Wegezeichen:
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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Anfahrt planen:
Region: Schwäbische Alb
Art: Rundwanderung
Kilometer: 18
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Mit der Königstour der Traufgänge durch das Felsenmeer

Man bezeichnet den Felsenmeersteig bei Albstadt nicht ohne Grund als die Königstour unter den Traufgängen, läuft er doch in großen Abschnitten am aussichtsreichen Albtrauf entlang und bietet dabei herausragende Tiefblicke von felsigen Aussichtsbalkonen in die facettenreiche Landschaft der Schwäbischen Alb. Aber das ist natürlich noch lange nicht alles, was diesen rund 18 Kilometer langen Traufgang prägt. Die Durchwanderung des Felsenmeeres mit seinen bizarren Gesteinsformationen, drei gewaltige Mammutbäume mitten im Wald und eine trutzige Feste die bestiegen werden kann, sorgen im Mittelteil für die absoluten Höhepunkte. Zum Schluss wird dann noch der Heersberg erklommen, auf dem sich eine beeindruckende Wacholderheide ausbreitet, wie sie nur in der Alb anzutreffen ist.

Blick vom Böllatfelsen ins Albvorland

Sensationelle Aussichten vom Böllatfelsen ins Albvorland

Wir starten in den Traufgang Felsenmeersteig auf dem Wanderparkplatz am Ortseingang von Albstadt-Burgfelden und folgen der Beschilderung in der empfohlenen Gehrichtung. Zuallererst wird eine Waldlichtung umrundet. Dabei tritt die Route schon recht nahe an die Traufkante heran und gestattet erste Ausblicke ins Albvorland. Ein Wiesenweg mit zahlreichen Wildblumen führt dann zum Böllatfelsen hinüber. Hier treffen die Wanderer auf einen der sensationellsten Ausblicke vom Albtrauf. Bei entsprechender Wetterlage kann man hier über die Stadt Balingen hinweg bis zum Schwarzwald hinüber sehen. Sogar die Vogesen sollen dann und wann von diesem Felsenhorst zu sehen sein. Aber auch die Tiefblicke ins Wannental, das sich direkt unter dem Böllatfelsen ausbreitet, sind aller Ehren wert. Hier könnte man eine Ewigkeit sitzen bleiben, um das tolle Albpanorama zu genießen.


Durch das Wannental hinauf zur Schalksburg

Schließlich machen wir uns doch auf den Weg und folgen der Route über einen steil abwärts führenden, grob geschotterten Waldpfad ins Wannental. Auf urigen Wurzelsteigen geht es am Waldrand entlang. Ein imposanter Blick zurück zeigt uns die exponierte Lage des Böllatfelsens, auf dem wir eben noch die traumhaften Fernsichten genossen haben. Der schmale Pfad mündet bald in einen breiten Forstweg ein. Ein kurzer aber lohnenswerter Abstecher führt zu den Mammutbäumen hinüber. Drei Exemplare dieser gewaltigen, turmhohen Spezies, die aus der Sierra-Nevada in Kalifornien stammen, ragen hier mitten im Wald in den Himmel. Wieder zurück auf dem breiten Forstweg, folgen wir einem schmalen, zur rechten Seite hin stramm in den Hang steigenden Waldpfad. Er führt an der munter plätschernden Schalksbachquelle vorbei zur Schalksburg hinauf.

Blick vom Steinbergfelsen auf Albstadt-Laufen

Traumhafte Tiefblicke vom Steinbergfelsen auf Albstadt-Laufen

Bevor wir den Aussichtsturm der Schalksburg besteigen, folgen wir einem schmalen Pfad über ein bewaldetes Bergplateau zum Steinbergfelsen hinüber. Auch von dieser Felsenkanzel sind die Ausblicke gigantisch. Tief unten im Tal breitet sich sternförmig die Ortschaft Albstadt-Laufen aus. Darüber hinaus schweift der Blick über das Eyachtal auf die umliegende Erhebungen der Alb, an denen sich hier und da immer wieder lotrechte Felswände zeigen. Zurück zur Schalksburg wird natürlich noch der Turm bestiegen, um auch hier die traumhaften Aussichten zu genießen. Das heutige Gemäuer wurde in den Jahren 1957 - 1960 aus den Ruinenresten der Schalksburg zusammengefügt. Von der ehemals stolzen Feste, die einer Seitenlinie der Grafen von Zollern gehörte, ist leider nichts mehr zu sehen.


