Wegezeichen:
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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 552
Gesamtabstieg (Meter):: 552
Anfahrt planen:
Region: Nahetal
Art: Rundwanderung
Kilometer: 18
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Auf spektakulären Pfaden und Steigen durch das Rotenfelsmassiv

Spektakulär und einzigartig sind die Attribute, die man auf die Vitaltour Rotenfels ohne Weiteres anwenden kann. Denn sie führt an der Gratschneide der höchsten Steilwand nördlich der Alpen entlang und gestattet traumhafte Aussichten ins Nahetal. Ein hoher Anteil an naturbelassenen, erdigen Wald- und Wiesenpfaden prägt das Streckenprofil, dem auch breite Wander- und Weinbergwege zuzurechnen sind. Neben dem Rotenfels gibt es unterwegs eine ganze Reihe von Aussichtspunkten, von denen man die Salinenstadt Bad Kreuznach und den Kurort Bad Münster am Stein - Ebernburg aus der Vogelperspektive betrachten kann. Im letzten Drittel wird ein Felsentunnel durchwandert, bevor der zinnenbestückte Basteifelsen bestiegen wird, der einen letzten Blick auf das gigantische Rotenfelsmassiv ermöglicht.

Das Nahetal und die Ortschaft Norlheim vom Götzenfels

Schmale Waldpfade führen uns zum Götzenfels, der erste traumhafte Ausblicke ins Nahetal gestattet

Idealer Startpunkt in die Vitaltour Rotenfels ist das Wanderportal auf dem Rotenfelsplateau, das von der Ortschaft Traisen über eine schmale asphaltierte Straße zu erreichen ist. Hier steht ausreichend kostenloser Parkraum zur Verfügung. Gleich drei Rotenfels-Wanderungen unterschiedlicher Länge kann man vom Wanderportal aus unternehmen. Wir entscheiden uns für die knapp 18 Kilometer lange und wohl schwierigste der drei Strecken, die Vitaltour Rotenfels. Vom Ausgangspunkt folgen wir der lila Beschilderung auf einem schmalen Pfad in Mischwald hinein. Kurz darauf gelangen die Wanderer durch Buschwerk und Heckengelände zum Götzenfels. Von dieser hohen Warte erfreuen wir uns an einem ersten grandiosen Nahetalpanorama, das die Ortschaft Norheim mit einschließt. Überaus spektakulär ist der Blick auch nach links in die mehr als 200 Meter hoch aufragenden Steilwände des Rotenfels, die fast senkrecht ins Nahetal fallen.

In Jahrtausenden hat sich die Nahe in die rotbraunen Rhyolithwände des Rotenfels hinein geschnitten

Ein kurzer knackiger Steilabstieg, den man mit hölzernen Trittstufen etwas entschärft hat, führt über den Lerchenberg zum Götzenfelsblick hinunter. Von diesem mit Weinreben bedeckten Höhenzug lohnt ein Blick zurück auf den Götzenfels. Wesentlich beeindruckender sind allerdings die wildzerklüfteten, rotbraunen Rhyolithwände des 327 Meter hohen Rotenfels, die rechts versetzt dahinter aufragen. In Jahrtausenden hat sich die Nahe tief in das vulkanische Gestein geschnitten und dabei diese phänomenale Wand geformt. Am Götzenfelsblick vollzieht die Vitaltour einen scharfen Rechtsknick und steigt auf breiten Weinbergwegen in den Rebenhang. Kurz darauf lassen wir die Weingärten hinter uns, werfen von der Anhöhe einen letzten Blick auf Traisen und tauchen in den Wald ein. Den Gipfel des 321 Meter hohen Schanzenkopfes, mit dem Fernmeldeturm Bad Kreuznach, lässt die Vitaltour rechts liegen und führt stattdessen durch den Kreuznacher Stadtwald über den Dachskopf bergab ins Lohrer Tal. Am Waldrand entlang marschierend sind von hier aus weit in der Ferne die Höhenzüge des Soonwaldes gerade noch zu erkennen.


Die denkmalgeschützten Brückenhäuser wurden um 1300 erbaut und sind das Wahrzeichen der Salinenstadt Bad Kreuznach

Aus dem Lohrer Tal steigt die Vitaltour Rotenfels zum brettebenen Kautzenbergplateau hinauf. Von dieser weitläufigen Hochfläche genießen die Wanderer die ersten schönen Ausblicke aus dem sanft abfallenden Rebenmeer der Naheweinlagen auf die Salinenstadt Bad Kreuznach. Durch den romantischen Schloßpark mit seinen drei Museen und einem uralten Baumbestand gelangen wir kurz darauf in die Altstadt des Kurortes. Ein kurzer, sehenswerter Abstecher bringt uns zur alten Nahebrücke mit ihren weltbekannten, denkmalgeschützten Brückenhäusern, dem Wahrzeichen der Stadt. Graf Simon II. von Sponheim-Kreuznach ließ sie um 1300 errichten. Stammsitz des Grafengeschlechts war die Kautzenburg, die hoch über der Salinenstadt heute ein Restaurant beherbergt. Flussaufwärts verlassen wir die Kurstadt und folgen der Beschilderung über den Peter-Anheuser-Panoramaweg, der immer wieder schöne Ausblicke ins Nahetal ermöglicht.

