Wegezeichen:
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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 39
Gesamtabstieg (Meter):: 39
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Region: Niederrhein
Art: Rundwanderung
Kilometer: 15
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Urwaldähnliche Bachauen-Vegetation trifft Heidelandschaft

Die knapp fünfzehn Kilometer lange Rundwanderung "Het Leudal" in den Niederlanden nimmt unter den Wasser.Wander.Welt-Premiumtouren am Niederrhein ohne Zweifel eine herausragende Stellung ein. Zwei stark mäandernde Bachläufe mit ihrer urwaldähnlichen Bachauen-Vegetation und eine beeindruckende Heidelandschaft im letzten Teilabschnitt prägen die Premiumrunde Het Leudal in besonderem Maße. Hinzu gesellt sich ein ungemein hoher Pfadanteil im Streckenprofil. Das Leudal (deutsch: Leutal) im grenzüberschreitenden Naturpark Maas-Schwalm-Nette ist ein 900 ha umfassendes Naturschutzgebiet am Westufer der Maas. Neben den Erholung suchenden Wanderern weiß auch die Tier- und Pflanzenwelt diese einzigartige, durch das Wasser geprägte Landschaft zu schätzen. So haben seltene Vogelarten wie Schwarzspecht, Eisvogel und Schafstelze im Leudal einen dauerhaften Lebensraum gefunden. Selbst Biber haben die Region zurück erobert.

Urwaldähnliche Bachauenvegetation im Naturschutzgebiet Het Leudal

Das unterschlächtige Wasserrad der historischen Elisabeth Molen wird zur Stromerzeugung genutzt

Wir beginnen die Rundwanderung am Wanderparkplatz des Besucherzentrums Leudal in der niederländischen Region Limburg. Hier steht genügend kostenloser Parkraum zur Verfügung. Gleich hinter der Gaststätte St. Elisabeth Hof treffen die Wanderer nach Überschreitung des Leubeek (Leubaches) auf die Ruine der Elisabeth Molen (Elisabeth Mühle). Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Wassermühle im Jahre 1278. Über die Jahrhunderte fand sie Verwendung als Getreide-, Säge- und Ölmühle. Ausgangs des Zweiten Weltkrieges diente das Gemäuer gar als Munitionsdepot und wurde von den deutschen Besatzern beim Rückzug gesprengt. Im Jahre 2014 umfassend renoviert, wird mit dem unterschlächtigen Wasserrad heute Strom erzeugt. Die Wasser.Wander.Welt-Route läuft hinter dem historischen Mühlengemäuer scharf links schwenkend in den Wald hinein. Sogleich erfreuen sich die Wanderer an einer pfadigen Streckenführung.


Die Wasser.Wander.Welt - Het Leudal führt am stark mäandernden Leubeek - Leubach - entlang

Wir laufen jetzt in einen Teilabschnitt der Route hinein, der über alle Maßen das Wanderherz erfreut und einen entscheidenden Beitrag zur Premiumqualität der Rundwanderung leistet. Auf naturbelassenen Pfaden und wurzeligen Steigen geht es in unmittelbarer Nähe zum Gewässer am stark mäandernden Leubeek (Leubach) entlang. Der sattgrüne Auenwald kommt einem Bannwald gleich. Umgestürzte Bäume liegen quer zu Bach, mannshohe Farnstauden ragen rechts und links des Weges auf und bunt aufblühende Wildblumen begleiten uns auf Schritt und Tritt. Biberfrass ist hier und da zu sehen und bei aufgestautem Gehölz im Leubeek könnte es sich womöglich um eine Biberburg handeln. Auf hölzernen Stegen überqueren wir den Bach zweimal bevor wir zur St. Ursulamühle, auch Leumolen genannt, gelangen. Wie bei der Elisabeth Molen handelt es sich um ein historisches Mühlengemäuer, das auf das Jahr 1461 zurück geht. Auch die St. Ursulamühle war als Getreide- und Ölmühle im Einsatz. Im Besitz der staatlichen Forstverwaltung wurde sie renoviert. Die Leumolen kann sogar zu Besichtigungszwecken in Betrieb genommen werden.

An der historischen Leumolen - St. Ursulamühle - im Leubeek-Tal

Beim zehn Meter hohen Litsberg handelt es sich um eine Sanddüne, die am Leubeek über einen kleinen Strand verfügt

Wir setzen unsere Wanderung fort, folgen weiterhin dem windungsreichen Leubeek und erfreuen uns an der üppigen Ufervegetation. Wenig später gelangen wir zum sage und schreibe zehn Meter hohen Litsberg. Dabei handelt es sich um eine, ins Tal des Leubeeks steil abfallende Sanddüne. Gleich hinter dem Litsberg überqueren die Wanderer den Leubeek erneut. Ein kurzer, links abzweigender Abstecher bringt uns an einen winzigen Sandstrand. In den Sommermonaten wird das heimelige Areal von Familien mit Kindern gerne zum Planschen und Sonnen genutzt. Wieder zurück auf der Hauptroute geht es nach einem kurzen Anstieg in eine Freifläche hinaus. Die Wasser.Wander.Welt-Route folgt ein kurzes Stück dem schnurgerade verlaufenden Langepad und vollzieht dann einen scharfen Rechtsschwenk. Es geht in das Tal des Zelsterbeek (Zelsterbach) hinein. Hoch über dem stark mäandernden Gewässer windet sich die Route auch hier auf schmalen Pfaden und Wurzelsteigen durch den sattgrünen Auenwald.


