Wegezeichen:
GPX:

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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 693
Gesamtabstieg (Meter):: 697
Anfahrt planen:
Region: Hunsrück, Rheintal
Art: Streckenwanderung
Kilometer: 21
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Von Trechtingshausen über die Burg Sooneck nach Bacharach

Auf dem 21 Kilometer langen Teilabschnitt von Trechtingshausen nach Bacharach glänzt der RheinBurgenWeg mit seinen schönen Aussichten ins Rheintal und den vier mittelalterlichen Gemäuern, die am Wegrand liegen. Der Streckenverlauf hingegen mag in einigen Teilabschnitten wenig zu begeistern. Meist werden breite Wald-, Wiesen- und Weinbergwege beschritten, oft sogar auf asphaltiertem Grund. Schmale Pfade und Steige sind hingegen kaum anzutreffen.

Blick auf Burg Sooneck vom Martinspfad

Der RheinBurgenWeg läuft am Aussichtsturm Sechsburgenblick vorbei

Vom Bahnhof in Trechtingshausen wandern wir abweichend von der eigentlichen Route durch das historische Stadttor in das Nachtigallental hinein. Der drei Kilometer lange, stramm bergauf führende Zuweg zum Franzosen- und Palmkopf, entlang des plätschernden Trechtingshausener Baches, stellt eine ziemliche konditionelle Herausforderung dar. Zudem hat wohl ein Unwetter die Route vor Kurzem heimgesucht. So ist der Weg nur schwer passierbar und stark ausbesserungsbedürftig (Stand Oktober 2019). Auf den Rheinhöhen an den Kölsche Wiesen treffen wir dann an einer Schutzhütte auf den RheinBurgenWeg, der hier linker Hand vom Gerhardshof herüber kommt und dann sanft bergab einem breiten Forstweg hinüber zum Aussichtsturm am Sechsburgenblick folgt. Von der hölzernen Turmkonstruktion sind die Panoramablicke ins Rheintal wahrhaft gigantisch. Der breite Rheinstrom mit seinen Rebenhängen liegt uns förmlich zu Füßen. Auch Burg Sooneck ragt im bewaldeten Rheinhang unterhalb des Aussichtsturmes auf. Wie der Name schon sagt, sind weitere fünf mittelalterliche Gemäuer von hier oben aus sichtbar. Mit dem Martinspfad geht es vom Sechsburgenblick in engen Serpentinen hinunter zum Abzweig zur Burg Sooneck, die erstmalige Erwähnung im Jahre 1271 fand und im pfälzischen Erbfolgekrieg zerstört wurde. Die Besichtigung der schön restaurierten Anlage erweist sich als überaus lohnend. Der Eintritt beträgt 5,- €.


Burg Hohneck in Niederheimbach und Burg Fürstenberg bei Oberdiebach liegen am Weg

Von der Burg Sooneck folgen die Wanderer dem RheinBurgenWeg hinüber nach Niederheimbach. Hinter der im Privatbesitz befindlichen Burgruine Hohneck läuft die Route durch einen sehr in die Jahre gekommenen Märchenpark, in dem die Figuren "Froschkönig" und "Tischlein deck dich" besonderes Augenmerk verdienen. Ausgangs der Ortschaft geht es dann wieder in den Rheinhang hinein. Ein breiter Weinbergweg wird in halber Hanglage beschritten. Schöne Aussichten ins Rheintal, auf Niederheimbach und auf Burg Hohneck gefallen dabei sehr. Von einem breiten Bergrücken fällt der Blick wenig später jenseits des Kerbtales erstmals auf Burg Fürstenberg. Sie wurde 1219 von Erzbischof Engelbert von Berg errichtet um die kurkölnischen Besitzungen in Bacharach zu sichern. Auch sie wurde im pfälzischen Erbfolgekrieg zerstört und nicht wieder aufgebaut.

Burg Hohneck und Niederheimbach vom Rheinburgenweg

Burg Stahleck hoch über dem Zielort Bacharach findet am RheinBurgenWeg besondere Beachtung

Hoch über der Ortschaft Oberdiebach folgt der RheinBurgenWeg jetzt der Hangkante rheinabwärts zum Aussichtspunkt auf dem Ellertkopf bei Medenscheid. Noch einmal fällt der Blick von diesem schönen Panoramapunkt tief ins Rheintal hinein. An Gehölzsäumen vorbei und über doch recht langweilige Wiesenwege geht es ohne weitere Höhepunkte schließlich zum Zielort Bacharach, wo Burg Stahleck noch einmal besondere Beachtung findet. Sie wurde Ende des 11. Jahrhunderts erbaut, diente im Mittelalter als Zollburg und wird heute als Jugendherberge genutzt. Über Treppenstufen wandern wir an der Ruine der Wernerkapelle vorbei in die historische Altstadt von Bacharach hinein. Hier endet die schöne 2. Etappe über den RheinBurgenWeg in einem Weinlokal.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Wenn man die Wanderqualität der 2. Etappe des RheinBurgenWeges allein an der Anzahl der anzulaufenden Burgen bemessen würde, dann handelte es sich wohl um die Königsetappe des linksrheinischen Fernwanderweges. Allerdings müssen auch andere Bewertungsmerkmale Beachtung finden. Besonders abwechslungsreich zeigt sich der Streckenverlauf von Trechtingshausen nach Bacharach nicht, werden doch bei einem geringen Pfadanteil oftmals eintönige Wald-, Wiesen- und Weinbergwege beschritten. Auch der Asphaltanteil ist für die Etappe eines Premiumfernwanderweges recht groß. So vergibt ProfiRouten.de in der Kategorie "Erlebnis" vier von fünf möglichen Bewertungssternen. Die Verweigerung des fünften Sterns ist den Beanstandungen am Routenverlauf geschuldet. Doch der sonnige Herbsttag und die auf diesem Teilabschnitt besonders stark aufkommende Rheinromantik machen die wenigen negativ ins Gewicht fallenden Bemerkungen zum Streckenprofil allemal wett. Die Besichtigung von Burg Sooneck erfordert einen kleinen Abstecher, der sich aber mehr als lohnt. Im Zielort Bacharach sollte man genügend Zeit erübrigen, um die engen Gassen der Altstadt zu erkunden und in einer der zahlreichen Weinschänken Einkehr zu halten.  An der Beschilderung gibt es nicht das Geringste auszusetzen. Für Rast- und Ruhemöglichkeiten entlang der Route hat man in ausreichender Zahl Sorge getragen. 
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