Wegezeichen:
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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 671
Gesamtabstieg (Meter):: 671
Anfahrt planen:
Region: Eifel, Moseltal
Art: Rundwanderung
Kilometer: 17
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Erregende Einblicke ins Mittelalter und herrliche Ausblicke ins Moseltal

Die Cochemer Ritterrunde, ein Seitensprung des Moselsteiges, verbindet die erregenden Einblicke ins Mittelalter mit den herrlichen Ausblicken ins Moseltal in besonderem Maße. In ständigem Auf und Ab und überaus abwechslungsreich läuft die 17 Kilometer lange Route durch die hügelige Moseleifel. Auf schmalen Pfaden und felsigen Steigen geht es durch Steilhänge, enge Kerbtäler und an kleinen Gewässern entlang. Zwei mittelalterliche Gemäuer, die trutzige Ruine Winneburg und die stattliche Reichsburg Cochem sind in die Streckenführung eingebunden und tragen zu einem herausragenden Wandererlebnis bei.

Herrlicher Ausblick vom Pinnerkreuz ins Moseltal

Über felsige Treppenstufen geht es gleich zu Beginn zum Aussichtspunkt Pinnerkreuz hinauf

In der Fußgängerzone von Cochem starten wir in den  Moselsteig-Seitensprung Cochemer Ritterrunde und überschreiten an der Sesselbahntalstation den rauschenden Endertbach. Dann steigen die Wanderer in Serpentinen über Treppenstufen und felsige Steige überaus steil und mühsam zum Pinnerkreuz hinauf. Hier wird die Gruppe mit einer herrlichen Aussicht über die Kreisstadt Cochem belohnt. Von der exponierten Felsenkanzel mit ihrem weithin sichtbaren Gipfelkreuz fällt der Blick auch auf die Reichsburg, die auf einem Bergkegel über der Stadt Cochem thront.

Über naturbelassene Waldpfade läuft die Ritterrunde zum Aussichtsfelsen Wackelei hinüber

Eine ganze Weile erfreuen wir uns an dem beeindruckenden Moselpanorama und folgen dann der Ritterrunde weiter bergwärts über felsige Steige und Treppenstufen in den Moselhang hinein. Kurz darauf gelangen die Wanderer an die Bergstation der Sesselbahn. Scharf links schwenkend verlässt die Cochemer Ritterrunde hier den Moselsteig und läuft ebenen Fußes auf einem schmalen, wunderschönen Waldpfad durch den sommerlichen Wald. Ein engens Seitental durch das sich ein plätschernder Bach talwärts windet wird gequert, bevor wir leicht ansteigend zu dem aussichtsreichen Felsensporn der Wackelei gelangen.


Die Wilde Endert wird zum zweiten Mal überschritten, um sodann zur Ruine Winneburg hinauf zu steigen

Die Ruine Winneburg ist von der Wackelei aus bereits gut zu sehen. Auf gleicher Höhe ragt sie jenseits des Enderttales auf. Auch ein Blick nach links ist überaus bemerkenswert. Weit in der Ferne zeigen sich die Reichsburg, ein Teil der Stadt Cochem und natürlich die Mosel. Auf steinigen Pfaden geht es vom Wackeleifelsen in endlosen Serpentinen jetzt steil bergab. Am Hotel Winneburg wird eine Straße gequert, um dann auf breiten, windungsreichen Waldwegen zur Ruine Winneburg hinauf zu steigen. Ein kurzer, überaus lohnender Abstecher von der eigentlichen Route bringt uns zur Burg hinüber.

Am Burgtor der Ruine Winneburg in der Cochemer Ritterrunde

Das ruinöse Gemäuer der Winneburg stammt aus dem 13. Jahrhundert und befindet sich heute im Besitz der Stadt Cochem

Wir betreten das Gemäuer über eine lange Holzbrücke, die den Burggraben überwindet und gelangen dann durch das massige Burgtor in den Innenhof, um dort ausgiebige Wanderrast zu halten. Die Winneburg wurde Mitte des 13. Jahrhunderts etwa 80 Meter über dem Endertbach auf einem Bergvorsprung errichtet. Nachdem die Burg im pfälzischen Erbfolgekrieg im Jahre 1689 von französischen Reitertruppen zerstört wurde, verfiel das Gemäuer. Heute befindet sich die Winneburg im Besitz der Stadt Cochem. Nachdem wir festgestellt haben, dass man den 22 Meter hohen Bergfried leider nicht besteigen kann, lassen wir die Feste hinter uns und wandern zum Hauptweg zurück.

