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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 391
Gesamtabstieg (Meter):: 391
Anfahrt planen:
Region: Eifel, Hunsrück, Moseltal, Rheintal
Art: Streckenwanderung
Kilometer: 16
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Ein aussichtsreicher Seitensprung des RheinBurgenWeges ins Moseltal

Auf seiner 8. Etappe in Süd-Nord-Richtung verlässt der RheinBurgenWeg die Hunsrückhöhen und springt aus dem Rheintal ins Moseltal hinein, um dann über die mit Reben bewachsenen Ausläufer der Eifelberge nach abwechslungsreichen 16 Wanderkilometern in den schmucken Weinort Winnigen hinein zu fallen. Neben breiten Wald- und Weinbergwegen weist das Streckenprofil auch schmale Pfade und wurzelige Steige auf. So wird bis auf wenige Ausnahmen nur in den Ortslagen der Koblenzer Stadtteile, des Weinortes Güls und im Zielort Winningen über Asphalt marschiert. Auf den ersten Kilometern gefallen mehrere Ausblicke durch winterliches Geäst ins Moseltal. Im letzten Teilabschnitt, der uns in die Weingärten der Terrassenmosel hinein führt, sind dann grandiose Flusspanoramen unsere ständigen Begleiter.

Schmale Waldpfade laufen über die Hunsrückhöhen

Auf dem Rittersturzfelsen erinnert ein Denkmal an die Rittersturz-Konferenz im Jahre 1948

Wir starten in die Tour vom gebührenfreien Wanderparkplatz unterhalb des Schieferfelsens Rittersturz, der mit dem Auto südlich von Koblenz und rechts abzweigend von der B9 gut zu erreichen ist. Anfangs auf einem geteerten Waldweg, wenig später auf einem schmalen Waldpfad geht es überaus stramm aus dem Laubachtal in die steil abfallende Flanke der Hunsrückberge hinein. In mehreren Windungen steigt die Route mit der gelben Zuwegsbeschilderung des RheinBurgenWeges auf ein weitläufiges, bewaldetes Plateau hinauf. Ein breiter Forstweg führt uns dann zum 166 Meter hohen Rittersturzfelsen hinüber. Der Legende nach soll sich im Mittelalter ein Ritter von der Felsnase hinab ins Rheintal gestürzt haben. Heute erwartet den Wanderer hier neben einem schönen Ausblick ins breite Stromtal ein Denkmal, das an die Rittersturz-Konferenz im Jahre 1948 erinnert. Damals berieten die Regierungschefs der neu gebildeten deutschen Länder im heute nicht mehr vorhandenen Rittersturz-Hotel über die Gründung eines westdeutschen Staates. Sie legten damals hoch über dem Rhein bereits den Grundstein für das Grundgesetz der späteren Bundesrepublik Deutschland.

Vom Aussichtspunkt Schwedenschanze fällt der Blick vom RheinBurgenWeg ins Moseltal

Nur wenige Meter hinter dem Rittersturz-Denkmal treffen wir auf die Hauptroute des RheinBurgenWeges, die von Rhens und vom Schloss Stolzenfels kommend den historisch bedeutsamen Rheinfelsen natürlich nicht ausspart. Auf einem holprigen, mit zahlreichen Wurzeln durchsetzten Waldpfad geht es fast ebenerdig und recht kurzweilig durch den Koblenzer Stadtwald am Wanderparkplatz Lichte Eiche vorbei zum bewirtschafteten Forsthaus Kühkopf hinüber. Hier kann Einkehr gehalten werden. Von der Waldgaststätte läuft der eingangs beschriebene Waldpfad durch einen lichten Buchenforst. Mittels einer Fußgängerbrücke wird die viel befahrene Hunsrückhöhenstraße überschritten. Zudem lockt an dieser Stelle noch ein kurzer Abstecher zum bewirtschafteten Forsthaus Remstecken. Breite Waldwege führen uns dann nach einem weiten Rechtsbogen am Dach der Tour, dem 312 Meter hohen Layer Kopf vorbei zum Aussichtspunkt Schwedenschanze hinüber. Von der Abbruchkante der Hunsrückberge fällt hier der Blick durch winterliches Geäst ins Moseltal. Die Bezeichnung "Schwedenschanze" geht auf den 30jährigen Krieg zurück, in dem Koblenz von schwedischen Truppen belagert wurde. Bauern aus den Dörfern rund um Koblenz gelang es im Jahre 1632, die Schweden vernichtend zu schlagen.


