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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 459
Gesamtabstieg (Meter):: 459
Anfahrt planen:
Region: Schwarzwald
Art: Rundwanderung
Kilometer: 14
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Auf schmalen Pfaden und wurzeligen Steigen durch den Bannwald

Der im Jahre 1939 unter Naturschutz gestellte Bannwald ist das älteste Naturwaldreservat Baden-Württembergs. Seitdem ist eine Waldbewirtschaftung nicht mehr erlaubt. Die Natur wird sich selbst überlassen. So ist ein ganz besonderes Schutzgebiet entstanden, das man auf der knapp 14 Kilometer langen Bannwald-Tour durchwandern kann. Die Route gehört zu den neun themenbezogenen Rundwanderwegen die im Nordschwarzwald unter der Bezeichnung "Baiersbronner Himmelswege" ausgewiesen wurden. Ohne Zweifel in Premiumqualität geht es auf naturbelassenen Pfaden, holprigen Wurzelsteigen und breiten Waldwegen durch den Naturpark Schwarzwald. Ein idyllisch gelegener Karsee, ein Hochmoor und traumhafte Panoramablicke vom Teilabschnitt des legendären Westweges ins Achertal und darüber hinaus bis in die Rheinebene prägen die Runde in besonderem Maße.

Auf der Bannwald-Tour am idyllisch gelegenen Wildsee

Der idyllisch gelegene Wildsee ist in der Würmeiszeit entstanden

Wir starten in die Tour vom Waldparkplatz am Forsthaus Auerhahn in Hinterlangenbach auf einer Seehöhe von 705 Metern über NN und wandern mit einem fein geschotterten Waldweg sanft bergan. Wenig später verjüngt sich der breite Fahrweg zu einem schmalen Waldpfad, der jetzt in mehreren Windungen stramm aufwärts führt. Auf einer Seehöhe von 975 Metern wird der ehemalige Standort der Falzhütte passiert. Von dort aus geht es, stets leicht abwärts wandernd, am Seeloch vorbei zum idyllisch gelegenen Wildsee. Wie fast alle Seen im Schwarzwald verdankt auch der Wildsee seine Entstehung der Würmeiszeit. Der kleine Karsee ist knapp zwölf Meter tief und liegt idyllisch eingebettet in einem fast kreisrunden, 120 Meter tiefen Talkessel. Das kristallklare, 2,4 ha umfassende tiefblaue Gewässer eignet sich hervorragend für eine ausgiebige Wanderpause am Seeufer.


Mit dem Wildseewegle steigen wir auf einem nahezu alpinen Pfad zum Euting-Grab hinauf

Nach der Rast am Wildsee steigen wir auf einem nahezu alpinen Pfad mit der Bezeichnung Wildseewegle in die steil abfallende Karwand hinein. Jetzt beginnt der mit Abstand wildeste Teil der Bannwald-Tour. Trittsicherheit und gutes Schuhwerk sind vonnöten, um den felsigen Steig besonders bei Nässe gefahrlos zu begehen. Mehrmals müssen quer zum Pfad liegende Baumriesen überstiegen werden. Abgestorbene und vom Borkenkäfer zerfressene Baumstümpfe ragen rechts und links des Weges auf. Aus dem modrigen, abgestorbenen Totholz wachsen bereits neue Triebe hervor. Die daraus entstehenden Jungbäume sorgen dafür, dass uns dieses einzigartige Naturreservat auf Dauer erhalten bleibt. Nachdem wir über mehrere felsige Trittstufen weiter aufgestiegen sind, besteht die Möglichkeit das Euting-Grab zu besuchen. Ein links von der Bannwaldroute abzweigender Abstecher führt uns zur letzten Ruhestätte des großen Förderers des Schwarzwaldvereins. Vom nahe gelegenen Aussichtspunkt Seeblick bewundern die Wanderer zudem noch überaus eindrucksvoll den Wildsee aus der Vogelperspektive.

