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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 532
Gesamtabstieg (Meter):: 532
Anfahrt planen:
Region: Hunsrück, Rheintal
Art: Rundwanderung
Kilometer: 14
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Imposanter Abstecher vom Rheinburgenweg zur Ruine Stahlberg


Die Stahlbergschleife, eine 14 Kilometer lange Rundwanderung am rechtsrheinischen Rheinburgenweg, führt uns von Bacharach in ein schluchtartiges Seitental des Hunsrücks hinein und schließlich zur Burgruine Stahlberg hinauf. Sehr abwechslungsreich läuft die Route dabei auf schmalen Pfaden und breiten Forst- und Weinbergwegen herrliche Aussichtspunkte an. Eine begehbare Schieferhöhle, das mittelalterliche Ruinengelände der Burg Stahlberg und herausragende Tiefblicke ins Rheintal sind die Highlights dieser schönen Runde im Mittelrheintal.

Blick auf Burg Stahlberg, die jenseits des Tales aufragt

Durch den sehenswerten Malerwinkel geht es in zahlreichen Windungen zur Burg Stahleck hinauf

Wir parken am gebührenpflichtigen Parkplatz an der Rheinpromenade von Bacharach  und durchwandern das historische Rheinstädtchen auf der Blücherstraße. Am Steeger Tor biegen wir leicht links schwenkend in den Malerwinkel ein. Entlang des Münzbaches, mit seinen winzigen Brücken und Steganlagen, treffen wir auf den Startpunkt der Stahlbergschleife. Auf einem schmalen Bergpfad geht es über hölzerne Tritte und in zahlreichen Windungen überaus steil bergan zu Burg Stahleck hinauf. Die Höhenburg im Mittelrheintal wurde wahrscheinlich ausgangs des 11. Jahrhunderts errichtet, war ein kurkölnisches Lehen und befand sich auch eine Zeit lang im Besitz der Wittelsbacher. Die im Jahre 1689 durch Sprengungen stark beschädigte Burg kann leider nicht besichtigt werden, befindet sich doch heute in dem Gemäuer eine Jugendherberge.

An der Wanderhütte der Naturfreunde Steeg genießen wir bei einer Wanderrast die herrlichen Talblicke

Erste Rheinblicke erwarten uns, als wir von Burg Stahleck auf schmalen Pfaden weiter in den Hang hinein steigen. Breite Forstwege laufen danach durch ein Wildgatter mit Rot- und Damwildbeständen. Mehrmals genießen wir dabei die schönen Aussichten auf die Ortschaft Steeg, die kurz darauf durchwandert wird. Ausgangs der Bebauung führt die Route in den steilen Hang hinein und gefällt durch schöne Fernsichten ins Münzbachtal. Auf breiten Weinbergwegen führt uns die Stahlbergschleife zur Wanderhütte der Naturfreunde Steeg hinauf. Am aussichtsreichen Rastplatz wird eine erste Wanderpause eingelegt, um die schönen Talblicke auf die Ortschaft Steeg eine Weile zu genießen. Höhengleich läuft die Route jetzt durch Eichenwald und an mehreren Mundlöchern, uralter Schieferstollen vorbei. Schließlich fällt der Blick erstmals auf Burg Stahlberg, die jenseits des Borbaches auf einem lang gezogenen Felsensporn aufragt.


Etwas abseits der Streckenführung kann man in eine riesige Schieferhöhle hinein steigen

Links des Weges ragen jetzt immer öfter Schieferfelsen auf. Und wenig später gelangen die Wanderer, etwas abseits von der Route, zu einer riesigen begehbaren Schieferhöhle. In den zurück liegenden Jahrhunderten wurde in der Gegend um Bacharach Schiefer abgebaut. Die Steeger Gruben gehörten zum so genannten Kauber Zug, einem Schiefervorkommen, das in der Devonzeit vor etwa 400 Mio. Jahren entstanden ist und von Bundenbach auf dem Hunsrück bis nach Kaub reicht. Wir nehmen die gewaltige Höhle in Augenschein und steigen so tief ein, bis der beginnende Wasserstand eine weitere Begehung nicht mehr zulässt. Ausgangs der Schieferhöhle überschreiten wir am westlichsten Punkt der Wanderung eine Asphaltpiste und wandern leicht bergan am munter plätschernden Borbach entlang.

Traumhaftes Rheintalpanorama vom Heinrich-Heine-Blick

Burgruine Stahlberg ist die Namensgeberin der Tour und ermöglicht vom Ruinengelände schöne Talblicke

Mit einem scharfen Rechtsknick führt die Route in den Hang hinein und und zur Burgruine Stahlberg hinüber. Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert, wurde vermutlich von den Erzbischöfen zu Köln errichtet und im Pfälzischen Erbfolgekrieg im Jahre 1689 zerstört. Das Ruinengelände befindet sich einem gepflegten Zustand. Mehrere Bänke und Tische laden zur Rast ein. Den noch vorhandenen Bergfried kann man allerdings nicht besteigen. Vom Ruinengelände schraubt sich die Stahlbergschleife dann zu den Hunsrückhöhen hinauf. Herrliche Weitsichten begeistern in diesem Teilabschnitt sehr. Schweift der Blick linker Hand über die Hunsrückhöhen, fällt er zur rechten Seite über das Rheintal hinweg weit in den Taunus hinein.

Der Heinrich-Heine-Blick und der Postenturm sind die Highlights im letzten Teilabschnitt

Nach mehreren Richtungswechseln neigt sich die Route wieder sanft ins Rheintal hinab, bevor die Stahlbergschleife den Heinrich-Heine-Blick anläuft. Von dieser exponierten Felsenkanzel genießen wir ein grandioses Rheintalpanorama. Uns zu Füßen liegt der Start- und Zielort Bacharach und hoch über dem Weinort ragt Burg Stahleck auf. Nachdem wir die traumhaften Aussichten eine Weile genossen haben, machen wir uns an den Abstieg nach Bacharach. Ein schmaler Pfad führt über Treppenstufen zu Tal und am Postenturm vorbei, einer mittelalterlichen Wehranlage der Bacharacher Stadtbefestigung, die man auch besteigen kann. Schließlich laufen die Wanderer wieder in den romantischen Malerwinkel hinein, wo diese tolle Tour ihren Anfang genommen hat.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Bei der Stahlbergschleife am Rheinburgenweg handelt es sich um eine wunderschöne, abwechslungsreiche Runde, die der Premiumqualität des Fernwanderweges rechts des Rheins in allen Belangen entspricht. Wenn auch der Pfadanteil der Streckenführung etwas zu wünschen übrig lässt, so kommt die Route niemals langweilig daher. Den Besuch der Ruine Stahlberg, die damit verbundenen herausragenden Rundumsichten, und die begehbare Schieferhöhle etwas abseits der Wegstrecke, sollte man sich nicht entgehen lassen. Aber auch der Teilabschnitt über die Hunsrückhöhen mit den grandiosen Fernsichten bis weit in den Taunus hinein, trägt zu dem überaus ansprechenden Wandererlebnis bei, das mit einem grandiosen Rheintalpanorama vom Heinrich-Heine-Blick sein Ende findet. Im Anschluss an die Wanderung sollte man sich noch die Zeit nehmen, um die historische Altstadt von Bacharach mit den vielen, hervorragend restaurierten Fachwerkfassaden zu erkunden.

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