Wegezeichen:
GPX:

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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 828
Gesamtabstieg (Meter):: 823
Anfahrt planen:
Region: Hunsrück, Moseltal
Art: Streckenwanderung
Kilometer: 20
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Auf dem Moselsteig von Zell nach Neef klettern, wandern und betrachten

Die recht anspruchsvolle 15. Etappe des Moselsteigs von Zell nach Neef beginnt mit einem dramatischen Einstiegsszenario, dem Collis-Klettersteig, zu dem felsige Pfade hinauf führen. Im weiteren Verlauf geleiten dann breite Wald- und Weinbergwege die Wanderer an der Hangkante der Moselhöhen entlang. Spektakuläre Aussichten ins Moseltal sorgen dabei für ständige Abwechslung. Aber auch stille Waldpassagen, auf denen man entspannen kann, sind Bestandteil der Streckenführung des Moselsteiges. Mehrere stramme Anstiege erwarten den Wanderer auf dem 20 Kilometer langen Teilabschnitt des Fernwanderweges bevor der Zielort Neef erreicht wird.

Uralte Weinbergtreppen im Collis-Steilpfad

Mit dem Collis-Steilpfad geht es aus der Altstadt von Zell in engen Serpentinen in die Weinberge hinein

Aus der Altstadt von Zell folgen die Wanderer dem Logo des Moselsteigs in den Steilhang hinein. Innerhalb der Bebauung betrachten wir beim Aufstieg einen kleinen Wasserfall, der zwischen den Häusern des Moselstädtchens zu Tal stürzt bevor wir zum Eingangsportal des Collis-Steilpfades gelangen. In Serpentinen windet sich der Moselsteig von jetzt an in die Weinberge hinein. Felsige Pfade entlang bemooster Trockenmauern, uralte Weinbergtreppen und erste traumhafte Blicke ins Moseltal, auf Zell und den Runden Turm der Stadt, warten hier auf die 9köpfige Wandergruppe. Mit dem Collis-Steilpfad gewinnen wir schnell an Höhe und müssen uns dann am Fuße eines lotrechten Felsens für die Klettervariante oder für die Umgehung des Klettersteiges entscheiden. Beide Routen treffen am Collis-Turm wieder aufeinander. Wem also das Kletterabenteuer zu gewagt erscheint, der folgt weiterhin dem hier nach rechts abzweigenden Collis-Steilpfad.


Der Collis-Klettersteig ist durchaus ein alpines Abenteuer und für Anfänger sicherlich eine ziemliche Herausforderung

Wir entscheiden uns für den Eisenweg und steigen mit den üppig gesetzten Trittbügeln in den fast senkrechten Fels hinein. Ein fest verankertes Drahtseil bietet zusätzlichen Halt bei der nun folgenden ausgesetzten Kletterei. Im Moselsteig auf ein solch alpines Abenteuer zu treffen, bei dem zumindest Anfänger Klettergurte benutzen sollten, überrascht doch sehr. Nachdem die erste Steilwand durchstiegen ist, wird ein kleiner Absatz im Fels erreicht, von dem aus Stahlstifte am glatten Schiefergestein weiter steil nach oben führen. Eine kurze Leiter muss noch bewältigt werden, dann ist der erste Abschnitt der Kletterführe geschafft. Über Weinbergtreppen geht es zu einem breiten Fahrweg hinauf. Erfreulicher Weise müssen wir noch einmal ans Seil. In einer geschwungenen Routenführung können die Wanderer an einem acht Meter hohen Felsen ihr Klettergeschick erneut unter Beweis stellen.

Lotrechte Wände im Collis-Klettersteig weisen alpinen Charakter auf

Am Ende des Eisenweges lockt auf einem Felsensporn der Collis-Turm mit seinen traumhaften Ausblicken ins Moseltal

Als diese „Schlüsselstelle“ der kurzen, aber knackigen Ferrata durchstiegen ist, folgt die Gruppe dem Moselsteig zum Collis-Turm hinauf. Auch hier glänzt die Route mit weiteren ausgesetzten Felspassagen, die mit Seilsicherungen versehen sind um einen Sturz ins Bodenlose zu verhindern. Während der kurzen Wanderrast am Collis-Turm genießen die Wanderer die traumhaften Panoramablicke ins Moseltal. Inzwischen ist die Wintersonne zum Vorschein gekommen. Die Stadt Zell liegt den Betrachtern zu Füßen und weit voraus fällt der Blick moselabwärts ins sonnige, windungsreiche Flusstal. Vom Collis-Turm steigt ein schmaler Pfad zu einem breiten Wingertsweg hinauf, dem die Moselsteigwanderer nach links folgen. Wir wandern jetzt ständig an der Hangkante der Moselhöhen entlang und erfreuen uns an der freien Sicht ins Flusstal und auf den Weinort Zell-Merl. Schließlich gelangen wir zur Lönshöhe. Hier verabschieden wir uns von der wunderbaren und von der Sonne verwöhnten Höhenwanderung und steigen auf Serpentinenpfaden in das Roteschbachtal hinab. Im Talgrund queren wir eine Asphaltpiste und folgen dem Moselsteig erneut in den Steilhang hinein. Aus dem Roteschbachtal führt die Route entlang eines mit Betonschalen gefassten Gewässers wieder zu den Ausläufern des Hunsrücks hinauf. Auf Höhe bleibend geht es sodann an einer kleinen Waldkapelle vorbei. Dabei gestattet der Moselsteig immer wieder aussichtsreiche Tiefblicke ins Moseltal und auf den Weinort Bullay mit seiner alten Eisenbahnbrücke.


