Wegezeichen:
GPX:

Werbung endet in 10 Sekunden

Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 480
Gesamtabstieg (Meter):: 434
Anfahrt planen:
Region: Odenwald
Art: Streckenwanderung
Kilometer: 23
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Mit der Neckarsteig-Schlussetappe in die Stauferstadt Bad Wimpfen

Eine bezaubernde Natur sowie die Vielzahl von herausragenden kulturellen Sehenswürdigkeiten und historischen Stätten prägen die achte und letzte Etappe des Neckarsteigs von Neckarzimmern in die Stauferstadt Bad Wimpfen in besonderem Maße. Gleich vier mittelalterliche Gemäuer liegen am Weg und laden teilweise zur Besichtigung ein. Das Streckenprofil lässt keine Wünsche offen. In stetigem Wechsel werden naturbelassene Waldpfade und breite Forst- und Wiesenwege beschritten. Es geht über aussichtsreiche Höhenzüge hinweg und in abgeschiedene Tallagen hinein. Zum Schluss läuft der Neckarsteig direkt am Flussufer entlang, bevor die Wanderer im Zielort Bad Wimpfen die beeindruckende Fachwerkarchitektur der historischen Altstadt bewundern können. Mit knapp 23 Wanderkilometern setzt die letzte Etappe des Weitwanderweges allerdings eine gewisse körperliche Fitness voraus.

Burg Hornberg hoch über dem Startort Neckarzimmern

Auf Burg Hornberg hoch über dem Neckartal residierte im Mittelalter der Reichsritter Götz von Berlichingen

Vom S-Bahn-Haltepunkt Neckarzimmern wandern wir in den Ort hinein und folgen einer asphaltierten Fahrstraße lang anhaltend bergan zur Burg Hornberg hinauf. Die Ursprünge der imposanten, gut erhaltenen und umfangreichen Festungsanlage hoch über dem Neckartal geht auf das 11. Jahrhundert zurück. Die Grafen von Lauffen werden 1184 als Besitzer urkundlich erwähnt. Der fränkische Reichsritter Götz von Berlichingen residierte von 1517 bis zu seinem Tod im Jahre 1562, also auch zur Zeit der Bauernkriege, auf Burg Hornberg. Seit 1612 bis zum heutigen Tage sind die Freiherren von Gemmingen-Hornberg Eigentümer der imposanten Feste. Die obere Burg ist zur Besichtigung für Besucher zugänglich. Wir durchwandern die mittelalterliche Anlage und verlassen Burg Hornberg durch das Nordtor. Außerhalb der Burgmauern treffen wir auf die Routenführung des Neckarsteigs, dem wir mit dem Klingenweg auf erdigen Waldpfaden in das Steinbachtal folgen. Nach Querung des winzigen Gewässers geht es bergab und vorbei an einem ehemaligen Gipsstollen, in dem im 1. Weltkrieg Schwefel zur Herstellung von Munition gewonnen wurde, zum S-Bahn-Haltepunkt Haßmersheim.


Vom Michaelsberg wandern wir durch die Terrassenweinlage Gundelsheimer Himmelreich hinab ins Neckartal

Vom S-Bahn-Haltepunkt Haßmersheim steigen wir über Treppenstufen und Serpentinenpfade zur Hochfläche des Michaelsberges hinauf. Eine Teerstraße führt die Wanderer durch Streuobstwiesen zur Michaelskapelle hinüber. Das historische Kirchlein mit seinem bemerkenswerten Hauptaltar aus dem Jahre 1702 gilt als eine der ältesten Sakralbauten der Region. Vom Michaelsberg, auf dem die örtliche Gastronomie zu einer Rast einlädt, läuft der Neckarsteig in die 2,5 Hektar umfassende Terrassenweinlage Gundelsheimer Himmelreich hinein. Die Ritter des Deutschen Ordens bauten hier bereits im Mittelalter Wein an. Ein traumhafter Ausblick ins Neckartal, auf die Stadt Gundelsheim und Schloss Horneck begeistern jeden Neckarsteigwanderer. Über Treppenstufen und entlang uralter Trockenmauern fällt der Fernwanderweg in die Stadt Gundelsheim hinein. Wir durchwandern die schön anzusehende Altstadt und überschreiten dann den Neckar über das Stauwerk Gundelsheim.

