Wegezeichen:
GPX:

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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 618
Gesamtabstieg (Meter):: 616
Anfahrt planen:
Region: Eifel, Moseltal
Art: Streckenwanderung
Kilometer: 20
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Mit dem Moselsteig über den mystischen Martberg zur Burg Eltz

Überaus abwechslungsreich und geschichtsträchtig zeigt sich die zwanzig Kilometer lange Etappe des Moselsteigs von Pommern nach Moselkern. Ein mystischer Berg, grandiose Einblicke ins Moseltal und eine mittelalterliche Burg tragen zu einem herausragenden Wandererlebnis bei, das in der Region wohl seinesgleichen sucht. Bereichert wird die Wanderung ungemein durch den hohen Pfadanteil und die an klaren Tagen traumhaften Panoramablicke ins Moseltal. So versprüht diese Moselsteigetappe auch an einem sonnigen Herbst- oder Wintertag allein durch die grandiosen Talblicke ungeahnte Reize. Konditionell sollte man allerdings gut beieinander sein, sind doch drei stramme Anstiege zu meistern, bevor die Tour durch das wildromantische Elzbachtal läuft und im Zielort Moselkern ausklingt.

Die Rekonstruktion einer römischen Tempelanlage auf dem Martberg

Auf dem mystisch anmutenden Martberg befand sich dereinst eine römische Tempelanlage

Im Weinort Pommern gehen wir an einem schönen Wintertag an den Start und wandern auf breiten mit dem Lenus-Mars-Weg sogleich stramm bergan zum Martberg hinauf. Diesem Tafelberg im Moseltal kommt geradezu eine mystische Bedeutung zu. Zur Zeit der Kelten befand sich hier ein heiliger Bezirk und auch die Römer errichteten Jahrhunderte später auf dem Martberg einen Tempel, der dem Gott Lenus Mars geweiht war. Die heutige, hervorragend rekonstruierte Tempelanlage legt ein beredtes Zeugnis der frühzeitlichen Besiedlung ab und wird von den Wanderern ausgiebig in Augenschein genommen. Vom Martberg ist es nicht weit bis zum Aussichtspunkt Fahrlay, der mit seinem herausragenden Moselpanorama etwas abseits vom Moselsteig jeden Wanderer in seinen Bann zieht. Tief unten im Moseltal ist der Weinort Pommern zu sehen, wo die 20. Moselsteigetappe ihren Anfang nimmt.


Im Weinort Karden bewundern wir den "Moseldom", der eng mit dem Eremitenleben des Hl. Castor verbunden ist

Eine ganze Weile genießen wir diese traumhaften Ausblicke von der Fahrlay und folgen dann dem Moselsteig, stets an der Hangkante entlang wandernd, moselabwärts. Auch vom bald anzulaufenden Castor-Blick genießen wir herrliche Blicke ins Tal der Mosel und auf Treis-Karden. Über schmale, sich windende Waldpfade geht es dann ins Tal. Wir wandern durch Rebflächen und kurz darauf durch den Weinort Karden. Mitten im Ort erregt die Stiftskirche St. Castor, auch als „Moseldom“ bezeichnet, die Aufmerksamkeit der Moselsteigwanderer. Im Jahre 1183 auf den Fundamenten einer karolingischen Kirche errichtet, ist sie ist dem Hl. Castor geweiht, der nach der Legende als Eremit in einer Höhle hoch über dem Moselort gelebt haben soll.

Gezoomter Blick auf den Weinort Karden vom Kompuskopf

Vom Aussichtspunkt Kompuskopf fallen traumhafte Panoramablicke in das Moseltal und auf Karden

Von Karden führt der Moselsteig mit dem Buchsbaumwanderweg auf schmalen Pfaden wieder in den steilen Moselhang hinein und bergan zum Kompuskopf. Ein kleines, tief eingeschluchtetes Tälchen wird im Aufstieg durchwandert, in dem ein spärliches, unbenanntes Rinnsal der Mosel zustrebt. Auf dem Kompuskopf angekommen, werden die Wanderer für den mühsamen Anstieg mit einem grandiosen Panoramablick ins Moseltal entschädigt. Karden und St. Castor können von der hohen Warte aus der Vogelperspektive betrachtet werden. Auf dem Kompuskopf, mit seiner zumindest an Wochenenden bewirtschafteten Wanderhütte, wird natürlich eine Wanderpause eingelegt, um die herrlichen Tiefblicke eine Weile zu genießen.  Dabei kredenzt uns der freundliche Winzer einen süffigen Moselriesling. Nach der Mittagsrast auf dem Kompuskopf führt uns der Moselsteig auf der Trasse des alten Moselhöhenweges eine Weile über die Anhöhe hinweg. Mit der Routenführung des Buchsbaumwanderweges geht es durch das Krailsbachtal dann steil abwärts. Mehrere kleine "Kletterstellen" erfordern ein wenig Trittsicherheit. Da wo die Routenbetreiber es für erforderlich hielten, hat man sogar Seilsicherungen angebracht. Der Bach wird schließlich überschritten, um sodann in halber Hanglage durch Buchsbaumbestände moselabwärts zu wandern.