Von der Königshütte auf den Moselhöhen fällt der Blick auf die Marienburg die jenseits des Flusstales aufragt

Nachdem wir die Ortschaft Zell-Merl und den Turm der schönen Pfarrkirche zum Hl. Michael aus der Vogelperspektive bewundert haben, gelangen die Wanderer zur Königshütte. Hier wird Wanderrast gehalten, fällt doch der Blick von dieser Aussichtskanzel hinüber zur Marienburg, die jenseits des Moseltales auf dem Marienburger Sattel aufragt. Im weiteren Verlauf zackt der Fernwanderweg nach rechts schwenkend ins Landesinnere. Breite Forstwege führen in die stillen, ausgedehnten Mischwälder des Hunsrücks hinein, in denen sich die Wintersonne verfängt. Ein weiteres Kerbtal wird durchschritten, bevor der Moselsteig wieder in die Weinberglagen von Neef zurückfindet und die Ortschaft St. Aldegund vom jenseitigen Moselufer herüber grüßt.

Traumhaftes Moselpanorama mit dem Zielort Neef im Hintergrund

Vom Petersberg genießt die Wandergruppe die herrlichen Ausblicke ins Moseltal und auf den Zielort Neef

Wenig später bietet sich die Möglichkeit, die 15. Etappe zu verkürzen und dem Direktabstieg in den Zielort Neef zu folgen. Wir entscheiden uns allerdings für die fünf Kilometer längere Variante über den Petersberg. Auf einem schönen Panoramaweg wandern wir durch die Rebhänge hoch über Neef. Im Vordergrund beeindruckt die geschwungene Konstruktion der Straßenbrücke über die Mosel und in der Ferne ist die Ortschaft Bremm zu sehen. Unter dem gewaltigen Gipfelkreuz des Petersberges wird eine letzte Wanderrast eingefügt. Auch hier sind die Aussichten ins Moseltal einfach überwältigend. Rechter Hand fällt der Blick auf die Ortschaft Ediger-Eller und gerade voraus sind die Steilhänge des Bremmer Calmonts zu bewundern, durch die sich der Calmont-Klettersteig windet. Auch der Blick nach links ist überaus erwähnenswert. Unten im Tal liegt der Weinort Neef, in den wir gleich absteigen werden und die Staustufe der Mosel zeigt sich im gleißenden Sonnenlicht. Die Kapelle auf dem Petersberg mit dem kleinen angrenzenden Friedhof wird noch in Augenschein genommen, bevor die Wanderer auf asphaltierten Weinbergwegen und über Treppenstufen dem Moselsteig hinab nach Neef folgen, wo diese herrliche und abwechslungsreiche 15. Etappe des Fernwanderweges ihr Ende findet.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Bei dem zwanzig Kilometer langen Teilabschnitt des Moselsteiges von Zell nach Neef handelt es sich um eine herausragende Moselsteigetappe, die unzweifelhaft gleich zu Beginn mit dem Collis-Steilpfad und dem Collis-Klettersteig alpine Akzente setzt. Hervorzuheben sind auch die herrlichen Aussichten von den Moselhöhen hinab ins breite Flusstal. Zwei Wanderhütten und mehrere Ruhebänke liegen am Weg und laden zur Rast ein. Allerdings werden vom Collis-Turm hoch über Zell bis zum Zielort Neef erdige Pfade oder felsige Steige schmerzlich vermisst. Breite Wege durch Weingärten und Waldparzellen sind hier Bestandteil der Streckenführung. Den fünf Kilometer langen Umweg über den Petersberg sollte man trotzdem mitnehmen. Die Aussichten von diesem Felsennest sind überaus bemerkenswert. Konditionell zeigt sich die 15. Etappe recht anspruchsvoll, sind doch knapp 850 Höhenmeter im Auf- und Abstieg sind zu bewältigen. Man hätte also auch fünf Bewertungssterne in der Kategorie Kondition vergeben können.

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