Wegezeichen:
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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Anfahrt planen:
Region: Hunsrück, Rheintal
Art: Streckenwanderung
Kilometer: 19
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Rheinburgenromantik beim Premiumwandern im Mittelrheintal

Man sollte konditionell gut gerüstet sein, wenn man mit dem RheinBurgenWeg von St. Goar nach Bad Salzig wandert. Fünf Seitentäler des Rheins sind im Auf- und Abstieg zu queren. Traumhafte Blicke ins Rheintal und eine mittelalterliche Festung sorgen für Rheinromantik pur. Vom Bahnhof in St. Goar steigen wir in steilen Serpentinen und über unzählige Treppenstufen zur Burg Rheinfels auf. Die gewaltige Ruine war im Mittelalter die größte Wehranlage am Rhein zwischen Koblenz und Bingen und man gewinnt den Eindruck, als wache sie noch heute über das Rheintal. Dietmar V. von Katzenelnbogen ließ sie im Jahre 1245 als Zollburg für die rheinaufwärts fahrenden Schiffe erbauen. Sie wurde von französischen Revolutionstruppen 1796 zerstört und ist heute im Besitz der Stadt St. Goar.

Burg Rheinfels thront hoch über St. Goar und dem Rheintal

Von den Rheinhöhen fällt der Blick immer wieder ins breite Flusstal und auf Burg Katz am gegenüber liegenden Rheinufer

Nach eingehender Erkundung des mittelalterlichen Gemäuers wandern wir durch das Burgtor und über den Burghof von Burg Rheinfels steil abwärts in das Gründelbachtal hinein, überqueren den Bach im Talgrund und steigen auf der anderen Seite über Gewannwege wieder zur Höhe hinauf. Vom Aussichtspunkt „Auf der Schänz“ genießen wir den tollen Blick ins Rheintal, auf St. Goar und auf die, jetzt auf der anderen Seite des Gründelbachtales thronende Burgruine Rheinfels. Im Hintergrund oberhalb von St. Goarshausen ist auf der anderen Rheinseite Burg Katz deutlich zu erkennen. Immer an der Abbruchkante des Steilhangs entlang geht es über schmale Pfade, zum Teil auch über Asphaltwege rheinabwärts. An einem weiteren Aussichtspunkt und unter einem großen Fliegenpilz halten wir die erste Rast des Tages. Tief unter uns ziehen auf dem breiten Strom die schwer beladenen Schiffe vorbei. Weit fällt der Blick rheinaufwärts in das breite Flusstal hinein.


Der rechtsreinische Weinort Wellmich und Burg Maus zeigen sich vom Aussichtspunkt Hartenberg

Vom Aussichtspunkt „Pilz“ läuft der RheinBurgenWeg in den steilen Rheinhang hinein. Schmale Pfade und felsige Steige bestimmen jetzt das Streckenprofil. Während linker Hand oftmals Felsen aufragen, bricht das Gelände nach rechts überaus steil ab. Trotzdem der Herbst schon weit fortgeschritten ist, zeigt sich das verbliebene Blattwerk an den Bäumen noch recht bunt und ermöglicht ständig grandiose Tiefblicke ins breite Stromtal. Bald darauf wird der Aussichtspunkt Hartenberg erreicht. Von der exponierten Felsenkanzel fällt der Blick auf Wellmich am anderen Rheinufer und die über der Ortschaft aufragende Burg Maus.

Der rechtsrheinische Weinort Wellmich und Burg Maus zeigen sich vom Aussichtspunkt Hartenberg

Durch den herbstbunten Brandswald führt uns der RheinBurgenWeg zum Panoramablick Wingertsberg hinüber

Vom Hartenberg geht es über felsige Steige steil bergab ins Heimbachtal, um gleich darauf über schmale Saumpfade wieder zu den Hundsrückhöhen aufzusteigen. Auf der Hochfläche läuft der RheinBurgenWeg anfangs an Waldsäumen entlang, um dann in den herbstbunten Brandswald einzutauchen. Ihn durchstreifen wir auf breiten Forstwegen und halten an einer Wanderhütte kurz vor der Ortschaft Holzfeld Mittagsrast. Nachdem wir die herrlichen Fernsichten bis weit in den Taunus hinein eine Weile genossen haben, setzen wir unsere Wanderung fort. Wir durchqueren die Ortschaft Holzfeld, erwerben in einem Hofladen einen schmackhaften Ziegenkäse und folgen dann dem RheinBurgenWeg nach Hirzenach. Kurz darauf kehrt die Routenführung wieder an die Hangkante zurück. Vom Aussichtspunkt Wingertsberg fällt ein traumhafter Blick ins Rheintal hinein.