Die naturbelassenen Pfade des Buchsbaumwanderweges winden sich durch den steilen Moselhang

Bei den Buchsbaumvorkommen zwischen Karden und Müden handelt es sich um das nördlichste Vorkommen dieser mediterranen Pflanzenart. Auf schmalen Pfaden, entlang uralter Trockenmauern und über hölzerne Treppenstufen in mehrmaligem Auf und Ab geht es durch den von der schon wärmenden Wintersonne verwöhnten Moselhang. Immer wieder fällt dabei der Blick in das Flusstal und auf die Weinorte Müden und Karden. Besondere Erwähnung kommt in diesem Teilabschnitt des Moselsteiges dem Naturschutzprojekt "Auf der Krabaun" zu. In den alten aufgelassenen Weinberglagen hat man eine Fläche von 1.500 m² vollkommen entbuscht, ehemalige Trockenmauern- und Weinbergstreppen zugänglich gemacht und moseltypischen Pflanzen und Tieren einen neuen Lebensraum geschaffen. Kleine Schiefertafeln am Fuße des Naturschutzprojektes kann man beschriften und einen coolen Spruch zurück lassen. Aus mittlerer Hanglage über dem Weinort Müden steigt die Route linksschwenkend erneut in den Wald. Wir wandern vorbei an schön renovierten Kreuzwegstationen zum Blickkreuz hinauf, einem weiteren Aussichtspunkt ins Moseltal. Eine Hinweistafel weiß zu berichten, dass man sich hier auf einem alten Verbindungsweg zwischen der Mosel und der Stadt Mayen, gar bis nach Köln befindet.

Burg Eltz im wildromantischen Elztal

Von den Moselhöhen des Maifeldes fällt der Moselsteig in das wildromantische Elztal hinein

Nach diesem dritten strammen Anstieg wird der kleine Weiler Müdenerberg durchwandert. Durch landwirtschaftlich genutzte Freiflächen geht es über die Anhöhe hinweg. Dann überquert der Fernwanderweg eine wenig befahrene Asphaltpiste und läuft auf breiten Waldwegen in Richtung Burg Eltz. Wir wandern am Forsthaus Rotherhof vorbei und folgen der Beschilderung jetzt sanft abwärts in das Elztal hinein. Kurz darauf ist Burg Eltz rechts vom Wegrand durch winterliches Geäst bereits zu sehen, bevor sich der Pfad bis zum Talgrund absenkt und der Elzbach überschritten wird. Mit den Strahlen der Wintersonne folgen wir dem Gewässer talwärts und können das mittelalterliche Gemäuer kurz darauf aus nächster Nähe bewundern. Burg Eltz wird auf drei Seiten vom Elzbach umflossen und ragt über einem 70 Meter hohen Felskopf empor. Sie wurde im 12. Jahrhundert am Handelsweg zwischen der Mosel und dem fruchtbaren Maifeld erbaut und überstand sämtliche Kriegswirren des Mittelalters und der Neuzeit unbeschadet. Nach kurzer Rast auf der Burgbrücke marschieren wir mit dem Moselsteig und dem Traumpfad Eltzer Burgpanorama elzabwärts an der Ringelsteiner Mühle vorbei in den Zielort Moselkern, wo diese traumhafte Wanderung über die 20. Etappe des Moselsteigs ihr Ende findet.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Es geht an der Mosel und auf dem Moselsteig kaum aussichts- und erlebnisreicher zu als auf dem Etappe von Pommern nach Moselkern. Gleich zu Beginn zieht uns der mystische Martberg in seinen Bann, den schon die Kelten und Römer als heiligen Berg erkoren haben und auf dem sich nachweislich eine römische Tempelanlage befand. Aber auch den "Moseldom" zu Karden, der eng mit der Geschichte des Hl. Castor verbunden ist sollte man besuchen. Den großen Schlusspunkt im Historienspektakel setzt dann die turm- und zinnenbewehrte Burg Eltz im wildromantischen Elztal. Überaus erwähnenswert ist darüber hinaus auch die geniale Streckenführung, die in großen Teilen, besonders im Buchsbaumwanderweg, auf naturbelassenen Pfaden und mehrmals auch über felsige Steige verläuft. Kurzweiliger gehts kaum noch an der Mosel!! Die Vergabe der Höchstzahl von fünf Erlebnissternen von Profirouten.de in den Kategorien "Landschaft" und "Erlebnis" ist daher ein absolutes Muss.

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