Blick vom Neckarsteig auf Gundelsheim und Schloss Horneck

Burg Guttenberg wurde nie zerstört und beherbergt heute eine Greifvogelwarte und ein Restaurant

Von der Deutschordensstadt Gundelsheim wandern wir nach Querung des Neckars über landwirtschaftlich genutzte Weidefläachen ohne nennenswerte Steigungen in das Heilbronner Land hinein. Breite Wiesenwege führen die Wanderer hinauf zur Burg Guttenberg. Die aus dem 12. Jahrhundert stammende staufische Höhenburg wurde nie zerstört und ist seit 800 Jahren ständig bewohnt. Wie Burg Hornberg befindet sie sich seit dem 15. Jahrhundert im Besitz der Freiherren von Gemmingen. Im westlichen Teil der Burganlage ist ein Burgmuseum untergebracht. Zusätzlich beherbergt das mittelalterliche Gemäuer eine Greifvogelwarte und ein Restaurant. Von Burg Guttenberg führt uns der Neckarsteig über Trittstufen in den Wald. Nach etwa zwei Kilometern aus dem lichten Forst heraustretend passieren wir den Jüdischen Friedhof von Heinsheim. Mit 1.137 Grabstellen ist er einer der größten Judenfriedhöfe Deutschlands.


Die historisch bedeutsame Bergkirche bei Heinsheim ist bekannt durch ihre Fresken aus dem 12. Jahrhundert

Über eine landwirtschaftlich genutzte Freifläche geht es reichlich unspektakulär an einem Kompostwerk vorbei in Richtung Heinsheim. Die kurz darauf zu begehende Asphaltpiste neigt sich zu Tal und führt an der historisch bedeutsamen Bergkirche aus dem Jahre 1288 vorbei. An der Kante des steil abfallenden Neckarhanges hat man im frühen Mittelalter dieses kleine Kirchlein errichtet, das durch seine Wandfresken überregionale Bedeutung erlangte. Darüber hinaus fungierte der an eine Wehrkirche erinnernde kleine Sakralbau über die Jahrhunderte als Grablege der benachbarten Ehrenburg. Von der Bergkirche steigen wir über Treppenstufen hinab nach Heinsheim und folgen der Neckarsteigbeschilderung vorbei an Schloss Heinsheim, in dem heute ein Hotel untergebracht ist, bis zum Neckarufer.

In den engen Gassen der Altstadt von Bad Wimpfen endet die Tour

Aus dem Neckartal steigen wir zur Stauferstadt Bad Wimpfen hinauf und bewundern die Pfalz des Kaisers Friedrich Barbarossa

Von jetzt an führt der Fernwanderweg in unmittelbarer Nähe zum Fluss durch die Neckarauen. Aus dem Neckartal steigt die Route zum S-Bahn-Haltepunkt Bad Wimpfen hinauf und führt uns schließlich durch ein Tor der mittelalterlichen Stadtbefestigung in den historischen Mittelpunkt der Stauferstadt. Die Besichtigung und Durchwanderung der ehemals größten Kaiserpfalz nördlich der Alpen ist ein absolutes Muss für jeden Neckarsteigwanderer. Der Bergfried der Pfalz des Kaisers Friedrich Barbarossa war der 58 Meter hohe Blaue Turm, das Wahrzeichen von Bad Wimpfen. Darüber hinaus erfreuen wir uns anschließend an den liebevoll renovierten Fachwerkgemäuern in der Altstadt von Bad Wimpfen. Hier endet eine herausragende, in guter Erinnerung bleibende, insgesamt 120 Kilometer lange Fernwanderung über den Neckarsteig.


Fazit und abschließende Bemerkungen:

Die Schlussetappe des Neckarsteigs setzt noch einmal erinnerungswürdige Akzente auf dem Fernwanderweg entlang des Neckars. Die vier mittelalterlichen Festungsbauten, die Michaelskapelle und die Bergkirche sind sicherlich die herausragenden kulturellen Höhepunkte der knapp 23 Kilometer langen Streckenwanderung. Aber auch die natürlichen Highlights, die abgeschiedene Wanderung durch das Steinbachtal, die traumhaften Panoramablicke vom Gundelsheimer Himmelreich ins Neckartal und die Durchwanderung der Neckarauen kurz vor dem Zieleinlauf in Bad Wimpfen bleiben sicherlich in guter Erinnerung. Zurückblickend bleibt festzuhalten, dass dem Neckarsteig vom Wandermagazin im Jahre 2018 vollkommen zu Recht der Titel "Deutschlands schönster Weitwanderweg" verliehen wurde. Die Routenführung ist im letzten Teilabschnitt wie in allen vorhergehende Etappen nahezu unverlaufbar ausgeschildert. Rast- und Ruheplätze sind in genügender Zahl vorhanden. Abschließend ist anzumerken, dass wir den Neckarsteig in sportlichen sechs Etappen erwandert haben. Den dritten, wenig begeisternden und weitab vom Neckar verlaufenden Abschnitt haben wir ausgelassen. Erholsamer ist es sicherlich, der Aufteilung in neun Abschnitten Folge zu leisten, wie es die Betreiber des Fernwanderweges vorsehen.

Weitere aus Odenwald und Spessart

Drucken