GPX:

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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Anfahrt planen:
Region: Hunsrück, Rheintal
Art: Rundwanderung
Kilometer: 13
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

1. Teil: Von Boppard über den Mittelrheinklettersteig zum Vier-Seen-Blick

Achtung: Wechselnde und/oder in kurzen Teilabschnitten gar keine Wegezeichen!

Wer den Mittelrheinklettersteig nicht auf einer Streckenwanderung über den Rheinburgenweg begehen möchte, kann sich das alpine Klettererlebnis auch anhand dieser traumhaften rund 13 Kilometer langen Rundwanderung bei Boppard zuteil werden lassen. Mit seinen elf Kletterpassagen, zehn Leitern, 130 Trittbügeln und 180 Metern Drahtseil gilt der Mittelrheinklettersteig als eine alpinistische Herausforderung mitten in Deutschland. Zum Nachwandern ist der kostenlose Download der GPX-Datei von ProfirRouten.de zu empfehlen.
Vom großen Seilbahnparkplatz eingangs der Stadt Boppard wandern wir mit dem Rheinburgenweg in Richtung Gedeonseck in den Rheinhang hinein. Vom Felsenpfad unterhalb der Sesselbahn zweigt kurz darauf rechter Hand der Einstieg zum Klettersteig ab.

Am Einstieg zum Klettersteig ist eine Leiter zu überwinden

Eine mit Eisenklammern versehene plattige Felswand muss durchstiegen werden

Schon nach wenigen Metern gelangt man zu einer Leiter, die etwa 10 Meter senkrecht nach unten führt. Der erste Eindruck ist wirklich recht alpin. Sicherlich fehlen die abgrundtiefen, ausgesetzten Passagen wie man sie von Eisenwegen in den Alpen kennt, aber für einen Anfänger birgt diese Anlage sicherlich eine große Aufgabe. Nachdem die Leiter im Abstieg überwunden ist, geht es eine Etage tiefer über einen schmalen Pfad sanft abwärts durch den Rheinhang. Schon wartet das nächste Highlight auf den Wanderer. Eine mit Klammern versehene, plattige Felswand will durchstiegen sein. Dann gelangt man wieder in normales Gehgelände und kann die Aussicht ins Tal und auf die Bopparder Rheinschleife genießen. Die Streckenführung ist sehr abwechslungsreich. Im ständigen Auf und Ab wechseln sich ausgesetzte Kletterpassagen mit normalen Wanderstrecken ab. Es wird also nicht nur gekraxelt. So hat auch der Ungeübte genügend Zeit, sich an das Gelände zu gewöhnen und sich vom Klettern ein wenig zu erholen.


Aus dem Klettersteig fallen traumhafte Blicke ins Rheintal

Nach etwa einer halben Stunde gelangen wir an die Schlüsselstelle im Steig. Über Trittstifte im Fels ist eine senkrechte, leicht überhängende Felswand zu queren. Keine einfache Sache, wenn man so etwas noch nicht gemacht hat. Ausgangs dieser Querung ist dann noch eine Leiter im Aufstieg zu durchklettern. Von einem Felsvorsprung fällt der Blick erneut auf die Rheinschleife. Der breite Rheinstrom liegt im gleißenden Sonnenlicht. Kaum ist die Leiter genommen, wartet das nächste alpine Erlebnis auf die Kletterer. Wieder einmal geht es über eiserne Krampen fast senkrecht nach oben. Bei den Sicherungen ist wahrlich nicht an Eisen gespart worden. Höhenangst im Steig ist allerdings fehl am Platze und Trittsicherheit und ein wenig Mut muss man auch mitbringen. Je höher wir steigen, desto schöner werden die Panoramablicke hinab ins Rheintal.

Traumhafte Panoramablicke ins Rheintal aus dem Mittelrheinklettersteig

Eine senkrecht aufragende Felswand von 30 Metern Höhe muss durchstiegen werden

Erneut geht es über zwei Leitern talwärts. Zum Ausstieg hin wird es noch einmal recht spektakulär. Eine fast senkrecht aufragende Felswand von etwa 30 Metern Höhe ist über Klammern und Trittstifte zu bezwingen. In diesem Abschnitt der Tour ist überaus bedachtsames Klettern erforderlich und sorgfältig darauf zu achten, keinen Steinschlag auszulösen, um nachsteigende Kletterer nicht zu gefährden. Aber das war's dann auch. Nach etwas weniger als zwei Stunden ist der Mittelrhein-Klettersteig durchstiegen. Stark beeindruckt von diesem alpinen Klettererlebnis im Weltkulturerbe Mittelrheintal, machen wir hoch auf dem letzten Kletterfelsen ein ausgiebige Rast bevor wir zum Vier-Seen-Blick weiter wandern.

