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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 327
Gesamtabstieg (Meter):: 327
Anfahrt planen:
Region: Hunsrück, Rheintal
Art: Rundwanderung
Kilometer: 12
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Aussichtsreiche Runde im Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal

Die knapp zwölf Kilometer lange Traumpfadrunde Wolfsdelle bei Rhens steigt aus dem Mittelrheintal zu den aussichtsreichen Hunsrückhöhen hinauf. Sie streift dabei auf breiten Forst- und Wiesenwegen, weniger auf schmalen Pfaden durch Weingärten, über Wiesenflächen und durch Waldparzellen. Dabei zeigt sich der Traumpfad im Gegensatz zu vielen seiner zahlreichen Namensvettern in manchen Teilbereichen recht eintönig. Neben dem historischen Rathaus von Rhens und dem Königsstuhl hoch über dem Rheintal, an dem deutsche Geschichte geschrieben wurde, fehlen absolute Wanderhighlights völlig. So erwartet den Wanderer eine ganz normale Rundtour, wie es sie in der Region wahrscheinlich zu Hunderten gibt. Das bekannte Traumpfadfeeling oder gar Premiumqualität kann man der Tour auf keinen Fall bescheinigen.

Blick vom Traumpfad Wolfsdelle ins Mittelrheintal

Am Königsstuhl hoch über Rhens wurde im Mittelalter deutsche Geschichte geschrieben und Könige gewählt

Vom Wanderparkplatz in der Bramleystraße in Rhens starten wir in den Traumpfad und folgen der Beschilderung unter der Hochbrücke hindurch mit einem steilen Bergpfad in den Hang hinein. In halber Höhe lockt ein etwa zweihundert Meter langer, nach rechts schwenkender Abstecher zum Königsstuhl. Das heutige, im Jahre 1832 errichtete achteckige Gemäuer mit seinen zahlreichen Gewölben und einer besteigbaren Aussichtsplattform ist der Form eines Königsthrons nachempfunden. Das imposante Bauwerk aus heimischem Basaltgestein erinnert daran, dass sich hier im Mittelalter die deutschen Kurfürsten trafen, um den nächsten König des Hl. Römischen Reiches Deutscher Nation zu wählen. Reichsrechtlich fand der Wahlmodus Ausdruck in der Goldenen Bulle die im Jahre 1356 "zu Rhense" beschlossen wurde. Neben den historisch bedeutsamen Hintergründen erweisen sich aber auch die Rheintalblicke vom Königsstuhl auf Vater Rhein und den Start- und Zielort Rhens als überaus lohnend und bemerkenswert.


Vom Schamberg fällt der Blick ins Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal und auf die Marksburg jenseits des Rheins

Vom Königsstuhl wieder zurück auf der Hauptroute steigt der Traumpfad weiter in den steilen Rheinhang hinein. Mit Serpentinenpfaden geht es über eine Freifläche zum Aussichtspunkt Lützelforst hinauf. Uns zu Füßen liegt das Rheinstädtchen Rhens, während jenseits des breiten Rheinstromes hoch über Braubach die Marksburg zu sehen ist. Von einer Sitzbank auf dem Schamberg gleich neben einer Umspannstation fällt dann der Blick erneut weit hinab ins UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal. Nachdem wir den jüdischen Friedhof von Rhens passiert und die Waldescher Straße überquert haben, läuft der Traumpfad fast ebenen Fußes durch lichte, frühlingshaft aufblühende Waldparzellen. Schließlich steigt die Route durch Heckengelände und über Streuobstwiesen zur Schutzhütte Rheintalblick hinauf.

Der Traumpfad in der schluchtartigen Wolfsdelle

Aus dem Mühlental steigt der Traumpfad Wolfsdelle überaus steil zum 272 Meter hohen Kriesenkopf hinauf

Wie der Name schon verrät kann man hier nicht nur Wanderrast halten, sondern auch herrliche Weitblicke ins Rheintal schweifen lassen. Sogar von hier aus sind weit in der Ferne die imposanten Türme und Zinnen der Marksburg gerade noch auszumachen. Hinter der Schutzhütte geht es noch einmal kurz und knackig stramm bergan. Dann schwenkt der Traumpfad nach links und führt nach erneuter Querung der Waldescher Straße mit einer öden, teilweise grob geschotterten Forstautobahn schnurgerade durch den Wald. Erst als die Route ziemlich steil ins idyllische Mühlental hinein fällt, und entgegen der Fließrichtung am plätschernden Ahrbach entlang läuft, kommt wieder Wanderfreude auf, die allerdings nicht allzu lange währt. Denn der Traumpfad steigt überaus steil mit einem breiten Waldweg zum 272 Meter hohen Kriesenkopf hinauf. Nach dieser konditionellen Herausforderung trifft man hier oben auf eine Sitzgruppe, die den erschöpften Wanderer zur Rast einlädt.

Vom Kriesenkopf führt uns die Traumpfadroute durch den Hohlweg "Wolfsdelle" zurück nach Rhens

Auf breiten Wiesenwegen läuft die Traumpfadroute nunmehr über eine weitläufige Anhöhe hinweg zum Kieselberg hinüber. Wunderschöne Weitblicke über das Rheintal bis weit in den Taunus hinein beeindrucken hier jeden Wanderer. Auch die Marksburg ist noch einmal gut zu sehen, bevor uns die Beschilderung links schwenkend wieder in den Wald hinein führt. Wenig später geht es in einen sanft talwärts fallenden Hohlweg hinein, den man im Volksmund als "Wolfsdelle" bezeichnet, also den Namensgeber der Tour. Schlehenhecken und Niedergehölze säumen den Weg, bevor wir mit dem Mühlenbach am Ortseingang von Rhens durch idyllische Gärten streifen. Nachdem wir uns die mächtige Kaiserlinde angesehen haben, durchschreiten wir das Viehtor, Teil der mittelalterlischen Stadtbefestigung und bewundern dann das historische Rathaus von Rhens und den direkt daneben platzierten Ochsenbrunnen. Auf dem Marktplatz von Rhens endet eine schöne frühlingshafte Traumpfadrunde im Mittelrheintal.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Über die Attraktivität dieser knapp zwölf Kilometer langen Traumpfadrunde kann trefflich gestritten werden. Neben schönen Ausblicken ins Rheintal und auch darüber hinweg weit in den Taunus hinein, hat die Route nicht allzu viel zu bieten. Lediglich der Königsstuhl, seine historischen Hintergründe und die schöne Ortsmitte von Rhens mit ihren malerischen Fachwerkgemäuern werden in guter Erinnerung bleiben, wenn man die Wanderung beendet hat. Ansonsten gibt es nur wenig Erwähnenswertes zu berichten. Bei einem nur mittelgroßen Pfadanteil an der Streckenführung werden meist breite, manchmal geschotterte und recht eintönige Wald- und Wiesenwege beschritten. Premiumqualität in den Kategorien "Landschaft" und "Erlebnis" wird in dieser Traumpfadrunde leider nicht erreicht. So vergibt Profirouten.de in den beiden Sparten jeweils knapp drei Sterne. Positiv ist anzumerken, dass die Beschilderung absolut in Ordnung ist und genügend Rast- und Ruheplätze entlang der Wegstrecke vorhanden sind.

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