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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 74
Gesamtabstieg (Meter):: 74
Anfahrt planen:
Region: Niederrhein
Art: Rundwanderung
Kilometer: 16
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Grenzüberschreitende Premiumtour entlang der Schwalm

Die sechzehn Kilometer lange, nahezu brettebene Rundwanderung durch das Elmpter Schwalmbruch zählt zu den neun ausgewiesenen Premiumtouren im grenzüberschreitenden deutsch-niederländischen Naturpark Maas-Schwalm-Nette, die unter der Bezeichnung Wasser.Wander.Welten über die Region hinaus Beachtung finden. Wie es sich für eine Premiumroute gehört, zeigt sich die Schwalmbruch-Runde ausgesprochen abwechslungsreich. Auf stille Waldabschnitte folgen sattgrüne Feuchtwiesen mit idyllischen Moorteichen eingangs der Tour. Ausgedehnte Heidelandschaften mit üppigen Wacholderbeständen prägen den Mittelteil der Schwalmbruch-Route. Als absolutes Highlight erweist sich jedoch im letzten Tourabschnitt die Wanderung entlang der stark mäandernden Schwalm, die bei Tüchenbroich entspringt und nach 45 Flusskilometern in die Maas mündet. Auf der Schwalmbruch-Wanderung werden meist breite Wald- und Heidewege beschritten. Schmale, naturbelassene Uferpfade gehören hauptsächlich entlang der Schwalm auf niederländischer Seite zum Streckenprofil.

Idyllischer Moorteich im Elmpter Schwalmbruch

Auf breiten Forstwegen führt die Route im ersten Teilabschnitt durch den Diergarth'schen Wald

Die Betreiber der Route empfehlen als Startpunkt den nicht ganz einfach anzufahrenden Startpunkt Tackenbenden. Wir hingegen entscheiden uns für den Wanderparkplatz an der Herberg de Bos an der Bosstraat auf niederländischer Seite. Gleich neben dem bewirtschafteten Gasthaus führt ein breiter Wanderweg in die heideähnliche Landschaft hinein. Aber Achtung aufgepasst!! Etwa 150 Meter hinter dem Startpunkt zweigt die Schwalmbruch-Route mit einem schmalen Pfad leicht rechtsschwenkend in den Wald hinein. Der idyllische Pfadabschnitt endet leider allzu bald. Im lichten Laubwald treffen wir auf eine Infotafel. Sie macht auf einen Panzergraben aufmerksam, der von der deutschen Wehrmacht ausgangs des Zweiten Weltkrieges als Bestandteil der Maas-Rur-Stellung angelegt wurde. Im weiteren Verlauf führt die Schwalmbruch-Route recht eintönig auf breiten Forstwegen mit einigen Richtungswechseln schnurgerade durch den lichten Diergarth'schen Wald. Für Abwechslung sorgen in diesem Teilabschnitt lediglich die frühlingshaft aufblühenden Stauden des giftigen Fingerhutes am Wegrand.


Im Elmpter Schwalmbruch prägen Heidelandschaften, Feuchtwiesen und Moorteiche das Landschaftsbild

Vollkommen unbemerkt haben wir mitten im Diergarth'schen Wald die Grenze zu Deutschland überschritten. Schließlich queren die Wanderer die L373 und danach das Flüsschen Schwalm. Am jenseitigen Flussufer biegt die Route nach rechts ab und läuft überaus abwechslungsreich durch das Elmpter Schwalmbruch. Heidelandschaften, Feuchtwiesen und Moorteiche prägen jetzt das Landschaftsbild des 296 ha großen Naturschutzgebietes. Eisvögel, Wiesenpieper, Schwarzkehlchen, Baumfalken und sogar Fischadler auf ihrer Durchreise im Herbst und Winter haben hier ihren Lebensraum gefunden. Gleich zu Beginn halten wir Wanderrast an einem der moorigen Gewässer und erfreuen uns an der beeindruckenden Stille und Einsamkeit, die vom Quaken der Frösche und dem Zirpen der Grillen begleitet wird. Breite, fein geschotterte Wege führen uns danach eine Weile an der Schwalm entlang. Auf deutscher Seite hat man den Fluss ab 1904 kanalartig begradigt, während sich das Gewässer auf niederländischer Seite, wie wir später noch sehen werden, stark mäandernd in seinem natürlichen Flussbett zeigt.

