Wegezeichen:
GPX:

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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 35
Gesamtabstieg (Meter):: 35
Anfahrt planen:
Region: Niederrhein
Art: Rundwanderung
Kilometer: 12
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Premiumroute durch eine beeindruckende Moor- und Heidelandschaft

Ein faszinierendes Wechselspiel aus abgeschiedenen Moorteichen, sumpfigen Feuchtgebieten, weitläufigen Heideflächen, stillen Biotopgewässern und urwaldähnlichen Kiefernwäldern prägt das Landschaftsbild der Premiumroute Wasser.Wander.Welt - Galgenvenn. Auf der knapp zwölf Kilometer messenden Runde werden im grenzüberschreitenden Naturpark Maas-Schwalm-Nette gleich vier Naturschutzgebiete unterschiedlichen Charakters durchwandert. Neben einer beeindruckenden Tier- und Pflanzenwelt trägt der hohe Pfadanteil im Streckprofil zu einem herausragenden, überaus abwechslungsreichen Wandererlebnis bei. Nicht umsonst belegte die Galgenvenn-Route im Wettbewerb des Wandermagazins "Deutschlands schönster Wanderweg" im Jahre 2016 den 2. Platz.

An den Sonsbecker Teichen im Naturschutzgebiet Heidemoore

Im Naturschutzgebiet Heidemoore treffen wir auf die idyllischen Moorteiche des Sonsbeck-Venns

Wir starten in die Tour im Kaldenkirchener Grenzwald auf dem Wanderparkplatz am Waldgasthaus Galgenvenn (Anschrift für das Navi: Kaldenkirchen Knorrstraße 77). In westlicher Richtung wandernd folgen wir einem breiten Waldweg und stoßen nach etwa 200 Metern auf die eigentliche Galgenvenn-Route. Auf der Kreuzung scharf links schwenkend geht es sogleich auf schmalen, naturbelassenen Pfaden tiefer in den mystischen Grenzwald hinein. Windungsreich wandern wir durch den lichten Kiefernforst. Mannshohe Farnstauden, lila blühender Fingerhut, Flechten und Moose bedecken den Waldboden. Hier und da ragt Totholz und abgestorbenes Geäst aus dem sattgrünen Pflanzenmeer empor. Schon wenig später wechselt das Landschaftsbild. Die Route läuft jetzt durch eine typische Vennlandschaft. Hier im Naturschutzgebiet Heidemoore treffen die Wanderer auf die idyllischen Moorteiche des Sonsbeck-Venns. Fast bis ans Ufer kann man an die schilf- und binsenreichen Stillgewässer heran treten, um dem eintönigen Quaken der Moorfrösche und dem scharfen Zirpen der Grillen zu lauschen.


Die Wasser.Wander.Welt - Galgenvenn führt durch die letzten Hochmoore Nordrhein-Westfalens

Nachdem wir das Sonsbeck-Venn hinter uns gelassen haben, führt uns die Beschilderung auf sandigen Heidewegen bei mehreren Richtungswechseln fast schnurgerade durch das Lange Venn. Linker Hand, etwas weiter weg vom Weg und leider nicht sichtbar befinden sich auch hier kleine Moorgewässer. Das Naturschutzgebiet Heidemoore beherbergt die letzten Hochmoore und die größten Moorfroschbestände Nordrhein-Westfalens. An die beeindruckende Durchwanderung dieser Vennlandschaft schließt sich der etwas eintönige Marsch auf schnurgeraden breiten Waldwegen durch einen Kiefernmischwald an. Schließlich gelangen die Wanderer an den steil abfallenden Rand einer aufgelassenen Sandgrube. Jetzt bestimmen wieder schmale Waldpfade und wurzelige Steige das Streckenprofil. Nach einem scharfen Rechtsschwenk geht es in ständigem Auf und Ab durch den Kiefernforst. Am Rand einer Kiesgrube kann man noch einmal ein mooriges Gewässer anlaufen, um danach mit zwei scharfen Rechtsknicks und nordwärts wandernd in das in unmittelbarer Grenznähe liegende Naturschutzgebiet Schlucht einzutauchen.

Hohlwege im Naturschutzgebiet Schlucht

Im Naturschutzgebiet Schlucht läuft die Galgenvenn-Route auf erdigen Waldpfaden an Biotopgewässern vorbei

Hier am Maas-Abhang des Kaldenkirchener Grenzwaldes sind sandige nährstoffarme Böden vorherrschend. So führt uns die Galgenvenn-Route durch die kurz zuvor in Augenschein genommene Sandgrube hindurch und auf sandigen Pfaden in einen Bannwald. Hier wird die Natur sich selbst überlassen. Abgestorbene bemooste Baumstümpfe aus vorausgegangen Windbrüchen ragen am Wegrand auf. Totholz liegt quer zum Pfad und muss überstiegen oder umgangen werden. Kleine Biotopgewässer werden passiert. Sie sind im 19. Jahrhundert durch den Abbau von Ton entstanden. In den zurück gebliebenen Senken sammelte sich Wasser und bietet heute Fröschen, Salamandern und seltenen Libellenarten einen neuen Lebensraum. Bei all dem geht es ständig auf und ab. Hölzerne Trittstufen führen durch ausgewaschene Hohlwege und winzige Gewässer werden gequert.