Ein Teilabschnitt des legendären Westwegs gehört zur Routenführung

Die Bannwald-Route läuft durch eine beeindruckende hochmoorähnliche Waldlandschaft

Wieder zurück auf der Hauptroute treffen wir kurz darauf auf einen fein geschotterten breiten Fahrweg, der fast schnurgerade und ebenen Fußes über die Anhöhe hinweg läuft. Das Wegezeichen mit der roten Raute auf weißem Grund zeigt uns an, das wir uns in diesem Teilabschnitt der Bannwald-Tour auf dem legendären Westweg befinden. Von Pforzheim im Norden bis Basel im Süden durchmisst diese Fernwanderroute bei einer Gesamtlänge von 285 Wanderkilometern den Schwarzwald in seiner ganzen Länge. Die Route führt jetzt durch eine für den Schwarzwald typische hochmoorähnliche Waldlandschaft, die im Zuge der Würmeiszeit entstanden ist. Moose und Flechten bedecken den sauren, nährstoffarmen Boden. Während unzählige abgestorbene Nadelgehölze in den Himmel ragen, wachsen junge Birkenbestände aus dem kargen Areal empor.


Mit dem Westweg geht es ebenen Fußes zur bewirtschafteten Darmstädter Hütte hinüber

Nach einem scharfen Linksknick gelangen wir mit dem Westweg zur Darmstädter Hütte. Hier halten wir Einkehr und lassen ein gut gekühltes Weizenbier durch die durstigen Kehlen zischen. Dann verlassen wir die gastliche Berghütte und folgen der Beschilderung weiterhin über die Gratschneide zwischen Murgtal und Achertal. An der Talstation des Skiliftes vollzieht die Bannwald-Tour einen Rechtsschwenk und führt zum Lothar-Denkmal am Altsteigerkopf hinüber. Das hier anzutreffende, aus Buntsandstein gefertigte Denkmal soll an die verheerenden Auswirkungen des Orkantiefs Lothar erinnern, das am 26.12.1999 über den Schwarzwald hinwegfegte und immense Windbruchschäden in den Nadelwaldbeständen verursachte. Von den rechts und links des Denkmals installierten Ruhebänken fällt ein traumhafter Blick ins Achertal und weit darüber hinweg in die Rheinebene. Bei klarer Sicht sollen sogar die Ausläufer der Vogesen jenseits des Rheintales auf französischem Boden zu sehen sein. Auch die windungsreiche Schwarzwaldhochstraße ist von hier oben aus gut einsehbar.

Traumhafte Panoramablicke von der Bannwald-Route ins Achertal

Auf dem Weg ins Kesselbachtal werden der Pommertsbrunnen und die Felsformation "Schöner Felsen" passiert

Auf dem Weg zum bewirtschafteten Rasthütte Seibels-Eckle genießen wir noch einen herausragenden Blick hinauf zum höchsten Berg des Nordschwarzwaldes, der 1.064 Meter hohen Hornisgrinde. An Seibels-Eckle verlässt uns der Westweg. Der Fernwanderweg steigt von hier aus zum Mummelsee hinauf, während wir uns mit einem breiten Waldweg talwärts wenden. Vorbei am Pommertsbrunnen und der Brandhütte fällt die Bannwald-Tour schließlich auf einem wurzeligen Steig in das Kesselbachtal hinein. Die Felsformation "Schöner Felsen" und ein Wildgehege werden noch passiert, bevor die Wandergruppe zum Start- und Zielort Hinterlangenbach zurück gelangt. Im Forsthaus Auerhahn wird abschließende Einkehr gehalten. Hier endet eine erlebnisreiche Wanderung über den Baiersbronner Himmelsweg Bannwald-Tour.


Fazit und abschließende Bemerkungen:

Die themenbezogene knapp 14 Kilometer messende Bannwald-Tour im Nationalpark Schwarzwald hinterlässt bei jedem Wanderer einen überaus guten Gesamteindruck. Wie schon der Name erahnen lässt wird das einzigartige Schutzgebiet des Bannwaldes im Nordschwarzwald unterhalb der Hornisgrinde durch die abwechslungsreiche Routenführung erlebbar gemacht. Neben breiten Waldwegen umfasst das Streckenprofil in großen Teilabschnitten schmale naturbelassene Pfade und wurzelige Steige, die oftmals nur mit einer gewissen Geschicklichkeit gefahrlos begangen werden können. Absolute Highlights der Tour sind ohne Zweifel der idyllisch in einen Talkessel eingebettete Wildsee und die Panoramablicke vom Westweg weit über das Achertal hinaus. So entspricht die Route der so geschätzten Premiumqualität, die Wanderwege im oberen Erlebnissegment erfüllten sollten. Allerdings wird die gute Bewertung etwas eingetrübt durch die an mehreren Stellen ausbesserungs- und/oder ergänzungsbedürftige Beschilderung. Wegezeichen fehlen, wurden unsachgemäß oder nicht gut sichtbar angebracht. Rast- und Ruheplätze entlang der Route sind in ausreichender Zahl vorhanden.

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