Die Route führt in das wilde Felsenmeer mit seinen bizarren Gesteinsformationen hinein

Von der Schalksburg führen windungsreiche Pfade steil und später mit einem breiten Forstweg etwas sanfter bergab, um dann erneut mit einem grob geschotterten Waldweg überaus steil in die Alb hinein zu steigen. In halber Hanglage trifft die Gruppe hier auf den Namensgeber der herrlichen Tour, das gigantische Felsenmeer. Unzählige bizarre Gesteinsformationen und Furcht erregende Felsentürme ragen mitten im lichten Buchenforst auf. Moose und Flechten begrünen den kalkweißen Jurafels, aus dem sich durch das Zusammenspiel von Wasser, Kälte und Hitze diese wilden steinernen Zeitzeugen heraus gebildet haben. Der längste aller Traufgange führt auf felsigen Steigen in zahlreichen Windungen mitten hindurch. Hier sind Trittsicherheit und ein klein wenig Klettergeschick erforderlich, um das Gelände unfallfrei zu durchsteigen. Vom Felsenmeer geht es noch im Wald steil und zuletzt über eine Wiesenfläche etwas sanfter bergab ins Eyachtal. Am Sportgelände von Albstadt-Lautlingen treffen trifft die Wandergruppe auf die Eyach.

Im wilden Felsenmeer ragen bizarre Gesteinsformationen auf

Aus dem Eyachtal steigt der Traufgang zum Heersberg hinauf

Auf einem breiten Uferweg folgen wir dem Gewässer flussaufwärts bis nach Margrethausen. Eingangs der Ortslage links schwenkend steigt der Felsenmeersteig überaus steil in endlosen Serpentinen und über hölzerne Trittstufen in den Heersberg hinein. Im letzten Drittel der Tour werden hier noch einmal alle Kräfte mobilisiert, um diesen strammen Aufstieg zu bewältigen. Auf dem schier endlos erscheinenden Zickzackpfad haben wir die Klosteranlage von Margrethausen tief unten im Tal ständig im Rücken. Trotz der vielen anstrengenden und kräftezehrenden Höhenmetern ist es ein Traum, auf Wurzelsteigen an der Abbruchkante des Albtraufs bergwärts zu klettern, zeigen sich doch immer wieder herausragende Tiefblicke ins Eyachtal und von einer riesigen Freifläche auch herrliche Aussichten weit in die Albhochfläche hinein. Schließlich befinden wir uns hier schon jenseits der 900-Meter-Marke


Auf dem Heersberg führt der Felsenmeersteig durch eine beeindruckende Wacholderheide

Auf dem Heersberg treffen die Wanderer dann auf eine beeindruckende Heidelandschaft. Wacholderbüsche und einzeln stehende uralte Kiefern verzaubern die einsame Landschaft. Im Wind wogendes, mit zahlreichen Wildblumen durchsetztes Magergras bedeckt den kargen Heideboden, als wir den flachen, 964 Meter hohen Gipfel des Heersbergs endlich bezwungen haben. Zwei Ruhebänke laden hier zur Rast ein. Gerne nehmen wir das Angebot an und genießen die beeindruckende Stille der Hochalb. Aufgrund der sommerlichen Dürre in den zurückliegenden Wochen überwiegen auf den endlosen Grasfläche schon fast die Brauntöne. Nur die vielen bunten Schmetterlinge, die von Wildblume zu Wildblume flattern, setzen ein paar erfrischende Farbtupfer. 

In der Wacholderheide auf dem Heersberg

Zum Schluss kehrt die Route noch einmal zur Traufkante zurück und gestattet herausragende Ausblicke

Vom Heersberg geht es durch die Wacholderheide jetzt sanft bergab und an einem Abenteuerspielplatz vorbei. Wider Erwarten kehrt der Felsenmeersteig noch einmal zur Traufkante zurück. Erneut zeigt sich gleich von mehreren Panoramapunkten tief unten im Eyachtal die Ortschaft Albstadt-Laufen. Dann strebt diese herrliche Traufgangrunde ihrem Ende zu. Wiesenwege führen ebenen Fußes zurück nach Burgfelden. Der schmucke Ort wird durchmessen. An der alten Michaelskirche vorbei erreichen die "Traufgänger" wieder den Wanderparkplatz am Ortseingang, von dem aus wir in dieses herrliche Traufgangabenteuer gestartet sind.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Der Traufgang Felsenmeersteig ist an Abwechslungsreichtum kaum noch zu toppen und ohne Zweifel eine herausragende Tour, die jeden Wanderer begeistern wird. Allerdings erfordern die vielen An- und Abstiege ein gehöriges Maß an Kondition. Besonders der lange Aufstieg zum Heersberg im letzten Drittel der Strecke will erst einmal durchstiegen sein. Aber die Durchwanderung des Felsenmeeres und die vielen traumhaften Aus- und Fernsichten entschädigen den Traufgangwanderer für die vielen oftmals recht mühsamen Höhenmeter. Wer die wilde Wegführung durch das Felsenmeer auslassen will, der kann das tun. Eine ausgeschilderte Umgehung lässt das zu. In diesem Falle wird man aber eines der absoluten Highlights dieser herrlichen Rundwanderung, die bizarren Felsformationen aus Juragestein, leider verpassen. ProfiRouten.de vergibt für diese tolle Traufgangrunde die Höchstwertung von fünf Bewertungssternen für Erlebnis und herausragende landschaftliche Eindrücke.

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