Auf deutscher Seite wandern wir durch die weitläufigen Heideflächen des Naturschutzgebietes Hühnerkamp.

Inzwischen haben wir nach einem Linksschwenk unbemerkt die niederländische Grenze überschritten und befinden uns nunmehr im Naturschutzgebiet Holtmühle. Von einer hölzernen Aussichtsplattform fällt der Blick in die Flussauen der Maas. Neben dem schönen Ausblick bietet sich hier eine Sitzgruppe zur Wanderrast an. Noch einmal wartet die Route mit einer traumhaften Wegführung durch den urwaldähnlichen Mischwald auf. Dann gelangen wir zum Cafe Maalbeekerhöhe. Hier ist eine Einkehr möglich. Die Betreiber der Rundwanderung sehen vor, dass man auch von hier aus in die Galgenvenn-Route starten kann. Erneut passieren wir die Grenze und wandern auf deutscher Seite durch die weitläufigen Heideflächen des Naturschutzgebietes Hühnerkamp. Auch in diesem Teilabschnitt überwiegen schmale, sandige Heidepfade. Sie führen uns durch das beeindruckende Offenlandbiotop mit Ginsterbüschen, Birkengehölzen und brachgefallenden Magerwiesen. Zwei Waldliegen laden hier zum Verweilen ein. Außer der Schafbeweidung, die zum Erhalt der Heide beiträgt, ist landwirtschaftliche Nutzung ausgeschlossen.

Sandige Heidewege im Naturschutzgebiet Hühnerkamp

Zum Schluss der Runde führt uns die Beschilderung bis an den Rand des eigentlichen Galgenvenns

Wir verlassen das Naturschutzgebiet Hühnerkamp und wandern durch eine beeindruckende Eichenallee. Direkt am Wegrand treffen die Wanderer nach dem Queren der unbefestigten Ravensstraße auf mehrere Mammutbäume. Ihre Pflanzung geht auf die nahegelegene Sequoiafarm Kaldenkirchen zurück. Mitte des 20. Jahrhunderts begann man hier mit der systematischen Anzucht von Mammutbaumarten. Letztes Highlight auf dieser kurzweiligen Wasser.Wander.Welt-Runde ist der Einblick in das eigentliche Galgenvenn. Mittels einer hölzernen Plattform wird es dem interessierten Wanderer ermöglicht, in das sumpfige Gelände hinein zu treten. Am Rand des Galgenvenns treffen wir außerdem auf so genannte "Flachskuhlen". Im Mittelalter wurde der abgeerntete Flachs im Moorgewässer abgelegt. Nach wochenlangem Gärprozess lösten sich die holzigen Teile von den Flachsfasern, die dann zu Leinen weiterverarbeitet werden konnten. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Wanderparkplatz am Waldgasthaus Galgenvenn, wo diese traumhafte Route ihr Ende findet.


Fazit und abschließende Bemerkungen:

Unter den insgesamt neun Rundwegen mit der Bezeichnung Wasser.Wander.Welt kommt der Galgenvenn-Route ohne Zweifel eine herausgehobene Stellung zu. In dieser knapp 12 Kilometer langen Rundwanderung sorgen allein die ständigen Wechsel des Landschaftsbildes für ein kurzweiliges Wandererlebnis der besonderen Art. Naturbelassene Kiefernwälder, mystisch anmutende Moorgebiete mit kleinen Teichen, versteckte Biotopgewässer und ausgedehnte Heidelandschaften, all das hat die Wasser.Wander.Welt 2 - Galgenvenn im Angebot. Sandige Naturpfade, wurzelige Steige und breite Wald- und Heidewege gehören zum Streckenprofil. Hinzu gesellt sich eine beeindruckende Fauna und Flora. Wer also die Moor- und Heidelandschaft am Niederrhein in all ihren Facetten kennen lernen will, der sollte die Galgenvenn-Route erwandern. Rast- und Ruheplätze sind in ausreichendem Maße vorhanden. An der Beschilderung ist nicht das Geringste auszusetzen.


Tipp des Autors

Auf dem Wanderparkplatz am Waldgasthaus Galgenvenn stehen Parkmöglichkeiten nur in begrenzter Zahl zur Verfügung. Besonders an den Wochenenden herrscht hier oftmals Mangel an Parkraum. Der größere offizielle Parkplatz der Galgenvenn-Route liegt in der Knorrstraße etwa 800 Meter vor Haus Galgenvenn. 

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