GPX:

Werbung endet in 10 Sekunden

Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 477
Gesamtabstieg (Meter):: 477
Anfahrt planen:
Region: Eifel, Rheintal
Art: Rundwanderung
Kilometer: 16
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Historische und aussichtsreiche Rheintalrunde über Reuterslay und Dicktberg

Wichtige Hinweise:

Die Rundwanderung ist bis auf ganz wenige Ausnahmen durchgängig ausgeschildert. Allerdings sind insgesamt drei verschiedene Wegezeichen zu beachten. Von Brohl-Lützing geht es aus dem Rheintal mit dem Wegezeichen des "Himmelsleiterweges" hinauf zur Reuterslay und hinab ins Brohltal. Von dort aus folgen wir dem Logo des "Bad Breisiger Quellenweges" bis zum Tönissteiner Sprudel. Durch das Pöntertal hinauf zur Hohen Buche und über den Dicktberg führt uns die Beschilderung des "Katharinaweges" zurück nach Brohl-Lützing. Der Sicherheit halber sollte man sich beim Nachwandern der GPX-Datei von Profirouten bedienen.

Der Brohler Kulturverein betreibt im unteren Brohltal und im Rheintal zwei Premiumrouten mit der Bezeichnung "Himmelsleiterweg" und "Katharinaweg". Die absoluten Highlights der beiden Wanderungen werden von Profirouten zu einer 16 Kilometer langen, überaus abwechslungsreichen Rundtour zusammengefasst, die sich durch erregende Panoramablicke ins Rheintal und ins Brohltal auszeichnet. Ein geheimnisvoller Vulkan, ein römischer Basaltsteinbruch und eine frühzeitliche Ringwallanlage, allesamt mit aufschlussreichen Infotafeln versehen, sind darüber hinaus die Garanten für ein grandioses Wandererlebnis. Zu all dem gesellt sich noch eine Wegführung, die in der Region ihresgleichen sucht. In der überwiegenden Mehrzahl werden schmale Pfade und felsige Steige begangen. Mehrere konditionell fordernde Auf- und Abschwünge in zum Teil alpinem Gelände sind dabei zu meistern, die sich aber alle als ausgesprochen lohnenswert erweisen.

Traumhafter Rheintalblick stromabwärts in die Goldene Meile

Von der Reuterslay fällt ein erregender Panoramablick ins Rheintal und auf Burg Rheineck

Wir beginnen die Rundwanderung auf dem Parkplatz am Brohler Rheinhafen. In den benachbarten Rheinanlagen hat der Aalschokker Katharina seinen endgültigen Liegeplatz gefunden. Nach dem siebzehn Meter langen und fünf Meter breiten Kahn hat man den Katharinaweg benannt. Bis zum Jahre 1958 wurde das Boot zum Fischfang von Aal und Salm im Fanggebiet Fornischer Eck benutzt. Wir wandern ein kurzes Stück an der B9 entlang, unterschreiten die Gleisanlage und wandern mit den Dorfstraßen "Im Lammertal" und "Im Sauerhals" in den bewaldeten Hang hinein. Überaus steil geht es auf erdigen Waldpfaden, wenig später auf felsigen Steigen zur Reuterslay hinauf. Von diesem ausgesetzten Felsennest erwarten uns erregende Aussichten ins Rheintal. Flussabwärts fällt der Blick weit in die Goldene Meile hinein. Rechts des breiten Rheinstroms ist Bad Hönningen zu sehen, während sich geradeaus auf einem Höhenzug Burg Rheineck zeigt. Flussaufwärts im gleißenden Sonnenlicht sind weit in der Ferne Burg Hammerstein und die Rheininsel Hammersteiner Werth gerade noch auszumachen. Uns zu Füßen liegt der Start- und Zielort Brohl-Lützing.


Der Himmelsleiterweg läuft von der Reuterslay über eine aussichtsreiche Hochfläche hinweg

Auf der Reuterslay ist natürlich eine große Pause absolute Pflicht. Vom herausragenden Aussichtspunkt läuft der Himmelsleiterweg am Rheinecker Berg vorbei über die bewaldeten Rheinhöhen hinweg. Am Vereinsgelände des Tennisclubs Brohl-Lützing verlassen wir, aus dem Wald heraustretend, kurz die Route des Himmelsleiterweges. Statt gemäß der Beschilderung rechts abzubiegen, wandern wir geradeaus und treffen auf die Kreisstraße "Im Lammertal". Links schwenkend folgen wir der Asphaltpiste wenige Meter. Dann geht es rechts abzweigend in einen Feldweg hinein. Er bringt uns geradewegs zur Routenführung des Himmelsleiterweges zurück. Vom Lavawerk am Leitenkopf beim Ortsteil Lützing kommend läuft die Route jetzt eine ganze Weile über eine landwirtschaftlich genutzte Hochfläche und schließlich an einem Waldrand entlang.

Beim Steilabstieg über die Himmelsleiter fällt der Blick ins untere Brohltal

Im Volksmund bezeichnet man den fast alpinen Steilabstieg ins Brohltal als Himmelsleiter

Die pfadige naturbelassene Wegführung fällt in den mit Niedergehölz besetzten Steilhang hinein. Hier beginnt der überaus windungsreiche, nahezu alpine und sehr steile Abstieg ins Brohltal, den man im Volksmund als "Himmelsleiter" bezeichnet. Er hat der Premiumroute ihren Namen verliehen. Während links des Steiges oftmals Felsen aufragen, bricht zur Rechten das Gelände fast lotrecht ab. Mehrmals gestatten ausgesetzte Felsnasen herrliche Tiefblicke ins Brohltal. Im Talgrund wird ein kleines quirliges Mühlengewässer überschritten. Die Routenführung des Himmelsleiterweges wendet sich hier nach links. Wir hingegen halten uns nach rechts und queren mit dem Wegezeichen des Bad Breisiger Quellenweges zuerst den Brohlbach und dann die B412. Jenseits der Asphaltstraße steigt der Quellenweg auf einem erdigen Serpentinenpfad in einen erst kürzlich geschaffenen Kahlschlag hinein. In halber Hanglage geht es schließlich rechts schwenkend auf einem breiten Waldweg brohltalaufwärts in Richtung Bad Tönisstein.