Vom höchsten Punkt der Cochemer Ritterrunde dem Antoniuskopf schweift der Blick bis weit in den Hunsrück hinein

Von der Winneburg fällt der Seitensprung auf einem schmalen Steiglein überaus steil ins Tal hinab. Im Talgrund geht es am Winzerhaus mit einem scharfen Rechtsknick durch ein bewaldetes Kerbtal, auf einem breiten Forstweg und entlang eines quirligen Bachlaufes, gleich wieder steil bergauf. Vom Aussichtspunkt Wilhelmshöhe fällt der Blick dann ins weit entfernte Moseltal. Eine Schutzhütte bietet sich hier zur Rast an. In dem folgenden Teilabschnitt tritt die Ritterrunde am Antoniuskopf, dem höchsten Punkt des Seitensprungs, aus dem Wald heraus und läuft an Waldsäumen entlang. Fernblicke bis weit in den Hunsrück hinein begeistern sehr, bevor wir dem Wegweiser jenseits einer Asphaltpiste in das Märtschelttal zu folgen.


Die altehrwürdige Reichsburg zeigt sich vom Aussichtspunkt Hubertushöhe aus einer ungewohnten Perspektive

Erneut überrascht uns die Ritterrunde mit einer genialen Wegführung. Die Route läuft unterhalb der Gratschneide sanft abfallend durch den Steilhang. Während rechter Hand das Gelände ins Bodenlose fällt, ragen linker Hand kleine Felsen auf. Der von Hecken und Krüppeleichen gesäumte Pfad führt uns zur Hubertushöhe hinüber. Vom Geländer bewährten Aussichtspunkt fällt der Blick recht spektakulär und aus dieser Perspektive ziemlich ungewohnt auf die Reichsburg und ins Moseltal. So nutzen wir die günstige Gelegenheit und halten noch einmal Wanderrast in der dortigen Schutzhütte.

Von der Hubertushöhe fällt der Blick auf die Reichsburg und ins Moseltal

Um das Jahr 1100 wurde die Reichsburg Cochem hoch über dem Moseltal auf einem Bergkegel errichtet

Von der Hubertushöhe folgen wir einem naturbelassenen Waldpfad steil bergab. Ein kleines Gewässer wird im Talgrund überschritten. Noch einmal geht es bergan. Ein Bergsattel ist noch zu überwinden. Dann läuft die Ritterrunde sanft bergab in Richtung Cochem und gibt schließlich den Blick frei auf die ehrwürdige Reichsburg. Sie wurde als Zollburg um das Jahr 1100 erbaut und im 17. Jahrhundert zerstört. Der Kommerzienrat Louis Ravené ließ die heutige Reichsburg im Jahre 1868 im neugotischen Stil wieder aufbauen. Sie ist heute im Besitz des Landes Rheinland-Pfalz und kann besichtigt werden. Wir steigen natürlich zu der imposanten Burganlage hinauf und genießen die herrliche Aussicht ins Moseltal. Die Stadt Cochem und das Moseltal liegen uns zu Füßen. Ebenfalls gut auszumachen und zu bewundern sind die Aufstiegsroute der Ritterrunde zum Pinnerkreuz und die Burgruine Winneburg. Auch ein Blick moselaufwärts hinüber zur Brauselay am gegenüber liegenden Moselufer erweist sich als überaus lohnend. Über Treppen und durch die engen Gassen der Altstadt gelangen wir zum historischen Marktplatz von Cochem, wo diese herrliche Wanderung über die Cochemer Ritterrunde in einem gemütlichen Cafe ihr Ende findet.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Wer eine Rundwanderung im Moseltal einer Streckenwanderung mit Bahntransport über den Moselsteig vorzieht, der ist sicherlich begeistert von der Cochemer Ritterrunde. Überaus abwechslungsreich und mit einer Routenführung in Premiumqualität geht es bergauf und bergab durch diesen Teil der Moseleifel. Konditionell recht anspruchsvoll führt die Route an zwei mittelalterlichen Burganlagen vorbei, die jede für sich zu gefallen weiß. Besonders die einsam und versteckt im Wald liegende Winneburg beeindruckt sehr. Aber auch die schönen Panoramablicke vom Pinnerkreuz und von der Reichsburg ins Moseltal sind Glanzpunkte in der Streckenführung. Beste Jahreszeit ist sicherlich der bunte Herbst, um diese tolle Runde in Angriff zu nehmen. Wer den direkten, ziemlich mühsamen Steilanstieg zum Pinnerkreuz zu Beginn der Tour scheut, kann den Sessellift benutzen oder am Hotel Winneburg im Enderttal in die Cochemer Ritterrunde einsteigen und es auf diese Weise zu Beginn etwas moderater angehen lassen.

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