Wegezeichen:
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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 889
Gesamtabstieg (Meter):: 726
Anfahrt planen:
Region: Schwarzwald
Art: Streckenwanderung
Kilometer: 19
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Aus dem Murgtal hinauf zur Schwarzenbachtalsperre

Mit knapp 19 Wanderkilometern ist die 3. Murgleiteretappe von Forbach nach Schönmünzach der kürzeste Teilabschnitt des 111 Kilometer messenden Premiumweitwanderweges im Nordschwarzwald. Die Attraktivität dieser Streckenwanderung wird von der idyllisch gelegenen Schwarzenbachtalsperre und ihrer gigantischen Staumauer stark beeinflusst. Neben diesem absoluten Höhepunkt bleibt auch die Routenführung entlang der wilden Raumünzach bei jedem Wanderer in guter Erinnerung. Das Streckenprofil weist in stetigem Wechsel naturbelassene Waldpfade, erdige Wurzelsteige und zu einem nicht unerheblichen Maße breite Forstwege auf. Exponierte Felsennester mit herausragenden Panoramapunkten sucht man auf der 3. Etappe vergebens. Vielmehr läuft der Fernwanderweg links der Murg meist durch ausgedehnte, im Sommer wohltuend Schatten spendende Waldgebiete. Etwas mehr als 900 Höhenmeter sind dabei zu bewältigen. Ein ausreichender Trinkwasservorrat und eine gute körperliche Verfassung sind daher unabdingbare Voraussetzungen wenn man diese Streckenwanderung unternimmt.

Im Startort Forbach wird die Murg überschritten

Von der Maria-Hilf-Kapelle steigt die Murgleiter auf windungsreichen Pfaden zu einem Pumpspeicherkraftwerk hinauf

Da auch die Start- und Zielorte der 3. Murgleiteretappe über eine S-Bahn-Anbindung verfügen, starten wir in die Tour an der S-Bahn-Haltestelle in Forbach. Gleich zu Beginn überschreiten wir die Murg und folgen dann links schwenkend der B462 bis zur Tourist-Info Forbach. Hier befindet sich der offizielle Startpunkt der 3. Etappe. Anfangs mit der Klamm- und wenig später mit der Marienstraße steigen die Wanderer überaus steil in den bebauten Hang und genießen dann von der Maria-Hilf-Kapelle einen wunderschönen Ausblick ins Murgtal und auf Forbach. Das kleine Kirchlein wurde im 17. Jahrhundert errichtet und 1835 durch den neugotischen Saalbau mit Säulenvorhalle ergänzt. Breite ständig ansteigende Forstwege laufen mit dem Westweg an Waldsäumen entlang durch das Frankenbachtal. Alsbald werden die etwas eintönigen Waldwege durch naturbelassene Pfade und wurzelige Steige ersetzt. Sie führen uns windungsreich bergauf zum Holländerweg und schließlich zum so genannten Wasserschloss des Pumpspeicherkraftwerkes Rudolf Fettweis.


Die idyllisch gelegene Schwarzenbachtalsperre ist der größte Stausee im Nord- und Mittelschwarzwald

Das Wasserschloss gehört zu einem mehr als 100 Jahre zählenden ausgeklügelten Pumpspeicher- und Wasserkraftwerksystem im Murgtal. Durch den 1642 Meter langen Schwarzenbachstollen wird das Wasser der Schwarzenbachtalsperre zum Wasserschloss geleitet. Von dort aus wird es über ein 881 Meter langes oberirdisch ins Murgtal fallendes Druckrohr auf zwei Turbinen geführt, die der Stromerzeugung dienen. Neben der beeindruckenden gut sichtbaren Rohrbahn erfreuen wir uns darüber hinaus an einer herrlichen Aussicht ins Murgtal und auf Forbach. Sogar die historische Holzbrücke kann man von hier oben aus gut erkennen. Ein letzter kurzer Anstieg ist zu meistern. Vom knapp 730 Meter hohen Scheitelpunkt geht es mit dem Fürfelbronnweg sanft bergab zur Schwarzenbachtalsperre, dem größten Stausee im Nord- und Mittelschwarzwald.