Beeindruckende Heidelandschaft im Elmpter Schwalmbruch

Das Naturschutzgebiet Elmpter Schwalmbruch überrascht uns mit einer ausgedehnten Wacholderheide

Mit einem scharfen Rechtschwenk entfernen wir uns schließlich aus dem direkten Uferbereich der Schwalm und wandern erneut in die Feuchtwiesen und Magergrasflächen des Elmpter Schwalmbruches hinein. Auch in diesem Teilabschnitt wird an mehreren Moorteichen vorbei marschiert, die ein wichtiges Rückzugsgebiet für Amphibien und Libellen darstellen. Der kurze, im Wanderprospekt beschriebene Abstecher zum hölzernen Aussichtsturm kann unterbleiben, weil die Konstruktion wegen Baufälligkeit abgerissen wurde. Allerdings überrascht uns das Elmpter Schwalmbruch kurz darauf mit einer ausgedehnten, üppig bestückten Wacholderheide, die auf breiten Heidewegen durchmessen wird. Mit einer Ausdehnung von knapp 4 ha ist sie die größte ihrer Art am Niederrhein. Nachdem wir eine kurze Waldpassage hinter uns gelassen haben, gelangen die Wanderer zum Gehöft Tackenbenden. Vom dortigen Wanderparkplatz kann man ebenfalls in die Schwalmbruch-Wanderung starten. Wiesenwege führen sodann über eine landwirtschaftliche Nutzfläche hinweg und wieder in die Niederlande hinein. Nach einem kurzen Teilabschnitt auf asphaltiertem Geläuf gelangen wir erneut an das Ufer der Schwalm.


Im windungsreichen Schwalmtal werden moorige Stellen durch Bohlenstege überbrückt

Im letzten Teilabschnitt bestimmen idyllische Uferpfade das Streckenprofil. Meist führt die Schwalmbruch-Runde direkt am Gewässer entlang und folgt den zahlreichen Windungen des Flusses. Hier kann man auch die Originalroute schon mal verlassen, um den verschlungenen erdigen Pfade und wurzeligen Steigen zu folgen, die überall die Schwalm begleiten. Geschnitzte Holzfiguren, Bohlenstege die moorige Stellen überbrücken und fast mannshohe Farnstauden begleiten uns auf Schritt und Tritt und sorgen für ein Wandererlebnis in Premiumqualität.

Im idyllischen, stark mäandernden Schwalmtal

Im Schwalmtal wird der Auenwald sich selbst überlassen und zeigt nahezu urwaldähnlichen Charakter

Vor dem Houterhof verlässt die Route das Schwalmtal, läuft durch eine weitläufige Wiesen- und Weidelandschaft und quert kurz vor der niederländischen Gemeinde Swalmen die Schwalm. Lichte Waldparzellen werden durchschritten, bevor die Schwalmbruch-Wanderung bei Groenewoud wieder ins Schwalmtal hinein läuft. Noch einmal geht es, diesmal auf der anderen Flussseite, auf idyllischen Uferpfaden unmittelbar am Gewässer entlang. Auch hier wird der Auenwald sich selbst überlassen und zeigt nahezu urwaldähnlichen Charakter. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zur Herberg de Bos, wo diese tolle Rundwanderung ihren Anfang nahm.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Die Wasser.Wander.Welt 1 - Schwalmbruch zeigt sich zumindest in großen Teilen in Premiumqualität. Überaus positiv ins Gewicht fällt dabei der Teilabschnitt durch das Elmpter Schwalmbruch mit seinen Feuchtwiesen, den Moorteichen und der ausgedehnten Wacholderheide. Auch die Wanderung entlang der stark mäandernden Schwalm in den Niederlanden auf schmalen erdigen Uferpfaden  begeistert wohl jeden Wanderer. Die relativ öden, schnurgeraden Forstautobahnen im Dilgarth'schen Wald gleich zu Beginn der Runde werden durch diese Highlights mehr als aufgewogen. Ausgesprochen schade ist der Abriss der hölzernen Aussichtsplattform inmitten des Elmpter Schwalbruches. Sie sollte sobald wie möglich wieder hergestellt werden, um die im Wanderprospekt so stark gebriesenen Rundumblicke über das Schwalmbruch genießen zu können. Während Rast- und Ruheplätze auf deutscher Seite in ausreichender Zahl vorgehalten werden, sind dieselben auf niederländischer Seite eher dünn gesetzt. An der Beschilderung gibt es diesseits und jenseits der Grenze nicht das Geringste auszusetzen.

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