Anmerkung des Autors:

Ungeübte Kletterer oder Einsteiger können eingangs der Stadt Boppard an der dortigen Aral-Tankstelle nach vorheriger Anmeldung Klettergurte ausleihen. Davon sollten Anfänger auf jeden Fall Gebrauch machen, um der Sicherheit im Steig genüge zu tun und sich selbst und andere Kletterer nicht in Gefahr zu bringen. Schließlich ist der Mittelrhein-Klettersteig nach alpinen Gesichtspunkten ein Eisenweg der Kategorie A/B.


2. Teil: Vom Vier-Seen-Blick durch das Mühltal zurück nach Boppard

Nachdem der Mittelrheinklettersteig jetzt hinter uns liegt, erreichen wir auf den Rheinhöhen recht steil ansteigend einfaches Gehgelände. Es geht durch Krüppeleichen zur Anhöhe hinauf. Jetzt ist wieder sportliches Wandern gefragt. Die Aussichten von einer rustikalen Sitzbank auf die Rheinschleife sind natürlich phänomenal und suchen ihresgleichen. Aber auch der Blick ins Landesinnere ist viel versprechend. Jenseits eines kleinen Taleinschnittes ist bereits das Ausflugslokal Vier-Seen-Blick zu sehen. Die Aussicht auf ein kühles Weizenbier beflügelt daher unsere Schritte. Dem Rheinburgenweg folgend, wandern wir zur Engelseiche und von dort aus über einen schmalen Felsenpfad zur Gaststätte am Vier-Seen-Blick hinüber. Von diesem herausragenden Panoramapunkt ist der Rhein tatsächlich an vier verschiedenen Stellen zu bewundern.

Am Vier-Seen-Blick hoch über der Bopparder Rheinschleife

Von der Hedwigseiche werden verschlungene Waldpfade begangen

Eine große Mittagsrast kommt uns jetzt gerade recht. Die vielen Auf- und Abschwünge im Klettersteig gehen doch ziemlich in die Beine. Danach wandern wir fast höhengleich mit dem Saar-Hunsrück-Steig durch eine Allee mit uralten, knorrigen Bäumen zur Hedwigseiche. Links an dem mächtigen Naturdenkmal vorbei folgen wir dem breiten Waldweg sanft abwärts ins Tal. Nach etwa 500 Metern zweigt in der zweiten scharfen Linkskehre ein breiter Pfad nach rechts ab, der sich schon wenig später stark verengt und über einen lang gestreckten Bergrücken führt. Er ist in keinem Wanderführer vermerkt und wird wohl kaum noch begangen. Aber die Streckenführung ist rassig. Die Route führt durch Niederwald und ständig an der Hangkante entlang oder direkt über den langgestreckten Scheitel des Bergrückens hinweg. Schon bald erreicht die Gruppe einen herrlichen Aussichtspunkt mit der Bezeichnung Wolfskopf. Der Blick fällt in das Rheintal und auf die Stadt Boppard.

Traumhaftes Mittelrheinpanorama vom Kurt-Alich-Blick

Über Serpentinen windet sich der kleine felsige Steig schließlich hinab ins Mühltal. Im Talgrund marschiert die Gruppe nach rechts ein kurzes Stück die Kreisstraße hinauf und biegt sodann in einen nach links abzweigenden Fahrweg ein, der an Fischteichen vorbei in den Hochwald führt. Kurz vor einer Schranke und der nach rechts aufsteigenden Himmelsleiter überschreiten wir den Mühlbach über einen kleinen Steg. Entlang des Bächleins geht es jetzt über den Kronprinzenpfad abwärts Richtung Boppard. Als sich das Tal schließlich verbreitert, folgen die Wanderer dem nach rechts bergan führenden Wanderweg und gelangen mit der Traumschleife Elfenley zum Aussichtspunkt Elfenleyblick. Damit nicht genug, nur wenige Meter weiter sorgt der Kurt-Alich-Blick für eine weitere traumhafte Aussicht ins Rheintal. Hier legen wir noch einmal eine kurze Trinkpause ein, werfen einen letzten Blick auf die Rheinschleife und wandern dann durch das Kalmuttal nach Boppard zurück. In dem Rheinstädtchen hat der Frühling Einzug gehalten. Die Bäume und Sträucher an der Rheinpromenade stehen in voller Blüte. Wir kehren noch in einem gemütlichen Cafe ein, um diesen wunderschönen Wander- und Klettertag gemütlich ausklingen zu lassen.

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