Wegezeichen:
GPX:

Werbung endet in 10 Sekunden

Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Anfahrt planen:
Region: Schwarzwald
Art: Streckenwanderung
Kilometer: 26
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Über den Fischbacher Höchst zum Schluchsee und nach St. Blasien

Fast schluchtenfrei aber niemals langweilig geht es zu auf der 3. Etappe des Schluchtensteigs von Lenzkirch nach St. Blasien. Breite Wald- und Wiesenwege führen in einem strammen Anstieg zum Fischbacher Höchst hinauf. Über die Höhenzüge des Südschwarzwaldes führt die Route dann hinab zum Schluchsee und in einem dramatischen Ausstiegsszenario durch die Windbergschlucht nach St. Blasien mit seinem frühklassizistischen Dom. Dabei läuft die Route durch liebliche Täler, über naturbelassene Hochweiden und an uralten Schwarzwälder Einödhöfen vorbei. Traumhafte Aussichten von den Erhebungen des Naturparks Südschwarzwald jenseits der 1.100er Marke und die Tiefblicke auf den Schluchsee sind das Salz in der Suppe auf diesem schönen Teilabschnitt.

Blick vom Schluchtensteig auf den Schluchsee

Von Lenzkirch geht es stramm bergan und hinauf zum Fischbacher Höchst, 1.100 m

Am Rathaus von Lenzkirch starten die Wanderer in die 3. Etappe des Fernwanderweges und folgen der Beschilderung am Geopark vorbei. Auf asphaltiertem Grund steigt die Route recht steil in den Hang hinein und gestattet einen letzten Blick auf den schmucken Schwarzwaldort bevors, bevor der Schluchtensteig auf schmalen Waldpfaden in den lichten Forst hinein steigt. Mit dem Stöcklerbergrundweg geht es stetig bergan. Jetzt, am frühen Morgen ist dieser lang anhaltende Aufstieg noch locker zu meistern. Wehe, man ist hier in der gleißenden Mittagssonne unterwegs. Unterhalb des Weilers Schwende trifft die Gruppe auf die St. Cyriaks Kapelle. Auf der Sitzbank vor dem kleinen Kirchlein wird eine kurze Verschnaufpause eingelegt und ein großer Schluck aus der Trinkflasche genommen. Nach der Trinkpause wandern wir an den schmucken Bauernhöfen von Schwende vorbei. Ausgangs des kleinen Weilers kann man auf einer Seehöhe von 1.000 Metern  im "Käskessele" des Schwendehofes Käse erwerben und so seinen Proviantvorrat für die restlichen Etappen des Schluchtensteiges ergänzen. Hinter dem Schwendehof geht es noch einmal sehr steil und mühsam bergauf. Dann ist der Fischbacher Höchst mit seinen 1.110 Höhenmetern erstiegen. Neben einem Sportplatz trifft man hier auf eine Schutzhütte und einen Brunnen mit erfrischendem Quellwasser.


Traumhafte Aussichten vom Bildsteinfelsen über den Schluchsee

Hier wird große Wanderrast gehalten, der mitgeführten Marschverpflegung zugesprochen und am munter plätschernden Brunnen der Getränkevorrat ergänzt. Auf breiten Forstwegen absteigend wird kurz darauf die Ortschaft Fischbach durchwandert. Eine Landstraße ist zu queren, bevor der Schluchtensteig auf asphaltierten Wirtschaftswegen erneut in den Hang hinein steigt. Auf der Anhöhe führt dann ein schmales Steiglein, abzweigend von der Route, zum 1.134 Meter hohen Bildsteinfelsen hinauf. Von dieser herausragenden, felsigen Aussichtskanzel schweift der Blick über den Schluchsee. Der Feldberg und der Alpenhauptkamm sind in der Ferne auszumachen, während uns der tiefblaue Stausee zu Füßen liegt. Hier ist natürlich eine große Pause Pflicht, um dieses eindrucksvolle Landschaftsbild mit allen Sinnen aufzusaugen.

Blick vom Bildsteinfelsen auf den Schluchsee

In der Vesperstube des Unterkrummenhofes wird am Schluchsee Einkehr gehalten

Der Schluchsee ist nicht nur das größte Binnengewässer des Schwarzwaldes, sondern mit einer Seehöhe von 930 Metern auch Deutschlands höchstgelegene Talsperre. Er ist durch den Aufstau der Schwarza entstanden und dient der Energiegewinnung. Vom Bildsteinfelsen geht es auf schmalen Waldpfaden windungsreich bergab. In der Ortschaft Aha treffen wir auf den Schluchsee und umrunden seinen hinteren Teil auf einem breiten, geschotterten Wirtschaftsweg. Hier herrscht ein reger Ausflugsverkehr. Radfahrer, Jogger, Wanderer und Badegäste geben sich am Schluchsee ein Stelldichein und jeder reklamiert einen Teil des Freizeitangebots für sich. Denn wer sich die Zeit und Muße nimmt, kann vom feinen Sandstrand aus ein kühles Bad im Stausee nehmen und erst dann die Wanderung zum Unterkrummenhof fortsetzen. In dem ehemaligen Bauernhof haben die Eigentümer eine Vesperstube eingerichtet, die zur Einkehr einlädt. Auch wir können der Einladung nicht widerstehen und verbringen hier ihre große Mittagspause.


