Wegezeichen:
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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 392
Gesamtabstieg (Meter):: 392
Anfahrt planen:
Region: Hunsrück, Nahetal
Art: Rundwanderung
Kilometer: 13
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Auf den Spuren des Räuberhauptmann Schinderhannes durchs Nahetal

Auf breiten Wald- und Wiesenwegen, weniger auf schmalen Pfaden oder gar felsigen Steigen, läuft die Vitaltour Bärenroute im Naheland durch die Ausläufer des Hunsrücks und des Nordpfälzischen Berglandes. Kulturhistorische Besonderheiten, drei bedeutsame Felsformationen und wunderbare Weitsichten gehören zum Streckenprofil dieser rund 14 Kilometer langen Runde.

Vom Wanderparkplatz an der Kreisstraße Nr. 73 starten wir in die Bärenroute und folgen der Beschilderung über verschlungene Waldpfade in einen alten, aufgelassenen Steinbruch hinein. Geländer bewehrt geht es an der senkrechten Felswand entlang, ehe uns die Bärenroute ständig ansteigend zur Burgruine Naumburg hinauf führt. Das mittelalterliche Gemäuer fand erstmalige Erwähnung im Jahre 1146, als sich der Raugraf Emicho "Graf von Nuenburc" nannte. 1803 wurde die Naumburg durch französische Truppen vollständig zerstört. Die verbliebenen Reste der einstigen Höhenburg befinden sich heute im Besitz der Ortsgemeinde Bärenbach und wurden zu deren Wahrzeichen erhoben. Der kurze Sockel des Bergfrieds kann mittels einer Leiter bestiegen werden. Von der kleinen Aussichtsplattform genießen wir schöne Ausblicke ins Nahetal und auf den Ort Bärenbach.

Herrliche Fernsichten von der historischen Römerstraße

Die Bärenroute läuft über die historische Römerstraße und ermöglicht traumhafte Weitsichten bis tief in das nordpfälzische Bergland hinein

Über den ehemaligen Zufahrtsweg zur Burg gelangen wir von der Ruine Naumburg ins Nahetal. Hier treffen wir auf einen asphaltierten Wirtschaftsweg, dem wir nach rechts folgen. Schon bald gelangen die Wanderer zum sagenumwobenen Dietersfels, der nahezu lotrecht am rechten Wegrand aufragt. Es wird erzählt, dass der Ritter Dieter von Naumburg aufgrund einer Wette mit seinem Pferd den Felsen hinab geritten ist. Pferd und Reiter sollen der Sage nach den Sturz überlebt haben. Aus dem Nahetal führen dann breite Waldwege ständig sanft ansteigend zur Anhöhe hinauf. Nach Querung einer landwirtschaftlichen Freifläche trifft die Vitaltour auf die alte, hier schnurgerade durch die hügelige Feldflur laufende Römerstraße. Sie führte dereinst aus dem Nahetal bei Kirn-Sulzbach ins Glantal nach Lauterecken. Entlang des historischen Streckenverlaufs sind überall Spuren der römischen Besiedlung feststellbar und nachgewiesen. In diesem Teilabschnitt punktet die Bärenroute mit traumhaften Fernsichten tief in den Hunsrück und in das nordpfälzische Bergland hinein. Vom kurz darauf anzulaufenden Donnersbergblick ist der höchste Berg der Pfalz am dunstigen Horizont gerade noch auszumachen.