Die gigantische 65 Meter hohe Staumauer der Schwarzenbachtalsperre

Mit einem gigantischen Stauwerk werden die Wasser von Schwarzenbach und Seebach aufgestaut

In den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde die mächtige, 65 Meter hohe und 400 Meter lange Staumauer errichtet, mit der das Wasser des Schwarzenbaches und des Seebaches direkt gestaut wird. Aus benachbarten Tälern wird noch Wasser der Bäche Biberach und Hundsbach, beides Quellbäche der Raumünzach, mittels Pumpwerken und Rohrleitungen zugeführt. Die Talsperre ist zwei Kilometer lang und speichert mehr als 14 Millionen Kubikmeter Wasser. Interessante Informationen zum Bau und zur Funktionsweise der Talsperre kann man Info-Tafeln entnehmen, die entlang des Seeuferweges anzutreffen sind. Die Murgleiter führt nicht über die Staumauer hinweg. Deshalb unternehmen wir einen kurzen Abstecher, wandern auf asphaltiertem Grund über das gigantische Stauwerk und genießen die herrlichen Ausblicke auf die idyllisch gelegene Talsperre. Ein kleiner Kiosk lädt am jenseitigen Seeufer zur Einkehr ein. Sogar ein Bootsverleih ist hier anzutreffen.


Die Murgleiter windet sich direkt neben der Staumauer auf Serpentinenpfaden in das Schwarzenbachtal hinein

Nach wohlverdienter Wanderpause bei gut gekühlten Getränken am Kiosk direkt neben der Schwarzenbachtalsperre wandern wir über die Staumauer zurück zur Hauptroute der Murgleiter. Scharf rechts schwenkend und nicht durch ein Wegeschild gekennzeichnet (Stand 09/2022) fällt die Route direkt neben der Staumauer mit einem Serpentinenpfad ins sechzig Meter tiefer liegende Schwarzenbachtal. Beim windungsreichen Abstieg wird deutlich, welche enorme Ingenieurleistung vor 100 Jahren erforderlich war, um dieses gigantische, noch dazu formschöne Bauwerk zu errichten. Im Talgrund folgen wir dem kaum Wasser führenden Schwarzenbach mit der „Alten Talstraße“, überqueren die L83 und tauchen dann auf schmalen Waldpfaden in den Naturpark Schwarzwald ein. Breite Waldwege laufen über einen Bergsattel hinweg. Ein winziges Gewässer wird überschritten. Dann geht es mit dem Steinbruchweg bergab in den Weiler Erbersbronn. Hier treffen die Wanderer auf die Raumünzach, ein Nebengewässer der Murg. Eingangs der Ortschaft werden eine Asphaltpiste und die Raumünzach überschritten.

Granitfelsen und kleine Wassersprünge in der wilden Raumünzach

Die Murgleiter führt am Wildwasser der Raumünzach mit ihren unzähligen Wassersprüngen entlang

Flussabwärts wandern wir sodann am Wildwasser der Raumünzach entlang. Leider verdecken Buschwerk und Niedergehölze die sicherlich imposanten Blicke auf den schäumenden Bach, der jetzt im Spätsommer recht wenig Wasser führt. Die spärlichen frei geschlagenen Stellen nutzen wir um den mit unzähligen Granitfelsen übersäten Wildbach und seine kleinen Wasserkaskaden in Augenschein zu nehmen. Dazu bedienen wir uns den begehbaren Granitplatten, die trocken gefallen in das Gewässer hineinragen. Den Raumünzacher Wasserfall bekommen wir leider nicht zu Gesicht. Infolge der lang anhaltenden Trockenheit und der Nutzung des Wassers zur Stromerzeugung bleibt uns das sicherlich schöne Naturschauspiel verborgen. Wir passieren das Raumünzach-Kraftwerk des Rudolf-Fettweis-Werkes, verlassen schließlich die Raumünzach und wandern in halber Hanglage etwa 200 Meter oberhalb der Murg noch fünf Kilometer durch das Murgtal. An der ehemaligen Grenze zwischen Baden und Württemberg erreichen wir schließlich das Etappenziel Schönmünzach. Hier endet die schöne 3. Etappe der Murgleiter am S-Bahn-Haltepunkt.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Im Vergleich zu den beiden vorausgegangenen Teilabschnitten des Fernwanderweges im Nordschwarzwald büßt die 3. Murgleiteretappe von Forbach nach Schönmünzach doch etwas an Attraktivität ein. Neben dem herausragenden Highlight der Schwarzenbachtalsperre sind bei der Aufzählung der Höhepunkte lediglich das Wasserschloss mit der imposanten oberirdischen Rohrbahn ins Murgtal und der kurze Teilabschnitt entlang der wilden Raumünzach zu erwähnen. Ansonsten läuft die Route links der Murg relativ unspektakulär mit schmalen naturbelassenen Pfaden und abschnittweise auf eintönigen Forstwegen durch die ausgedehnten Wälder des Nordschwarzwaldes. So wird Premiumqualität im Vier-Sterne-Segment der Kategorien Landschaft und Erlebnis ganz knapp erreicht. Mit Ausnahme des fehlenden Wegezeichens an der Schwarzenbach-Talsperre ist die Beschilderung ausreichend und gut sichtbar angebracht. Rast- und Ruheplätze sind in ausreichender Zahl vorhanden.

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