An der 1.145 Meter hoch gelegenen Krummenkreuzhütte wird der höchste Punkt des Schluchtensteiges erreicht

Nach der Mittagseinkehr im Unterkrummenhof folgt der Fernwanderweg sanft ansteigend dem Mugenländerweg anfangs durch Weideland und wenig später in den nach frischem Harz duftenden Nadelwald hinein. Immer wieder fällt dabei der Blick auf den hinter uns im Tal liegenden Schluchsee. Fast höhengleich geht es jetzt zur Krummenkreuzhütte hinüber. Hier auf 1.145 Metern über NN haben wir den höchsten Punkt des Schluchtensteiges erreicht. Neben der Schutzhütte mit großem Holzkreuz kann man auch hier an einem Trinkwasserbrunnen seine Getränkeflaschen neu befüllen. Große Serpentinen geleiten die Wanderer auf einem breiten Weg dann zu den Muchenlandhöfen hinüber.

An den einsam gelegenen Muchenlandhöfen

Hinter den Muchenlandhöfen läuft der Schluchtensteig in eine beeindruckende Heidelandschaft hinein

Das Muchenland ist ein geschichtsträchtiger Flecken. Im Jahre 1597 wurde er von zwei Glasbläsern gegründet und war schon wenig später Standort einer Glashütte, die später nach Althütte umzog. Heute sind zwischen dem Oberen und Unteren Habsberg noch mehrere schwarzwaldtypische Einödhöfe von der einstigen Glashüttensiedlung übrig geblieben. Hinter den Muchenlandhöfen führt uns der Schluchtensteig in eine beeindruckende Heidelandschaft hinein. Ein Meer von Blaubeersträuchern lässt uns inne halten und von den reifen Früchten kosten. Mehrere Weidegatter werden durchschritten. Dann gelangen die Wanderer in den Weiler Althütte. An der sehenswerten Pantaleonskapelle vorbei wird das Bergdorf durchmessen. Wir steigen zum Wanderparkplatz hinauf und folgen dem Alten Blasiwaldweg in den Buchenforst hinein. 


 Der Schluchtensteig läuft durch den Bannwald der Windbergschlucht am schäumenden Wildwasser entlang

Von der windumtosten Anhöhe fällt die Route auf einem breiten geschotterten Weg überaus steil ins Albtal hinein. Auf dem Weg nach St. Blasien bewundern die Wanderer eine gigantische, 250 Jahre alte Weißtanne. Bei einer Höhe von 39 Metern weist sie einen Stammumfang von 4,10 Meter auf. Weiter talwärts wandernd ist schon bald das Rauschen eines Wasserfalles zu hören. Eingangs einer kleinen Schlucht stürzt in einem grandiosen Etappenfinale der Windbergwasserfall schäumend zu Tal. Unterhalb dieses kleinen Kataraktes nimmt uns die wildromantische Bannwaldchlucht auf. Auf felsigem Geläuf und über Blockwerk wandern wir talwärts, queren mehrmals das gurgelnde Windbergbächle auf schmalen Holzstegen und steigen über Geäst, das wild im Pfad herum liegt. Auch im unteren Teil sind noch mehrere kleine Wasserfälle zu bewundern, bevor die Gruppe am Ortsrand von St. Blasien aus der Klamm und dem Naturwald heraustritt.

Wasserfall in der Windbergschlucht

Die 3. Etappe des Schluchtensteigs endet am Schwarzwald-Dom von St. Blasien mit seiner gewaltigen Kuppel

Wir folgen der Albtalstraße und beenden diese schöne Etappe über den Schluchtensteig inmitten der herrlichen Parkanlagen zwischen dem Flüsschen Alb und dem Dom von St. Blasien.
Das frühklassizistische Bauwerk wurde in der Zeit von 1768 - 1781 errichtet. Als herausragendes Merkmal der Abteikirche gilt ihr riesiger Kuppelbau, der in der Mitte von einem großen Deckengemälde geziert wird. Bei einer lichten Höhe von 63 Metern und einem Durchmesser von 46 Metern handelt es sich um die drittgrößte Kirchenkuppel in Europa. Wegen seiner imposanten Bauweise wird das Kirchenbauwerk im Volksmund auch "Schwarzwälder Dom" genannt.  

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Die dritte Etappe des Schluchtensteiges beweist, dass der Fernwanderweg nicht nur mit seinen verwegenen Schluchten und engen Canons zu punkten vermag. Es ist ausgesprochen erholsam nach den wilden Steigen und holprigen Wurzelwegen in der engen Wutachklamm am dritten Tag auf breiten Wald- und Wiesenwegen die weite Landschaft des Naturparks Südschwarzwald zu durchwandern. Höhepunkte gibt es auch auf diesem Teilabschnitt in Hülle und Fülle. Die herrlichen Fernsichten vom Bildsteinfelsen, die halbseitige Umrundung des Schluchsees und die kurze aber knackige Windbergklamm lassen keine Langeweile aufkommen und begeistern jeden Wanderer. Allerdings sollte man die zu bewältigenden Höhenmeter im Auf- und Abstieg nicht unterschätzen. Schließlich wird auf dieser Etappe die 1.100-Meter-Marke gleich mehrmals überschritten.

Drucken