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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Anfahrt planen:
Region: Oberpfälzer Wald
Art: Streckenwanderung
Kilometer: 22
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Mit dem Goldsteig durch das canyonartige Waldnaabtal

Das 180 ha große Naturschutzgebiet Waldnaabtal prägt die dritte, rund 22 Kilometer lange Etappe des Goldsteigs in besonderem Maße. Die Route läuft durch den Waldnaab-Canon und dabei ständig am Gewässer entlang. Hinweistafeln erzählen von längst verfallenen Burgen und mystischen Sagen. Rechts und links der Strecke ragen bis zu vierzig Meter hohe Granitfelsen auf, bevor man in den Ort Neuhaus gelangt. Aber auch auf dem Weg zum Etappenziel in Neustadt ist die Waldnaab unser ständiger Begleiter.

Im wildromantischen Waldnaabtal

Durch das wildromantische Waldnaabtal, ein Wildwasser-Canon der Extraklasse

Nach erholsamer Nachtruhe im Gasthof Denz in Bernstein, etwas abseits vom Goldsteig, wandern wir am frühen Morgen über die freie Feldflur, überschreiten die Autobahn A93 und folgen sodann einem breiten Forstweg, der wenig später steil in das Waldnaabtal hinein fällt. Bevor die Gruppe an der Blockhütte den Talgrund des Waldnaabtales erreicht, folgen die Wanderer der rechts abzweigenden Beschilderung des "Uferpfades". Sogleich erwartet uns holpriges Geläuf. Überaus achtsam steigen die Wanderer deshalb zur Waldnaab hinab und folgen dem Gewässer in Fließrichtung. Die Waldnaab entspringt an der deutsch-tschechischen Grenze in der Nähe des 853 Meter hohen Naabberges und ist mit 99 Kilometern der längste Quellfluss der Naab, die später bei Regensburg in die Donau mündet. In Millionen von Jahren hat die Waldnaab das Granitmassiv zwischen Falkenberg und Windischeschenbach durchnagt und beherbergt mittlerweile eine außergewöhnliche Flora und Fauna. So hat man den landschaftlichen Besonderheiten dieser herrlichen Schlucht schon seit langem Rechnung getragen und dieselbe unter Schutz gestellt.


Metalltreppen helfen im Waldnaabtal über exponierte Stellen hinweg

Die Wanderer folgen dem Uferpfad in einem ständigen Auf und Ab. Gewaltige Felsformationen werden umrundet, durchstiegen und erklettert. An unzugänglichen Stellen hat man Metalltreppen installiert um ein ungefährdetes Weiterwandern zu ermöglichen. Lichtgrüne Farnwedel, Birken und junge Erlen säumen den mit Wurzeln durchsetzten Steig, der sich durch den Canyon windet. Schließlich gelangen wir zu einem hölzernen Steg. An dieser Stelle verlassen wir den Uferpfad und wechseln zur anderen Seite hinüber. Dort treffen wir wieder auf den Goldsteig, der jetzt auf einem breiten Uferweg von der Blockhütte kommend der Waldnaab talwärts folgt.

Metalltreppen helfen im Waldnaabtal über exponierte Stellen hinweg

Felsenschwellen und Gesteinsbastionen mitten im Bach hemmen immer wieder den Lauf der Waldnaab

Die Goldsteigwanderer passieren den gewaltigen, etwa dreißig Meter hohen Alt-Neuhaus-Felsen auf dem sich im Mittelalter eine Burganlage befunden hat. Auch der Tischstein, eine Felsformation rechts der Waldnaab erweckt die Aufmerksamkeit der Wanderer. Immer wieder versuchen Steinriesen den Lauf der Waldnaab zu hemmen, darunter die Felsenschwelle Butterfass mit ihren imposanten Strudellöchern und die Gesteinsformation Gletschermühle die gewaltige Felsblöcke mitten im Flusstal auftürmt. Auch ein wohlschmeckender, eisenhaltiger Sauerbrunnen sprudelt aus dem Felsgestein am Wegrand hervor und erfrischt die durstigen Wanderer. Eine Wanderhütte lädt dabei zur Rast ein, welche wir gerne annehmen.


Das Waldnaabtal ist ein einziger Wandergenuss

Unterhalb der Einmündung der Fichtelnaab in die Waldnaab führt uns der Goldsteig aus dem Talgrund steil bergan in die Ortschaft Neuhaus hinauf, einen Ortsteil von Windischeschenbach. Hier befindet sich Europas geologische Mitte, treffen an dieser Stelle doch zwei Urkontinente aufeinander. Auch in Neuhaus befand sich dereinst eine mittelalterliche Feste. Teil der Anlage ist der Butterfassturm, dessen Tür bedauerlicher Weise nicht offen ist. Von seinen Zinnen soll sich eine herausragende Rundumsicht über den Oberpfälzer Wald erschließen.

An der Pfarrkirche in Neuhaus

In Neustadt an der Waldnaab endet eine herrliche Goldsteigetappe

Vom Butterfassturm fällt der Goldsteig wieder in das Waldnaabtal hinein. Eine Weile geht es erneut am munter plätschernden Fluss entlang. Dann führt uns die Route auf naturbelassenen Wegen mal näher und dann wieder weiter von der Waldnaab entfernt, durch die offene Landschaft. Die Huzlmühle liegt am Weg, bevor die Gruppe die Freizeit- und Campinganlage von Neustadt erreicht. Eine Baumallee führt uns hinauf in die Altstadt mit den Lobkowitz-Schlössern und dem mittelalterlichen Stadtplatz. In Neustadt an der Waldnaab endet nach 22 Kilometern eine herrliche Goldsteigetappe.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Mit dem Goldsteig durch das Naturschutzgebiet Waldnaabtal zu wandern ist sicherlich ein herausragendes Erlebnis auf dem Prädikatsfernwanderweg. Von der Blockhütte sollte man allerdings nicht der Ausschilderung des Goldsteigs folgen, der zeitweise auf einem breiten Forst- und Radweg an der Waldnaab entlang läuft, sondern den Uferpfad rechts der Waldnaab wählen. Er zeigt sich wilder und urwüchsiger als die Hauptwanderroute. So kann man dieses herrliche Naturerlebnis in vollen Zügen genießen. An der ersten oder besser noch an der zweiten Brücke kann man dann wieder auf die Goldsteigroute hinüber wechseln und dem Fernwanderweg bis nach Neuhaus an der Waldnaab folgen, wobei das letzte Drittel der Streckenwanderung auf naturbelassenen Wegen durch die offene Landschaft der Oberpfalz führt und erst spät wieder zur Waldnaab zurückkehrt.

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