Im Rheintal in Hirzenach bewundern wir die Pfarrkicher St. Bartholomäus und die hervorragend renovierte Alte Probstei

Mittlerweile ist die Sonne zum Vorschein gekommen. So zeigt sich der rechtsrheinische Ort Kestert tief unten im Tal in der strahlenden Herbstsonne. Vom Wingertsberg folgt ein Steilabstieg ins Tempusbachtal. Dem Bachlauf folgen wir bis nach Hirzenach. Hier bewundern wir die schmucke Pfarrkirche St. Bartholomäus und das hervorragend renovierte Gebäude der Alten Probstei mit dem sich anschließenden Probsteigarten. Gleich dahinter zweigt dir Route nach links ab und steigt ausgangs der Bebauung von Hirzenach wieder in den Rheinhang hinein. Mit dem Alpinpfad geht es in engen Serpentinen und mit uralten, Geländer bewerten Weinbergstreppen überaus stramm bergan. Es ist schon eine mühsame Kraxelei erforderlich, bevor man wieder die Rheinhöhen erreicht und vom Aussichtspunkt Bocksberg das nächste Rheinpanorama bewundern kann. Eine Relaxliege lädt zum Rasten und Verschnaufen ein. Dabei fällt der Blick hinunter auf Hirzenach und weit rheinaufwärts auf die Rheininsel Ehrenthaler Werth.

Die Pfarrkirche St. Bartholomäus und die Alte Probstei in Hirzenach

Aus dem Weilerbachtal geht es zur Holzfigur der "Betenden Nonne" auf dem Rheinfelsen Ziehlay hinauf

Im weiteren Verlauf geht es erneut über die Hunsrückhöhen hinweg. Sonnige Wiesenflächen und weite Fernsichten hinüber zu den rechtsrheinischen Taunusbergen sorgen für Abwechslung, bevor es mit dem Eselspfad hinab ins Weilerbachtal geht. Auch hier wird im Talgrund der Bach überschritten und jenseits des Gewässers wieder bergauf marschiert. Auf den Hunsrückhöhen wandern wir an der Ortschaft Weiler vorbei. Der nächste Aussichtspunkt lässt nicht lange auf sich warten. Von einer beflaggten Felsnase mit dem Namen Ziehlay fällt auch hier der imposante Blick hinab ins Rheintal. Die Skulptur einer betenden Nonne erinnert an die Verfolgung der Nonnen aus dem Weilerer Kloster im Dreißigjährigen Krieg durch die Schweden unter Gustav Adolf. Noch einmal fällt der RheinBurgenWeg in das Ziehbachtal ab. Hier wartet eine üppige, sich selbst überlassene Vegetation auf die Wanderer. Ein letzter Anstieg ist zu bewältigen, dann grüßen auf der Höhe jenseits des Rheintales die Feindlichen Brüder, die Burgen Liebenstein und Sterrenberg, herüber. Auch der Zielort Bad Salzig liegt den Wanderern zu Füßen, wo diese traumhafte Wanderung kurze Zeit später ihr Ende findet.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Auch die 5. Etappe des RheinBurgenWeges begeistert durch ihre exellente Routenführung in Premiumqualität. Schmale Pfade und felsige Steige laufen hunsrückseitig über die aussichtsreichen Rheinhöhen hinweg, ermöglichen traumhafte Tiefblicke ins Rheintal und fallen dabei gleich in fünf schluchtartige Seitentäler des Rheins hinein. Die wenigen asphaltierten Teilabschnitte hat man also flott vergessen. Für die überaus lohnenswerte Besichtigung der Burg Rheinfels sollte man genügend Zeit erübrigen, sind doch die begehbaren unterirdischen Stollen, die tollen Rheinblicke und das Gesamtbild der mächtigen Festungsanlage das Salz in der Suppe dieser wunderschönen Etappe auf dem RheinBurgenWeg. Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass der Abstieg nach Hirzenach nicht der eigentlichen Route des RheinBurgenWeges entspricht. Sie vermeidet den Abstieg ins Rheintal und läuft in das Patelsbachtal hinein. Wer sich also den wohl Kräfte zehrenden aber wilden und aussichtsreichen alpinen Anstieg aus dem Rheintal hinauf zum Bocksberg ersparen will, lässt den Abstieg nach Hirzenach aus. Liebhaber eines würzigen Ziegenkäses werden ihre Freude am Hofladen in Holzfeld haben, wo man gleich mehrere Sorten käuflich erwerben kann. Landschaftlich wunderschön und ausgesprochen erlebnisreich zeigt sich also der Teilabschnitt des RheinBurgenWeges von St. Goar nach Bad Salzig.

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