Der Basteifelsen im Rotenfelsmassiv ist das absolute Highlight der Tour

Vom Stegfelsen fällt der Blick auf Bad Münster am Stein-Ebernburg und auf die Felsentürme der Rheingrafensteins

Erneut geht es bergauf. In mehreren Windungen steigt die Vitaltour mit einem Serpentinenpfad zu den Nahebergen des Rotenfelsmassivs hinauf. Vorbei am van-Recums-Blick gelangen wir zur Leni-Müller-Hütte. Hier wird kurze Rast gehalten, um die herrlichen Ausblicke ins Salinental und auf die Gradierwerke der Stadt Bad Kreuznach, die der Salzgewinnung dienen, eine Weile zu genießen. Auf dem Rotenfelsplateau passieren die Wanderer etwas später eine blühende Wildblumenwiese und folgen schmalen Pfaden leicht abfallend zum aussichtsreichen Stegfelsen. Vom exponierten Felsensporn schweift der Blick ins Nahetal, auf Bad Münster am Stein - Ebernburg, den gegenüber liegenden Höhenzug der Gans und auf die gigantischen Felsentürme des Rheingrafensteins, die jenseits des Flusstales aufragen. Im Anschluss daran geht es in halber Hanglage durch einen Felsentunnel und schließlich über windungsreiche felsige Steige durch Krüppeleichenbestände steil bergan zur Abbruchkante des Rotenfels.

Die Vitaltour läuft an der steil abfallenden und aussichtsreichen Gratschneide des Rotenfels entlang

Hier erwartet uns eine gigantische Felsenlandschaft, die wahrlich ihresgleichen sucht. Die Vitaltour läuft direkt an der geländerbewehrten steil abbrechenden Hangkante des Rotenfels entlang und ermöglicht erregende Tiefblicke ins Nahetal, auf den Kurort Bad Münster am Stein und die Ebernburg. Die wildzerküfteten Felsengründe aus Rhyolith- und Quarzporphyrgestein beeindrucken jeden Wanderer. Betrachtet man diesen gigantischen Fels von oben, wähnt man sich tatsächlich in den Alpen. Alpinisten sind dem Rotenfels natürlich schon längst zu Leibe gerückt. Zahlreiche Kletterrouten aller Schwierigkeitsgrade führen durch die Wand zur Spitze des Höhenzuges hinauf. Wegen seiner einzigartigen Flora und Fauna wurde das Areal rund um den Rotenfels unter Naturschutz gestellt. Absoluter Höhepunkt der Tour sind natürlich die gradiosen Nahetal- und Felsenpanoramen vom zinnenbewehrten Aussichtspunkt der Bastei. Von diesem vorspringenden Felsennest betrachten wir die ganze Länge und Tiefe der Rotenfelswand. Traumhafte Weitblicke schweifen weit in das nordpfälzische Bergland. Von der Bastei ist es nicht mehr weit bis zum Wanderportal, wo die herrliche und ereignisreiche Vitaltour Rotenfels beendet wird.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Zumindest im letzten Drittel der Tour zeigt sich die Vitaltour Rotenfels überaus spektakulär. Der aussichtsreiche Stegfels und die Wanderung entlang der steil abfallenden Abbruchkante des Rotenfels faszinieren jeden Wanderer. Alpinisten geraten schier ins Schwärmen, wenn sie einen Blick in die lotrecht abfallenden Wände werfen. Die Vitaltour überzeugt mit ihrem ausgeglichenen und überaus ansprechenden Streckenprofil in allen Belangen. Naturbelassene Wald- und Wiesenpfade und felsige Steige prägen das Routenprofil. Eine kurze geschotterte Waldpiste im Bad Kreuznacher Stadtwald fällt dabei nicht ins Gewicht, sollte bei der Gesamtbewertung aber auch Erwähnung finden. Neben den alpinen Höhepunkten gefällt die Vitaltour mit ihren grandiosen Aussichtspunkten und Fernblicken ins Nahetal, bis hin zum Soonwald und in das nordpfälzische Bergland. Deshalb scheint eine Fünf-Sterne-Bewertung in den Kategorien Landschaft und Erlebniswert durchaus angemessen zu sein. Die Beschilderung ist unverlaufbar angebracht. Rast- und Ruhemöglichkeiten sind unterwegs in ausreichender Zahl vorhanden.

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