Durch die üppige Vegetation des Roggelsebeek gelangen die Wanderer zum Klosterhof St. Elisabeth

Nachdem wir den asphaltierten Roggelseweg überquert haben, führt uns die Beschilderung durch die üppige Vegetation des Auenwaldes am Roggelsebeek (Roggelsebach). Auch in diesem Teilabschnitt wird über naturbelassene Pfade gewandert, die allerdings alsbald in breite Waldwege einmünden, die uns zum Klosterhof St. Elisabeth hinüber führen. Direkt neben dem winzigen, ehemaligen Backhaus des Klosterhofes lädt eine Sitzgruppe zur Rast ein. Wir nehmen die Gelegenheit wahr und wandern nach ausgiebiger Ruhepause in eine beeindruckende Heidelandschaft hinein. Breite Heidewege laufen überaus kurzweilig durch die mit Magergras und typischen Heidepflanzen bewachsenen weitläufigen Freiflächen. Schließlich gelangen die Wanderer zum Cafe Busjop. Hier ist eine Einkehr möglich. Zudem kann man auch vom Cafe Busjop in die Wasser.Wander.Welt - Het Leudal starten.

Die Route läuft durch eine beeindruckende Heidelandschaft

Im letzten Teilabschnitt führt uns die Route durch die ausgedehnten Trockenwiesen der Heidelandschaft des Langvens

Vom Cafe Busjop streift die Wasser.Wander.Welt-Route ein Urnenfeld aus der späten Bronze- und jüngeren Eisenzeit. Wir folgen den Wegezeichen zum Ufer des Tungelroyschebeek, wie man den Leubeek in diesem Teilabschnitt unverständlicher Weise nennt. Ein kurzes Stück geht es bachaufwärts am träge dahinfließenden Gewässer entlang. Dann überqueren wir den Tungelroyschebeek und durchmessen erneut eine beeindruckende Waldheide. Es geht am Landgut Bedelaar vorbei und durch das Langven mit seinen Trockenwiesen und ausgedehnten Viehweiden. Einzeln stehende Gehölze sorgen in der faszinierenden Heidelandschaft für ein wenig Auflockerung. Neben einer grasenden Rinderherde macht eine Kiebitzkolonie mit ihren schrillen "Kiwitt, Kiwitt" Rufen und ihrem imposanten Flugverhalten auf sich aufmerksam. Noch einmal kehrt die Route an das Ufer des Tungelroyschebeek zurück. Dann ist es nicht mehr weit bis zum Wanderparkplatz des Besucherzentrums Leudal, wo diese traumhafte Runde beendet wird.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Die Premiumrunde Wasser.Wander.Welt 7 - Het Leudal - im Naturpark Maas-Schwalm-Nette wird jeden Wanderer in Entzücken versetzen. Auf eine bezaubernde, nahezu unberührte und wirtschaftlich ungenutzte Bachauenlandschaft mit urwaldähnlichem Charakter folgt eine beeindruckende weit offene Heidelandschaft die ihresgleichen sucht. Auch das Streckenprofil lässt keine Wünsche offen. In den meisten Teilabschnitten wird auf schmalen, windungsreichen Uferpfaden durch die fast brettebende Flusslandschaft gewandert. Neben all diesen herausragenden Eigenschaften der Route darf die einzigartige Fauna und Flora des 900 ha umfassenden Naturschutzgebietes Leudal nicht unerwähnt bleiben. Negativ ins Gewicht fällt das etwas dürftige Angebot an Rast- und Ruheplätzen auf der knapp fünfzehn Kilometer messenden Rundwanderung. Wir haben einen umgestürzten Baumstamm genutzt, um unsere Marschverpflegung zu verzehren. Die Beschilderung hingegen ist ausreichend und meist gut sichtbar angebracht.

Tipp des Autors:

Nach der Wanderung sollte man es nicht versäumen, das Museum Leudal am Besucherzentrum zu besuchen. Wer sich für die Region Leudal interessiert erfährt hier anhand einer Dauerausstellung viel über Archäologie, Geschichte und Heimatkunde. Dem Besucher werden darüber hinaus Flora und Fauna des Naturschutzgebietes ausführlich vorgestellt. Nach dem Museumsbesuch kann im nebenliegenden Restaurant St. Elisabeth Hof Einkehr gehalten werden.

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