Vom Koblenzer Stadtteil Karthause fällt der RheinBurgenWeg überaus steil in das Moseltal hinein

Von der Schwedenschanze läuft die Route weiterhin pfadig an der Hangkante zum Moseltal entlang. Noch mehrmals fällt dabei der Blick ins nebelverhangene Flusstal, bevor wir in den auf den Hunsrückhöhen zwischen Rhein und Mosel liegenden Koblenzer Stadtteil Karthause gelangen. Auch hier holt uns die Historie wieder ein. Auf dem 110 Meter hohen Bergsporn über dem Rhein- und Moseltal befand sich als Teil der preußischen Großfestung Koblenz das zwischen 1821 und 1828 errichtete Fort Konstantin, ein dreiflügeliges Kasemattenkorps, von dem heute noch das sehenswerte Löwentor erhalten ist. Am Rand der Bebauung vorbei fällt der RheinBurgenWeg dann in das Moseltal hinein. Im Koblenzer Stadtteil Moselweiß führt uns die Beschilderung mit der ausgangs des 19. Jahrhunderts errichteten Gülser Eisenbahnbrücke hinüber auf das eifelseitige Moselufer.

Herrliche Panoramablicke über die Weinterassen ins Moseltal

Auf dem eifelseitigen Moselufer läuft der RheinBurgenWeg durch die Weingärten der Terrassenmosel in den Zielort Winningen hinein

Jetzt geht es mit der Zieletappe des Moselsteiges eine Weile am Fluss entlang. Dann streift der RheinBurgenWeg rechts schwenkend den Weinort Güls am Ortsrand und steigt durch Streuobstwiesen schließlich in die Rebenhänge der Eifelberge hinein. Ab sofort bestimmen breite Weinbergwege das Streckenprofil. Wunderbare Moselpanoramen sorgen dabei für ein herausragendes Wandererlebnis. Jenseits des Flusstales zeigt sich flussabwärts die Ortschaft Lay, während moselaufwärts und weit voraus schon der Zielort Winningen zu sehen ist. Zudem führt uns der RheinBurgenWeg in die Weingärten der Terrassenmosel hinein. Bereits vor 1.000 Jahren entschlossen sich die Weinbauern den schroffen Fels zu brechen und Trockenmauern zu errichten, um die steilen Weinlagen zugänglicher zu machen und durch die gespeicherte Wärme die Trauben schneller reifen zu lassen. So entstanden die heute noch sichtbaren und landschaftsprägenden Weinterrassen im Moseltal. Ein aussichtsreicher Rastplatz wird noch passiert, dann geht es bergab nach Winningen. Auf dem mit imposanten Fachwerkgemäuern umrahmten Marktplatz des schmucken Weinortes endet die schöne 8. Etappe auf dem RheinBurgenWeg

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Wer in der Nähe der Großstadt Koblenz eine eintönige, wenig begeisternde Etappe des RheinBurgenWeges erwartet hat, wird angenehm überrascht sein, wenn er diesen Teilabschnitt des linksrheinischen Fernwanderweges begeht. Der Abstecher ins Moseltal bekommt dem RheinBurgenWeg sehr gut und zeigt auf, dass es neben dem Weltkulturerbe Mittelrheintal noch ein weiteres Flusstal gibt, das jeden Wanderer fasziniert und ungemein begeistert. So haben Weitwanderer hier die Möglichkeit, mit dem Moselsteig von Winningen aus noch mehrere Etappen flussaufwärts zu marschieren und das windungsreiche Moseltal zu erkunden. Neben dem abwechslungsreichen Streckenprofil der 8. Etappen sollten die historischen Gegebenheiten bei dieser Zusammenfassung nicht unerwähnt bleiben. Hinweistafeln informieren den Wanderer über die Rittersturz-Konferenz und über den Weinbau in den Wingerten der Terrassenmosel. Die Strecke ist unverlaufbar ausgeschildert und verfügt über eine ausreichende Anzahl an Rast- und Ruheplätzen.

Tipp des Autors:

Da die Hauptroute des RheinBurgenWeges die Stadt Koblenz nicht anläuft, bietet sich als Startpunkt für die 8. Etappe auch das Deutsche Eck in Koblenz an. Man kann von dort aus mit der gelben Zuwegsbeschilderung des RheinBurgenWeges an der sehenswerten Koblenzer Rheinpromenade entlang laufen, die den Wanderer schließlich zum Wanderparkplatz unterhalb des Rittersturzes hinüber führt, von dem aus das Team von Profirouten in die Streckenwanderung gestartet ist. Die 8. Etappe verlängert sich auf diese Weise um etwa zwei Kilometer. Wir haben diese Möglichkeit ausgelassen, da wir die Koblenzer Rheinpromenade und das Deutsche Eck bereits auf der 7. Etappe des RheinBurgenWeges erkundet haben.

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