Hinter dem Knopshof läuft die Route am Schlackenkegelvulkan Hohe Buche vorbei

Auch in diesem mittleren Teilabschnitt verjüngt sich der breite Forstweg alsbald zu einem schmalen Pfad. Wir wandern jetzt auf dem historischen Kurfürstenweg, den schon Kurfürst Clemens August Mitte des 18. Jahrhunderts nutzte, um von Andernach zu den Tönissteiner Thermalquellen zu gelangen. Am Werksgelände des Tönissteiner-Sprudels fällt der Bad Breisiger Quellenweg in das Pöntertal hinein. Hier treffen die Wanderer auf den Katharinaweg, dem wir jetzt gewässeraufwärts, anfangs entlang des Pönterbaches, wenig später entlang eines wenig Wasser führenden Zulaufs folgen. Anhaltend steil geht es zum Geishügelhof hinauf. Auf asphaltiertem Grund wandern wir über eine weitläufige, landwirtschaftlich genutzte Hochfläche, um am Knopshof wieder in den Wald einzutauchen. Den Vulkankegel der Hohen Buche lassen wir rechts liegen. Hinweistafeln, auf mächtige Basaltblöcke montiert, wissen wenig später Interessantes über den Vulkanismus der Hohen Buche zu berichten.


Mit der Keiltaschentechnik haben die Römer das Basaltgestein an der Hohen Buche gebrochen

Dann verläuft die Strecke auf einer Länge von 400 Metern durch historische Basaltsteinbrüche. Verwitterte Schlagspuren der Keiltaschentechnik zeugen davon, dass schon die Römer das Basaltgestein der Hohen Buche gebrochen und zum Brückenbau nach Trier transportiert haben. Auch hier vermitteln interessante Beschilderungen alles Wissenswerte über die verschiedenen Abbautechniken. Vom römischen Basaltsteinbruch führen breite Forstwege am Alkerhof vorbei hinüber zum Dicktberg. Erneut wird es geschichtsträchtig. Eine Hinweistafel macht die Wanderer darauf aufmerksam, dass die kaum noch erkennbaren Wälle im Nadelwald zu den Befestigungsanlagen der keltischen Fliehburg "Auf der Dickt" gehörten.

Uralte Bruchwände im historischen Römerbergwerk an der Hohen Buche

Vom Dicktberg hoch über Brohl-Lützing erwartet die Wanderer ein atemberaubendes Rheinpanorama

Schließlich treten die Wanderer aus dem Wald heraus und erfreuen sich erneut an einem atemberaubenden Rheinpanorama. Tief unten im Flusstal liegt die Ortschaft Brohl-Lützing und weit voraus fällt der Blick ins rechtsrheinische Siebengebirge. Beim nun folgenden Abstieg durch die Flanke des Dicktberges über die so genannte Eselstreppe zeigt das Rheinische-Schiefergebirge seine Zähne. In Stein gehauene Felsenstufen, versehen mit einem Drahtseil führen steil bergab. Schmale Wurzelsteige geleiten die Wanderer dann am Grat entlang. Linker Hand fällt dabei der Blick ins Brohltal, während zu rechten Seite Vater Rhein immer näher rückt. Auf dem sich talwärts windenden Serpentinenpfad wird noch ein Aussichtspavillon passiert, bevor wir in die Ortschaft Brohl-Lützing gelangen. Vorbei am schön gestalteten Bröhlche-Jääße-Brunnen wandern wir zurück zum Aalschokker Katharina. Bei einem frisch gezapften Weizenbier im benachbarten Biergarten lassen wir diese traumhafte Wanderroute noch einmal Revue passieren.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Wer die Highlights zweier Premiumrouten zusammenfügt, muss sich nicht wundern dass im Endergebnis eine Fünf-Sterne-Bewertung in den Kategorien Landschaft und Erlebnis zu verzeichnen ist. Dies ist hier auch vollkommen zu recht der Fall. Die 16 Kilometer lange Himmelsleiter- und Katharinawegrunde beinhaltet alles was man von einer erlebnisreichen Wandertour erwarten kann. Neben phänomenalen Panoramablicken ins Rheintal, einer Routenführung die neben erdigen, naturbelassenen Pfaden auch felsige Steige beinhaltet, kommt auch die Historie nicht zu kurz. Das frühzeitliche Römerbergwerk wird durchwandert und die Route läuft an der keltischen Befestigungsanlage "Auf der Dickt" vorbei. Mit Burg Rheineck und Schloss Brohleck können zudem noch zwei mittelalterliche Gemäuer aus der Vogelperspektive bewundert werden. Die pfadige Runde ist ausreichend beschildert. Rast- und Ruheplätze werden in genügender Zahl vorgehalten. Natürlich können die beiden Premiumrouten getrennt voneinander erwandert werden. Der Himmelsleiterweg hat eine Streckenlänge von 14 Kilometern, während der Katharinaweg 16 Wanderkilometer misst.

Drucken