Ein alter Kupfererzstollen und die Schlossbergquelle werden mit dem Panoramaweg angelaufen der rund um Bärenbach führt

Über Wiesenwege verlassen wir den südlichsten Punkt der Runde und wandern vom Aussichtspunkt Donnersbergblick auf Wiesenwegen eine Weile bergab. Wenig später läuft die Vitaltour wieder in den Wald hinein. Entlang eines trocken gefallenen Gewässers und nach einem kurzen Gegenanstieg nähern wir uns der Ortschaft Bärenbach. Am Schlossberg beschreibt eine Hinweistafel die wenig erfolgreichen Versuche der Kupfererzgewinnung in Bärenbach. Ein alter, leider mit einem Eisengitter verschlossener Stolleneingang zeugt vom Betrieb des Erzbergbaus bis ins 20. Jahrhundert hinein. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zur Schlossbergquelle, die man linker Hand auf einem schmalen Steiglein etwas abseits des Weges aufsuchen kann. Das heutige, nur noch spärlich fließende Rinnsal versorgte im Mittelalter die Bewohner der Naumburg mit frischem Quellwasser. Im weiteren Verlauf umrundet die Vitaltour mit dem Panoramaweg mal auf schmalen Pfaden, dann wieder auf breiten, mit Büschen gesäumten Wald- und Wiesenwegen das Dorf Bärenbach. Dabei ermöglicht die Route mehrmals schöne Ausblicke auf die Ortschaft. In diesem Abschnitt hat man einen schönen Rastplatz eingerichtet, der mit seiner Ausstattung an die ehemalige Weinbautradition von Bärenbach erinnern soll.

Vom Großen Hachenfels fällt der Blick ins Nahetal

Von der Schinderhanneshütte führt die Bärenroute zu den Aussichtsbalkonen des Großen und Kleinen Hachenfels hinüber

Schließlich wird der Ortskern durchmessen und am Friedhof vorbei in den gegenüberliegenden Hang hinein gestiegen. Kurze Zeit später treffen wir auf die, mit einem rustikalen Schaukelsitz versehene Schinderhanneshütte. Johannes Bückler, später Schinderhannes genannt, hat eingangs des 19. Jahrhunderts beim Bärenbacher Abdecker Johann Matthias Nagel sein Handwerk gelernt. Deshalb hat man die Wanderhütte nach dem legendären Räuberhauptmann benannt, der mit seiner Bande in der damaligen Zeit die Region in Angst und Schrecken versetzte. Nachdem wir die herrlichen Fernsichten vom sich anschließenden Höhenkamm genossen haben, fällt die Route erneut in das Nahetal hinein. Wir wandern durch einen Hangwald mit Krüppeleichenbeständen zum Großen und Kleinen Hachenfels hinüber. Wegen ihrer bedeutsamen Fels- und Magergrasflora hat man die beiden Aussichtsbalkone unter Naturschutz gestellt. In der Tat sind die Panoramablicke ins Nahetal von den beiden Felsenhorsten überaus bemerkenswert. Auf dem Kleinen Hachenfels soll sich im Mittelalter eine Burg befunden haben. Mauerreste oder dergleichen sind allerdings heute nicht mehr wahrzunehmen. Auf windungsreichen Waldpfaden geht es bergab ins Tal des Bärenbaches. Mit einem Holzsteg wird das Gewässer überschritten, um dann noch die wenigen Meter bis zum Wanderparkplatz an der K 73 zurück zu legen. Hier endet eine schöne Wanderung im Nahetal über die Vitaltour Bärenroute.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Im Großen und Ganzen handelt es sich auch bei dieser Vitaltour, wie bei allen anderen Routen gleicher Bezeichnung auch, um eine erlebnisreiche Runde. Allerdings kann die Bärenroute nicht in allen Belangen überzeugen. Außer den hervorragenden Weitsichten hat sie im Mittelteil nicht viel zu bieten und läuft relativ eintönig auf breiten Wegen durch den Forst oder über landwirtschaftlich genutzte Flächen hinweg. Auf die recht dünn gesäten Highlights trifft man eher zu Beginn oder am Ende der Vitaltour. Die Hinweisschilder entlang der Wegstrecke steigern den Erlebniswert und informieren den interessierten Wanderer über kulturhistorische Besonderheiten in diesem Teil des Nahetales. Hervorzuheben sind die unverlaufbar angebrachte Beschilderung und das reichliche Angebot an Rast- und Ruheplätzen.

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