindruckende Vier-Türme-Tour auf dem Parkplatz am historischen Bohrturm beendet wird.


Fazit und abschließende Bemerkungen:

Auch verwöhnte Premiumwanderer werden von der Vier-Türme-Tour Bad Ems begeistert sein. Eine ganze Reihe von spektakulären Aussichtspunkten, zwei besteigbare Turmanlagen die wunderschöne Weitblicke ermöglichen und eine abwechslungsreiche Streckenführung mit einem enorm hohen Pfadanteil kennzeichnen diese herrliche Rundwanderung im Lahntal. Besonders hervorzuheben ist der felsige Gratabstieg vom Concordiaturm ins Lahntal mit seinen mehrmals wiederkehrenden Panoramablicken. Kurzweilig und interessant gestaltet sich im Mittelteil der Runde die Durchwanderung des historischen Kurviertels von Bad Ems. Der sehr gute Gesamteindruck wird allerdings beeinträchtigt durch mehrere Windbrüche im taunusseitigen Tourabschnitt, die oftmals nicht leicht zu umgehen oder zu durchsteigen sind (Stand Mai/2022). Sie sollten seitens der Stadt schleunigst beseitigt werden. Die Beschilderung ist an mehreren Stellen spärlich und/oder unvorteilhaft angebracht. Das Wegemanagement wäre sicherlich gut beraten, auch diesbezüglich für Abhilfe zu sorgen. Rast-, Ruhe- und Einkehrmöglichkeiten entlang der Vier-Türme-Tour sind in ausreichender Zahl vorhanden.


Tipp des Autors:

Wem die Vier-Türme-Tour konditionell zu anspruchsvoll erscheint, kann die Route in zwei Teilabschnitte aufteilen oder den strammen Anstieg aus dem Lahntal hinauf zum Bismarckturm mit der Kurwaldbahn bewältigen.

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